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“Der Fluch des Schlangengottes” 02
 

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Während sie die Röhre wieder nach oben krochen, dachte Cowboy ein wenig darüber nach, was hier passiert war, leuchtete vor sich mit der einen Petroleumlampe und hielt die andere an seinem Schwanzende, um dem Blonden den Weg zu erhellen. Obwohl das Licht vor sich gar nicht gebraucht hätte – er sah so gut wie in einer Vollmondnacht und konnte auch die Wärme sehen, die von den Wänden ausstrahlte, je näher sie den oberen Kammern kamen. Das war also der Grund, weshalb Schlangen sogar des Nachts zielsicher ihre Beute fanden ... die Forschung ihrer Zeit war zwar weit, was die Herkunft betraf, es gab sogar schon seit ein paar Jahren Dampfmaschinen und diese stinkenden Automobile, doch sie hatten noch nicht herausgefunden, daß Schlangen gut im Dunkeln und auch Wärme sahen. Ungesehen von Theo, der hinter ihm kroch, lächelte Cowboy und schüttelte den Kopf – noch vor kurzer Zeit hatte er mit dem schwarzen Cobraweibchen geredet und nun war er selbst zu einer geworden, wenn man nach dem Muster seines Schlangenkörpers ging. Doch ihm fiel es um ein so vieles leichter, damit umzugehen ... er handelte nach Instinkt, schlängelte sich durch die steinerne Röhre und spreizte manchmal die Schuppen ab, damit er nicht rutschte, während er den Oberkörper leicht nach vorne neigte. Theo hatte es wesentlich schwerer und er überlegte schon, den Schlankeren huckepack zu nehmen – doch dann schalt er sich selbst einen Narren, denn gerade das ging nun nicht mehr und so seufzte er innerlich, während er immer wieder geduldig auf ihn wartete und erst weiterging, wenn Theo bei ihm angekommen war. "Wir sind bald da, Theo ... es hilft, wenn du dich ein wenig mit den Schuppen einsträubst, es ist in etwa, wie wenn du deine Zehen abspreizt. Versuch es ... dann fällt dir das Kriechen leichter, weil du nicht rutscht. Und es ist auch hilfreich, dich immer wieder mit zwei Windungen an der Röhrenwand einzustützen – wie wenn du die Knie spreizen würdest, damit du nicht rutscht."

"Ich versuche es." wisperte Theodor, der ein wenig außer Atem war und machte, was Scott ihm gesagt hatte. Es dauerte einen Moment, aber dann schnaufte er erleichtert, weil er wirklich mehr Halt fand. "Danke, es geht schon besser ... geh ruhig weiter." Er schämte sich, weil er so hilflos erschien und hatte wegen seiner britischen Erziehung auch Probleme damit, Hilfe anzunehmen.

Dem Größeren kam gerade der gleiche Gedanke und er seufzte leise, ehe er mit seinem Oberkörper zurückschwenkte, Theo sanft über die Wange strich und ihn ebenso sanft anlächelte. "Wir sind Beide in diesem Mist und wir werden es Beide durchstehen. Mir ist klar, daß es euch Briten schwerfällt, von eurem hohen Roß runterzukommen – ich mach dir da keinen Vorwurf, das hast du in die Wiege gelegt bekommen. Denk dir einfach, ich bin ein sehr guter Freund ... dem du auch nicht verpflichtet bist, wenn dieser etwas für dich tut." Dann zog er sich wieder zurück und kroch ein wenig langsamer voran, blickte immer wieder nach hinten und lächelte aufmunternd, ehe er weiterschlängelte und sie näher zum Ausgang brachte.

Dann ging alles ganz schnell, noch bevor Theo irgendetwas sagen konnte, hörte er den Aufschrei von Scott und ein lautes Rumsen. Etwas vorsichtiger kam der Blonde nach und musste unvermittelt lachen, als er sah, wie Scott etwas weiter unten auf dem Boden lag, die Arme weit vom Körper gesteckt und sein Schlangenschwanz war auf ihm herabgefallen und etwas zerknäult. Einzig die Schwanzspitze war noch in dem Gang und wurde nun von Theodor heruntergestubst. Seine ganze Anspannung löste sich jetzt in einem Lachen und er kam etwas vorsichtiger aus dem Loch gekrochen.

