Balken01a


“Erasmus und Dario/Koi” 06
 

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Leise seufzend, ließ Rasmus die Feuerkugel größer werden. Es war schon dunkel und er hatte weiter an dem Zauber geschrieben. Aber jetzt machte ihm das leise Plätschern Sorgen, das Dario hin und wieder verursachte. Der Fischmensch tauchte hin und wieder leicht auf, weil das Wasser hier und da seichter wurde. Dann knirschte und rumpelte es ein wenig, denn das Boot schrammte an einigen Steinen vorbei. "Dario ! Tauch auf, es hat keinen Sinn mehr." rief er dicht ans Wasser und lächelte, als der Goldene auftauchte. "Müh dich nicht so, es ist besser, wir laufen ab jetzt. Ich fühle die Quelle, sie ist nahe."

Mit einem leisen Seufzen nickte der Blonde und zog das Boot ans Ufer, wandelte seinen Fischschweif in die starken Beine und richtete sich auf, um nun ebenso aus dem Wasser zu kommen und Rasmus an Land zu folgen. Dario wußte schon eine Weile, daß sie gehen mußten – er hatte nur gehofft, noch ein wenig im Wasser bleiben zu können, da es ihm schwer fiel, darauf zu verzichten. "Möchtest du noch weitergehen, Herr ? Oder bleiben wir hier ?" Es war noch nicht völlig dunkel und der Wald schien hier am Fluß lichter, so daß sie noch ein wenig gehen könnten – doch andererseits war hier eine größere Lichtung und sie konnten auch hierbleiben, um ihr Lager aufzuschlagen.

Rasmus hatte wieder alles in einen Beutel gepackt und reichte Dario eines der Felle und dessen Umhang. "Ich denke, wir bleiben hier auf der Lichtung. Wenn der Tag anbricht, laufen wir los und ich weiß, du wirst das Wasser vermissen." Bei den letzten Worten küßte er Dario zärtlich. Es ging aber nicht anders, sie mußten über Land. So löste sich der Magier, lief langsam vor zu der Lichtung und nickte zufrieden, als sie dort waren. Moos lang weich auf dem Boden und so hatten sie ein bequemes und weiches Lager. "Ich mache ein Feuer ... könntest du etwas Fisch fangen ? Ich habe Forellen gesehen."

Der Goldene nickte nur und ging zurück an den mittlerweile zu einem Bach geschrumpften Fluß, seufzte innerlich und stieg in das flache Wasser, bis er tief genug war, um seine Beine wieder in einen Fischschweif zu formen. Dann machte er sich schnell und geübt auf die Suche nach den Forellen und fluchte innerlich, denn in dem flacheren Wasser waren die schlanken Fische ihm überlegen. So dauerte es auch eine geraume Weile, bis er vier Forellen mit seinen Krallen gefangen hatte und sich auf den Rückweg machte. Etwa in der Hälfte des Weges wandelte er seinen Schweif jedoch wieder in die Beine und schwamm nun mit ihnen weiter. Es war noch ungewohnt, doch es half ihm sie zu kräftigen und sich wohler zu fühlen, denn Dario bezweifelte, daß sie so schnell wieder an einen Fluß oder See kommen würden, an dem er schwimmen konnte. Erst, als er am Ufer beim Boot anlangte, stieg der Goldgeschuppte aus dem Wasser. Dann kam er zu Rasmus und legte die Fische an das Kochfeuer, setzte sich neben ihn und kuschelte sich unbewußt an den Magier, während das Wasser auf seiner Haut durch die Körperhitze verdampfte.

Das brachte den Magier wieder dazu, sacht zu lächeln. Er legte noch etwas Holz nach und nahm dann ein Messer von der Seite. Diesmal nahm er die Fische aus und reichte Dario dann dessen Beide. "Oder möchtest du Heute auch Gebratenen essen ?" fragte er leise und war gespannt, ob er kosten würde. Bisher hatte er ihn nie gefragt und diesmal hatte Rasmus aus Kräutern eine Marinade gemacht, die er auf die Haut der Fische streichen würde, damit sie noch besser schmeckte.

