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“Akemi und Namid” 01
 

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Mit einem leisen, unwilligen Fauchen hört Namid am Rand der Versammlung zu, wie die Ältesten wieder einmal bei seinem Vater, dem Häuptling, jammern, daß der Schamane und sein Schüler im Winter in einer Lawine gestorben seien ... das Rudel seit mehreren Monden ohne den Beistand der Geister wäre und auch die Vorräte der Heilmittel zur Neige gängen. Erneut die Bitte vortrugen, daß vielleicht ein Schamane eines anderen Rudels einen Schüler zu ihnen schicken könne ... da auch die Jagdbeute sich verringere und das nur dem Fehlen eines Schamanen zu verdanken wäre. Mißmutig steht der junge Krieger auf und packt sich seine drei Speere und auch die Speerschleuder ... läuft ungesehen in den Wald und wandelt sich dabei in die Halbform, da er so besser riechen und in der Nacht sehen kann, den verdeckten Wegen des Waldes folgend. 'Wenn sie UNbedingt einen Schamanen brauchen, dann hol ich ihnen einen ... ich hoffe nur, ich gerate nicht an einen solchen Schwätzer wie den letzten Stammeslosen, dessen Geschrei und Geschnatter ging mir auf die Nerven.' Leise, mürrische Gedanken, die dem jungen Puma durch den Kopf gehen - dann folgt er weiterhin dem Weg, sich schnell vom Gebiet seines Stammes entfernend.

}|{

Erst nach zwei Tagen hält Namid inne, als er vor sich einen Fluß hören kann, das frische Wasser riechen ... allein schon der Gedanke an frischen Fisch und ebenso frisches Wasser reichen schon aus, um ihn anzutreiben, ehe er plötzlich am Rand des Waldes stockt und hinter dem Unterholz verborgen bleibt und zum Wasser des kleinen Flusses blickt. 'Die Geister sind mit mir ... ich fasse es nicht. Ein junger Schamane ... aber Keiner von den Berg- oder Waldrudeln, die ich kenne. Diese Federn und Zeichen ... das ist ein Fremder.' Sacht die Luft einatmend, die ein Wind in seine Richtung weht, muß sich der junge Puma ein Fauchen verkneifen - zischt in Gedanken ein kurzes 'Wolf !', ehe er seine Speerschleuder nimmt und einen der drei Speere einlegt, sich langsam erhebt und zu dem sich in der Sonne Liegenden spricht. "Du ! Schamane ! Steh auf !"

Akemi hat sich schön den Bauch mit Fisch vollgeschlagen und sich dann in der Sonne zum Trocknen hingelegt. Als er die Stimme hört, erwacht er knurrend, sich sofort in seine Halbform wandelt, den Puma leise anknurrt. "Was willst du Puma ?!....Und was treibst du dich am Fluss herum , ich dachte ihr lebt in den Bergen und den Wäldern darunter ?" Seine blauen Augen blitzen auf, der fast weiße Wolf ist deutlichst in hab Acht-Stellung, seine Rückenhaare sich leicht aufstellen.

Dem Knurren nur mit einem leisen Fauchen antwortend, hebt Namid seinen Speer noch ein wenig höher - zeigt dabei auch, daß er sehr wohl mit der Waffe umzugehen weiß und der junge Wolf aufgespießt wäre, wenn er auch nur versucht, wegzulaufen oder anzugreifen. "Dich will ich, Schamane. Du bist zwar ein Wolf, aber zur Not gehst du auch. Und jetzt wandel dich zurück und knie am Boden, die Hände auf dem Rücken, daß ich dich fesseln kann !" Mit diesen Worten nimmt er mit der Linken eine Lederfessel aus dem kleinen Beutel an seiner Seite - rammt die zwei übrigen Speere in den Boden und fletscht die langen Fänge, zur Bekräftigung seiner Gefährlichkeit den Speer noch weiter anhebend, deutlich zum Wurf bereit.

