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“Erasmus und Dario/Koi” 02
 

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Am Morgen erwachte Rasmus. Er war am See geblieben, hatte dort den Rest der Nacht verbracht und seine Wunden versorgt. Als er zu der Stelle ging, wo er gekämpft hatte, merkte er, wie etwas in der Sonne aufblitzte, und so machte die kleine, goldene Schuppe auf sich aufmerksam. Als er sie aufhob, nickte er zu sich, denn auch hier war die Magie nur schwach zu fühlen, genau wie bei den Haaren. Jetzt brauchte er noch ein Stück Flosse und dann hatte er, was er brauchte. Nur brauchte es jetzt einiges an Geduld, irgendwie musste er den Goldenen wieder anlocken. Oder er musste zu ihm, aber das war mehr als gefährlich, denn im Wasser war Rasmus fast so hilflos wie der Fischmensch auf dem Land. Und noch einmal an Land locken war nicht drin, so dumm, nochmal drauf reinzufallen war der Fischmensch nach dem, was er erlebt hatte, ganz sicher nicht. Aber jetzt brachte Rasmus das Chaos, das er angerichtet hatte, wieder in Ordnung und der Boden des Ufers ebnete sich wieder. Die schamanische Magie war seine große Stärke und so mürrisch und biestig er bei seinem Meister war, Schamanen respektierte er deutlich mehr. Daher hatte er dem Alten aus dem Dorf auch ein wenig geholfen. Die Schuppe ließ er in einem Beutelchen verschwinden und er kehrte kurz zu seinem Lager zurück, um es in sein Bündel zu verstecken. Dann erst zog er sich nackt aus und kehrte zum Wasser zurück. "Wasseratem." wispernd, stieg er ins Wasser und atmete die Luft in seinen Lungen aus und Wasser ein. Rasmus riskierte es, er brauchte nur noch ein Stück Flosse, dann war er frei. So tauchte er tiefer und staunte ein wenig. Dieser kleine See war tiefer, als er gedacht hatte.

Und genau aus diesem Grund hatte sich Dario diesen See auch als sein Zuhause erwählt. Nur an einer Seite gab es ein flaches Ufer, die anderen drei Seiten wurden durch steile Felsklippen geschützt, die der Fluß gegraben hatte, der den See speiste. Durch die Tiefe gab es auch genug Fische, die der Goldene jagen konnte ... und dadurch, daß er nur die Ausgewachsenen jagte, gab er den Jungtieren die Möglichkeit, heranzuwachsen und die Art zu erhalten. Manchmal schwamm er auch in andere Flüsse und jagte die Störe, manchesmal auch ein Reh oder einen Hirsch, die zu nah ans Ufer gekommen waren – und manchmal mußte er einen Fischer oder Bauern töten, damit er seinen Hunger nach Blut stillen konnte. Die Gedanken geisterten durch den Kopf des Goldgeschuppten, als er spät am nächsten Morgen erwachte ... sein knurrender Magen hatte ihn aufgeweckt und er seufzte leise, sprang ins Wasser und schwamm ein wenig weiter weg, um sich zu erleichtern und danach in den Tiefen auf die Jagd nach einem schmackhaften Fisch zu gehen. Nach einer Weile entdeckte er einen kleinen Schwarm und folgte ihm zielstrebig – doch dann horchte er auf und stutzte, denn er hörte Geräusche, die nicht hierhergehörten.

Derweil war Rasmus tiefergetaucht und hatte sich umgesehen, dann aber entdeckte er das goldene Schimmern des Fischmenschen. Er machte sich innerlich bereit, denn er wusste, daß er hier nicht sehr viele Möglichkeiten hatte, sich zu wehren ... und auch, daß der Goldene das wusste. Hier unten war er wirklich nur eine Beute.

Doch Dario reagierte völlig anders als erwartet. Er schwamm ein klein wenig näher, um zu sehen, was da so komische Geräusche machte - als Dario aber sah, daß es der Magier war, erschrak er bis ins Mark und schwamm sofort und so schnell er es nur konnte, in seine Höhle zurück und wickelte sich noch immer vor Angst zitternd in die Felle. Noch nie war einer der Krieger oder Magier, die ihn jagten, ihm ins Wasser gefolgt ... und es machte ihm Angst, daß der Magier dies vermochte.

Damit hatte Erasmus nun gar nicht gerechnet, aber es hatte auch seine Vorteile und so schwamm er ihm so rasch er konnte nach, und erblickte nach kurzem den Eingang der Höhle. Nach kurzem Zögern tauchte er hinein und dann wieder auf. Zu seinem Erstaunen war hier Atemluft und so musste er den Zauber, den er auf sich gelegt hatte, wieder rückgängig machen. Das Wasser hustete er aus und atmete dann tief die Luft in die Lungen. Daß der Goldene in einer Ecke und unter Fellen versteckt war hatte er schon registriert. "Ich will dich nicht töten oder fangen. Ich möchte nur ein Stück Flosse ... ich brauch es, um frei zu sein." Vielleicht halfen die Worte, auch wenn der Magier es nicht wirklich glaubte.