Nun doch ein wenig verdutzt, blickte der Goldene zu Rasmus, ehe er verlegen den Kopf senkte und sich die langen Ponys nach hinten strich. "Nein, Danke ... ich kann eigentlich nur rohes Fleisch essen – und Blut. Es war für den alten Meister einfacher, so mußte er uns nur rohes Fleisch oder wertlose Gefangene vorwerfen. Ich vertrage auch nichts anderes mehr ... auch kein Obst oder Gemüse." Es war Dario ein wenig peinlich, ihn zu enttäuschen – doch es entsprach der Wahrheit, da sein veränderter Körper nichts anderes mehr akzeptierte.

Damit hätte Erasmus eigentlich rechnen müssen und so nickte er nur und strich dem Blonden über die erhitzte Wange, damit der sich beruhigte. "Ich denke, selbst wenn ich dir helfen würde, daß du wieder anderes essen kannst, wäre es nicht gut. Blut und Fleisch stärken deinen Körper, ich verstehe es und du brauchst dich nicht zu schämen." Er fühlte auch, daß Dario geschwächt war und kam dichter. "Trink ein wenig von mir und dann iß ruhig schon deinen Fisch." wisperte er und neigte seinen Kopf etwas zur Seite, damit der Geschuppte zubeißen konnte.

Dario nickte nur und neigte sich tatsächlich näher, biß behutsam in die Schlagader des Magiers und trank einige Schlucke des Blutes, ehe er über die Wunden leckte und Rasmus näher an sich zog. Er war dankbar, daß Rasmus akzeptierte, daß er rohes Fleisch brauchte – er hätte auch von ihm verlangen können, daß er sich den Gewohnheiten des Magiers anschloß. Die wenigen Schlucke genügten, daß der Goldene wieder stärker wurde und sich sichtlich erholte, während er die Nähe seines Meisters genoß.

Und während Dario genoss, bereitete Rasmus seine beiden Forellen vor und spießte sie dann wieder auf einen Stock, um sie über dem Feuer zu rösten. Um sie herum wurde es langsam dunkel, so wurde es noch gemütlicher und langsam stieg der Duft des Fisches und der Kräuterkruste auf. Von Rom her kannte er gewürztes Essen und von früher noch die Kräuter, die man brauchte. Er genoss das Würzige hin und wieder und biß, als der Fisch durch war, genüsslich davon ab.

Währenddessen blieb Dario an ihn gekuschelt und ruhig, auch wenn er manchmal leicht aufmerkte, da er etwas hörte. Doch er achtete nicht weiter darauf und genoß es, daß sie Rast machten und auch ein wenig Ruhe zusammen hatten. Lediglich dieses leicht ungute Gefühl in seinem Bauch ließ dem Geschuppten keine Ruhe, auch wenn er es vorzog, es zu ignorieren, da er Rasmus nicht belästigen wollte.

Rasmus bemerkte nichts, er war auf Ruhe eingestimmt und eigentlich konnten sich, wenn, nur Tiere hier aufhalten. Daß sich etwas weiter oben eine Bande von Räubern aufhielt, die das Feuer gesehen und den Duft des Kräuterfisches gerochen hatten, ahnte er nicht. Er hatte auch den Tarnzauber aufgehoben, da ihnen hier eigentlich Keiner begegnen konnte. So bemerkte er nicht, wie die Räuber sich näherten. Die zwanzig Mann kannten die Umgebung und waren somit recht leise. Selbst der Anführer, ein bärtiger Riese, war sehr leise.

Nach und nach verstärkte sich das komische Gefühl Darios und er runzelte die Stirn – langsam löste er sich von dem jungen Magier und verengte die Augen, als er in das dunkle Unterholz um sie herum blickte. Er konnte schwören, daß er etwas gehört hatte, daß sich wie ein unterdrückter Fluch anhörte ... doch es kam nichts weiter und so setzte er sich nur etwas anders hin, während er die Augen verengt hielt und weiterhin horchte.