"Bitte was ?!" Die Worte erstaunen Akemi doch ziemlich, dann knurrt er erneut. "Du dringst in das Revier von meinem Rudel ein, denkst du, ich kusche so einfach vor einer Katze ?....Ich bin Schamane, du solltest etwas mehr Respekt haben !" Ein paar Schritte weicht er zurück, bereit zum Sprung, dem Speer auszuweichen, wenn es sein muss. Leise murmelt er ein paar Worte und schon stürzen sich fünf große Krähen auf den Puma und hacken sogleich mit den spitzen Schnäbeln auf ihn ein. Akemi hingehen zieht sich weiter zurück noch ein Stück, sich dann abwendet und losrennt.

Die Vögel mit einem Schlag seiner Pranke beiseiteschmetternd, faucht Namid laut auf und schleudert seinen Speer - streift den Wolf absichtlich nur am Bein und bringt ihn so zu Fall, ehe er einen der anderen Speere aufnimmt und mit einem weiteren Schlag die restlichen zwei Krähen beiseiteschmettert. Schnell läuft er zu dem jungen Wolf und rammt einen Speer direkt vor dessem Hals in den Boden - richtet die Spitze des Letzten auf dessen Herz und spricht leise fauchend zu ihm. "Umdrehen, auf den Bauch. Zurückwandeln und die Hände auf den Rücken, sonst spieße ich dich gleich hier auf und überlaß dich den anderen Krähen als Futter. Ich habe keine Angst vor euch Gesocks, verstanden ?!"

"Selber Gesocks.....Du bist Dummkopf." Mit den Worten wandelt sich Akemi zurück in seine menschliche Gestalt, knurrt erneut bösartig auf, nicht dran denkt, sich freiwillig auf den Bauch zu drehen und die Hände auf den Rücken zu nehmen.

Mit einem weiteren, tiefen Fauchen tritt Namid nun näher .... fackelt nicht lange und packt einen der Arme des jungen Wolfes und wirft ihn auf den Rücken, hält ihn mit einem Fuß, den er in dessen Genick stützt, unten und bindet dessen Hände zusammen, fest genug, daß ein Wandeln ihm das Blut abschnüren würde, doch noch locker genug, daß es jetzt - in der Menschform - gehen würde. Erst dann nimmt er aus seinem Beutel noch zwei andere Lederstücke heraus - stopft dem jungen Schamanen das Eine in den Mund, nachdem er seinen Fuß aus dessem Nacken genommen hat und bindet das andere Lederstück als Knebel zwischen dessen Lippen, so daß es dem jungen Schamanen unmöglich ist, noch irgend etwas Sinnvolles zu murmeln.

Durch den Knebel dringt lautes Murren, ein Schimpfen, das man jedoch nicht verstehen kann. ‚Na warte du kannst was erleben.' In Gedanken droht, versucht, sich in den Fesseln zu winden. Dem jungen Puma dabei fest gegen das Bein tritt, um wenigstens ein wenig seinem Prostest Kund zu tun.

Einen Schmerzlaut unterdrückend, kommt nur ein hartes Knurren über die Lippen Namids, dann packt er den Schamanen an den gefesselten Händen und zerrt ihn auf die Beine - faucht leise und mustert ihn, ehe er schließlich leise zu ihm spricht, seine Wut allerdings dabei deutlich zeigt. "Du kannst es dir aussuchen, Wolf - entweder du hörst mit dem Mist auf oder ich schlag dich bewußtlos, fessel dir auch die Beine und werf dich den gesamten Weg über die Schulter !!"

"Hmmm hm, hm, hmmmmmmm, hm, hm, hm, hmmmmmmmm !!!!!" dringt es wütend von Akemi, mehr konnte er ja nicht rausbekommen. Ja, laufen würde er, dann könnte er wenigstens noch Zeit rausschinden. Vielleicht würde sein Rudel ihn schnell genug vermissen und ihn suchen.