Einen Moment lang vestärkte sich das Zittern des Goldenen noch, als er hörte, wie der Magier in seiner Höhle auftauchte – doch dann riß er sich zusammen und warf die Felldecke weg, sprang nach vorne und packte den Schwarzhaarigen, um seine langen Fänge in dessen Hals zu graben. Dario erwischte aber nur dessen Schulter, auch wenn dies fast ebenso gut war – er erschauerte sofort unter dem Geschmack des frischen Blutes und biß noch fester zu, während sein quälender Hunger ihn vergessen ließ, daß der Andere ihn nun töten konnte.

Geistesgegenwärtig schlug Erasmus gegen die Schläfe des Fischmenschen und spürte mit Erleichterung, wie der Goldene von ihm abließ und wegsackte. Leise keuchend, heilte der Magier seine Wunde und neigte sich dann über den Ohnmächtigen. Das Gesicht des Mannes war trotz der blutverschmierten Lippen wunderschön, aber damit konnte er sich jetzt nicht aufhalten. Von den Felswänden nahm er einen der dort hängenden Dolche und er schnitt dem Fischmenschen ein winziges Stück der einen Flossenspitze ab. So war auch sie mit Gewalt genommen und hatte nicht mehr die gewaltige Kraft, die in dem Fischmenschen wohnte. Er neigte sich aber noch einmal über ihn und küsste ihn sacht. "Ich danke dir für meine Freiheit."

Schon der Schnitt sorgte dafür, daß die Schwärze der Ohnmacht sich langsam löste ... doch der völlig unerwartete Kuß und die leisen Worte ließen Dario keuchend die Augen aufschlagen und er starrte den Schwarzhaarigen über sich an, bleckte die langen Fänge und robbte instinktiv weiter zurück, um aus der Reichweite der Klinge zu kommen. Dieser Magier verwirrte ihn vollkommen – er hatte ihn bekämpft, verletzt und bis hierher verfolgt, doch er tötete ihn nicht und küßte ihn sogar. Ein Verhalten, das so widersprüchlich war, daß Dario es einfach nicht verstand.

Der Magier ließ ihn weg und legte das Messer wieder dahin, wo er es hergeholt hatte. "Ich wollte dich nie töten. Ich hab nur ein wenig von dir gebraucht, um mich aus dem Vertrag mit meinem Meister freizukaufen." Durch die Gegenwehr des Goldenen hatte er dabei allerdings noch eine kleine Rache, da die Zutaten schwächer waren. Und auch, wenn er Schwarzmagier war, so hätte er sich gerne bedankt. "Ich würde dir gern danken, aber meine Magie wirkt bei dir nicht. Dein Meister war sehr mächtig."

"Ich ... ich verstehe nicht." Und das tat Dario wirklich nicht – er verstand zwar die Worte, doch nicht, weshalb dieser junge Magier sie sprach. Und das sah man ihm auch deutlich an, bis der Fremde seinen alten Meister erwähnte. Allein schon der Gedanke an ihn sorgte dafür, daß sich das Gesicht Darios verschloß und einen Moment lang sah man Schmerz in seinen Augen, ehe der Goldgeschuppte sich umdrehte, in den Fellen eingrub und nur noch ein leises "Geh einfach ..." wisperte.

Nur noch die lange Schwanzflosse lugte aus dem Fell hervor. Vielleicht konnte Rasmus ihm anders danken, wenigstens ein Bisschen. So nahm er eine der leeren Schalen und erneut das Messer. Damit schnitt er sich in die Pulsader und er ließ sein Blut in die kleine Schale laufen. Erst, als sie voll war, heilte er seine Wunde und schob die Schale näher zu dem Goldenen. "Ich bleibe noch eine Nacht am See." wispernd, wandte er sich dann ab, wisperte ein "Wasseratem." und ließ sich dann wieder ins Wasser gleiten.

Kaum, daß der Magier weg war, hob Dario den Kopf und stöhnte leise – er konnte das Blut riechen und verfluchte sich und auch den Meister, der ihn damals schuf, ehe er das Fell ganz beiseiteschob und die Schale behutsam aufnahm. Das Blut roch so gut – und es war noch warm und frisch, so verlockend, daß Dario es langsam und mehr als nur genießend trank. Er leckte sogar die letzten Reste aus der Schale und seufzte leise, als er sie auf die Seite stellte ... dieser Magier war anders und so seltsam, er hätte ihn mühelos töten können aber er hatte es nicht getan, sondern ihm sogar ein wenig von seinem Blut hiergelassen. Rastlos, da diese Fragen ihn nicht zur Ruhe kommen ließen, entschied sich der Goldgeschuppte, wieder ins Wasser zu gleiten ... die Vollmonde schienen noch immer und die hellen Strahlen schimmerten durch das klare, dunkle Wasser, lockten ihn und so tauchte er schließlich auf, um zögerlich zum Ufer zu sehen und nach dem Magier, der sicherlich schon wieder an Land war.

So war es auch, Rasmus hatte sich abgetrocknet und ein kleines Feuer gemacht, um sich ein wenig Essen zu kochen. Das kleine Flossenstück hatte er in den Beutel zu dem Haar und der Schuppe gelegt und festgestellt, daß auch sie so rasch an Magie verloren hatte, wie die zwei anderen Dinge. Durch ein leises Plätschern merkte er auf und blickte zum See. Er hatte gehofft zu sehen, was er nun sah. Der Goldene war aufgetaucht und blickte zu ihm herüber. Sein Lager war jetzt auch deutlich dichter am Wasser, so hatte es der Geschuppte nicht so weit, wenn er an Land kommen wollte, oder sie konnten sich auch ohne zu brüllen unterhalten, selbst wenn der Goldene im Wasser blieb. "Schön, dich zu sehen."

