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“Eine neue Welt” 04
 

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Da Kalga beschäftigt war, setzte sich Naveed an die Seite, und beobachtete einfach nur. Etwas anderes konnte er nicht tun, und hier war er nicht im Weg. Die Menschen zogen langsam in die Höhlen ein und blieben hier eher zusammen, statt sich auf die Baumhöhen zu verteilen. Etwas, das der junge Schamane gut nachvollziehen konnte. Was er gleich bemerkte, war ein Unterschied bei den Menschen. Sie hatten Männer und Weibchen, so wie die Säugetiere auf seiner Welt, mit körperlichen Unterschieden. Weibliche hatten immer eine rundliche Brust, nicht so wie bei ihnen die Geburtsväter, die nur Milch erzeugten, wenn das Kind da war. Er sah auch Schwangere und mehr Kinder, als er erwartet hatte, die ihn nun immer wieder mit großen Augen musterten. Nach einiger Zeit rührte er sich wieder, und kletterte geschwind am Baum hinauf, um weiter oben zu beobachten, wie sich die Menschen einrichteten.

Das blieb natürlich nicht unbemerkt und die Menschen sahen mit schon fast ungläubigen Augen, mit welcher Leichtigkeit dieser Katzenmensch kletterte. Doch sie fingen sich rasch wieder, als Kalga kurz knurrte und machten weiter, ehe sie alle umgezogen waren und sich wieder um ihn herum auf dem großen Platz versammelten, der zwischen den Baumwurzeln lag. Als der Baum sich formte, hatte der große Menschenführer bemerkt, wie sich etwa zwei Kilometer weiter draußen ein Schutzwall aus Wurzeln gebildet und ihnen damit auch eine Erleichterung bei der Wache geschaffen hatte, und so sprach er als Erstes seine Krieger an. "Die Truppenführer sollen die Wachen einteilen und ich will, daß sie ihre Auren bis zum nächsten Wächter ausdehnen - auf diese Weise ist eine bessere Überwachung möglich, da die Baumformer innerhalb des Walles Felder anlegen werden. Die Kinder dürfen hier auf dem Platz, im Baum und um den Baum herum spielen ... doch haltet euch vom dem Wald fern, ehe wir mehr über ihn wissen ! Die Frauen und Heiler sollen ihren jeweiligen Aufgaben nachgehen, und die Pflanzenformer sollen sich um die Felder kümmern. Aber ihr ändert nichts an den Pflanzen hier - wir werden nicht die Fehler unserer Ahnen begehen, verstanden ? Gut. Außerdem werden nur hier auf dem Platz Kochfeuer entzündet, die Steinformer sollen sich sofort an die Arbeit machen. Ich selbst werde nun meine Wohnhöhle beziehen und ein wenig mit meinem neuen Gefährten allein sein - er scheint der Sohn ihres Häuptlings zu sein und ich wünsche, daß ihr ihm ebenso viel Respekt entgegenbringt, wie mir."

Das taten sie auch, und neigten beim Vorbeigehen die Köpfe vor Naveed, der überrascht zu Kalga blickte, der ihn nun zu sich winkte. Naveed zögerte nur kurz, kletterte wieder hinab und kam vorsichtig zu ihm, da noch ein weiterer Mann bei dem Anführer stand, und etwas seltsames in der Hand hatte.

Es war einer der Metallformer, der einen Block Metall trug, das nur für die Ringe verwendet wurde, die Gefährten trugen. Es war der einzige Schmuck, der bis jetzt von Kalgas Stamm getragen worden war - und so nickte Kalga, als der Former mit seiner Kraft ein kleines Stück abtrennte und als einfachen Ring um den Ringfinger der rechten Hand seines Herrn formte. Dann trennte der Former ein weiteres Stück ab und Kalga nahm die rechte Hand des Einheimischen in die seine, wisperte ein kurzes "Es ist Sitte bei uns, Naveed." und nickte, als der Metallformer nach einem kurzen Blick zu dem großen, schwarzgrauen Wesen einen Ring um dessen Mittelfinger formte, da diese Wesen nur vier statt fünf Finger besaßen.

Daß auch er diesen Schmuck nun tragen durfte, war für Naveed ein Zeichen, daß Kalga ihn als Gefährten akzeptierte ... denn er hatte sehr wohl bemerkt, daß die Männer und Frauen dieses Volkes, die einen Lebensbund geschlossen hatten, auch diesen Schmuck trugen. Er gehörte nun zu Kalga, und dieser zu ihm - und Naveed schluckte leicht, da ihm wohl bewusst war, was nun weiter passieren konnte. Die erste Vereinigung von Gefährten im Lebensbund, etwas worauf er sich immer gefreut hatte ... jedoch nicht mit diesem Mann, der von dem fremden Volk war.