Jetzt merkte der Magier auch etwas auf, aber nur, weil Dario so unruhig wirkte. Der Hauptmann der Räuber stoppte und seine Männer verhielten sich auch still. Es war das Aussehen von Dario, das sie innehalten ließ. Der Bärtige sah die Flossen und Schuppen und er wusste, daß es einer dieser Fischmenschen war, die Angst und Schrecken verbreiteten. Aber gewöhnlich waren sie nur im Wasser, das ließ ihn erst stocken und dann aufbrüllen. "Tötet die Bestie !" Somit gaben sie ihre Deckung auf und stürmten brüllend los. Rasmus wirkte überrascht und sprang auf, doch dann traf ihn ein Pfeil in der Schulter, noch bevor er einen Zauber hatte sprechen können.

Auch Dario brüllte auf – er war auf seinen Beinen noch zu langsam, um rechtzeitig aufspringen zu können und er sah mit Schrecken, wie sein junger Meister verletzt zu Boden sank. Doch diese Schrecksekunde hielt nur einen Herzschlag lang an – dann drehte er sich um und brüllte laut auf, fletschte die langen Fänge und drehte sich blitzschnell, um die langen Krallen in die Schulter eines der Räuber zu schlagen. Es war dem Goldgeschuppten ein Genuß, seine Fänge in dessen Kehle zu schlagen und das heiße Blut in seiner eigenen Kehle zu schmecken, doch dann traf ihn ein weiterer Pfeil und er schleuderte den röchelnden Räuber gegen zwei der Anderen und stellte sich schützend über Rasmus, während ein weiteres Mal der Zorn in Dario zu erwachen begann. Er mußte Rasmus um jeden Preis beschützen – egal, ob er Pfeile oder andere Waffen abbekam.

Rasmus war noch bei Bewusstsein, es war das erste Mal, daß er von einem Pfeil oder sonstigem verletzt wurde. Das hatte ihn aus der Bahn geworfen, doch jetzt berappelte er sich und sorgte durch einen Spruch, daß die Räuber allesamt zurückgeworfen wurden. Einige prallten mit enormer Wucht gegen die Bäume. Die Anderen flogen weit zurück und rappelten sich verwirrt auf. "Hol sie dir mein Schöner, stärke dich, iss dich satt an ihnen."

Die Worte ließen ein schon fast unheimliches Lächeln auf den Zügen Darios erwachen, ehe er sich wieder umdrehte und auf die Räuber losstürmte. Die Männer hatten durch den Aufprall ihre Waffen verloren und so hatte es der Goldgeschuppte leichter – er tötete sie einen nach dem Anderen, indem er ihnen mit den Krallen die Kehlen zerfetzte, ihre Knochen brach und einen Jeden der vor Angst Gelähmten fing und tötete. Doch trotz allem war er noch immer zu langsam auf den Beinen, so daß ihm ein paar der Räuber entwischten und schließlich nur noch der riesige Anführer übrig war, um dem goldenen Fischmenschen anzugreifen.

Die Anderen, die flohen, waren zu feige - sie würden nicht wiederkommen. Der Anführer blieb aber und hob einen Ast auf, den er als Knüppel nutzte. Er würde dieses Monster töten, oder kämpfend sterben. Erasmus blieb wo er war, und behielt Dario und den Räuber im Auge. Sollte Dario unterlegen sein, was er aber nicht glaubte, würde er eingreifen. Ihn zu verlieren konnte er nicht verantworten. "Na los, du Bestie !" knurrte der Räuber nun und schwang den Knüppel.

Dem ersten Schlag wich der Goldgeschuppte aus, doch für den Zweiten war er durch seine Beine zu langsam. Aber er konnte den Knüppel mit der Rechten fangen und schlug mit der Linken zu, riß mit den Krallen durch die Brustmuskeln des Räubers und knurrte dunkel, während er versuchte, näherzukommen und ihm die Kehle aufzureißen.

Doch der Räuber ließ das nicht zu. Er wich zurück, denn er merkte sehr wohl, daß Dario langsamer war. Die Wunde behinderte ihn aber, denn sie blutete sehr stark und schwächte den Bärtigen sehr schnell. Rasmus war sicher, daß Dario ihn erledigen würde, doch er half ein klein wenig und ließ den Räuber stolpern.