Sehr wohl den Gedankengängen des ein wenig Schlankeren folgen könnend, knurrt Namid wieder auf - nickt dann einfach und schlägt ansatzlos zu, schickt den jungen Wolf mit einem Schlag auf dessen Schläfe in das Reich der Träume und fängt den Bewußtlosen, den er sich nun einfach über die linke Schulter wirft. Dann nimmt er noch seine drei Speere auf und hängt sich den Speerwerfer wieder in den Gürtel an seiner Hüfte - packt mit der Linken auch die toten Krähen und hält sie an deren Flügeln, bevor er sich jetzt umdreht und mit meilenfressenden, lautlosen Schritten durch den Wald läuft und die kurzen Präriestücke überquert, die manchmal zwischen den Wäldern liegen.

}|{

Nach einer ganzen Weile lichtet sich die Schwärze um Akemi, spürt er, wie er getragen wird und wacht ganz auf, da ihm wieder in den Sinn kommt, was passiert ist. Noch bleibt er, wie zuvor, ruhig und schlaff liegen, fängt dann urplötzlich an zu zappeln und mit den Beinen zu treten. "Hmmmmmmmmm...hmmmmm !!!!!" rausmurrt unter dem Knebel, daß sein Schädel schmerzt, macht ihm nichts aus im Moment, was ihn eher plagt, ist sein voller Darm und seine volle Blase.

Mit einem leisen Knurren läßt Namid den jungen Wolf einfach fallen - packt ihn dann an der Kehle und läßt die Krallen direkt an dessen Schlagadern ruhen, ehe er ihm den Knebel entfernt und leise dabei spricht. "Eine falsche Bewegung und du kannst zeigen, was in dir steckt, wenn du dir deine zerrissenen Schlagadern heilst ...."

"Hatte ich nicht vor....Ich muss einfach nur PISSEN, du blöde Katze !!" Akemi ist sichtlich sauer. "Müsstest du auch, wenn du dir davor den Bauch mit Fisch vollgeschlagen hast...Kacken muss ich auch !" Noch anfügt, leise knurrt. "Was ist, soll ich dich anpissen, wenn du wie ein Baum vor mir stehst und mich festhältst ? Kannst du haben."

"Trau dich und ich reiß ihn dir ab, Wolf !!" Leise knurrend, löst Namid seinen Griff und tritt zurück - bringt aber seinen Speer in Anschlag und nickt zu den Farnwedeln an der Seite, ehe er noch ein leises "Dort - da kann ich dich sehen, damit du mir nicht abhaust !" nachsetzt und noch einen halben Schritt zurücktritt.

"Danke, zu gütig... Könntest du mir noch die Handfessel abmachen, oder willst du mir dann den Arsch sauberlecken, wenn ich fertig bin ?" Fast ein wenig gehässig spricht er zu dem Puma. Eigentlich ist er ja nicht so, aber der Fremde reizte ihn einfach.

"Pfui Bäh .... ausgerechnet noch nem Wolf, das fehlte noch !" Leise fauchend, kann sich Namid nicht beherrschen und spuckt an die Seite aus - dreht ihn dann grob herum und öffnet dessen Fessel, stößt ihn danach zu Boden und nickt auf die Farne. "Los - beeil dich, damit wir weiterkommen. Wir sind schon langsam genug !"

"Hab ich mir doch gedacht." Auf die ersten Worte murmelnd, geht Akemi ein Stück weiter zwischen die Farne und hockt sich hin. Nach einigen Momenten, in denen nichts passiert, dreht er sich knurrend herum, seufzt dann leise als er nun kann, sich erleichtert und dann mit ein paar Blättern den Hintern abwischt. "Was willst du eigentlich mit mir machen ?" Leise fragt und sich aufrichtet, in den Farnen stehenbleibt und die Arme vor der Brust verschränkt. Lediglich zwei Schritte ist er beiseite gegangen, um nicht direkt dort zu stehen, wo er sich erleichtert hatte.