Es dauerte noch einen Moment, bis Cowboy wieder zu sich kam – und gerade rechtzeitig, denn nun schien auch der Blonde sein Gleichgewicht zu verlieren und fiel auf ihn herab. Schon fast instinktiv fing ihn Scott auf und hielt ihn an sich, schloß die Augen, als der Schlangenleib auf seinen eigenen fiel und keuchte leise, ehe er den Griff lockerte und ein wenig schief zu Theo grinste. "Shit – ich hatte ganz vergessen, daß ich anfangs raufklettern mußte. Hast du dir wehgetan ?"

Knallrot im Gesicht blickte Theo zu Scott und wisperte verlegen. "Nein, nichts passiert ... ich bin ja weich gelandet." Hätte Scott nicht da gelegen, wäre der Aufprall wohl deutlich härter gewesen. Als er wegwollte, piekte ihn etwas Hartes und er erstarte sichtlich, weil er nicht wusste, was das war.

Für einen Moment blickte Cowboy sichtlich erstaunt auf den Anderen – doch dann verstand er und lachte leise, hob ihn vorsichtig von sich runter und legte ihn auf den Boden neben sich, während er seinen Schlangenkörper langsam unter dem Theos hervorschlängelte. "Keine Sorge – das war mein Revolver. Die Jeans und mein Ledershirt sind zwar im Eimer, aber alles andere paßt noch gut, auch die Revolvergurte und mein Waffengürtel. Ich habe nur vergessen, sie abzunehmen ... und ich denke, ich lasse sie auch an, bis wir an den Grotten sind." Dann richtete er sich wieder auf und hob seinen Cowboyhut an, streifte ihn von den Hörnern und strich sich die Haare nach hinten, ehe er nach oben blickte und die langen Hörner musterte. "Fuck – mit den Dingern fliegt mir der Hut zwar nicht mehr weg, aber es nervt, daß ich ihn nicht mehr einfach hochziehen oder abnehmen kann."

Theo hatte an etwas anderes gedacht und war immer noch hochrot im Gesicht. Gerade der Anblick von Scott war ungewohnt interessant. Der Oberkörper war bis auf die Weste nackt, im Grunde trug er nur die Weste, den Hut, ein Halstuch und die Revolvergürtel. Er selber hatte etwas mehr an ... auch wenn das Hemd ein wenig spannte, er war froh, daß er es trug, denn es bedeckte wenigstens ein wenig seinen Körper. Zusätzlich seine Weste und das war es dann auch. "Wir sollten vielleicht weiter." lenkte Theo ab und atmete kurz durch, um die Röte zu vertreiben.

Bei den leisen, etwas unsicheren Worten blickte Scott zu dem Anderen und hob eine Braue – er konnte mehr als nur gut die Röte in dessen Wangen und den Hals hinab sehen und brauchte einen Moment, um es zu verstehen. Doch dann lachte er leise und schüttelte amüsiert den Kopf, schlängelte zu dem Weißblonden und legte grinsend den Kopf schief, während er den Cowboyhut wieder über seine Hörner fädelte und auf den Kopf setzte. "Keine Sorge – ich tu dir schon nichts. Ich merke schon, daß du Probleme damit hast, daß ich so wenig anhabe ... ihr Briten seit immer so zugeknöpft, ich habe euch selten mit ein wenig entblößter Haut gesehen. Wo ich aufwuchs, war das anders ... in der Prärie gibts nicht viel Möglichkeiten, etwas zu verstecken, dort ist es normal, wenn man viel Haut sieht. Fuck – ich habe wieder was Falsches gesagt, oder ? Ich kanns riechen." Ohne, daß er es bemerkte, züngelte Scott kurz ... er konnte die leichte Angst des Adeligen riechen und kratzte sich kurz im Nacken, pickte mit der einen Hand die Laterne auf und ringelte die dünne Endspitze seines Schlangenkörpers um den Tragehenkel der anderen, ehe er sich umdrehte und den Gang entlangschlängelte.

Für einen Moment blieb Theo tief atmend zurück, erst dann folgte er ihm. "Ich bin so erzogen. Es ist für mich selbst hier im Dschungel nicht leicht, meine Kleidung abzulegen." erklärte er leise. Eine Jacke trug er selten bei der Hitze, aber ein Hemd und die Weste waren für ihn ganz normal, genau wie die Hose und seine Stiefel. Letzteres brauchte er erstmal wohl nicht mehr und daß sein Hintern doch ganz gut zu sehen war, wie er bei Scott auch bemerkte, machte ihm doch ein wenig zu schaffen.