Laut knurrend, stapfte der Goldene zu dem gleichgroßen Räuber, der versuchte, sich wieder aufzurappeln – die Beine Darios waren noch immer zu unsicher, um laufen zu können und so war er froh darüber, daß Rasmus ihn aufgehalten hatte. Er ahnte, daß der Räuber sich wehren würde – doch Dario war wütend und würde seinen Herrn beschützen, ungeachtet der Pfeile, die noch immer in seinem Körper steckten.

Noch kroch der Räuber rückwärts und versuchte, wieder auf die Beine zu kommen. Rasmus ließ ihn hin und wieder straucheln, doch er ließ es dann doch zu und lächelte, als Dario dicht genug gekommen war, um den Mann zu packen. Es war erstaunlich, wie wehrhaft der Räuber war, obwohl er ahnte, daß er sterben würde. Er versuchte, den Kopf des Blonden wegzudrücken, keuchte dann aber, als ihn dessen Krallen an der Seite erwischten und tiefe Wunden schlugen. Der Räuber keuchte und schlug mit der Faust zu. Er traf, denn Dario konnte nicht schnell genug ausweichen und doch kam er nicht von dem Fischmenschen los, denn der Blonde hatte die Faust gepackt und zerdrückte sie in seiner Hand. So ging der Räuber schreiend in die Knie und dieses Schreien erstickte in dem Kehlbiss des Fischmenschen. Erasmus lächelte sacht, denn er spürte, wie gut seinem Goldenen das Blut dieser Menschen tat. Es stärkte ihn und würde die Wunden in Windeseile heilen lassen.

Das Blut des sterbenden Räuberhauptmanns rann süß die Kehle Darios entlang und er ließ erst von ihm ab, als er ihn völlig leergetrunken hatte. Schwer keuchend, schloß der Goldgeschuppte kurz die Augen und beruhigte sich – erst dann packte er die Kiehle der Pfeile und zog sie aus seinem Fleisch, nickte, als die Wunden sichtbar heilten und stand dann auf, um den Räuber zu packen und zurück zum Lagerfeuer zu schleppen. Dort angekommen, ließ ihn Dario einfach los und trank noch das Blut der im Sterben liegenden Räuber, um seinen eigenen Hunger zu stillen. Erst, als Dario damit fertig war, hatte er sich soweit beruhigt, daß er wieder zu Rasmus kam und ihn besorgt fragte. "Ist es sehr schlimm, Herr ? Bitte verzeih – ich habe nicht gesehen, daß du getroffen wurdest ..."

"Mach dir keine Vorwürfe. Die Wunde heilt wieder, wenn der Pfeil raus ist. Du musst nur etwas von deinem Blut in die Wunde tropfen lassen." Er hatte ihn noch nicht rausgezogen, denn er wusste, daß der Pfeil eine Ader getroffen hatte. Sein eigenes Heilvermögen war nicht stark genug, um die Wunde schnell genug zu heilen, und er würde zuviel Kraft verlieren.

Die Worte beruhigten Dario ein wenig, auch wenn er noch immer etwa unsicher dabei zusah, wie der junge Magier sich vorsichtig den Pfeil aus der Wunde zog. Als jedoch sofort ein großer Blutschwall aus der Wunde quoll, fluchte Dario leise - rein instinktiv neigte er sich vor und nahm behutsam die verletzte Schulter, leckte über die Wunde und sorgte auf diese Weise schon einmal dafür, daß das heftige Bluten langsamer wurde. Dann riß sich der Goldene die Zunge an einem der langen Eckzähne und steckte sie behutsam in die Wunde, ließ sein Blut hineinfließen und zog sie erst wieder heraus, als die Wunde sich zu schließen begann. Es war für ihn noch immer erstaunlich, daß sein Blut eine solche Wirkung hatte und Dario sah unsicher zu Rasmus, ob es ihm auch wirklich gut ging.

Es ging ihm einigermaßen, doch das Ganze hatte ihn unerwartet stark geschwächt und er wirkte reichlich blass. "Dank dir ... etwas Schlaf, dann geht's mir wieder gut, mein Schöner." wisperte er und lächelte. Dario wirkte noch stärker, es war wirklich verblüffend, daß er noch weiter an Energie zunehmen konnte.