Bei den Worten erschrak Dario, doch er wich nicht zurück – wenn der Andere ihn hätte töten wollen, so hätte er es schon lange getan, und so schluckte der Geschuppte, tauchte weiter auf und kam langsam an das Ufer, auch wenn er noch immer mit dem Unterkörper im Wasser blieb. "Wieso bist du so ? Alle Anderen wollten mich töten. Aber du nicht ?" Die Stimme Darios war leicht rau und man hörte ihm deutlich an, daß er schon lange nicht mehr mit Jemandem gesprochen hatte ... und es war auch deutlich, daß er noch immer auf der Hut war und bereit, jederzeit wieder im Wasser zu verschwinden.

"Ich nehme nur, was ich brauche ... und dich musste ich nicht töten, um es mir zu nehmen. Ich bin vielleicht ein Schwarzmagier, aber ich hab den größten Teil meiner Jugend bei einem Schamanen gelebt. Ich halte mich zum Teil an die Regeln der Schamanen, nicht immer, aber öfters, als man es mir zutraut." In vielen Dingen war Rasmus sehr ungeduldig und grausam, aber es gab auch Dinge, die er nicht tat. Der Goldene war ein faszinierendes, von Magie erschaffenes Wesen und dies bewunderte der junge Magier so sehr, daß er es gar nicht übers Herz brachte, dieses Meisterwerk zu töten. Das ließ er allerdings nicht durchblicken.

Doch das brauchte er gar nicht – denn Dario sah das Interesse kurz aufblitzen und es genügte, daß er sich ein wenig zurückzog, als er ihm wütender werdend antwortete. "Du bist so wie die, die mich fangen und studieren wollen, oder ? Viele Schwarzmagier fingen meine Art, sie schnitten sie auf und versuchten zu erfahren, wie wir geschaffen wurden. Wenn du das vorhast, vergiß es – ich töte dich eher, als daß ich mich wie einen Fisch aufschneiden lasse, egal, wie mächtig du bist !!"

Erasmus hob eine Braue und lachte leise. "Wenn ich das vorgehabt hätte, dann wärst du schon tot und aufgeschnitten wie der Fisch auf meinem Feuer." Daß es stimmte, war ja offensichtlich, denn der Goldene atmete und sprach mit ihm, Nein, er schimpfte ihn sogar an und keifte dabei fast. "Ich gebe zu, ich bewundere den Meister, der dich erschaffen hat. Seine mächtige Magie lebt in euch weiter und daher sind alle hinter euch her. Sie wollen die Schuppen, Haare, Flossen und wahrscheinlich auch das Blut deiner Art haben, um ihre Magie, ihre Tränke und Sprüche zu verstärken. Aber wie es aussieht, hat dein Meister vorgesorgt. Zwar steckt noch Magie in den Dingen, die ich dir nahm, aber nur minimal und nicht mal genug, um etwas Großes damit anzufangen. So kann ich es unbesorgt meinem Meister bringen und den Vertrag lösen, den er mir aufzwang."

Nun noch verwirrter als zuvor wußte Dario nicht, was er tun sollte – doch er kam langsam wieder näher und musterte den jungen Magier, ehe ihm etwas auffiel, das ihn sofort zurückschrecken ließ. "Deine Augen – sie sind so rot wie die meines Herrn ! Bist du auch so ?!" Tief verwurzelte Angst zeigte sich in den goldenen Augen des Fischmenschen, als er dies bemerkte – und sich selbst verfluchte, da er es nicht schon längst gesehen hatte. Er wußte noch gut, wie sein Herr ausgesehen hatte ... wußte um die erschreckende Grausamkeit, mit der dieser Schwarzmagier sie gewandelt und geschaffen hatte, für seine Dienste und auch zu seinem Vergnügen.

"Was ?" wispernd, bemerkte Rasmus, wie der Goldene sich zurückziehen wollte. "Schwebe !" rufend, hob er ihn aus den Wasser und ließ ihn zu sich schweben. Zusätzlich stand er auf und kam dicht zu den zappelnden Fischmenschen. "Was hast du gesagt ?" Rasmus wusste, seine Augen waren extrem selten und ebenso selten war es, daß in seiner Jugend die Magie schon dermaßen stark war.

Doch der Goldgeschuppte fauchte nur und versuchte verzweifelt, aus dem Schwebezauber zu entkommen. Als er merkte, daß es nicht klappte, änderte er seine Taktik und schlug mit den Krallen nach dem jungen Magier, versuchte, ihn zu packen und fletschte auch seine langen Fänge, um sie in den Hals des Anderen zu schlagen. Gerade diese Ähnlichkeit sorgte dafür, daß Dario halb wahnsinnig vor Angst war – und daß er nun hilflos in der Luft schwebte, machte es nicht unbedingt besser.

Doch Rasmus war weit genug weg, so wurde er nicht erwischt und fragte nun erneut. "Erzähl mir von ihm. Ich verspreche, dir nichts zu tun, ich will nur, daß du erzählst. Ich bin nicht dein alter Meister, ich heiße Erasmus, und es liegen laut des Dorfschamanen sechs Jahrhunderte zwischen ihm und mir."

