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“Und es gibt sie doch !” 09
 

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Seit der Abreise waren nun schon einige Wochen vergangen und Chris und er kamen in einem kleinen Dorf unter. Lucius musterte die Dinge, die sie auf dem bisherigen Weg den Dorfbewohnern abgekauft oder getauscht hatten: Es waren verschiedene Dinge und Bildchen, und selbst für Elton war etwas dabei, das sie ihm noch zuschicken würden, da hier noch die Möglichkeit bestand, es zu tun. Ein Pergament hatte es dem Braunhaarigen angetan, denn da war scheinbar eine Art Karte drauf, die er gerade zu deuten versuchte, indem er sie mit einer Karte aus der Gegenwart verglich. "Hmmmm."

Währenddessen hatte Chris ihnen Essen geholt und trug es nun leise pfeifend die Treppen zu ihrem Zimmer hoch, öffnete schließlich das Zimmer und kam mit dem großen Tablett zum Tisch, um es dort abzustellen und danach ihr Zimmer wieder abzusperren. "Die Karte, Hm ? Und ? Schon etwas gefunden, oder ist es nur eine Fälschung ?"

"Hmmmm." brummte Luc nur wieder, und blickte auf beide Karten. "Ich glaube, sie ist echt - der Gletscher und die Bergkuppe passen ziemlich genau. Wenn alles stimmt müsste über dem Gletscher eine Höhle sein."

Nun doch neugierig werdend, hob der Rotblonde eine Braue und kam zu Luc, lehnte sich über ihn und verglich die beiden Karten ein wenig genauer. "Hm ... du hast Recht, das ist dieser Gletscher. Nur war er scheinbar damals viel größer, siehst du ? Und es könnte sich auch mit der Legende in der Steinzeithöhle decken, daß der Jäger damals nach Norden zog, um die Herden zu suchen, die nicht kamen. Also müssen wir nach Norden ... über den Gletscher, das wird happig. Wir brauchen mehr Leute, das ist sicher."

"Ich denke, wir finden Leute hier im Dorf, die uns für Geld gut helfen werden. Wir dürfen nur nicht zuviel über die Legenden sprechen, ich fürchte, sie fürchten die Legenden der Fellmenschen." Darüber hatten sie so Einiges gehört und wenn es stimmte, war es gefährlich, zum Gletscher zu reisen.

Inzwischen hatte Chris sich gesetzt und nickte, ehe er wieder breit zu grinsen begann. "Ich weiß - ich bin schon ganz unruhig, gerade weil es hier so viele Legenden über die Schneemenschen gibt. Sie sollen nördlich des Gletschers leben und jagen - deshalb legen die Menschen hier keine Hand an die Karibu-Herden, die nördlich des Gletschers auf den Ebenen hinter diesen Hügeln leben sollen. Und ja - wir sollten Elton wirklich alles schicken, das wir haben - auch die Karte, wir können unsere Route ja auf der neuen Karte einzeichnen."

"Ich werde sie trotzdem noch abpausen ... ich habe extra Pergamentpapier mitgenommen." Aber erstmal hatte Luc Hunger und setzte sich an den Tisch, um den Fleischeintopf zu essen, damit er nicht kalt wurde. "Wir sollten noch aufschreiben, was wir jetzt brauchen."

"Darum kümmere ich mich gleich nach dem Essen, Luc - wir brauchen auf jeden Fall Pferde bis zum Gletscher und sollten unser Gepäck so halten, daß wir auf dem Gletscher mit Rucksäcken und zwei Schlitten auskommen. Mehr würde uns nur behindern - aber das bekommen wir schon hin, keine Sorge." Es dauerte auch nicht lange, bis Chris seinen Eintopf gegessen hatte und er wischte noch die Reste mit seinem Brot aus der Schüssel, ehe er sie wieder auf das Tablett stellte und sich einen Notizblock schnappte. "Ich bin sowas von aufgeregt, Luc - ich kann dir gar nicht sagen, wie sehr. Aber ich denke, dir geht es nicht anders, oder ? So nahe waren wir noch nie, und außer uns hat noch Niemand den Mut gehabt, das zu wagen. Hm ... ich denke, sobald wir den Gletscher hinter uns haben, werden die Männer nicht weitergehen - wir sollten vor dem Gletscher ein Lager aufschlagen und sie gut bezahlen, damit sie auch auf uns warten."

"Sehe ich auch so, und sie werden guten Lohn bekommen." Luc wurde erst jetzt mit dem Essen fertig und seufzte wohlig. "Wir sind dem Ziel so nah ... das hoffe ich zumindest." Es wäre ein Erfolg für sie privat, denn das zu veröffentlichen war sicher nicht möglich.