"Bitte Herr – trink ein wenig von mir, es hilft dir ?" Es war die einzige Möglichkeit, von der Dario wußte – und er hoffte, daß es Rasmus auch helfen würde. Er machte sich große Sorgen, da der junge Magier sehr blaß war ... er wollte helfen, und dies war die einzige Möglicheit, die ihm im Moment einfiel. Nachher würde er sich um die Leichen der Räuber kümmern, doch jetzt hatte Rasmus erst einmal Vorrang.

Daß Darios Blut ihm half, schien inzwischen sehr klar zu sein und so nickte der Schwarzhaarige und öffnete die Lippen, als der Blonde seine Pulsader aufriss und ihm so das Blut in den Mund fließen ließ. Die belebende Wirkung war sofort fühl- und sichtbar. Die fahle Haut des Magiers bekam wieder mehr Farbe und er wirkte nicht mehr so erschöpft. Sein ganzer Körper schien zu kribbeln und er konnte die Lippen nur langsam wieder lösen. Das Blut schmeckte süß und war ebenso berauschend wie der Samen des Blonden.

Erleichtert beobachtete Dario, wie der Andere wieder kräftiger wurde und nickte, zog ihn behutsam näher und hielt ihn, um ihn mit seinem Körper zu wärmen. "Du kannst noch mehr trinken, wenn du möchtest, Herr ... es macht nichts." Er konnte fühlen, daß Rasmus gerne noch etwas mehr trinken wollte und wunderte sich ein klein wenig, weshalb der junge Magier zögerte, dies zu tun.

"Nein, es reicht." wisperte Rasmus und zog den Blonden für einen Kuss zu sich. Innerlich war eine Hemmung da, er wusste nämlich nicht, ob er aufhören konnte, wenn er weitertrank. Obwohl das eigentlich Unsinn war. "Später vielleicht ... bist du denn satt ? Wenn nicht, trink dich vollkommen satt, es sind noch Räuber am Leben, sie sind nur ohne Bewusstsein."

Dies brachte Dario dazu, leicht rot auf den Wangen zu werden und er senkte ein wenig beschämt seinen Blick. "Für jetzt ja ... vielleicht trinke ich später noch von ihnen, sie werden nicht weglaufen. Ich bringe schon einmal die Toten weg – bleib du hier und schlafe ein wenig, ich bin in der Nähe, Herr." Noch während er sprach, löste sich der Goldene und stand auf, nickte noch einmal und ging dann zu den Toten, um sie einen nach dem Anderen wegzubringen. Lediglich bei dem Anführer der Räuber zögerte er und überwand sich schließlich, zog ihm die Hose vom Körper und sich über, ehe er ihn auf seine breiten Schultern wuchtete und ebenso wie die anderen Leichen weiter weg brachte.

Derweil legte Rasmus sich nieder und schloss seine Augen. Hin und wieder beobachtete er Dario, wie er die Leichen wegschaffte. In den nächsten Tagen musste er den Zauber weben, denn Dario hatte seine volle Kraft erreicht. So lange würden sie noch hierbleiben; die anderen Räuber würden sicher nicht wiederkommen, dazu hatten sie viel zu große Angst gehabt. Doch lange konnte er nicht wach bleiben, dazu war er viel zu müde und so schlief er tief und fest ein.

Als der Fischmensch ein wenig später wiederkam, lächelte er und nickte kurz zu sich selbst. Die bewustlosen Räuber ließ er an der Seite liegen und kam wieder an das Feuer, zog die Hose aus und legte sich hinter Rasmus, um ihn sanft an sich zu ziehen und mit seinem Körper zu wärmen. Dario selber blieb wach – das Adrenalin des Kampfes war noch nicht verraucht und durch das Blut war er viel zu energiegeladen, als daß er abschalten und einschlafen konnte. Doch es hatte auch etwas Gutes: So konnte er über den jungen Magier wachen und ihn ein wenig beobachten.