"Das ist mir egal – du siehst aus wie er, nur jünger ! Woher soll ich wissen, daß du nicht er bist – er hat immer nach einem Zauber gesucht, ewig jung zu bleiben, und ich will nicht mehr in die Sklaverei zurück !" Dario war mehr als nur panisch – je länger er Erasmus sah, desto mehr fiel ihm auf, das seinem alten Meister glich, nur daß der älter gewesen war. Nicht nur die roten Augen, sondern auch der Rotschimmer in den pechschwarzen Haaren ... die starke Magie und auch die ganze Art, der unterschwellige Zorn, der jederzeit ausbrechen konnte.

Die Worte sorgten dafür, daß Erasmus noch neugieriger wurde, so ließ er den Gefangenen etwas ans Feuer zu seinen Schlaffellen schweben, ließ ihn dort ab und sorgte dafür, daß Baumwurzeln ihn fesselten und am Boden hielten. Jetzt musste er ihn etwas beruhigen, nur wusste er nicht ganz, wie er das tun konnte. Durch Zauber ganz sicher nicht, vielleicht ein sanftes Streicheln. Etwas, das sein Meister sicher nie getan hatte, und so tat Rasmus es und er streichelte Dario über die Stirn. "Beruhig dich bitte. Ich schwöre, daß ich dir nichts antue."

Als er gefesselt wurde, steigerte sich noch die Panik in dem Goldgeschuppten und er versuchte, den Kopf außer Reichweite zu bringen, da er Angst hatte, daß ihn der Magier verletzte. Doch diese sanfte Berührung und die ebenso sanften Worte waren etwas, das er nie erwartet hätte – und etwas, das sein früherer Meister definitiv nicht kannte. Nur langsam zeigte das sanfte Streicheln Wirkung, doch sie zeigte sich ... Dario wurde langsam ruhiger und schloß schließlich die Augen, atmete schwer und wußte nicht, was er tun sollte, denn diese Berührung fühlte sich angenehm an ... und mehr als nur ungewohnt.

Erst, als der Goldene ruhiger atmete, nickte Rasmus und löste die Fesseln. "Ich möchte nur, daß du erzählst, ich hab doch schon oft genug bewiesen, daß ich dir nichts antue." wisperte er und setzte sich neben den Goldgeschuppten. Seine ganze Haltung zeigte, daß er nichts Böses wollte und er hoffte, daß der Fischmensch endlich ruhig mit ihm sprechen würde.

Als sich Erasmus neben ihn setzte, zuckte Dario kurz zusammen – doch als erneut nichts geschah, entspannte er sich ein wenig und sah verwirrt zu ihm auf. "Nur ... erzählen ? Ich ..." Er wußte nicht, was er sagen sollte; schließlich seufzte der Goldgeschuppte und schloß die Augen, drehte sich leicht auf die Seite, da es angenehmer war und blickte kurz auf, ehe er die Augen wieder senkte. "Ich weiß nicht, was ich sagen soll ... kannst du ... fragen ?"

"Gut, ich frage." wisperte der Magier und nahm den Fisch vom Feuer. Er hatte zwei Spieße und einen reichte er dem Fischwesen. Als der ihn zögerlich nahm, lächelte der Rotäugige und dann fragte er. "Weißt du, warum genau er euch geschaffen hat ?" Dann biss er von dem Fisch ab und fing an zu essen, während er auf die Antwort wartete. Innerlich dachte er ein wenig über den Fischmenschen nach. Er war breiter und etwas größer als er und trotzdem so unsicher wie ein Jugendlicher.

Noch immer ein wenig skeptisch blickte Dario auf den halbgaren Fisch in seiner Hand – doch dann biß er heißhungrig ab und aß ihn innerhalb weniger Augenblicke auf, leckte danach noch den Ast ab, der als Spieß gedient hatte, und legte ihn zur Seite. Er hatte die ganze Zeit darüber nachgedacht, wie er es erklären sollte und fing schließlich leise an, zu erzählen. "Ich weiß es nicht genau ... er schien eine große Freude daran zu haben, uns zu formen. Er raubte sich Waisen aus den Völkern um sein Schloß und pferchte uns in seinen Kerker – er nahm sich immer einen von uns und probierte seine Magie. Wir hörten immer nur die Schreie und sahen die Leichen, wenn er sie den Hunden zum Fraß vorwarf. Doch schließlich schaffte er es und so wandelte er alle von uns in diese Fischmenschen. Diejenigen, die mißlangen, gab er uns zu essen – und so sehr wir es anfangs verabscheuten, wir brauchten das Blut und auch das Fleisch, um überleben zu können. Er hielt uns in dem Graben um das Schloß als Wache – und die jungen Frauen holte er sich in sein Bett, manchmal auch die jungen Männer. Er hat uns mit unserem Blut an ihn gebunden und wir wurden erst frei, als er starb."

Nachdenklich hatte Erasmus zugehört und er schwieg noch eine kleine Weile weiter. Das alles ergab anfangs kaum einen wirklichen Sinn, aber als er daran dachte, welche Magie in den Wesen schlummerte, ergab es doch einen kleinen Sinn. Es war, als hätte der Magier vorgesorgt. "Er hat einen Grossteil seiner Magie in euch gespeichert ... um ... damit er sie sich wiederholen kann." Jetzt ergab es wirklich einen richtigen Sinn und das schockierte ihn fast selbst. "Du sagst, ich sehe aus wie er ?"

