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“Und es gibt sie doch !” 06
 

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Nun waren sie wieder in London und verabschiedeten sich für Heute am Hafen. Lucius hatte es für besser gehalten, wenn nicht sofort alle Freunde in seinem Haus einfielen, und er drückte Chris noch einmal. "Wir sehen uns Morgen. Ich hoffe, Agatha wird nicht zu wütend sein." Er hoffte es wirklich und sah kurz zu der Droschke, auf der der Schrankkoffer verschnürt wurde, in dem sich die Feder befand.

"Ich wünsche dir viel Glück, Luc - und auch wenn mir deine Frau den Kopf abreissen wird, ich komme Morgen vorbei. Und Elton auch, nicht wahr ?" Der schlanke Blonde nickte und drückte Luc noch einmal kurz an sich, ehe er sich mit einem leisen "Ich werde mitkommen." zu der Kutsche ging, die ihn heimfahren würde. "Und laß dich nicht unterkriegen, Luc ... sie ist zwar ein Drachen, aber auch die wurden besiegt. Und du bist ein Ritter in schimmernder Rüstung, auch wenn du sie meistens versteckst." Dann drückte Chris ihn auch noch einmal und löste sich zögernd, seufzte, da der Droschkenfahrer nach ihm rief, und lief zu der wartenden Droschke.

Luc blickte seinen Freunden noch nach und stieg dann in seine Droschke, die ihn heimfahren sollte. Er machte sich schon einige Gedanken, was ihn dort erwartete, und als er nach kurzer Fahrt vor dem Haus vorfuhr, sah er es hell erleuchtet und James stand vor der Tür, um ihn in Empfang zu nehmen. Allerdings wirkte er bedrückt, und kam gleich mit einem "Sir, gut das sie wieder da sind." auf ihn zu. "Sie sollten sogleich hineingehen, es ... nun, die Herrin wird es ihnen erklären." Das Ganze beunruhigte Luc und er eilte sofort ins Haus, stockte aber, als er Agatha und Eroll im Vorraum sah, die scheinbar schon auf ihn gewartet hatten.

"Endlich ! In deinem Brief hast du gesagt, du kämst um sieben Uhr - und jetzt ist es schon eine halbe Stunde später !" Agatha verengte mehr als nur mißbilligend die Augen, als sie den eher legereren Anzug Lucs sah. "Nun - du warst schon immer eine Enttäuschung, wenn es um solche Dinge ging. Das habe ich in den letzten Wochen mehr als nur gut erfahren, denn nun habe ich endlich einen Mann kennengelernt, der meine Interessen teilt und mir die Aufmerksamkeit gibt, die ich verdiene. Ich möchte unsere Ehe annulieren und Eroll heiraten - hier sind die Papiere für die Annulierung, du must sie nur noch unterzeichnen. Es war auch nicht schwer ... schließlich haben wir ja keine Kinder." Mit den hörbar sarkastischen Worten drückte sie Luc einen Stapel Papiere in die Hand und wies auf das kleine Beistelltischchen an der Seite, auf der ein Tintenfaß und eine Feder lagen. "Und falls du dich um dein Vermögen sorgst - ich will nichts davon. Eroll möchte mich unbelastet in die Ehe nehmen, und so brauche ich deinen Tand nicht. Meine Dinge sind schon ausgeräumt, ich habe nurmehr auf dich gewartet."

Lucius war vollkommen erschlagen, stand vorerst nur mit den Papieren in der Hand da und starrte das glückliche Paar an. Eroll war glücklich ... und doch sah Luc, daß er besorgt war, daß Lucius die Papiere vielleicht nicht unterschrieb. Es dauerte einen Moment, bis der Braunhaarige seine Gedanken geordnet hatte, der anfängliche Ärger und die kleine Eifersucht waren sofort verflogen und wichen einer gewissen Erleichterung. Es war erstaunlich, wie gut er dies verkraftete, und er gönnte es Eroll irgendwie und ebenso Agatha. Also setzte er sich, las kurz die Papiere durch und unterschrieb, ehe er aufstand und Eroll die Hand reichte. "Ich gratuliere." Sein Freund war verblüfft und erleichtert, und Luc wandte sich nun an sie, um ihr einen Kuss auf die Stirn zu hauchen. "Ich wünsche dir alles Gute und hoffe, wir bleiben trotz allem in Kontakt."