"Das hoffe ich auch, Luc - gütiger Gott, so aufgeregt war ich seit langem nicht mehr." Auch Chris wußte, daß sie ihre Funde nie öffentlich machen konnten, doch irgendwie war ihm das auch recht. "Weißt du was ? Wenn wir Glück haben, entdecken wir den bedeutendsten Fund der Menschheitsgeschichte ... und nur wir und Elton wissen davon. Aber ich bin mehr als nur froh darum - ich glaube nicht, daß die Menschen schon bereit für diese Entdeckung sind."

Da sprach Chris ein wahres Wort, und Luc nickte. "Ich denke, sie würden es zerstören. Die Menschen tun so viel Abscheuliches, sie würden diese Wesen sicher zerstören, auf die eine oder andere Art." Die Natur vieler Menschen war erschreckend und Luc wollte auf keinen Fall, daß diesen Wesen, wenn sie noch lebten, etwas angetan wurde.

"Genau - du kennst doch das Militär, die würden sie glatt für sich beanspruchen und sie zwingen, für sie zu arbeiten. Oder sie erschießen." Allein schon der Gedanke ließ den großen Rotblonden schaudern und er knurrte leise, denn er hatte überhaupt kein Verständnis für das Militär und die Adeligen, die so sehr auf Kriege und Eroberung erpicht waren.

"Aber da wir nichts verraten, wird auch nichts passieren. Ich denke, wir sollten schlafen ... gleich Morgen früh, wenn es hell ist, pause ich die Karte ab und mache ein Päckchen für Elton fertig. Dann organisieren wir alles, und reisen sobald es geht, ab." So war der Plan gut, und sie konnten so bald wie möglich los.

"Gute Idee. Und diese Nacht sollten wir vielleicht noch nutzen, denn wenn wir unterwegs sind, werden wir keine Gelegenheit mehr dazu haben." Denn diesmal war es anders als bei ihrer letzten Reise - diesmal würde es sehr schwer werden, einen anderen Bettpartner als sie selbst zu finden. Zwischen ihnen hatte sich etwas verändert - ihr Band der Freundschaft war tiefer geworden, und wie bei Elton fühlte Chris mehr für Luc als zuvor, und sah ihn fast schon als einen Bruder.

Luc fühlte ähnlich, und er grinste leicht. "Ich denke, du hast Recht." Dann stand er auf und ging zum Bett, um davor stehenzubleiben und sich die Hose und das Hemd abzustreifen, die er hier im Zimmer getragen hatte. Er wusste inzwischen, wie er Chris heißmachen konnte, auch wenn es noch immer nur auf die eine Art geschah. Aber Chris drängte Lucius noch immer nicht, und der Braunhaarige war unendlich froh darüber.

Das wußte der ein wenig Größere auch und so zog er sich aus, ehe er das Licht ausmachte und zu Luc kam. Er würde ihn deshalb auch nicht drängen - und genoß es, daß Luc inzwischen sehr viel Sicherheit und Selbstbewußtsein beim Sex entwickelt hatte, und nun auch von sich aus dominanter geworden war.

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Ein wenig mehr als eine Woche später atmete Chris erleichtert aus, als sie ein wenig auf einem sicheren Stück des Gletschers rasteten. Sie hatten den Weg fast geschafft - und bis jetzt hielt auch das Wetter, so daß sie den Bergpaß hinter sich gebracht und schon den Abstieg auf der anderen Seite begonnen hatten. Vor ihnen lag eine Landschaft aus Schnee, die nur hin und wieder am Fuß der Berge von Wäldern unterbrochen wurde, und schließlich in eine schneebedeckte Tundra endete. "Bald haben wirs, Luc ... jetzt sind es nur noch wir beide, die Führer sind schon wieder außer Sicht."

"Das ist gut." Es war irgendwie angenehmer zu zweit, auch wenn es deutlich gefährlicher wurde. Lucius holte die Karte heraus und musterte sie durch die Brille mit den dunklen Gläsern. Der Schnee war hell, und ohne solch eine Brille würden sie schneeblind werden. "Also, mal sehen. Wir müssten hier sein, und da ist die Höhle." Er deutete auf die Karte und sah den Berghang hinab.

"Hm ... denke, das ist noch mindestens zwei Tage entfernt. Aber wir können uns Zeit lassen, die Höhle läuft uns sicherlich nicht davon. Was hältst du davon, wenn wir zu dem kleinen Wäldchen gehen und dort das Lager aufschlagen ? So sind wir ein wenig geschützter." Auch Chris war froh, daß sie nun alleine waren - denn er hatte nur zu gut gemerkt, daß ihre Führer wirklich Angst hatten und sehr froh schienen, daß sie zu dem Basislager auf der anderen Seite des Berges zurückkehren konnten.