"Ja, Herr ... nur jünger und deine Haare ... sie sind anders. Auch dein Gesicht ein wenig, der alte Meister war häßlicher und kantiger. Aber deine Augen – sie sind wie die von ihm und auch das, was in dir schlummert. Du bist zwar ruhiger ... aber in dir ist die gleiche Wildheit, der Zorn, der auch in meinem alten Meister war." Nun doch wieder ein wenig vorsichtiger werdend, blickte der Goldene zu ihm auf und betrachtete die im Licht der Vollmonde gut sichtbaren Züge des jungen Magiers, erschauerte und senkte sofort wieder den Blick.

Unbewusst strich sich der Magier über die Wange. Er wusste, warum er ruhiger war. "Ich bin ruhiger, weil ich bei einem Schamanen aufwuchs. Er meinte immer, ich muss lernen, mich zu beherrschen. Die Menschen nannten mich immer nur Dämon und er hatte große Mühe, daß ich nicht verbitterte. Ich glaube, ohne ihn wäre ich so geworden wie dein Meister. Man kann auch anders ewig leben ... er hat denk ich, dafür gesorgt, daß er wiedergeboren wird." So war es das einzig Logische. "Erzähl mir, wie er starb."

Sichtlich verwundert, sah der Goldene wieder zu ihm auf und betrachtete ihn, ehe er leise seufzte und den Blick wieder senkte. "Ich weiß es nicht ... seine Wachen zerrten mich gerade in das Schlafzimmer des Meisters, als wir einen schrecklichen Schrei hörten. Noch im gleichen Moment schrien die Wachen auf und zerfielen vor meinen Augen zu Staub – und ich fühlte, wie der Blutzauber, der mich und die anderen Fischmenschen an den Meister band, erlosch. Alle seine Diener und Wächter starben mit ihm, nur wir überlebten ... ich kroch zurück in den Graben, in den er uns hielt, und wir flohen in den Fluß, der um sein Schloß lag und von dort aus in die angrenzenden Seen und Flüsse. Wir trennten uns schnell – es gab zwischen uns immer Streit und bevor wir uns gegenseitig töteten, trennten wir uns lieber."

"Schade." wispernd, bedauerte es der Magier, daß der Geschuppte nichts genaueres wusste. "Wie es aussieht, könnte ich wirklich die Wiedergeburt des Alten sein. Ich wuchs nur anders auf als, er es vielleicht erwartet hatte ... vielleicht bin ich auch einer von vielen Versuchen. Meine Mutter hätte mich getötet, wenn der Schamane sie nicht aufgehalten hätte. Wer weiß." Rasmus seufzte und ließ sich nach hinten fallen. Da hatte sein Leben ja eine schöne Wendung genommen. Er richtete sich aber wieder auf, weil er noch eine Frage hatte. "Was ist mit diesem Zauber, den er entwickeln wollte, um ewig jung zu bleiben ?"

Die Worte des jungen Magiers ließen Dario erstarren und er keuchte leise auf, als der Schwarzhaarige sich auf ihn sinken ließ. Doch bei dessen zweiter Frage wurde er wieder abgelenkt und zuckte nur kurz mit den Schultern. "Ich weiß es nicht ... er redete nur immer wieder darüber, daß er bald wieder so jung wäre wie mit Zwanzig, und daß er dann ewig so jung bleiben würde. Er war süchtig danach, wieder jung zu werden – seine Augen brannten immer so wahnsinnig, wenn er davon redete, und er war dann noch grausamer, als er es eh schon war." Der Geschuppte erschauerte bei dem bloßen Gedanken daran und schloß wieder die Augen, um nicht zu sehen, ob ihm der Magier zornig war.

Das war er aber nicht, es war eher Bedauern das der Goldgeschuppte ihm nicht mehr hätte sagen können. "Wie heißt du eigentlich ?" fragte er schließlich und musterte den Fischmenschen zum ersten Mal etwas genauer. Die Schuppen und alles schimmerten leicht im Licht der Monde, er hatte auch einen sehr ansprechenden menschlichen Oberkörper. Im großen und ganzen war er eine Augenweide.

"Ich hieß Dario, als ich noch ein Mensch war. Aber der Meister nannte uns immer nur seine Goldfische ... oder auch Koi, ein Ausdruck, den er von einem wandernden Schwarzmagier aus dem Osten kannte." Dario wußte nicht, was er von dem Gesichtsausdruck und dem leichten Glitzern in den Augen des jungen Schwarzmagiers halten sollte, der noch immer leicht gegen seinen Fischunterkörper lehnte. Es schürte uralte Erinnerungen – doch irgendwas war anders, und so schluckte der Goldgeschuppte seine Panik und wisperte ein leises "Herr ? Was hast du ?", dem man nur zu gut anhörte, daß er langsam wieder Angst bekam.

"Goldfische ? ... Koi gefällt mir da besser, aber ich nenne dich Dario. Und was ich habe ? Ich sehe dich nur an. Du bist sehr ansehnlich." wisperte der Magier und sah Dario dann in die Augen. Seine Hand ging derweil aber leicht auf Wanderschaft und er berührte die kleinen Schüppchen am Bauch des Goldenen.