Agatha war sichtbar verblüfft - und schließlich wich ihr sonst so wütender Gesichtsausdruck und sie lächelte unsicher, ehe sie nickte und sich wieder an Eroll schmiegte. "Natürlich bleiben wir in Kontakt, Lucius. Ich bin froh, daß du es so gut aufnimmst ... ich habe erwartet, daß du wütend auf uns bist und mich deshalb schon im Vorfeld gewappnet." Dann merkte sie auf, als die Diener die Koffer hereinbrachten und ihre Augen weiteten sich, als sie auch einfache Kisten hereinbrachten, die mit Stroh ausgepolstert waren und in denen Artefakte lagen. "Gütiger Gott - jetzt bringst du auch noch etwas von den Ausgrabungen mit. Nun, jetzt hast du ungestört Zeit, dich deinem Hobby zu widmen, Luc ... ich wünsche dir viel Erfolg." Agatha wußte, daß sie eigentlich völlig uncharakterisch handelte - doch Eroll hatte diese sanftere Seite in ihr hervorgebracht und sie wollte zumindest im Schutz ihres ehemaligen Heimes nicht wieder in die Maske zurückfallen, die sie so lange getragen hatte. Denn soviel schuldete sie ihrem ehemaligen Gatten, der ihr ihr neues Glück ermöglichte.

"Ich danke dir Luc." Eroll sprach nun auch und umarmte den Braunhaarigen. "Ich hoffe, wir bleiben Freunde." fügte er an, und Lucius nickte. "Das hoffe ich auch. Aber nun geht besser, ich sehe, Agatha will endlich mit dir allein sein." Und er musste nun auch einen Moment allein sein und so war er froh, daß die zwei das Haus verließen. "James, bitte machen sie mir einen Tee." Der Butler nickte und eilte davon, um seinem Herren Ruhe zu gönnen.

Als die Haustüre ein letztes Mal hinter Agatha ins Schloß fiel, schien eine große Last von ihren Schultern zu fallen ... auch wenn sie damals willig in die Ehe mit Lucius gegangen war, so konnte sie doch niemals so ein Glück fühlen, wie nun mit Eroll. Und mit diesem leichten Lächeln folgte sie ihm zu der wartenden, prachtvollen Kutsche ihres baldigen Gatten und stieg ein, um zu dessen Stadtpalast zu fahren. Sie hoffte nur, daß Lucius nicht doch noch einen Skandal anzettelte - doch dann schüttelte sie innerlich den Kopf, da gerade Lucius Öffentlichkeit überhaupt nicht mochte.

Als James den Tee hinauf in der Zimmer gebracht hatte, entließ Luc ihn für den heutigen Abend und trank erst einen Schluck, bevor er den Schrankkoffer öffnete, die Kleidung rausholte und schließlich die lange Feder aus ihrem Gefängnis befreite. Sie war doch etwas mitgenommen, und so legte er sie auf das Bett, bog sie vorsichtig gerade und streichelte die Lücken zu, die sich gebildet hatten. Das zu tun beruhigte ihn, und er konnte dabei seine Gedanken ordnen. Jetzt war er wieder ungebunden und allein im Haus, und er dachte gleich daran, Chris zu sich ziehen zu lassen, da er wohl bald aus seiner Wohnung ausziehen musste. Alleinsein kam ihm im Moment doch nicht so schlimm vor, wie er es befürchtet hatte ... und irgendwie war er froh, daß Agatha endlich das Glück gefunden hatte, welches er ihr zu lange nicht geben konnte. "Ich konnte es ihr nie geben ... wir waren von Anbeginn an zu verschieden." murmelte er und lächelte, als er sah, daß er die Feder nun wieder sehr schön hergerichtet hatte. "Ich bin gespannt, was Chris und Elton sagen. Aber Morgen werde ich es erfahren." Der Braunhaarige trat vom Bett zurück, trank einen weiteren Schluck Tee und machte sich bettfertig. Die Reise war anstrengend gewesen, und die Überraschung hatte es nicht besser gemacht.

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Am nächsten Vormittag holte Chris Elton vor dessen Haus ab und sie schlenderten leise redend zu dem Haus von Lucius, um wie verabredet um zehn Uhr dort zu sein. Doch anders als sonst, empfing sie schon von außen eine ungewohnte Ruhe und hielt auch an, als sie klingelten und der Diener ihnen öffnete.

