Balken01a


“Der Kristall der Jugend” 03
 

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Es dauerte fast zwei Wochen, doch dann kamen sie endlich in der Stadt unterhalb des großen Tempels an und BlackBolt knurrte dunkel, als er die lange Warteschlange am Stadttor sah.

"Müssen wir uns hier anstellen ? Oder kannst du mit mir vorreiten, schließlich ist der Hohepriester der Herrscher über die Stadt, und will etwas von mir."

Alleine schon der Gedanke, stundenlang in der Hitze der Sonne hier zu warten sorgte dafür, daß die Laune des großen Söldners sichtbar sank und er fletschte für einen Moment die langen Reißzähne, ehe er sich wieder etwas beherrschte.

"Nein, wir können direkt durch, keine Sorge."

Der Bote war auch froh, daß sie jetzt ankamen, ritt einfach an der langen Schlange vorbei, und reichte der Stadtwache ein Dokument. Sie ließen ihn und den Söldner sofort durch, und regelten dann wieder den Einlaß in die Stadt.

Als sie in die Stadt einritten, zog BlackBolt die Brauen tiefer in seine Augen und beobachtete die Menschen, die durch die Straßen gingen. Wie in jeder Stadt, gab es auch hier Reiche und Bettler, normale Arbeiter und Kaufleute.

Allerdings fiel ihm auf, daß es kaum Kranke oder Krüppel zu geben schien und selbst die Ärmsten waren nicht so mager, wie er es aus anderen Städten kannte. Der Tempel schien gut für seine Anbeter zu sorgen und als er den Blick hob, konnte der Söldner ihn schon über der Stadt sehen.

"Ich hoffe, der Priester hat noch genug Gold über, um mich zu bezahlen - der Tempel ist so groß wie manche Stadt und ich lasse mich gewiß nicht mit Essen oder einem Segen abspeisen ! Und wie lange müssen wir noch reiten ? Dieser Ameisenhaufen geht mir auf die Nerven, und durch den Tempel müssen wir auch noch."

Der Bote konnte es verstehen und lächelte kurz.

"Nicht mehr lange, wir sind fast da."

Er kannte den kürzesten Weg, und ritt zügig durch die Menschenmassen. Nur wenige Minuten später erreichten sie ein hinteres Tor vom Tempel, und sie wurden gleich auf den großen Hof gelassen, wo sich schon andere Söldner tummelten.

"Es sind noch Andere hier, der Herr hat viele Boten geschickt."

Das war BlackBolt schon klar und er nickte nur kurz, als er absaß und seine beiden Pferde auf die Seite zu einer Stange an der Wand führte. Wie auch er, hatten die anderen Söldner ihre Pferde an den Stangen festgebunden, die in weiten Abständen an den Mauern des Hofes angebracht waren und sattelten die Pferde ab, um sie etwas ausruhen zu lassen.

Auch der schwarzhaarige Söldner nahm den Sattel von seinem Reittier und das Gepäck von dem Packpferd, ehe er sich umblickte, da der Bote schon weitergelaufen war, um seinem Herrn zu berichten. Es waren wirklich viele Söldner hier - und BlackBolt bemerkte mit seinen geschulten Augen, daß ein jeder von ihnen stark und entschlossen war.

Viele waren älter und sehr erfahren ... zwar nicht so alt wie er selbst, doch alt genug, um ihrem gefährlichen Beruf als Veteran zu gelten. Und natürlich die unvermeidlichen Jungspunde, die mit ihrer Waghalsigkeit nach Anerkennung und Erfahrung suchten. Einer der Älteren hieß Brann, und er hob eine Braue und lachte, als er den Schwarzhaarigen erblickte.

"Na, sowas ..."

Mit den Worten kam der große Mann zu BlackBolt, und schlug ihm auf die Schulter.

"Du wirst gar nicht älter, mein Freund ... wir haben uns lange nicht gesehen."