Ein leises "Verscharr es gefälligst !" murrend, kommt Namid ein wenig näher und knurrt wieder leise ... zuckt kurz mit den Ohren und legt sie schließlich an, als sein Knurren ein wenig leiser wird und seine Antwort erklingt. "Im Winter wurde unser Schamane mit seinem Schüler von einer Lawine getötet - seither ist der Stamm meines Vaters ohne Schamanen und langsam aber sicher werden die Alten und auch die Anderen hibbelig, weil das Jagdglück nachläßt, Blablabla. Und bevor das noch so weitergeht, bringe ich ihnen einfach einen - auch wenns nen Wolf ist, daß dus drauf hast, hab ich ja mit den Krähen gesehen."

Akemi schubst mit dem Fuß etwas Erde über seinen Haufen, schnaubt leise. "Ja, sicher hab ich es drauf, was denkst du denn ? ....Aber denk nicht, daß ich euch helfe... du hast mich entführt, Katze, ich mache keinen Finger krumm, das sag ich dir... Oder ich spreche einen Fluch aus, dann können deine Alten sehen, woran sie sind und ihr habt keine Beute mehr, nicht eine müde Maus mehr in euren Revier, weil ich alle wegschicke !!" Schnauzt Akemi den Puma an, knurrt wieder leise. Wenn der Puma zum Stamm gekommen wäre und gefragt hätte, ja, dann wäre es anders gewesen, aber nicht so, nicht mit ihm...Und auch so versteht er nicht, warum der Puma nicht zu einem anderen Pumastamm gegangen ist. "Hättest nen anderen Puma holen sollen... Pech gehabt, Katze !"

Während der Worte nur noch stärker knurrend, tritt Namid urplötzlich vor und packt sich den jungen Wolf am Hals, die scharfen Krallen in dessen Haut bohrend .... schnappt kurz vor dessem Gesicht mit den langen Fängen, ehe er wieder zu ihm spricht und mit jedem Wort deutlich wird, daß seine Geduld langsam schwindet. "Ich kann zu keinem anderen Pumastamm, weil die entweder Niemanden über haben oder sich von Scharlatanen leiten lassen ! Du weißt selbst, wie es ist, wenn ein Schamane einen Stamm beeinflußt - und mein Stamm wäre im Augenblick eine zu gute Beute, geschwächt und ohne Schutz ! Aber es ist, wie ich dachte .... ihr seid Alle nur Scharlatane, die auf ihr eigenes Wohl bedacht sind und den Stamm ausnutzen ... du bist nicht Anders, als die ! Solltest du es auch nur wagen, einen Fluch auszusprechen, dann werde ich dir dein Fell abziehen, noch während du lebst und es ist mir egal, ob ich danach verflucht bin oder nicht ! Mein Stamm zählt mir mehr als mein Leben, etwas, das du scheinbar nicht begreifen kannst. Egal - mach mir Ärger und du bekommst ihn zurück !!!"

Akemi keucht unter dem Griff auf, hört zu, auch wenn er noch immer leise knurrt. Daß der Puma so denkt, verwundert ihn ziemlich. "Ich bin keiner dieser Scharlatane und mein Mentor auch nicht, wir sind da für unseren Stamm und du hast mich dem entrissen. ...Los, schlag mich wieder nieder und trag mich, ich gehe allein kein Stück weiter !!" keift und seine Fänge fletscht.

Nur einen Herzschlag lang ändert sich der Blick der goldenen Augen bei den Worten des jungen Wolfes, scheint etwas wehmütiger zu werden - dann nickt Namid hart und schlägt ebenso hart zu, trifft dessen Schläfe und läßt ihn langsam zu Boden gleiten, nachdem der junge Schamane bewußtlos zusammensackt. Schnell hat er ihm die Hände und Füße gefesselt und wirft ihn sich wieder über die Schulter ... beginnt wieder zu laufen und noch ein Stück ihres Weges weiterzukommen, bevor die Nacht hereinbricht und er wieder rasten muß.