Der Größere verkniff sich gerade noch ein "Pech gehabt" und dachte es sich nur, während er überlegte, wie er es ihm leichter machen konnte. Doch ihm fiel nichts ein und so seufzte er, wartete auf Theo und zuckte entschuldigend die breiten Schultern, als der Weißblonde neben ihm war. "Sorry, Okay ? Ich habs nicht böse gemeint – und ich weiß ja, daß das bei dir Erziehungssache ist, ebenso wie bei mir. Für mich ist es normal, den Oberkörper frei zu haben oder mich auch mal in einem Fluß mit den anderen Cowboys zu waschen ... so wie es für dich normal ist, nur den Kopf und die Hände bei dir und deiner Familie zu sehen. Dies hier ist nicht anders – für mich gibt es keine Schwierigkeiten, aber für dich ist es schwer zu kapieren, daß die Schuppen wie Kleidung sind."

"Im Moment ist alles für mich schwierig zu verstehen. Das Ganze ist nicht mal eine Stunde her, es ist doch verständlich, daß ich da ein paar Probleme habe." Einen Moment kam seine adlige Kälte durch, sie verschwand aber wieder und Theo seufzte leise. "Morgen sieht für mich alles vielleicht schon etwas anders aus." Er sehnte sich nach Schlaf und vielleicht vorher noch nach einem Tee.

"Wir habens bald – und das Wasser ist gerade richtig heiß für deinen Tee, ich weiß doch, daß ihr Briten nicht ohne das Zeug leben könnt." Leise schmunzelnd, rückte Scott seinen Rucksack wieder etwas besser hin, ehe er vorschlängelte und dabei die Lampe an seiner Schwanzspitze dem Blonden zurückgab. Cowboy konnte sich nicht helfen – ihn zog es förmlich zu der Wärme der Quellen und als sie schließlich die große Grotte erreichten, lachte er erleichtert auf, schlängelte zu einer großen Kuhle und warf seinen Rucksack, den Hut und die Weste samt Waffengürteln hinein, juchzte auf und ließ sich schnellstens in eines der großen, heißen, natürlichen Wasserbecken gleiten.

Erst einige Momente später erschien auch Theo. Er war doch ein wenig außer Atem und sah nun nur noch, wie der Cowboy sich ins Wasser stürzte. Zugegeben, die Wärme war wirklich angenehm, das Wasser dampfte leicht und Theo fühlte sich irgendwie ein wenig besser. Zu Scott wollte er sich aber nicht gesellen, er kroch zu der Nische und legte dort seinen Rucksack ab, um gleich die Metalltasse herauszuholen, genau wie zwei Dosen. In einer waren Teeblätter und in der anderen waren ein paar Kekse. Mit der Tasse bewaffnet, schlängelte er zum heißen Wasser, schöpfte sie voll und kehrte zurück, um ein paar Teeblätter in das Wasser zu bröseln.

Mittlerweile tollte Scott ein wenig durch das Wasser und genoß die extreme Agilität seines neuen Körpers. Erst, als er sich etwas ausgespielt hatte, lehnte er sich schwer keuchend an den Rand und verschränkte die Arme, legte den Kopf darauf und grollte weich, als er Theo aus halbgeschlossenen Augen betrachtete und dabei Atem schöpfte. Was so eine simple Sache wie Tee bewirken konnte, sah er hier nur zu deutlich: Der Brite entspannte sich schon bei dem ersten Schluck, rollte unbewußt seinen Schlangenkörper ein und lehnte an eine der Windungen, ehe er einen weiteren Schluck nahm und an einem der Kekse nibbelte.

Die Gewohnheit sorgte dafür, daß sich eine innere Entspanntheit in Theodor breitmachte. Er gönnte sich zwei Kekse und verschloss die Dose dann wieder, damit der Rest nicht weich oder schlecht wurde. Daß er von Scott beobachtet wurde, bemerkte er anfangs nicht, erst nach einiger Zeit blickte er zum Wasser und lächelte verlegen. "Ich bin unhöflich ... möchtest du auch einen Keks und Tee ?"