Die Idee war gut, und so nickte der Braunhaarige. "Ich denke, das ist das Beste - dort ist wirklich etwas Schutz. Also dann auf." Luc ging munter vor, und steckte die Karte wieder ein. Seit Agatha ihn verlassen hatte, ging es ihm besser, und seit er mit Chris Sex hatte, ging es ihm auch körperlich viel besser.

Auch der Rotblonde legte sich in das Geschirr und stapfte Luc hinterher, da es einfacher war, wenn sie hintereinander gingen. Es dauerte noch einige Stunden, bis sie endlich von dem Gletscher herab waren und sie hielten kurz an, um die Steigeisen auszuziehen. Sie waren notwendig gewesen, damit sie auf dem Eis genug Halt hatten - doch jetzt brauchten sie die Schneeschuhe und schnallten sie über, damit sie über die schneebedeckte Ebene gehen konnten. "Nicht mehr lange, Luc - dann können wir unser Lager aufschlagen." Auch Chris trug eine Schneebrille und strich sich die länger gewordenen Ponys nach hinten, ehe er den Blick schweifen ließ und auch kurz nach oben blickte. "Schon irgendwie irre... hier ist es eisig wie sonstwas, aber für die Augen ist es schädlicher als die Wüste in Ägypten, wo die Sonne so heiß wie ein Backofen runterknallt."

"Ja, weil der Schnee die Sonne reflektiert - es ist zu hell für die Augen, und schadet ihnen. Die Wüste ist anders." Auch wenn sie auch da gern die Brillen mit leicht dunklen Gläsern getragen hatten. "Aber hier ist es anders, und schöner. Schon bei der Ausgrabung war ich froh, und jetzt mit dem Schnee. Allein das Laufen auf dem Gletscher war wunderbar."

Das ließ Chris schmunzeln und er nickte, als er ein wenig neben dem Braunhaarigen ging. "Ich weiß ... es ist viel schöner hier. Auch wenn es eiskalt ist - es ist angenehmer, erfrischender. Und es ist etwas völlig neues, das ist jedenfalls sicher. Ich bin schon gespannt, ob wir die Höhle wirklich finden - und auch, ob wir in der Höhle etwas finden werden. Wir haben alles dabei, das wir brauchen ... und in vier Wochen treffen wir uns wieder mit den Führern am Gletscher, damit sie uns zurückbringen können." Auch wenn sie etwas finden sollten, würden sie sich pünktlich mit den Führern treffen - denn sie konnten sich nicht mit den Führern verständigen und so war es auch wichtig, daß sie die Zeit notierten, die sie zu der Höhle brauchten.

"Ich hoffe, wir finden etwas. Aber wenn nicht, es hat sich doch irgendwie gelohnt, so ein Abenteuer." Allein die Reise war aufregend, und wenn sie noch etwas fanden, war alles perfekt. "Vielleicht finden wir auch was zum Jagen für frisches Essen."

"Ehrlich ? Ich denke, eher nicht ... bis jetzt habe ich noch keine Tiere gesehen, außer ein paar Schneehühner, die gleich wieder aufgeflogen sind. In dieser Tundra gibt es denke ich, nur große Herden und vereinzelt einige kleine Tiere ... und wir haben einfach nicht die Ausrüstung, um sie zu jagen. Aber es macht auch nichts, wir haben genug Vorräte dabei, wir brauchen kein frisches Fleisch." Sicherlich schmeckte frisches Fleisch besser als Getrocknetes - doch die Mühe, es sich zu jagen, war damit nicht vergleichbar und sie hatten auch nur Revolver mitgenommen, die für die Jagd sicherlich nicht geeignet waren. "Außerdem möchte ich nicht, daß Bären oder Wölfe die Reste riechen und uns nachstellen ... Wölfe tun Menschen zwar eigentlich nichts, aber für Bären oder Schneetiger lege ich keinesfalls die Hand ins Feuer."

Da war etwas Wahres dran und Lucius nickte. "Du hast Recht, daran habe ich nicht gedacht. Was das betrifft, bist du der bessere Jäger." Luc grinste schief und stapfte mit Chris weiter durch den tiefen Schnee. "Sicher ist, daß ich nach der Tour gut schlafen werde."

Und das wiederum brachte den Rotblonden dazu, laut aufzulachen. Denn die frische Luft und die körperliche Anstrengung sorgten einerseits dafür, daß sie tief und gut schlafen würden ... doch andererseits füllten sie auch die Lebensgeister Christians und er wußte, daß sein Schlaf zwar erholsam, doch auch leicht werden würde, da er instinktiv abwehrbereit wurde. "Du hast Recht - und ich gönne es dir auch, Luc. Komm, wir haben es bald ... vielleicht noch eine Stunde, siehst du ? Wir haben die Bäume bald erreicht."