}|{

Mit einem leisen Stöhnen erwacht Akemi, liegt auf weichen Moosboden und hört leises Plätschern und dreht leicht seinen Kopf herum und schaut auf das Hinterteil von Namid, der sich gerade mit dem Rücken zu ihm erleichterte. Seinen Kopf dreht er dann rasch wieder herum, kneift die Augen zusammen. ‚Hör weg, Akemi...hör weg, sonst musst du auch wieder.....Shit, zu spät.' "Hey, Katze !! Ich muss auch noch mal !" zu Namid herüberruft, leise keucht, weil er jetzt richtiges Schädelweh hat.

Dieser ist gerade fertig geworden und wischt sich mit einem Stück feuchen Mooses ab - wirft es weg und kommt zu dem jungen Wolf, geht vor ihm auf die Knie und betrachtet ihn sich schweigend. Dann nickt er kurz und löst die Handfesseln und erst dann die Fußfesseln - murrt ein kurzes "Ich heiße Namid, nicht Katze." zu ihm und steht dann auf, nimmt seinen Speer zur Hand und nickt auf die Farne neben ihnen. "Mach - ich will die Krähen noch gefressen haben, bevor ich die Nacht durchwachen muß wegen dir."

"Dann fessel und knebel mich doch wieder." Brummt Akemi, geht zu den Farnen, um sich dort zu erleichtern, nicht dran denkt, es zu zuscharren diesmal, schließlich ist er ein Wolf und keine Katze. Mit Moos wäscht er sich die Hände, dann wieder zu dem Puma kommt und sich einfach hinsetzt. "Und ich heiße Akemi und nicht Wolf." brummelt und auf die toten Krähen blickt, dann leise murmelt sich bei den Geistern bedankt und entschuldigt, bevor er ganz ruhig wird. "Sag mal hätte Euer Schamane und sein Schüler nicht spüren müssen, daß eine Lawine kommt ? ...Ich meine, der Berg müsste sich doch bemerkbar gemacht haben ?....Ach, was frag ich eigentlich." Akemi knurrt leise, blickt dann Namid nicht mehr an.

"Taisem war ein Idiot. Er hat die Hälfte von dem, was der Alte ihm beibringen wollte, nicht kapiert und die andere Hälfte verkehrt gemacht. Sie sind eigentlich rauf, damit er lernt, wie man genau das rausfindet und so, ich weiß nicht genau ... aber der Alte fluchte schon, daß der Junge wieder was falsch machen würde, als sie gingen und es gab auch plötzlich ein Gewitter, obwohl der Himmel vorher ohne Wolken gewesen ist. Die Blitze schlugen in den Schnee des Gipfels und dann kam die Lawine - wir haben die Beiden nicht mehr gefunden, sie sind wohl in die Schluchten gestürzt." Leise, sich gerade noch ein Knurren verkneifend, antwortet Namid dem Anderen - schnappt sich dann eine der Krähen und rupft kurz einige der Federn herab, reißt sich dann ein großes Stück des Brustfleisches heraus und frißt es hungrig, ehe er sich daran macht, die restlichen Federn zu rupfen, die langen Schwanz- und Schwingenfedern allerdings beiseite legt, ebenso wie die Krallen und den Kopf der Krähen.

"Ui Aua, also da muss ja einiges ganz schön Mächtig schief gegangen sein." Murmelt Akemi und schüttelt den Kopf. "War der Schüler sein eigener Nachkomme ?" nachfragt, selber nicht weiß, warum ihn das interessiert.