Der Berührung folgte sofort ein leises, erschrockenes Einatmen Darios und er erstarrte – seine Augen weiteten sich und man sah ihm mehr als nur gut an, daß er diese Berührung kannte und mit etwas Schrecklichem verband. Hin und hergerissen, wußte Dario nicht, was er tun sollte ... schließlich drehte er sich leicht, um der Hand zu entgehen und wisperte ein leises "Bitte verletzt mich nicht, Herr.", ehe er wieder verstummte.

Rasmus nahm die Hand weg und seufzte bei der Reaktion. "Das hatte ich nicht vor. Ich werde dir nicht wehtun ... ist versprochen. Ich wollte dich nur genauer betrachten, die Schuppen fühlen ... sie fühlen sich schön an." wisperte er sacht und lächelte ebenso sanft. Was so etwas anging, konnte er wirklich sehr geduldig sein und von dem, was er bisher erfahren hatte, war der Meister des Goldenen sehr brutal und grausam gewesen.

Man sah Dario dessen Erleichterung nur zu deutlich an – doch als er den Blick wieder hob, sah er das Bedauern in den Zügen des Schwarzhaarigen und zögerte, ehe er leise fragte. "Wieso möchtest du das, Herr ? Ich bin nichts anderes als ein Monster ... nichts als die Laune eines Magiers. Ich verstehe das nicht ... wenn du mir nicht wehtun willst, wieso willst du mich dann berühren ?"

"Aber eine wunderschöne Laune. Und hinter dem, was du zu sein denkst, steckt noch der Mensch, der du einmal warst. Als Kind nannte man mich Dämon wegen meinen Augen und Haaren, meiner helleren Haut. Tauchte ich im Dorf auf, bewarfen sie mich mit Steinen, selbst die anderen Kinder. Und selbst in dem Dorf in dem ich zuletzt war, sahen die Wachen zuerst einen Dämon in mir. Und bei mir ist es eine Laune der Natur, ich kann gut nachfühlen, wie du dich fühlst." Das erzählte er, damit Dario Vertrauen fasste und seine Hand koste erneut über die weichen Schuppen.

Dario atmete erneut erschrocken ein – doch diesmal drehte er sich nicht weg, denn die leisen Worte beruhigten ihn tatsächlich. Ebenso wie die Tatsache, daß der junge Magier ihn nicht verletzte, sondern nur sanft streichelte. Es war ungewohnt und rührte an uralte Erinnerungen, die eigentlich schon lange vergessen und vergraben gewesen waren. Der Goldgeschuppte schloß einen Moment lang die Augen und atmete erneut ein, doch es wurde es zu einem leicht erschrockenen Ausatmen, als die Hand Erasmus tiefer kam und die Hauttasche striff, die sich dort befand.

Erst durch das Erschrecken wurde Rasmus auf die Hauttasche aufmerksam und er lehnte sich etwas über die Stelle, um besser sehen zu können. Er ahnte, was dort war und drang langsam mit der Hand in die Tasche. Was er dort fühlte, zauberte ein Lächeln auf seine Lippen. "Das fühlt sich gut an. Du bist gut gebaut, Dario." wispernd, koste seine Hand über die verborgene Männlichkeit des Fischmenschen und holte sie dann vorsichtig aus der Hauttasche. "Keine Angst, ich werde dich nicht beißen." wispernd, neigte er sich noch näher und leckte mit der Zunge über die Eichel.

Ein weiteres Mal aufkeuchend, erschauerte der Goldgeschuppte und schloß die Augen, während er sich langsam auf den Rücken drehte und die Hände in das Fell vergrub, auf dem er lag. Dies fühlte sich so herrlich an – noch nie zuvor hatte Dario so etwas gefühlt und er wimmerte leise, ehe er ein ebenso leises "Herr ...?" wisperte, dem man anhörte, wie durcheinander er war.

"Schließe die Augen ... fühle." wisperte Rasmus und lächelte, bevor er seine Lippen ganz um die anwachsende Härte schloss und leicht saugte. Die Finger der anderen Hand glitten wieder in die Tasche und berührten dort die Hoden. Er genoss das Ganze sichtlich und keuchte leise, als er einen der ersten Lusttropfen schmecken konnte. Es war süß wie Honig und das gefiel dem Magier wirklich sehr.

Der Goldgeschuppte war inzwischen zu nichts anderem mehr fähig, als tief und immer wieder erschauernd zu atmen, zu gehorchen und die Hände in das Fell zu graben. Sein ganzer Körper bebte unter diesen so unerwarteten Empfindungen ... solange sie bei ihrem Meister waren, durften die Fischmenschen sich nicht gegenseitig befriedigen, und sobald sie frei waren, schwamm Dario so schnell er nur konnte, in Sicherheit. Da er vor seiner Wandlung noch nicht bei einer Frau oder einem Mann gelegen hatte, kannte er nur das, was der Meister immer von ihm erzwungen hatte – doch das, was er jetzt fühlte, glich nichts von alledem und Dario wimmerte wieder leise, als der junge Magier seine Zunge noch gekonnter einsetzte, um noch mehr schmecken zu können.