"Ja, ich sehe es. Also weiter." Luc war sehr motiviert und stapfte weiter. Nach einer Stunde waren sie dann wirklich da, und der Braunhaarige schnaufte erleichtert. Die dünne Luft machte ihm doch etwas zu schaffen. "Die Luft ist doch etwas dünn für mich, ich bin todmüde."

Währenddessen machte sich Chris schon daran, Zweige und Steine unter einer ebenen Fläche bei den Bäumen wegzuräumen, damit sie genügend Platz für ihr kleines Zelt hatten. Die Zweige konnten sie auch für ein kleines Feuer benutzen und so legte Chris sie schon einmal auf einen Haufen, ehe er das Zelt holte und aufbaute. Es war für ihn selbstverständlich, daß er sich darum kümmerte ... denn auch wenn Luc konditionsmäßig sehr aufgeholt hatte, so war er dennoch noch nicht so ausdauernd wie der Rotblonde, der auch jetzt noch genügend Kraft hatte, sich ohne Pause an diese Arbeit zu machen. Dafür würde Luc ihnen nachher etwas zu essen kochen, denn das war etwas, das Chris einfach nicht hinbekam.

So war es eine gute Einteilung, die Lucius kein schlechtes Gewissen bereitete. Als Luc etwas verschnauft hatte, machte er das Feuer und fing schon an zu kochen, damit sie gleich etwas Warmes in den Magen bekamen. Aus dem Trockenfleisch und den anderen getrockneten Zutaten konnte er einen tollen Eintopf kochen, der schnell fertig und bereit zum essen war. "Setzen wir uns ins Zelt ?"

"Ist besser so - es wird merklich kälter und dunkel. Ich muß nur noch unsere Schlafsäcke holen, dann können wir essen." Zum Glück hatten sie sich eines dieser neuen Zelte gekauft, deren Boden mit den Seiten vernäht war und die zum Schutz vor Nässe eine Gummischicht besaßen, die bis eine Handbreit über den Boden reichte. Während er sprach, holte Chris ihnen schon die Schlafsäcke heraus und brachte sie ins Zelt, um sie aufzumachen und zu einem großen Schlafsack zusammenzuknöpfen. Es war wärmer so, da sie sich auch mit ihren Körpern wärmen konnten ... und falls ihnen danach war, hinderte sie so auch nichts daran, sich gegenseitig zu befriedigen. "Ah, das riecht schon lecker, Luc ... nach so einem Marsch habe ich besonders viel Hunger."

Luc gab sogleich für jeden von ihnen etwas in eine Schale aus Metall, und kroch dann zu Chris in den Schlafsack. So saßen sie dicht zusammen beim Essen, und es wurde gleich wohlig warm. "Deswegen hab ich auch gleich das Kochen angefangen. Nicht, daß du mir verhungerst, ich brauch dich, um das Zelt aufzubauen."

"Ja, ja - ich habs gewußt, ich bin nur ein einfacher Lastesel für dich, nicht mehr." Der ein wenig Größere schnüffelte gespielt, doch dann lachte er und legte den Arm um Luc. "Also solltest du immer gut für mich sorgen, ja ? Wie ein braves Eheweib."

Beide wussten daß es lieb gemeintes Frotzeln war, und so lachte Luc und küsste Chris. "Aber natürlich, mein Schatz. Und jetzt iss, bevor es kalt wird." Er löffelte nun auch weiter, und langsam wurde ihm wärmer. "Ich freue mich schon auf das warme Schlafen, du bist eine gute Wärmflasche." Sex oder sonstiges würden sie Heute wohl nicht haben, aber sie würden kuscheln.

"Ich weiß ... aber du bist auch schön warm." Chris grinste und begann nun selbst zu essen. Sie hatten Heute eine weite Strecke hinter sich gebracht und er war rechtschaffen müde ... so müde, daß auch er keinen Sex mehr wollte, sondern sich damit begnügte, Luc eng an sich zu ziehen und so einzuschlafen. Doch noch war es nicht soweit und als sie mit dem Eintopf fertig waren, stand Chris noch einmal auf, um die Schüsseln mit Schnee auszuwaschen und sich dann an der Seite zu erleichtern, mit Schnee zu säubern und danach noch ein wenig Schnee in eine Metalltasse zu füllen, damit er auf dem Feuer schmelzen und zu Teewasser werden konnte.

Auf Reisen gab sich Luc auch mit Tee zufrieden, denn es war nicht praktisch, Kaffee mit sich herumzuschleppen. Er selber erleichterte und wusch sich ebenso kurz im Schnee, und zog das Meiste seiner Kleidung aus, da es besser war, um sich zu wärmen, wenn sie weniger Stoff auf der Haut trugen. Als Chris kam, zog er ihn an sich und seufzte wohlig, als es schnell warm und er so müde wurde, daß er einschlief.

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