"Jap, da ging mal wieder Alles schief - und Nein, war nicht seiner. Der Sohn unseres Schamanen wurde bei einem Überfall des Fuchsstammes getötet, so daß der Alte Taisem nehmen mußte, der wenigstens ein wenig Talent zeigte, da der alte Schamane keine Kinder mehr zeugen konnte und auch zu wenig Zeit war, daß er darauf wartet, daß das Baby groß genug ist fürs Lernen. Hat halt das Pech gehabt, daß er einen Idioten erwischte, als Jäger wäre Taisem besser dran gewesen - er war fast so stark wie ich und ein noch besserer Fährtenleser." Leise murrend, packt Namid nun zwei der Krähen - wirft sie dem Schamanen zu und nickt kurz, nimmt dann auch seinen Wasserschlauch und wirft ihn dem jungen Wolf hin, ehe er weiterfrißt und sich nach der Ersten die zweite der Krähen schnappt.

"Na, dann is ja kein Wunder, wenn's net sein Sohn war." Murmelt Akemi, fängt die Krähen und den Wasserschlauch, und rupft die Vögel, um sie zu verspeisen, genießt den kleineren Schmaus auch sichtlich. "Schamanen haben immer eine Blutlinie, das ist wichtig, nicht Jeder kann einer werden." Leise erklärt, auch wenn er sicher ist, daß es Namid nicht interessiert. "Ich werde auch eines Tages einen Sohn zeugen, den ich dann erziehen werde und es lehren werde, wie die Natur spricht und wie man mit ihr spricht. Wie man die Geister hören kann."

"Hm ? Jap, da war was ... aber der Idiot war entfernt verwandt, deshalb hat er Anlagen gehabt, nen Großneffe oder so. Und du bist schon recht eifrig mit Zeugungsplänen beschäftigt, Hä ? Ich dachte immer, daß die Schamanen nicht nach den Weibern gieren. Pah ...." Sich den letzten der Vögel schnappend, rupft Namid auch diesem die brauchbaren Federn aus und legt sie beiseite, reißt die Füße und den Kopf herab - frißt das Brauchbare des Restes und faucht leise, als er fertig ist, sein Magen aber noch immer leise knurrt. Mit einem kurzen Fauchen bedeutet er dem jungen Wolf, der ebenso fertig ist, sich wieder umzudrehen, die Lederbänder dabei aufnehmend - schnappt noch ein leises "Umdrehen, damit ich dich fesseln kann. Oder soll ich dich zuerst wieder bewußtlos schlagen ?!" und erhebt sich dabei, seine Faust schon leicht erhoben.

"Hey, nicht so voreilig, ja ?!" Sofort steht Akemi auf und dreht sich diesmal freiwillig um. "Und ich hab nur von Nachkommen gesprochen, weil es gerade zufällig das Thema war. ...Ich muss eh auf die richtige Wölfin warten...Oder denkst, ich rammel alle Weiber durch und hoffe, daß ein guter Welpe dabei rauskommt ?!!" Nun wieder leicht den Puma anschnauzt.

Ihn nun hart fesselnd, daß dieser sich nicht wandeln kann, knurrt Namid leise - preßt dann nur ein kurzes "Ja. Ihr Wölfe habt soviel Welpen, ihr müßt doch nur noch mit Rammeln beschäftigt sein !" hervor und drückt ihn danach wieder zu Boden, um ihm dann die Füße zu fesseln.

Ein leiser, schmerzlicher Laut, den Akemi hervorzischt, als Namid ihn so hart anpackt, dann knurrt er wieder auf die Worte. "Es sterben auch genug Welpen...Außerdem zeugt nur das Alfapaar regelmassig .. Ach, vergiss es doch einfach...Ihr Katzen seit eben anders und wir sind anders als ihr Katzen....Am Besten, wir vergessen das Thema einfach."