'Wenn ich ehrlich bin, würde ich gern an etwas anderem nibbeln ...' Die Gedanken Scotts waren mehr als nur feurig, doch er sprach sie nicht aus sondern erhob sich, schlängelte aus dem Wasser und grinste kurz, als er zu dem etwas Kleineren kam und sich automatisch etwas um ihn einringelte. "Zum Keks sag ich nicht Nein – nur der Tee ist mir etwas zu ungewohnt, ich mache mir lieber Kaffee." Noch während er sprach, holte er die Kanne raus, streckte sich und schöpfte aus dem heißen Wasser nebendran, setzte sich wieder zurück und pfiff leise vor sich hin, als er aus einer Dose Kaffee löffelte, in die Kanne gab und sich dann nicht nur eine Metalltasse, sondern auch einen großen Streifen Trockenfleisch und Brot nahm und mit dem Bowiemesser kleinere Stücke abschnitt. "Möchtest du auch was ? Ich weiß nicht, wie es dir geht, aber ich könnte ein Pferd essen."

Noch bevor Theo etwas mit Worten sagen konnte, sagte sein Magen etwas. Der knurrte laut vor sich hin und trieb dem Blonden gleich wieder Schamesröte in die Wangen. "Gern." murmelte er verlegen und nahm ein Stück des Fleisches entgegen. Er hatte von den zwei Keksen Hunger bekommen und der wollte jetzt doch lieber gestillt werden. "Ich habe auch noch etwas zu Essen in meinem Rucksack, wir können es teilen."

"Danke dir – müssen wir höchstwahrscheinlich auch, bis ich sicherer in diesem Körper bin und uns etwas jagen kann. Aber jetzt essen wir erstmal ... und dann solltest du baden und den Staub von der Röhre loskriegen, dann schlafen wir und sehen Morgen weiter, was wir tun. Okay ?" Cowboy hoffte, daß er nicht zu forsch gewesen war – doch dann schlug er die scharf gewordenen Zähne in das Fleisch und seufzte vor Wohlbehagen, goß sich etwas Kaffee in die Tasse und genoß das herzhafte Essen sichtlich.

Der Brite aß etwas langsamer und knabberte an dem Fleisch herum. Hin und wieder trank er etwas Tee und machte sich Gedanken über alles. Irgendwie wirkte er etwas abwesend und hustete, als er den Tee bis auf die Blätter herunter getrunken hatte und jetzt eine Ladung eingeweichter Teeblätter im Mund hatte. "Ich denke, ich gehe dann baden." Das Ganze war so peinlich, da floh er lieber. "Aber nicht kucken." mahnte er geziert und schlängelte sich so weit es ging weg, um dort seine Weste und das Hemd abzulegen, um sofort ins Wasser zu tauchen, damit er nicht angestarrt wurde.

Leise seufzend, aß Scott weiter und erst, als er fertig war und den restlichen Kaffee in ein anderes, leeres Loch kippte, blickte er wieder auf und zu dem badenden Adeligen. "Mal ehrlich – wieso schämst du dich so ? An dir ist nichts anders als an mir – und du bist keine Frau, die ihre Brüste verdecken müßte. Du siehst klasse aus und solltest ein wenig mehr Selbstbewußtsein entwickeln ... jedenfalls solange wir nicht wieder Menschen sind. Entspann dich ... ich mache uns derweil das Lager." Gesagt, getan – noch während er sprach, nahm Cowboy ihre Rucksäcke und legte sie auf die Seite, warf seine Waffengürtel daneben und nahm die Decken, um ihnen damit ein wohliges Nest zu machen.

Scott hatte Recht, aber das zuzugeben, fiel Theodor nicht ganz leicht. Für seinen nackten Oberkörper musste er sich eigentlich wirklich nicht schämen, eher, daß man seine Genitalien erahnen und seinen Hintern ganz gut sehen konnte, war doch beschämender und so war es kein Wunder daß er, nachdem Theo aus dem Wasser kam, sein Hemd um die Hüfte wickelte und so seine Lenden und den Hintern verdeckte. Seine Weste nahm er nur auf und so kam er zu dem Amerikaner und legte die Weste zu seinem Rucksack.