Als der Ring geformt war, nickte Kalga nur und der Metallformer ging wieder zu einem der Raumschiffe zurück, das er nun endlich zu einer Schmiede umformen konnte. Währenddessen überlegte der große Menschenführer und haderte kurz mit sich selbst, ehe er leise seufzte und zu dem ein wenig größeren Einheimischen aufblickte, der nun sein Gefährte war. "Bitte warte hier ... ich hole nur meine Sachen aus dem Schiff, ich bin gleich wieder da." Er begleitete seine Worte mit ein paar erklärenden Gesten, ehe er für einen Moment lächelte und sich danach umdrehte, um zu seinem Schiff zurückzukehren. Er hoffte, daß Naveed verstanden hatte und trat in das große Raumschiff ein, ehe er zu seinem Zimmer ging und sowohl seinen Kriegsspeer, wie auch die Kriegsaxt nahm, den wenigen Rest in einen großen Beutel warf und ihn über seine breite Schulter schlang. Dann befahl er einem der Krieger, seine riesige Matratze und das Bettfell mitzunehmen und ging wieder aus dem Schiff, um zu Naveed zurückzukehren.

Der war stehengeblieben, um zu warten und kuckte etwas verwirrt, als hinter Kalga ein Mann keuchend ein seltsames, riesiges Ding schleppte und so schnaufte, daß ein weiterer Krieger zu Hilfe kam, damit sie es zusammen den Baum hinauftragen konnten. Es war eine Schlafunterlage - das hatte er schon erkannt, da auch die anderen Paare und alle Anderen so etwas in ihren Schlafhöhlen hatten. Kalga ging weiter voran, und Naveed folgte ihm einfach in dessen Höhle, die ganz oben lag und deutlich größer war. Hin und wieder blickte er auf den Ring an seinem Finger, denn es war extrem ungewohnt, dort Schmuck zu tragen und er wusste nicht, ob es so gut war, denn man konnte sich beim Klettern verletzen, wenn man hängenblieb. Aber das würde er später erfragen.

Währenddessen nickte Kalga nur den beiden Kriegern zu, die seine Matratze und das Bettfell in die Höhle brachten, ehe er sie wieder zu ihren Diensten schickte und eintrat. Erst jetzt entspannte er sich ein wenig und stellte sowohl die Waffen, wie auch den Beutel auf die Seite, ehe er das aus dem Holz des Baumes geformte Wasserbecken und auch ein Becken, das ähnlich wie ein Klo gestaltet war und einen leichten Wasserfluß hatte, betrachtete. Es war praktisch und ausgeklügelt - und das Wasser war zwar erfrischend kühl, doch nicht so kalt, daß es unangenehm wäre, sich damit zu waschen. Erst dann fiel Kalga auf, daß Naveed noch immer im Eingang stand und winkte ihn zu sich, denn nun kam der schwierigere Teil: Das Kennenlernen, das vor allem dadurch erschwert wurde, daß sie verschiedenen Rassen angehörten und auch nicht ihre jeweiligen Sprachen verstanden.

Naveed fand es ähnlich knifflig und blieb kurz mitten im Raum stehen ... kam dann aber näher zu Kalga, als der sich auf das Bett setzte, und kniete sich vor ihn auf den Boden, um ihn anzusehen. So war es für ihn bequem, und er nahm sich jetzt Zeit, seinen Gefährten ganz genau zu mustern. Seine Augen wanderten von Kopf bis Fuß und wieder hinauf zu dem harten Gesicht, das gerade wegen dem Mustern ein kleines Lächeln zeigte. Naveed überlegte kurz, wie er anfangen sollte, was man an seinem nachdenklichen Blick erkennen konnte. Er rückte doch noch etwas näher, und zeigte auf das Bett. "Schlafplatz." Immerhin war das ein Anfang, er wollte das Wort dafür wissen.

Kalga hatte das Mustern mit einem inneren Lächeln über sich ergehen lassen und es zeigte sich dann auch äußerlich, da er scheinbar gut genug für Naveed aussah. Als dieser dann das Wort sagte und auf das Bett zeigte, hob der große Mensch eine Braue - die Aussprache war so viel anders als die seiner eigenen Sprache, eher singend und weicher. Doch er sprach das Wort langsam nach und als Naveed nickte, sagte er ihm den Begriff in seiner eigenen Sprache. "Bett." Dann überlegte er kurz und setzte noch ein "Das ist unser Bett." nach, das er mit den entsprechenden Gesten verband.