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Als es dämmerte und die Sonne durch die Bäume brach, erwachte der junge Magier und drehte sich leicht, bis er Brust an Brust an dem Blonden lag. Als Rasmus seine Augen aufschlug, lächelte ihn Dario an und er erwiderte dieses Lächeln. "Hast du geschlafen ?"

"Nein – ich bin noch immer viel zu wach dazu. Aber dir hat der Schlaf gutgetan, Herr ... du siehst viel besser aus." Es war Dario ein klein wenig peinlich, daß er nicht geschlafen hatte – doch das Lächeln des Schwarzhaarigen machte ihn glücklich, so daß auch sein Lächeln sich vertiefte, während er den Schlankeren ein wenig enger an sich heranzog und sacht über das dunkle Haar Rasmus schnupperte.

Das genoss der Magier und er kuschelte sich noch dichter, so dicht, wie es eben ging. "Wir bleiben noch ein wenig hier, ich will den Zauber vorbereiten. Du bist so stark im Moment ... so ist es ideal." wisperte er und hauchte einen Kuss auf die Brust des Goldenen. "Lass mich noch ein wenig von dir trinken."

Dario antwortete nicht in Worten ... stattdessen neigte er sich näher und ritzte mit einer Kralle die Schlagader, so daß Rasmus bequem trinken konnte. Er dachte sich nichts dabei ... er gehorchte und genoß es auch, denn so sehr er es bei seinem alten Meister verabscheut hatte, so genoß er es bei seinem neuen Herrn. Über den Zauber dachte der Goldgeschuppte nicht weiter nach ... Rasmus würde schon wissen, was er tat, und er würde ihm auch sicherlich sagen, wenn er etwas von ihm bräuchte.

Und das würde er wirklich tun, doch jetzt legten sich seine weichen Lippen auf die Wunde und er trank noch einige Schlucke des süßen Blutes. Nach einigen Schlucken lösten sich seine Lippen wieder und der Schwarzhaarige schauderte leicht bei den Kribbeln in seinem Magen. "Du schmeckst wirklich herrlich."

"Nur für dich, Herr. Für Niemanden sonst." Dies war Dario sehr ernst – er wußte es nicht, aber seine Loyalität dem jungen Magier gegenüber kam aus dem tiefsten Inneren und war schon fast mit Liebe zu vergleichen. Doch der Goldene kannte dieses Gefühl nicht, so daß er es auch nicht in Frage stellte – er kannte jedoch Treue und Loyalität, brachte sie Rasmus ohne zu fragen entgegen und freute sich sichtbar, daß Rasmus so mit ihm zufrieden war.

Der löste sich langsam und stand auf, um kurz an der Seite zu verschwinden, wo er sich erleichterte. Dann ging er zu dem kleinen Fluss und wusch sich herab, bevor er zum Lager zurückkam und sich wieder zu Dario setzte. "Ich hatte dir eine Massage versprochen. Danach mache ich mich an die Arbeit, ich habe den Zauber fast fertig."

Dario hatte ihm noch nachgesehen, doch die Worte des Magiers verblüfften ihn ein wenig. "Aber du mußt mich nicht massieren, Herr ... das Ruhen hat gutgetan ? Du mußt wegen mir nicht warten, um den Zauber zu wirken." Es war für den Goldenen noch immer sehr ungewohnt, daß Rasmus auch ihm etwas Gutes tun wollte ... und daß er dies manchmal auch vor dessen eigene Bedürfnisse stellte.

Doch bevor Dario noch etwas sagen konnte, nahm Rasmus schon dessen eines Bein und fing an, es zu massieren. "Ich genieße es, das zu tun ... und so hole ich mir, was ich brauche." Noch würde er die Beine massieren, doch er würde sich nachher schon Einiges holen. Den Samen und die andere Flüssigkeit ... und das würde er mit viel Freude tun. Um das Haar und das Flossenstück, ebenso um die Schuppe, würde er bitten. Schwierig würde die Träne werden, denn er wollte eine Freudenträne haben.