Und das passierte schneller, als Erasmus es erwartete, denn Dario hielt nicht sonderlich lange durch. Aber das war dem Magier auch recht. Er genoss den Samen, der sich in seinen Mund ergoss. Es war eine ziemliche Menge und es schmeckte wirklich sehr süß. Unter seinen Fingern fühlte er, wie sehr die Hoden angeschwollen waren, da hatte scheinbar einer ziemlich viel, was er loswerden musste, angestaut. Das Wimmern Darios ließ Rasmus aufsehen und er lächelte sacht bei der Röte auf dessen Wangen und dem keuchenden Atem. Auch wenn er es eigentlich nicht vorgehabt hatte, drehte der Magier den Fischmenschen um und lächelte, als er die Afteröffnung sah. Daraus quoll eine klare Flüssigkeit, die ebenso süß duftete wie der Samen Darios. Der Alte hatte wirklich an alles gedacht, wie es schien. Ein wenig Zeit ließ sich Rasmus noch und er schob zwei Finger in die glitschige Öffnung. Er wollte sehen, wie weich Dario war und so, wie es sich anfühlte, war er mehr als willig.

Der Fischmensch hatte noch gut damit zu tun, das zu verarbeiten, was geschehen war. Er bekam eigentlich nur unbewußt mit, daß ihn Rasmus auf den Bauch drehte, doch als er die beiden Finger in sich gleiten fühlte, warf Dario den Kopf in den Nacken und stöhnte dunkel. Er wußte, was das bedeutete ... doch es war sanfter als damals mit seinem alten Herrn und so entspannte sich der Goldgeschuppte wieder, senkte den Kopf auf das Fell und krallte ein weiteres Mal seine Hände hinein, während er fühlbar bebte. "H...Herr ?" Das angespannte Wispern war fast nicht verständlich und Dario wußte auch nicht, was er erfragte oder was er jetzt wollte – jegliches Denken schien ihm unmöglich und er fühlte nur, wie er ein weiteres Mal hart zu werden begann.

Und er wurde auch noch weicher und feuchter. So zog Rasmus seine Finger zurück und leckte die süße Flüssigkeit ab. Dabei stöhnte er leise auf und schloss seine Augen. Erst, als der genussvolle Moment vorüber war, kam er etwas höher und befreite seine Männlichkeit aus dem Hüfttuch, das er unter seine Robe trug. Auch er war hart und so drang er sofort in den weichen Körper und stöhnte leise bei dem Gefühl auf. Es fühlte sich ideal an und so bewegte er sich gleich, zog sich fast aus Dario zurück und stieß erneut leidenschaftlich in ihn. "Du bist ganz wundervoll."

Der Goldgeschuppte war jedoch nicht imstande, zu antworten, da er mehr damit beschäftigt war, genügend Luft für sein heftig schlagendes Herz einzuatmen. Dies war so anders – auch wenn Erasmus leidenschaftlich war, so bereitete es Dario keine Schmerzen, im Gegenteil ... es fühlte sich einfach nur herrlich an und als der Magier seine Beine um den Fischkörper legte und sich direkt auf ihn senkte, entwich der Kehle Darios ein leiser Schrei, während er selbst erschauerte. "Bitte, Herr ... bitte zieht euch aus ?" Die Bitte war leise und rau, immer wieder unterbrochen von einem leisen Stöhnen ... doch Dario wollte ihn ganz fühlen, nicht nur dessen Kleidung, und das Verlangen danach stieg stetig in ihm an.

Das ließ Rasmus innehalten und er sprach einen leisen Zauber. Kaum ausgesprochen, zogen sich seine Kleider wie von alleine aus und blieben auf der Seite liegen. "Besser ?" Leise wispernd, neigte er sich mehr über Dario und so konnte der die nackte Brust des Magiers am Rücken fühlen. "Nenn mich Rasmus, ja ?" Er wisperte sacht ans Ohr des Blonden und hauchte an die empfindsame Haut.

Tief erschauernd, konnte Dario nur nicken und keuchte, ehe er den Kopf ein wenig drehte und somit seinen Hals freilegte. Er fühlte, wie die Härte des Magiers sich in ihn senkte und kam ihm ein klein wenig mit den Hüften entgegen – das Gefühl entlockte ihm ein dunkles Stöhnen und er riß die Augen auf, ehe er sie wieder schloß, auf das Fell zurücksank und fühlbar bebend genoß. All das war so neu für ihn – auch wenn er diese Art des Aktes schon oft genug mit seinem alten Herrn erlebt hatte, so doch niemals auf diese herrliche Art und Weise.

Für Rasmus war es auch neu, aber Dario war auch ein ganz neues Gefühl durch die angenehme Feuchte, die der Meister ihm verpasst hatte. Wahrscheinlich war es gerade, weil es so angenehm war, geschehen. Rasmus biss sacht in den freigelegten Hals und stieß dann etwas fester zu. Trotz allem wurde er nicht brutal und seine Hand wanderte langsam vor und berührte wieder die Erregung Darios.

"Herr ?!" Der leise Aufschrei des Fischmenschen geschah, ohne daß er es merkte – doch sein Schrecken verwandelte sich schnell in ein ein zitterndes Aufstöhnen, als er so weich wie Wasser wurde. Das Beißen war herrlich, denn es verletzte ihn nicht sondern erregte ihn nur, und als er ein weiteres Mal die Hand an seiner wiederwachten Härte fühlen konnte, schrie er erneut leise vor Erregung auf.