"Pah !" Laut auffauchend, muß sich der junge Puma beherrschen, dem Schamanen nicht eine runterzuhauen ..... begnügt sich damit, erneut zu fauchen, ehe er leise, deutlich verbittert, zu ihm spricht. "Glaubst du vielleicht, daß unsere Welpen nicht sterben können ?! Seit der Schamane nicht mehr bei uns ist und mit seinen Heilmitteln helfen kann, sind drei Welpen am Fieber gestorben und Eines im Mutterleib. Warum glaubst du eigentlich, daß ich dich hinschleppe ??! Idiot." Dann bindet er ihn noch an einen der Bäume an, so daß er nicht weglaufen kann und lehnt sich an einen anderen Baum, außer Reichweite - legt die Speere neben sich und schließt seine Augen, die Katzenohren nach vorne gerichtet, so daß er im Halbschlaf jedes Geräusch hören kann.

Akemi seufzt nur leise, beobachtet den Puma beim Schlafen, dann gibt er leise Laute von sich, die sich wie eine Maus anhören und ein wenig später kommt auch eine Maus durch den leisen Ruf angelaufen und fängt an, die Fesseln lautlos zu zernagen. Der junge Schamane hingegen beobachtet den schlafenden Puma weiterhin dabei.

Nur kurz regt sich Namid bei dem leisen Geräusch der Maus, reagiert aber nicht weiter darauf ... schläft noch einige Augenblicke weiter, ehe er plötzlich aufschreckt und seine Speere schon in Händen hält, noch ehe er völlig steht, mißtrauisch in die Büsche der Seiten schnuppernd. Ohne weiter auf Akemi zu achten, tritt er in dessen Nähe und wittert, horcht - knurrt plötzlich laut auf und lenkt einen auf ihn zuschießenden Speer beiseite, wirft seinen Eigenen und achtet nicht mehr auf die erstickten Laute, die der tödlich verwundete Angreifer ausstößt. Mit einem lauten Aufbrüllen begrüßt er die Jagdgruppe eines der Fuchsrudel, das sie eingekreist hat und spießt einen von ihnen an den Baum bei dem Wolfsschamanen, der diesen töten wollte - achtet nicht weiter auf die Wunden, die er sich dadurch zuzieht und zerfleischt einem weiteren Angreifer die Brust mit den langen Krallen, sich gegen drei Weitere erwehrend. Doch so schnell, wie der Kampf hereingebrochen ist, ist er auch wieder vorbei .... sinkt Namid schwer keuchend in die Knie und bricht schließlich auf der Leiche eines der Füchse zusammen, schon gar nicht mehr bemerkend, wie er bewußtlos wird.

Akemi hat sich so gut es geht, geduckt, daß die Füchse angreifen würden, hätte er nie erwartet und Namid wohl ebenso wenig. Die Augen kneift er zu, als der Fuchs ihn töten will, hält sie geschlossen, bis alles vorüber ist. Blinzelt nun, als Stille einkehrt. Sein Herz rast wie verrückt, als er die Leichen sieht und Namid, der blutend zusammengebrochen ist. "Verflucht !" schimpfend, robbt er soweit vor, daß er an einen der Speere kommt, zerschneidet dann seine Fesseln und stürzt gleich zu dem Puma, der ihn beschützt hat. "Namid ?.....Oh verflucht, du Trottel." Leise schimpft, als er ihn auf den Rücken legt. Sofort springt er auf und holt etwas Moos und einige bestimmte Blätter, die er sich in den Mund steckt und zerkaut, während er noch andere, große Blätter eilig holt. Den Brei in seinem Mund spuckt er dann in seine Hand und drückt das Moos mit dem Blatt darüber auf die tiefste und heftigste, blutende Wunde. Die starke Blutung nimmt gleich ab, ein zufriedenes Lächeln, das sich für einen Moment über die hellen Lippen des jungen Schamanen zieht. Erst jetzt kümmert er sich um die anderen Wunden, holt Kräuter und ein Pulver aus dem Beutel, den er an dem Lederriemen trägt, der seinen schmalen Short hält. "Toll, jetzt kann ich ihm nicht mal böse sein, weil er mir das Leben gerettet hat." Zu sich selber murmelt. Nach einer Weile sind alle Wunden versorgt und er macht sich über die toten Füchse her. Da sie in ihrer Halbform sind, haben sie gutes Fell, das er ihnen abzieht und beiseite legt, das beste Fleisch schneidet er ihnen auch von den Knochen, legt es in die Felle und zerrt die Kadaver dann etwas weiter weg von dem Ruheplatz. Erst, als alles weg ist, setzt er sich zu Namid, wacht über ihn.