Von all dem ahnte Dario jedoch nichts ... er lehnte sich langsam zurück und schloß die Augen, kostete die sanften Fingerspitzen des Magiers und entspannte sich fühlbar. Gerade das Massieren seiner Beinmuskeln genoß der Goldene sehr, denn sie verkrampften sich schnell und ermüdeten auch schnell, da sie noch immer nicht gewohnt waren, benutzt zu werden. Als Rasmus allerdings nach einiger Zeit höher kam und auch damit begann, die Männlichkeit Darios zu streifen, schlug dieser seine Augen wieder auf und wisperte ein leises, fragendes "Herr ?", da er nicht wußte, was dieser nun von ihm wünschte.

"Bleib liegen und schließe wieder deine Augen." raunte Rasmus und sein Lächeln wurde wieder etwas unheimlicher. Seine dunkle Seite drang, als Dario keuchend die Augen geschlossen hatte, wieder durch. Er widmete sich vollkommen dem Erregen des Goldenen und wie schon einige Zeit zuvor unterdrückte er geschickt dessen Kommen, wenn er fühlte, das Dario zum Höhepunkt kam.

Und ein weiteres Mal war der Fischmensch diesen Gefühlen ausgeliefert. Auch wenn er wußte, was Rasmus von ihm wollte und dies auch schon einmal erlebt hatte, so führte es dennoch dazu, daß Dario fühlbar bei einem jeden Lecken oder Saugen erschauerte und leise aufwimmerte, als Rasmus ihn ein weiteres Mal vom Kommen abhielt. Dario fühlte sich, als ob er vergehen müßte – er verbrannte innerlich und sowohl seine Hoden wie auch seine Männlichkeit waren bis zum Bersten verhärtet, er stand kurz vor einer Explosion und nur die kundigen Finger und Lippen des jungen Magiers hielten ihn davon ab.

Einmal trieb Rasmus ihn noch hoch, stoppte alles und trieb ihn dann so hoch, daß der Blonde kommen konnte. Er sagte es ihm und empfing den Samen mit großer Freude in seinem Mund. Es war mehr als genug und er schluckte den Samen genüsslich herunter und nahm erst dann eine kleine Schale von der Seite, um einen Rest des Samens, den er von der Männlichkeit des Fischmenschen hatte, dort hineinzugeben. "Dreh dich herum ... ich will dich auch dort noch einmal kosten." raunte er und lächelte, als wieder ein Beben über den Körper Darios rann. Dessen Augen waren noch immer geschlossen und er würde ihm noch eine weitere Wonne schenken.

Der Goldene gehorchte ohne ein Widerwort und schluckte schwer, als er sich auf den Bauch drehte ... er ahnte, was nun kommen würde und fürchtete es im gleichen Maße, wie er es herbeisehnte. Insgeheim war Dario dankbar dafür, daß der alte Meister sie so geschaffen hatte, daß ihr Kot ähnlich wie bei den Fischen in einer Art Haut geborgen war – auf diese Weise blieben sie immer sauber und Dario mußte sich nicht schämen, als Rasmus nun damit begann, ihn zu berühren. Zuerst fühlte der Goldene die schlanken Finger des jungen Magiers, doch sie wurden bald von dessen Zunge ersetzt ... und schließlich verschwand auch diese und Dario keuchte leise auf, als Rasmus nun mit seiner Härte in ihn kam, ihn ausfüllte und damit begann, langsam in ihn zu stoßen.

Und das mit Genuss, er hatte was er wollte, denn auch von der goldenen Flüssigkeit hatte er etwas genommen und in einem Schälchen aufgefangen. Jetzt widmete Rasmus sich seinem Genuss und neigte sich ans Ohr des Breiteren, um sacht daran zu lecken. "Mein schöner Koi." Die Worte kamen über seine Lippen, ohne daß er darüber nachdachte, und es war das erste Mal, daß er Dario so nannte.

Es waren nur drei Worte, doch sie ließen den Goldenen fühlbar beben und leise vor Lust aufwimmern. Nur der alte Meister hatte ihn bisher so genannt – doch niemals so lustvoll und sanft, und auch niemals bei einer so herrlichen Vereinigung. Schwer atmend, vergrub Dario seine Hände in dem weichen Schlaffell und bäumte leicht den Rücken auf, doch er sank sofort wieder auf das Fell zurück und wimmerte leise, ehe er ein ebenso leises "Herr ..." zu ihm wisperte.