"Hä ?" Scott sah völlig verdattert auf den Anderen und seufzte schließlich, strich sich mit der Hand über das Gesicht und zählte innerlich bis zehn, wiederholte es noch zwei Mal und seufzte erneut, ehe er die Decke fallen ließ, seinen Oberkörper hob und das Kinn des vor Scham hochroten Adeligen hochhob. "Du bist schlimm, weißt du das ? Ich tu dir nichts und ich gucke dir auch nichts ab ... und hier ist Niemand, der dir was abgucken könnte. Komm schlafen ... es ist zwar warm in der Höhle, aber wenn ich das richtig sehe, brauchen unsere Körper beim Schlafen noch mehr Wärme, damit sie nicht steif und behäbig werden."

"Es ist halt mein Verstand ..." Mehr sagte Theodor nicht und zögerte kurz, bevor er sich zu Scott legte und seinen Schlangenschweif einrollte. Die Körperwärme tat wirklich gut, das musste der Blonde zugeben und es tat so gut, daß er ziemlich schnell alles Nachdenken vergaß und einschlief.

Sacht lächelnd, nickte Cowboy und nahm die Decke von der Seite, breitete sie so gut es ging über ihre eingerollten Schlangenkörper und kuschelte sich nahe an Theo heran. "Schlaf gut, Kleiner." Die leisen Worte waren so weich wie seine Augen, als er ihn betrachtete – dann vergrub er sein Gesicht in den weichen, weißblonden Haaren, achtete darauf, Theo nicht mit den Hörnern zu streifen und schloß die Augen, als er noch den Arm um die Taille des Briten legte.

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Am Morgen umspielte ein Lächeln die Lippen des Blonden, es war ein wohliges Lächeln. Es war warm, er hatte gut geschlafen und da war warmer Atem in seinem Nacken ... "Huh ? Atem ?" nuschelnd, schreckte Theo plötzlich auf. Eigentlich wollte er aufspringen und weglaufen, aber sein Schlangenkörper war um den des Schwarzhaarigen gewunden und so konnte er nicht weg. "Waaaaaaaaaah ..." Er ruderte mit den Armen, verlor das Gleichgewicht und stützte sich gerade noch ab, bevor er aufs Gesicht fiel.

"Hö ?" Es dauerte ein wenig, bis auch Scott ganz wach war und realisierte, daß irgendwas nicht stimmte. Mit noch immer leicht schlafblinden Augen blickte er auf und war plötzlich hellwach, als er vor sich den wirklich knackigen Hintern Theos sah, der über ihre Schlangenkörper hing und kopfüber versuchte, sich wieder aufzurichten. Leise schmunzelnd, schüttelte der Schwarzhaarige den Kopf, richtete sich ein wenig auf, legte die Arme um den Oberkörper des Anderen und zog ihn wieder hoch und an sich, genoß es, ihn zu fühlen und schnupperte sacht an der Halsbeuge des Blonden. "Guten Morgen ... Hmmm, du bist warm."

Scott war auch schön warm, aber daran dachte Theo im Moment nicht. "Oh Gott, es war doch kein Traum." jammerte er kurz und seufzte frustriert auf. Erst danach registrierte er seine Situation und quietschte auf. "Nicht, das kitzelt !"

"Hm ?" Leise schmunzelnd, festigte Scott den Griff noch ein klein wenig und züngelte dann mit der längeren und vorne gegabelten Zunge über die Halsbeuge des Briten. Er ahnte, daß dieser dort sehr empfindlich zu sein schien – und wie erwartet, erschauerte Theo und Cowboy lachte, schmatzte ihm einen sanften Kuß auf die heiße Haut und fing dann an, ihn mit den Fingern an den Seiten zu kitzeln.

"Nicht, das ist unfair." quietschte Theo und versuchte, zu entkommen. Er konnte wirklich nicht an sich halten und lachte hemmungslos. So etwas hatte noch nie Jemand mit ihm gemacht, aber er merkte auch, daß Scott aufhörte, als ihm die Puste ausging, und so fand er sich in einer ungewohnten Situation wieder. Atemlos lag er auf einem Mann und es fühlte sich irgendwie ganz gut an.