Und Erasmus biss erneut etwas zu und drückte gleichzeitig mit der Hand die Erregung etwas fester. Als sein Daumen dann über die Eichel streichelte, fühlte er die Lusttropfen und Rasmus wusste, daß es nicht mehr lange dauern würde, bis der Blonde kam. Er selber würde sicher auch nicht allzulange brauchen, denn er fühlte immer wieder, wie sich die Schuppen des Fischkörpers gegen seine Hoden drängten und sie so massierten. "Komm, lass dich gehen."

Der Goldgeschuppte erschauerte bei den Worten und wimmerte wieder leise, doch er gehorchte und bäumte sich auf, als er mit einem dunklen Schrei kam und den ebenso goldschimmernden Samen in die Hand des Magiers verströmte. Noch nie zuvor hatte Dario so etwas erlebt – er dachte, er müsse sterben, so intensiv war sein Kommen, und er brach schwer atmend zusammen, während er fühlte, wie sich Rasmus weiter in seinen zuckenden Leib trieb.

Doch das auch nicht sehr lange, denn Rasmus kam wenige Stöße später und verströmte sich in ihn. Dann sackte er auf dem Körper des Anderen zusammen und seufzte zufrieden. "Der Sex mit dir ist wirklich wundervoll." Auch seine Hand zog er wieder weg und er musterte das goldschimmernde Sperma des Blonden. "Schimmert so Gold wie deine Schuppen ... und schmeckt fast so süß wie Honig." wispernd, leckte er sich den Samen von den Fingern und keuchte leise auf. "Besser als Honig."

Dario brauchte ein wenig, bis er wieder genug Atem hatte, um den Kopf ein wenig zu drehen und ihm schließlich zu antworten. "Der alte Meister wollte uns perfekt für seine Freuden haben und sorgte dafür, daß wir sauber sind und auch schmecken. Er liebte es, uns zu kosten und er mochte es auch gerne, wenn der Geschmack von Blut beigemischt ist." Es war ihm noch immer ein Rätsel, daß Erasmus ihn nicht verletzt hatte – und er war noch immer so weich und entspannt, wie er es bisher nur immer am Morgen nach dem Schlafen gewesen war.

"So sehr ich Blut hin und wieder schätze, aber ohne schmeckst du ganz sicher besser." Bei den leisen Worten löste er sich aus dem Fischmenschen und nickte leicht. Es war wirklich alles sauber, bis auf die Flüssigkeit und sein eigener Samen war nichts zu sehen. "Es ist sehr schön mit dir ... ich würde dich gern mit mir nehmen, wenn du es möchtest ? Wenn du es zulässt, könnte ich dir Beine zum Laufen geben." Das Ganze war ihm sehr ernst.

Als sich der Magier wieder löste, war es Dario, als würde ihm etwas fehlen ... ohne, daß er es bemerkte, legte er seinen Fischschwanz um Erasmus und zog ihn damit ein wenig näher, ehe er leise zu ihm sprach. "Wie meinst du das ? Mich ... mitnehmen ? Beine ? Ich verstehe dich nicht ... ich wurde gewandelt, ich kann keine Beine mehr bekommen." Er wollte nicht direkt widersprechen – aber er glaubte nicht, daß es klappen konnte, diesen Wunsch hatte er schon lange aufgegeben.

Daß Dario ihn zu sich zog, gefiel dem Magier und er lächelte einen Moment. "Nun, du bist durch Magie verändert worden ... ich denke, daß ich dir durch Magie auch Beine geben kann ... wenn du sie brauchst. Ich würde es gern versuchen. Damit du wieder laufen kannst und nicht ans Wasser gebunden bist." Mit etwas Geschick würde es ihm ganz sicher gelingen, er hatte viel gelernt in den Jahren und auch viel gelesen, wobei er auch eigene Zauber entwickelt hatte. "Es wäre ein Stück Freiheit."

"Bitte erkläre mir das ... ich verstehe das nicht. Wenn ich sie brauche ? Wäre es dann, daß ich so wie jetzt bleibe, aber auch Beine haben kann, wenn ich dir über das Land folgen soll ?" In Darios Stimme lag ein wenig Hoffnung – er hatte sie schon lange aufgegeben gehabt, doch wenn dieser junge Magier ihm helfen konnte, so würde er ihm treu und ohne Widerrede folgen.

"Genau das meine ich. Wenn du im Wasser bist, hast du deine Flosse, und wenn du an Land gehst, Beine zum Laufen. Aber wir schlafen jetzt erstmal. Ich muss gut ausgeschlafen sein für den Zauber." Er ahnte, daß er einen großen Wunsch erfüllte und lächelte sacht, bevor er seine Arme um den Oberkörper Darios schlang und sich an ihn schmiegte. Der Blonde war schön warm und das genoss der Magier.

Selbst wenn es noch ungewohnt für den Fischmenschen war, so genoß auch er es, Rasmus so eng an sich zu fühlen. Seit über sechs Jahrhunderten war Dario alleine – und nun lag ein junger Zauberer bei ihm und vertraute ihm so sehr, daß er bei ihm schlafen würde. Ohne weiter darüber nachzudenken, gab Dario der Erschöpfung seines Körpers nach und schlief mit einem sachten Lächeln ein; er genoß den Geruch des Magiers und legte seine Flossen unbewußt wie eine Decke um ihn und ebenso einen Arm, während er das Gesicht in das weiche, dunkle Haar Rasmus schmiegte.

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