Brann war fast so groß wie sein Freund, fast so breit, und erfahren. Seine braunen Augen waren im Moment freundlich und warm, und sein maskulines Gesicht war ebenso freundlich.

Als er seinen Freund sah, wurde auch BlackBolts Gesicht freundlicher und er lachte auf, als er Brann kurzerhand an sich drückte und dann ein wenig von sich weghielt, um ihn zu mustern.

"Bei den Göttern - es müssen schon mindestens drei oder vier Jahre sein, die wir uns nicht mehr gesehen haben. Aber sie waren gut zu dir, du bist noch stärker geworden ! Und natürlich werde ich nicht älter ... ich habe es dir doch erzählt, aber du wolltest mir wie immer nicht glauben, hm ?"

Er kannte den Braunhaarigen mit dem Irokesenschnitt schon, seit er als Junge mit dreizehn Jahren zu dem gleichen Söldnerheer kam und sich anheuern ließ ... und während der fünf Jahre, die sie in dem Söldnerheer arbeiteten kamen sie sich sehr nahe, da Brann von BlackBolt lernte und sie auch oft die Felle miteinander teilten, als der Junge ein wenig älter geworden war.

Brann war auch einer der wenigen Menschen, der von BlackBolts Andersartigkeit wußte - und zwar die wahre Geschichte und nicht die Legenden, die sich in den Jahrhunderten, die der Blitzformer schon lebte, um ihn rankten. Der braunhaarige Söldner lachte, und zuckte mit den Schultern.

"Nun, man kann ja nie wissen, hm ? Und scheinbar haben sie wirklich alle Söldner, die was taugen, hierhergerufen. Es muß ziemlich wichtig sein."

Brann musterte einige der Anderen und schnaubte, als er die Arroganz bei manchen von ihnen sah.

"Die machen es nicht lange ... ach sag mal."

Er grinste nun wieder, und sprach weiter.

"Wollen wir unser Lager zusammen aufschlagen ?"

Der Blick des Blitzformers war dem Branns gefolgt und er schnaubte nur kurz, ehe er hart nickte.

"Natürlich - vor allem, weil ich dem arroganten Geschmeiß nicht traue. Auf dich konnte ich mich immer verlassen, Kleiner - und deshalb bleiben wir auch zusammen. Ob wir hier ein Lager aufschlagen, weiß ich nicht. Aber ich rate dem Priester, daß er uns gute Quartiere gibt, sonst lernt er mich noch ein wenig besser kennen ... und das bevor er uns allen den Auftrag erklärt."

Gerade weil der Priester etwas von ihnen wollte und sie auch in die Stadt geholt hatte, wären gute, trockene Quartiere das Mindeste, das angeboten werden sollte - denn andernfalls hätte er sie auch vor der Stadt treffen können.

Da kamen auch schon die ersten Diener und wiesen die Söldner an, ihnen zu folgen. Brann nickte zufrieden, als sie in ein großes Nebengebäude geführt wurden, und einige der anderen Söldner in ihre Zimmer abbogen. Als Brann ein eigenes Zimmer angeboten wurde, lehnte er ab.

"Ich möchte bei ihm bleiben. Habt ihr ein Zimmer, das größer ist ?"

Der Diener war kurz überrascht, nickte dann aber eifrig und führte die beiden Söldner zu einem der größeren Zimmer.

Wie auch die anderen Söldner, hatte BlackBolt das wenige Gepäck des Packpferdes mitgenommen und ließ es nun von der breiten Schulter auf den Platz neben der Türe fallen, um sich umzusehen. Die Zimmer waren schlicht gehalten, praktisch eingerichtet und trotzdem durch das große Bett und die Waschmöglichkeiten bequem genug, um mehr als nur willkommen zu sein.

"Gut - sorge dafür, daß uns Essen gebracht wird, Diener, und das reichlich ... und ich will mein Fleisch nur leicht angebraten und innen blutig. Wenn es deshalb Probleme mit dem Koch geben sollte, dann schicke ihn her, damit ich sie ihm ausrede !"