}|{

Während der nächsten Stunden bleibt der junge Puma in seiner tiefen Bewußtlosigkeit gefangen, lediglich immer wieder unruhig werdend, wenn ihn Fieberträume plagen ..... knurrt immer wieder leise auf, doch bleibt er in seiner Menschform, da er nicht die Kraft hat, sich in seinem Fieber in die Halbform zu bringen. Erst nach einer Weile wird die Unruhe stärker, da auch das Fieber seines durch den Blutverlust entkräfteten Körpers steigt - krallt Namit sich immer wieder in dem Moos ein und wirft sich langsam von einer zur anderen Seite, dabei leise, fast unverständlich murmelnd.

Akemi seufzt leise, als es schlimmer wird. "So bist du mir viel sympathischer." wispert, als er ihn erneut in der Menschform betrachtet, seinen Short ablegt und das Leder mit Wasser tränkt, es dann auf die Stirn des Pumas legt. Aus seinem Beutel nimmt er dann ein paar Blätter, kaut sie in seinem Mund und nimmt einen Schluck Wasser dazu, sich dann über Namid lehnt, ihm das Gemisch vorsichtig in den Mund gibt, es sein Fieber senken soll, auch wenn es immer wieder widerlich schmeckt. Dann überlegt er einen Moment, geht zu den abgezogenen Fellen, eines davon grob mit einer der Speerspitzen gerbt und dann mit Sand abreibt, bevor er es mit der Fellseite nach unten über den Puma legt, weil er die Wärme braucht wegen dem Blutverlust. Er selber geht nun in seine Wolfsform, huscht in den Wald, ein paar frische Kräuter, Pilze und Rinden zu holen, die er noch brauchen würde, jedoch immer ein Ohr auf Namid hat dabei.

Nur widerwillig, selbst im Fieber, hat der junge Puma das Kräuterwasser angenommen und geschluckt, unwillkürlich leise dabei knurrend .... bemerkt weder das wärmende Fell noch den kühlenden Lappen auf seiner Stirn, befreit sich auch davon, da er sich im Fieberwahn immer wieder von einer Seite auf die Andere dreht. Dann knurrt er ein weiteres Mal, reißt seine Augen auf und hebt seinen Arm - sieht in seinem Fieber erneut die Fuchskrieger und versucht, seinen Speer zu fassen zu bekommen, um sie zu bekämpfen, dabei schwankend auf seine Füße stolpernd.

"So ein Mist..." Sofort rennt Akemi zum Lager zurück, weicht den schlagenden Armen knapp aus, aber fängt sich am Arm noch einen leichten Kratzer ein. Leises Summen, das in seiner Kehle erwacht, ein beruhigender Gesang, der bis in den Traum hineinreicht und Namid beruhigt, die Füchse vertreibt. Fast wie in Trance ist der Gesang des Schamanen, als der Puma nun beruhigt ist, er auf ihn zugeht und mit in das Singen eingewobenen Worten bittet, sich wieder zu legen. Es gelingt auch und Namid legt sich wieder, Akemi ihn durch seinen Gesang in einen tiefen und traumlosen Schlaf führt, in dem er sich besser erholen kann. Das Summen wird leise und auch die leicht trüb gewordenen Augen des Wolfes werden wieder klar, und so versorgt er die Wunden aufs Neue, ohne daß Namid erwacht, noch immer summte und erst, als er fertig ist, verstummt das Lied, keucht der junge Wolf leise auf, sich an der Seite des größeren Pumas niederlegt, um in einem Wachschlaf zu ruhen.

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