"Beeeeeeeetthhh ..." Naveed sprach das Wort schwer, denn die Sprache klang für ihn eher eckig und unmelodisch. Und er verstand das, was Kalga zeigte. Er zeigte auf sie beide, und dann auf das Schlaflager, was hieß, daß sie hier beide schlafen würden ... oder ? Er roch die noch unterschwellige Erregung bei Kalga und blickte unvermittelt zwischen die Beine, denn er saß mit leicht geöffneten Beinen auf dem Bett, und man sah unter dem Lendenschurz den gut gefüllten Lederslip.

Der Blick Naveeds sorgte dafür, daß Kalga unwillkürlich tiefer einatmete und dann die Zähne zusammenbiß, denn er wollte ihn nicht erschrecken. Diese Wesen waren sehr schlank gebaut ... Naveed war zwar fast einen Kopf größer als er, doch gerade einmal halb so breit, und besaß nur schlanke Muskeln. Und auch die Hüften waren schlank, so daß Kalga ahnte, daß diese Rasse eher schmalere Geschlechtsteile haben würde. Er selbst war dagegen selbst für seine Rasse sehr groß gebaut, da auch sein übriger Körper viel größer und kräftiger war, als es eigentlich bei Menschen üblich war ... etwas, das er lebenslangem Training und der Macht seiner inneren Stärke zu verdanken hatte. Deshalb lag Kalga auch nicht bei den Frauen, da sie ihn nicht in sich aufnehmen konnten, ohne verletzt zu werden - und er konnte sich nur die größten Männer unter seinen Kriegern in die Felle holen, da sie die Einzigen waren, die ihn aufnehmen konnten. Doch dann zuckte Kalga innerlich mit den Schultern und zog die Stiefel aus, legte sie auf die Seite und öffnete das Lederband, das seine Weste vorne zusammenhielt, damit er auch diese ausziehen und an die Seite legen konnte. Erst dann löste er auch die Bänder seines Lendenschurzes, so daß er nurmehr mit dem Lederslip bekleidet auf dem Bett saß, und Naveed anblickte. Er ahnte, daß dieser riechen konnte, daß er einer Vereinigung nicht abgeneigt war ... denn diese Wesen glichen Katzen, und auch die Ohren verrieten wie bei den Tieren viel über ihre Gefühle.

Denn die stellten sich nach vorne, als Naveed den nun fast Nackten erneut musterte. Die Ohren zuckten kurz, denn so einen kräftigen Mann hatte er wirklich noch nie gesehen. Vor allem sah man jetzt noch deutlicher, wie groß er untenherum gebaut war, und Naveed schauderte kurz als er daran dachte, wie es wohl wäre. Er überlegte kurz, und kam langsam und geschmeidig näher, und mit etwas Abstand auf das Bett neben seinen Gefährten.

Kalga sah ihm dabei zu und alleine schon die Vorsicht Naveeds sagte ihm sehr viel. "Hab keine Sorge - ich tue nichts, das du nicht willst." Während er sprach, lächelte er kurz und stand dann auf, ehe er zu dem Klobecken trat, den Rücken Naveed zukehrte und seine Härte aus dem Slip nahm, um sich darin zu erleichtern und danach abzuwaschen. Da der Leuchtpilz in seiner Wohnhöhle nur halbhell leuchtete, sah man nicht sehr viel - und als er seine Männlichkeit gewaschen hatte, verstaute er sie wieder, ehe er den Rest seines Körpers wusch und mit einem Tuch aus seinem Beutel wieder abtrocknete. Erst, als das geschehen war, kehrte Kalga zum Bett zurück, legte sich neben Naveed und betrachtete ihn in dem schwachen Licht.

Der hatte aber wirklich alles sehen können, da er in er in der Dämmerung und der Nacht fast besser sehen konnte, als tags. Und er hatte ganz genau gesehen, wie groß die Männlichkeit seines Gefährten war, und war nun erstmal froh, daß dieser die Vereinigung nicht sofort wollte und den Slip noch anbehielt. Er starrte ihn mit großen Augen an und überlegte, was er jetzt machen sollte. Vielleicht ihn berühren. Gedacht getan, hob er seine Hand und berührte die glatte Haut an der Schulter seines Gefährten, und fühlte sofort eine der vielen Narben.