Scott lag auf dem Rücken und auf ihren ineinanderverschlungenen Schlangenleibern, ließ die Hände sacht an der Taille des Blonden liegen und lächelte wohlig zu ihm hinauf. Es war schon lange her, daß er einfach so spielen konnte ... und er genoß es sichtbar, schloß die Augen zu einem wohligen Spalt und entspannte sich noch ein wenig mehr, als er es so oder so war. Gerade mit diesen Körpern war diese Art des Spielens besonders schön – denn sie konnten nicht nur ihre Oberkörper, sondern auch die Schlangenkörper dazu benutzen, auch wenn er sich noch nicht traute, da Theo gewiß noch Angst davor hatte.

"Es ist komisch, aber ich fühle mich zum ersten Mal in meinem Leben richtig wohl." stellte Theo derweil fest und es zeigte sich wieder ein roter Schatten auf seinen Wangen. "Dabei konnte ich dich noch nie wirklich ausstehen."

Dies ließ Scott leise schmunzeln und er hob die Rechte, strich ihm die inzwischen auf Nasenlänge gewachsenen Ponysträhnen sacht nach hinten und ließ die Fingerspitzen auch leicht über eins der kleinen Hörner streichen, als er ihm leise antwortete. "Ich mochte dich schon immer ... auch wenn du immer so kalt und abweisend warst. So helle Haare und silberne Augen ... und jetzt bist du sogar noch schöner, Theo. Und mir gehts auch so – ich fühle mich gerade mehr als nur pudelwohl. Schon komisch, Hm ? Aber ich mag das, ich fühle dich gerne so."

"Für mich ist das ungewohnt ... körperliche Nähe ist mir eher fremd." Nicht einmal seine Mutter hatte ihm diese körperliche Nähe gegeben, geschweige denn sein Vater. Schon, wenn er darüber nachdachte, brach seine Erziehung wieder durch und er löste sich langsam. "Was machen wir jetzt ? Wir müssen das rückgängig machen." Sein Kopf war wieder da und verhinderte weitere Zärtlichkeiten. Obwohl er dafür eigentlich empfänglich schien, wie es aussah. Allein der Atem von Scott hatte Theo wohlige Schauder über die Haut rieseln lassen.

Und das hatte der Schwarzhaarige sehr wohl bemerkt, so daß er sich jetzt wieder aufrichtete, Theo noch einmal kurz an sich drückte und lächelte, als er seinen Schlangenkörper langsam entringelte. "Jep ... aber wir müssen das gründlich machen, damit nichts schiefgeht. Ich habe keine Lust, als richtige Schlange zu enden oder gar dabei zu sterben, weißt du ? Auch wenn wir jetzt Nagas sind – es ist noch immer besser als tot zu sein oder ein Tier. Wir können noch immer denken, haben noch unsere Hände und auch einen Kopf mit Mund, so daß wir denken und reden können. Ich weiß, normalerweise bin ich Derjenige, der mit dem Kopf durch die Wand geht und alles aus dem Bauch heraus macht – aber in dem Fall fange ich lieber das Denken an und bin vorsichtig."

Daß es auch schlimmer hätte kommen können, daran hatte Theodor nicht gedacht, aber es war natürlich logisch. "Das kann ich verstehen ... ich will auch keinen Fehler machen und werde natürlich helfen." Sie waren zu zweit, es war irgendwie auch Glück, allein wäre Theodor wahrscheinlich durchgedreht. "Ich bin froh, daß ich nicht allein bin."

"Ich auch – glaub mir, alleine hätte ich das nicht durchgestanden, ich brauche Gesellschaft. Und auch wenn es jetzt fürchterlich egoistisch klingt, ich bin froh, daß du es bist und nicht Dr. Braun, ich kann den Arsch nicht leiden. Oder gar Harkner ... ich glaube, ich hätte den Arsch schon längst gekillt, wenn der hier gewesen wäre." Für einen Moment verfinsterte sich der Blick Scotts und er zog die Lippen über seine langen Fangzähne zurück, während er fauchte – doch dann verschwand es wieder und er lächelte liebevoll, koste erneut durch das helle Haar und senkte den Kopf, um mit der Nase über die des Briten zu kosen.

Und so bescherte er dem Briten wieder dieses angenehme Schaudern. Ihre Augen trafen sich direkt und die Silbernen des Blonden flackerten ein wenig. "Ich hätte noch mehr Angst gehabt, wenn es einer von ihnen gewesen wäre." Allein der Gedanke war erschreckend. "Ich möchte da gar nicht dran denken." Die Kerle waren schmierig und hatten einen wirklich miesen Charakter.