Dann fühlte er, wie sich Erasmus Hand um die Hüfte legte und die Erregung umfasste. Rasmus wollte ihm einen wundervollen Orgasmus schenken und leckte dem Blonden erneut über den Ohrrand. "Mein Schöner .... mein schöner Koi." raunte er erneut, denn die Reaktion hatte ihm gefallen.

Erneut rieselte ein Schauer durch den Körper des Goldenen und er keuchte leise auf ... dies war so viel, daß er es nicht mehr aushielt und mit einem tiefen Schrei in den weißen Flammen seines Orgasmusses versank, sich aufbäumte, um Rasmus verengte und schließlich kraftlos niedersank. So oft er schon die Freuden körperlicher Liebe mit dem jungen Magier erfahren hatte – noch nie zuvor war es so intensiv gewesen und ein sachtes Lächeln erwachte auf den Zügen Darios, auch wenn er weder das noch die sachten Tränen bemerkte, die von seinen Wimpern perlten.

Erasmus kam fast im selben Moment und ließ sich kurz auf den Körper des Goldenen sinken. Dann aber bemerkte er die Tränen und wisperte einen leisen und kleinen Spruch, der eine der Tränen fing, durch die Luft schweben und dann in ein Schälchen fallen ließ. Es war die mit der goldenen Flüssigkeit, denn die Träne alleine würde verdunsten. Erst jetzt löste er sich und legte sich neben den Größeren. "Du bist ganz wundervoll und weißt du was ? Ich brauche nur noch einen Tropfen Blut, ein Haar, eine Schuppe und ein Stück deiner Flosse, dann kann ich ewig leben und du bei mir, mein schöner Koi."

Erneut leicht erschauernd, drehte sich Dario langsam und zog den Schlankeren eng an seinen heißen Körper, vergrub das Gesicht in den schwarzen Haaren und atmete tief ein, um sich wieder zu beruhigen. Er wußte nicht, was er sagen sollte ... also nickte er nur und grollte weich, ehe er ein leises "Nimm es dir, Herr ..." zu ihm wisperte. Allein schon die Vorstellung, daß er für immer bei Rasmus bleiben konnte, genügte Dario, daß er ihm alles geben würde, das dieser von ihm wünschte.

"Danke, mein Schöner ... ich werde dir nicht doll wehtun, das verspreche ich dir." Rasmus war ehrlich dankbar. Sein sehnlichster Wunsch würde sich erfüllen. So strich er ihm lächelnd durch das goldene Haar und raubte ihm ein loses Haar. Dann strich er vorsichtig über dessen Hüfte und nahm eine der Schuppen zwischen die Fingernägel, um sie vorsichtig herauszuziehen. Er küsste die Stelle sogleich und nach dann einen kleinen Dolch. Mit einem leisen "Verzeih." schnitt er eine winzige Spitze der Flosse am Arm ab und nun fehlte nur noch das Blut. "Gib du mir das letzte ?" Es bedeute ihm viel, daß Dario ihm das Blut selber gab und er hielt ihm nur eine kleine Schale mit der Träne und der Flüssigkeit, wo der Blutstropfen hineinfallen konnte, hin.

Einen Moment lang sah der Goldene verdutzt auf das Schälchen – doch dann verstand er und nickte, lächelte scheu und riß sich mit der Kralle einen Finger auf, um einige Tropfen seines Blutes in die Schale fallen zu lassen. Er hoffte, daß es genügte – Dario kannte sich nicht mit Magie aus, doch er war auch bereit, mehr zu geben, falls dies nicht reichen sollte.

"Das reicht, ich danke dir, mein schöner Koi." Die Tropfen genügten und so erhielt Dario aus Dank einen sanften Kuss. "Geh dich stärken und dann kannst du etwas zum Fluss und schwimmen. Ich verfeinere derweil den Zauber und danach webe ich ihn ... ich freue mich schon so sehr." Die Freude sah man ihm an, seine Augen leuchteten und er machte sich auch gleich über seine Schriftrollen her und vergaß ziemlich schnell alles um sich herum.

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