Kalga merkte sehr wohl, daß Naveed noch unsicher war ... doch als dieser ihn berührte, senkten sich seine Lider und der große Mensch atmete langsam aus, denn er fühlte sehr wohl, daß die Haut Naveeds so weich war, wie Ricky ihm gesagt hatte. Als Naveed eine der Narben berührte, huschte ein kurzes Lächeln über Kalgas Lippen und er hob seine eigene Hand, um sie über die des Schwarzhäutigen zu legen. "Die Narbe stammt von einem Schwert, als ich noch ein Junge war ... ich habe in meinem Leben schon in vielen Schlachten gekämpft, doch das weiß ich noch." Für einen Moment huschte die Erinnerung an diesen Kampf durch seine Gedanken ... doch dann wurde sie durch eine andere ersetzt, als er sich daran erinnerte, wie seine Mutter die Wunde versorgte.

Die Gedanken waren so stark, daß Naveed sie wieder sehen konnte und seine Ohren zuckten leicht, aber sein Körper schreckte diesmal nicht wieder zurück. Er hörte, was die Mutter sagte und verstand die Worte nicht, aber er versuchte, sie auszusprechen. "Iiisch ... stoalz ... Sohn ... Schluachhhhhhhhhhht." Die Worte kamen wieder schwer über seine Lippen aber er hoffte, daß er genug gesagt hatte, damit sein Gefährte begriff, daß er das hatte sehen können.

Im ersten Moment erstarrte Kalga - doch dann weiteten sich seine Augen, als er begriff, was passiert war. Denn er hatte daran denken müssen, was seine Mutter ihm gesagt hatte, da es seine erste Schlacht war. Sie sagte ein liebevolles "Ich bin so stolz auf dich, mein Sohn ... dies war deine erste Schlacht, und du hast dich gut geschlagen. Du bist so groß und stark geworden ..." und hauchte ihm einen sanften Kuß auf die Stirn, ehe sie sich wieder seinen Wunden widmete und sie versorgte. "Du hast gesehen, was ich sah ... das ist deine Magie, nicht wahr ? Ich beneide dich nicht darum, du mußt viele schlechte Dinge gesehen haben, Naveed."

Sein neuer Gefährte sorgte sich, das sah man Kalga an - und Naveed ahnte warum, und wusste es zu schätzen. Er war froh um seine Fähigkeit, so konnte er schnell über seinen Gefährten lernen, und ebenso über dessen Volk, auch wenn es Bilder voller Schmerz und Kampf waren. Er überlegte wieder, was er weiter tun könnte ... dann zeigte er auf seine Augen und tippte an die Stirn von Kalga, um so zu zeigen, daß er sehen konnte, was in dessen Kopf war.

Jener verstand, was Naveed meinte und lächelte, ehe er seine Hand hob und die rauen Fingerspitzen über die Schläfe des Einheimischen streichen ließ. Dabei strich er leicht über die Zöpfe an den Seiten, ehe er die Fingerspitzen durch die offenen, langen Haare kosen ließ. "Es ist eine Gabe, Naveed - und eine Strafe. Aber du hast damit einen Vorteil, so kannst du mehr über mich erfahren. Doch nun schlafe, Naveed ... es ist spät." Noch während er sprach, legte er die Hand an die Schulter des Schwarzhäutigen, drückte sacht zu und legte ihn so sanft auf das weiche, schwarze Fell.

Ein Fell, das Naveed noch nie gefühlt hatte, aber er verstand und legte sich hin, um nun seine Augen zu schließen. Der Tag war aufregend gewesen ... auch wenn er normal oft Nachts noch unterwegs war zum Jagen, jetzt wollte er schlafen, um sich den Gewohnheiten der Menschen anzupassen.

Kalga nickte nur und lächelte, ehe er den Arm um die Taille Naveeds legte und ihn ein wenig näher an sich zog. Dann schloß auch er seine Augen, doch er fiel nur in einen leichten Wachschlaf, da er es nicht anders gewohnt war. Es fühlte sich jedoch gut an, einen anderen Körper an sich zu spüren - und nun war dieser Mann sein Gefährte, etwas, mit dem Kalga schon lange nicht mehr gerechnet hatte.

Und Naveed hatte noch nicht damit gerechnet. Aber er schlief ein, weil Kalga recht warm war, und ihn wirklich nicht bedrängte. Und er wollte am Morgen gut ausgeschlafen sein, damit er aufmerksam blieb.

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Am nächsten Morgen wachte Kalga auf, da er etwas völlig Ungewohntes fühlte: Einen warmen Leib, der sich an ihn gekuschelt hatte und sich so weich wie Pfirsiche anfühlte. Es dauerte einen Moment, doch dann fiel es dem großen Menschen wieder ein und er lächelte, als er den noch immer Schlafenden betrachtete.

Aber der erwachte nur wenig später, und erschrak selber ziemlich. Er sprang aus dem Bett, und hockte erschrocken und fauchend auf dem Boden. Die Fänge waren gefletscht, und dann kam die Einsicht, er war ja hier bei diesen Wesen, und der Große war sein Gefährte geworden.