Und es hielt noch immer an, als James sie zu Lucius in den Salon brachte, wo schon ein Brunch auf sie wartete. "Guten Morgen ihr zwei, setzt euch." Es gab ein wenig Toast, Marmelade, Kaffee, Tee und Kekse. "Und falls ihr fragt, warum es so ruhig ist ... ich sehe die Fragezeichen in euren Gesichtern. Agatha und Eroll werden heiraten, und meine Ehe wurde Gestern anuliert."

Im ersten Moment sahen die zwei mit großen Augen zu ihrem Freund, doch dann lachte Elton leise und Chris juchzte laut und umarmte seinen Freund stürmisch. "Das gibts nicht - verdammt, das ist super ! Du Glückspilz ... und laß mich raten, die beiden sind glücklich, du bist erleichtert und alles ist in Ordnung ?"

"Ja, ich hab Agatha noch nie so ausgeglichen gesehen. Sie war überrascht, daß ich es so gut aufnahm. Und irgendwie bin ich auch erleichtert, es ist seltsam." Luc winkte seinen Freunden sich zu setzen, und James goss ihnen Tee ein, während der Hausherr an seiner Kaffeetasse nippte. "Ich möchte gern, daß du bei mir wohnst, Chris."

Der war im ersten Moment sichtbar überrascht - doch dann seufzte er leise und strich sich kurz über das Gesicht, ehe er einfach nur nickte. "Ich danke dir, Luc ... eigentlich sollte ich nicht gleich so schnell zusagen, doch mir steht das Wasser bis zum Hals. Ich muß schon bis Ende dieser Woche raus sein, da die Besitzer durch einen familiären Notfall schon jetzt wieder einziehen müßten. Ich danke dir, mein Freund ... und ich verspreche dir, ich sehe mich gleich nach einer neuen Wohnung um."

"Das musst du nicht. Ich denke nicht, daß so schnell eine neue Frau in mein Haus kommt, und so ist es angenehmer mit den Forschungen. Eltons Haus ist auch nicht weit, und so ist es doch deutlich netter." Abgesehen davon, daß er dann nicht mit den Bediensten ganz allein im Haus war. Er mochte sie alle, aber er brauchte die Gesellschaft seines Freundes.

Chris nickte, denn er hatte sich schon gedacht, daß Luc zumindest für eine Weile nichts mehr von Frauen wissen wollte. "Allerdings solltest du vielleicht für eine Weile die Bälle und Empfänge meiden, Luc - denn ich denke, daß sich nun viele Töchter der höheren Gesellschaft auf dich werfen, da sie den Platz Agathas einnehmen wollen." Eltons Stimme war leise und zeigte, daß er sich Sorgen um seinen Freund machte ... doch seine Worte waren nur zu wahr und der Rotblonde seufzte leise, ehe er ein ebenso leises "Elton hat Recht." nachsetzte.

Luc lachte nur, er meinte es aber nicht böse. "Als wenn ich freiwillig zu einem Ball gehe." Es war doch etwas abwegig. Er mied Bälle wie die Pest, und war nur wegen Agatha mitgegangen. "Und wenn ich gehe, dann nur wegen der Wissenschaft." Er neigte sich vor und drückte seine Freunde. "Ich danke euch für die Sorge, aber sie ist unberechtigt."

Das sorgte dafür, daß sich auch die anderen beiden wieder entspannten und sie sich nun dem Brunch widmen konnten. Es war schön, endlich in der Abgeschiedenheit von Lucs Haus die gleiche Ungezwungenheit und Ruhe zu haben, die sie auch schon bei der Ausgrabung erleben konnten ... etwas, das so schön und gleichzeitig neu war, daß man ihnen allen die Erleichterung ansah. "Wie geht es denn der Feder, Luc ? Hast du sie schon ausgepackt ?" Elton war neugierig und auch wenn er sich zurückgehalten hatte, so konnte er es nun nicht mehr erwarten, darüber Bescheid zu wissen.

"Ja, gleich gestern Abend noch. Sie war doch leicht mitgenommen, aber ich konnte sie wieder herrichten. Sie ist noch oben in meinem Schlafzimmer. Soll ich sie herunterholen, oder wollt ihr sie nach dem Brunch ansehen ? Und ich habe schon all die anderen Dinge in ein Zimmer bringen lassen, dort können wir sie studieren." Es war so gut wie alles vorbereitet, und Luc hatte jetzt noch mehr Platz als zuvor.