Bei dem Letzteren knurrte der große Söldner noch einmal dunkel ... doch es war nicht wegen dem jungen Diener, sondern weil BlackBolt es schon oft genug erlebt hatte, daß die Köche sich nicht an seine Anweisungen hielten.

"Wenigstens ist das Zimmer groß genug für uns beide, Brann - und ich hoffe, das Bett ist auch stabil genug."

Der Diener beeilte sich und verschwand, während Brann leise lachte.

"Also so aussehen tut es ja. Und wenn es wieder zusammenbricht wie damals, der Boden und die Strohmatratze sind stabil genug. Ah, endlich waschen."

In einer Nische gab es die Möglichkeit, sich zu waschen, und Brann zog sich rasch aus und ging zu dem Wasserlauf, um sich dort gründlich zu säubern, bevor es essen gab.

Der Anblick ließ BlackBolt wohlig aufknurren und ein hartes Lächeln spielte um seine Lippen, als er den breiten Gürtel öffnete und den fessellangen, metallbeschlagenen Kampfrock aus widerstandsfähigem Leder abnahm, und über sein Gepäck warf.

Als nächstes folgten die Armschoner und die Stiefel, ehe er auch seinen Lendenschurz abnahm und ihn auf den Kampfrock legte. Er machte sich keine Sorgen darüber, ohne Waffen schutzlos zu sein - denn seine Blitzformermagie konnte jederzeit innerhalb eines halben Herzschlages erwachen und tötete ohne Ausnahme jedes lebende Wesen.

Doch daran dachte der große Nordländer nicht, als er hinter Brann kam, ihm an sich zog und das Gefühl genoß, den kräftigen Rücken und den ebenfalls muskulösen Hintern an seiner Brust und den Lenden zu spüren.

"Du hast wirklich zugelegt, Kleiner ... und es gefällt mir."

"Ich tue was ich kann und ich merke, es gefällt dir ... dann zeig mal, was du noch drauf hast, alter Mann."

Es war ein kleiner Scherz unter ihnen, und Brann lehnte sich leicht vor. Auch er war schon erregt, und drückte seinen muskulösen Hintern an die Lenden seines ehemaligen Mentors. BlackBolt war der Einzige, bei dem er das zuließ und von dem er es sogar forderte, da er sicher war, daß jener seinen Job auch gut erledigte.

"Ich werde dir zeigen, daß ich noch längst nicht alt bin, Kleiner ..."

Die rauen Worte klangen direkt an das Ohr Branns, ehe BlackBolt sich wieder löste, kurz abwusch und dann aus seinem Gepäck eine kleine Ölphiole herausnahm, um sie dem Jüngeren zuzuwerfen.

"Hier - bereite dich schon mal vor, ich nehme das Essen, damit wir ungestört sind."

Noch während er sprach, klopfte es und als BlackBolt die Türe öffnete, stand dort der Diener mit einem großen Tablett, das sich fast unter dem Gewicht des Essens bog. Denn er konnte sich schon denken, daß zwei Söldner, die so groß und kräftig waren, viel aßen - und er wollte definitiv keinen Ärger mit ihnen bekommen.

Brann tat gleich, was Black sagte und lachte, als er ein lautes "Ihr Götter !" von dem Diener hörte, denn er hatte unvermeidlich einen Blick auf die leichte Erregung von BlackBolt geworfen, und wandte sich sogleich ab.

Brann bereitete sich derweil vor - er ging auf dem Bett auf alle viere, tauchte zwei Finger in das Öl und ließ sie in sich gleiten. Kaum waren die Finger wieder zurückgezogen, kam BlackBolt hinter ihn, und drang hart in ihn ein. Brann hatte es vermißt und würde dies jetzt mehr als nur genießen, denn es würde wohl den Rest des Abends so weitergehen.

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