Kalga ließ ihn auch - denn er hatte Verständnis dafür, daß es ungewohnt und beängstigend für Naveed sein mußte, so zu erwachen. "Keine Sorge, Naveed - es ist alles in Ordnung. Möchtest du wieder herkommen ? So ist es einfacher, zu reden." Der Elfenbeinhaarige lächelte kurz und begleitete seine Worte wieder mit einigen eindeutigen Gesten ... doch er blieb ruhig, denn er sah nur zu gut an den wieder türkis leuchtenden Streifen und den zurückgelegten Ohren, daß Naveed im Augenblick sehr aufgewühlt war.

Es dauerte auch einen Moment, bis Naveed sich fing und langsam zurück zum Bett kam, um sich daraufzuhocken. Seine Streifen nahmen wieder ein dunkleres Blau an, und er beruhigte sich langsam wieder. Sein Blick fiel aber gleich wieder auf die Körpermitte des Blonden, denn dort beulte sich der Slip doch ganz schön aus, so früh am Morgen.

Nun doch ein wenig verwundert, folgte Kalga den Blick der immer größer werdenden Augen und lachte leise, als er bemerkte, worauf Naveed blickte. "Das ist normal, Naveed - Menschen haben das immer am Morgen." Doch er wußte nicht, ob dieser es verstand, so daß er dessen Hand nahm und daran dachte, daß dies bei Menschen normal war und nichts weiter bedeutete.

Naveed konzentrierte sich auf Kalga und atmete erleichtert auf, als er verstand, was dieser ihm sagen wollte. Dann zeigte er auf sich und schüttelte den Kopf, weil es bei ihnen nicht unbedingt normal war.

Das hatte sich Kalga schon gedacht, da er bei Naveed nichts dergleichen sehen konnte. Doch er konnte es nicht lassen, ihn sacht zu berühren und die weiche Haut zu bewundern, die sich so sehr von seiner vernarbten und wettergegerbten Haut unterschied. Auch die im Moment weichen, flachen Muskeln waren so anders als seine eigenen ... und auch das ließ er ihn durch Erinnerungen und Gedanken spüren.

Da Naveed sich sehr auf die Gefühle von Kalga konzentrierte, erhielt er auch die Informationen, die er ihm damit geben wollte, und blieb ruhig und ließ sich berühren. Auch Naveed berührte, und fühlte den breiten Muskeln des Hellhaarigen nach. Der Körper zeugte von wirklich vielen Kämpfen und war so gut wie nicht behaart, einzig an den Unterarmen, den Waden und am Bauch unter dem Nabel, wo Naveed ihn kurz und ohne Scheu berührte. Danach berührte er seine Haut und zeigte wieder auf das Haar unter dem Nabel, um zu sagen, daß er das leichte Fell bemerkt hatte.

Die Berührung an seinen Lenden zeigte allerdings Wirkung und Kalga schloß kurz die Augen, um sich zusammenzureißen. Denn die hauchzarte Berührung war so anders als das, was Kalga gewohnt war - und sie erregte ihn sehr. Doch er barg seine Gefühle wieder in sich und blickte zu Naveed, hob eine Braue und überlegte einen Moment, ehe er verstand und leise schmunzelte. Er dachte daran, wie unterschiedlich Menschen behaart waren und hoffte, daß sein Gefährte es verstand.

Der kuckte erstaunt und lachte leise, weil er einige Bilder, die Kalga ihm zeigte, irgendwie lustig fand. Er zeigte kurz an seine Operlippe und lachte erneut, denn er konnte sich das nicht vorstellen, daß man genau da Haare hatte.

Und doch war es so, und Kalga lachte selbst leise, da das Lachen seines Gefährten ansteckend war. Dann zeigte er Naveed, daß die Heiler dafür gesorgt hatten, daß bei Kalga und seinen Kriegern keine Bärte mehr wuchsen, da es gerade bei dem langen Flug durch die Sterne hinderlich und lästig gewesen wäre. "Du hast ein wunderschönes Lachen, Naveed - es steht dir viel besser als das Fauchen und der Zorn, den ich sonst immer in dir gefühlt habe."

Auf den Lippen Naveeds war ein Lächeln hängengeblieben ... er verstand aber nicht, was die Worte bedeuteten. Es ärgerte ihn nun wieder, und er machte ein nachdenkliches Gesicht. Dann entschloss er sich, und neigte seinen Kopf zu dem seines Gefährten. Er mochte dieses Sprachhindernis nicht und schloss die Augen, als seine Stirn an der von Kalga lag.

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