Chris sah sogleich, daß sein blonder Freund es kaum mehr erwarten konnte und grinste, als er sich zurücklehnte. "Als ob wir noch warten könnten, mein Freund - vergiß das Essen und laß uns in das Zimmer gehen, damit wir gleich anfangen können, Luc. Ich brenne darauf ... und weißt du was ? Ich denke, wir sollten Heute in die große Bibliothek gehen und uns über alte Mythen erkundigen, Hm ?" Die Idee war dem Rotblonden am gestrigen Abend gekommen, denn vielleicht hatte sich noch etwas in alten Legenden oder Geschichten über solche Wesen erhalten.

"Nicht nötig - ich habe die Bibliothek beauftragt, mir die Bücher auszuleihen, sie werden im Laufe des Tages geliefert." Lucius dachte mit und trank noch seine Tasse aus, ehe er aufstand und seine Freunde in das vorbereitete Zimmer führte. "Ach ja, möchtest du dann im Gästezimmer wohnen ? Dann werde ich Agathas Zimmer zum neuen Gästezimmer machen lassen."

"Gerne, Luc - in ihrem Zimmer will ich auf gar keinen Fall wohnen, das wäre einfach nur übel." Allein schon der Gedanke ließ Chris schaudern, doch dann wurde er ein wenig nachdenklich. "Welche Bücher läßt du dir bringen, Luc ? Es kann nämlich gut sein, daß die offiziellen Bücher herzlich wenig von dem in sich haben, das wir brauchen. Ich denke, wir sollten eher in Völkerlegenden und auch so etwas wie Märchen suchen ? Gerade Märchen und Legenden sind die ältesten, überlieferten Erzählungen." Das war etwas, das dem Rotblonden nicht aus dem Kopf ging, und auch Elton nickte auf dessen Worte. "Er hat Recht, Luc ... sicherlich ist es gut, daß wir einige Bücher schon hierhaben, doch ich denke, wir werden noch viele weitere Bücher durchsehen müssen. Wenn du möchtest, kann ich das übernehmen - ich habe die Renovierung des Südflügels gezahlt und die Sammlung moderner Drucke meines Vaters gestiftet, so daß die Bibliothek mir noch einige Gefallen schuldig ist und ich auch Zugang zu den sonst verschlossenen Werken bekomme."

"Ich habe Mythen und Märchen mit eingeplant ... aber ich nehme deine Hilfe gern an." Luc öffnete nun die Tür des Zimmers und ließ seine Freunde hinein. "Ich habe die Kisten noch nicht geöffnet - es ist besser, das nach und nach zu machen. Ich hole noch eben die Feder, dann können wir anfangen."

Chris nickte, als er die noch verpackten Kisten sah - es war auch besser so, denn so konnten sie sich zu dritt an das Auspacken der wertvollen Fundstücke machen. "Ich bin ehrlich, Luc ... so habe ich es mir immer gewünscht, weißt du das ? Wir drei sitzen gemützlich zusammen und forschen nach Herzenslust. Ohne all die Zwänge und lästigen Aufgaben, zu denen wir uns immer herablassen mußten." Auch Elton nickte und nahm seine Anzugjacke ab, hängte sie mit der von Chris auf den Kleiderständer und lächelte erleichtert. "Das stimmt - auch ich werde mich auf den nächsten Bällen sehr rar machen, sie gingen mir so oder so nur auf die Nerven."

"Wir vertragen uns ja gut." lachte Luc und verließ nun den Raum, um die Feder zu holen. Sie lag wieder auf seinem Bett und er musste gestehen, daß er sie ungewöhnlich oft berührte, da sie sich außergewöhnlich gut anfühlte. Nach wenigen Minuten kehrte er mit dem Schmuckstück zurück und legte die Feder vorsichtig auf einem großen Tisch ab. "Sie ist einfach wundervoll."

"Ja, das ist sie - das ist sie wahrlich." Elton seufzte leise, als er die herrliche Feder leicht berührte und schmunzelte, als sie ein klein wenig aufleuchtete. "Es sieht so aus, als ob das Leuchten auf Berührung reagiert ... hast du es schon einmal ausprobiert, Luc ? Du hast die Feder schon am Längsten von uns."

"Ja, sie leuchtet, wenn man eine Zeitlang darüberstreichelt. Ich habe es bemerkt, als ich sie wieder in Ordnung gebracht habe." Und auch danach noch, denn er hatte sie noch öfter berührt. "Ich verstehe aber nicht, wie das geht. Ich vermute, es ist ähnlich wie die Sache mit dem Fell, das man reibt, und dann einen Schlag bekommt."

Das brachte Chris zum Nachdenken und er beobachtete, wie die Feder auf das Streicheln Eltons ein klein wenig anders reagierte als auf die Hand Lucs. "Hm - ich denke, daß die Federn beim Fliegen leuchten, auf den Zeichnungen war ja eine riesige Höhle gezeichnet, in der sie zu leben scheinen. Und vielleicht ist es auch eine Fähigkeit, die bei Zärtlichkeit erwacht ? Elton ist zwar sanft, doch zögerlich beim Streicheln - du bist viel stärker bei deinen Berührungen, Luc, bei dir leuchtet es ein wenig stärker. Du fühlst dich wohl, nicht wahr ? Das fiel mir schon von Anfang an auf." Elton nickte nur und lächelte, als er die Hand wieder wegnahm und kurz die Fingerspitzen betrachtete. "Und das Leuchten ist nur in der Feder, es geht nicht ab."

Das brachte Lucius zum Lachen. "Sicher, sonst würde meine Hand leuchten wie ein Glühwürmchen. Und ja, ich fühle mich wohl. Irgendwie befreit. Aber glaubt mir, ich bin froh für die beiden."

Der Rotblonde nickte und grinste, ehe er sich über eine der Kisten neigte und das Brecheisen von der Seite nahm, um sie zu öffnen. "Na, dann wollen wir mal ... bis wir alles ausgepackt haben, vergeht eine Weile. Ich hoffe, deine Diener sind nicht böse, wenn wir so viel Dreck machen ?" Denn die Holzkisten waren mit Holzwolle ausgepolstert, damit den Ausgrabungsstücken, die Luc mitnehmen konnte, nichts passierte.

"Ich habe sie schon darauf vorbereitet. Sie sind froh über etwas Abwechslung, und so viel Dreck machen wir ja nun auch nicht." Luc wusste, daß seine Bediensteten offen für Neues waren, und so war es auch jetzt. "Sie freuen sich, daß ich endlich mal etwas mehr meiner Arbeit mit heim bringe."

Das brachte die beiden Freunde zum Lachen und Chris grinste, als er eine der knöchernen Schalen herausnahm und auf einen der bereitstehenden Arbeitstische stellte. Dann machte er sich daran, die anderen Kisten aufzuhebeln und überließ es dem Blonden und Luc, die Artefakte herauszuholen, da er einfach besser für die groben Arbeiten geeignet war. Elton hingegen schmunzelte, als er die ihm so gut bekannten Dinge in die Hand nahm und daran dachte, wie er sie katalogisiert und fotografiert hatte. Doch dann sah er etwas Neues und hob eine Braue, als er den Stab aus Knochen näher betrachtete.

Luc sah das Interesse und lächelte. "Er war leicht vergraben ... ich habe ihn gerade noch so einstecken können. Du warst leider schon auf dem Weg zu Hafen." Luc hatte ganz vergessen, es zu erwähnen, und grinste verlegen.

"Du hast ziemlich viel mitnehmen können, nicht wahr ? Ein paar Dinge legal ... doch das, was wir in der Schamanenhöhle finden konnten, davon weiß der Professor überhaupt nichts. Und wenn ich ehrlich sein soll, dann bin ich auch froh darum. Ich habe ihn mehrfach dabei belauschen können, wenn er über die Funde redete ... und viele der Artefakte mußte ich in den Notizen besonders kennzeichnen, denn diese werden niemals in die Ausstellungen kommen, sondern in den geschützten Keller des Museums." Das hatte Elton schon damals betrübt und nun war er mehr als nur froh, daß sie diese Artefakte gerettet hatten.

Die Dinge konnte man ja nicht einfach verstauben lassen, und bei ihnen waren sie besser aufgehoben. "Dann lasst uns das Ungewisse erforschen. Ich denke, wir haben eine aufregende Zeit vor uns." Lucius blühte jetzt auf, denn er konnte nun zu Hause tun, was er gern tat, und gerade diese Forschung war besonders. Er musste herausfinden, was es mit den geflügelten Wesen auf sich hatte.

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