"Siehst du ? Alles halb so wild. Und keine Sorge, wir finden schon was – es wird zwar ein wenig dauern, aber wir haben hier einen guten Unterschlupf, wir sind Beide Forscher und wenn wir Hunger haben, jage ich uns was. Und jetzt komm, laß uns baden, Hm ?" Dann hauchte er ihm noch einen sanften Kuß auf die Nasenspitze und nahm den Kopf wieder zurück, achtete darauf, ihn nicht mit den Hörnern zu verletzen und lachte leise, als er sich wegschlängelte und kopfüber in eines der Becken sprang.

Die Nasenspitze kribbelte, wo der Kuss die Haut berührt hatte und wieder war der rote Schatten auf seinen Wangen. Hörte das denn nie auf ? Theo berührte seine Wangen und legte seine kühlen Hände darauf, damit die Röte verschwand. Erst, als er sicher war, daß die Röte weg war, schlängelte er zum Wasser und die Röte tauchte wieder auf, weil Scott teilweise auftauchte und nur mal kurz den Hintern aus dem Wasser streckte.

Vor Freude laut auflachend, tauchte der junge Amerikaner wieder auf und grinste über das ganze Gesicht, als er Theo vor dem Wasserbecken sah. Ohne lange zu zögern, glitt er etwas hinaus und packte ihn einfach, zog ihn ins Wasser und drehte sich noch immer lachend so, daß er unter ihn zum Liegen kam und damit die gröbsten Spritzer auffing. Dann küßte er ihn übermütig und ließ ihn wieder los, tauchte ab und schwamm in dem großen Becken herum.

Theo blieb wie vom Donner gerührt zurück und lief nun schon Tomatenrot an, doch noch ehe er reagieren konnte, schoss Scott erneut aus dem Wasser, küsste ihn ein weiteres Mal und verschwand schon wieder. Noch immer war Theo wie betäubt und erst jetzt wanderte seine Hand zu seinen Lippen, um sie mit den Fingern zu bedecken. Es fühlte sich tatsächlich gut an.

Innerlich und auch äußerlich breit grinsend, betrachtete ihn Scott unter der Wasseroberfläche ... wie er es sich gedacht hatte, war der Brite einfach nur scheu und gerade in dieser Hinsicht völlig unbedarft, etwas, das der junge Cowboy schon seit seinem dreizehnten Lebensjahr nicht mehr war. Doch er wußte auch, daß er es nicht übertreiben durfte und so tauchte er jetzt auf, umschlängelte den Helleren ein wenig und blieb schließlich hinter ihm, um sanft über den schlanken, hellen Körper zu waschen. Er achtete darauf, ihn nur oberhalb des Wassers und damit auch oberhalb des Nabels zu berühren ... doch sein Schlangenkörper ringelte sich ein wenig mehr um den Theos, doch immer noch locker und er achtete auch darauf, den Helleren nicht mit den Stacheln zu verletzen, die an seinem Schwanzende wuchsen. "Deine Federn sind so weich, wie ich dachte ... wunderschön. So schön wie du, Theo."

"Das hat mir noch Keiner gesagt. Du bist so offen, das ist ungewohnt ... aber auch gut. In meinen Kreisen passiert immer alles hintenherum, Keiner sagt wirklich offen, was er denkt." Das war wirklich eine Erleichterung und irgendwie war dieses sanfte Waschen nicht unangenehm. Sehr langsam drehte Theo sich herum und zögerte, bevor er seine Hand hob und kurz die Brust des Schwarzhaarigen berührte.

Das ließ Scott noch tiefer lächeln und er zog ihn sacht näher, neigte sich wieder vor und achtete unbewußt darauf, daß der Kopf des Briten zwischen seinen Hörnern lag, als er mit seiner Nasenspitze die Theos berührte. "Ich weiß ... das ist etwas, das den Amerikanern oft schief angesehen wird, unsere Offenheit. Aber ich sage lieber, was ich denke, als daß ich um den heißen Brei herumrede oder mich irreführen lasse." Er fand es wirklich süß, wie scheu Theo plötzlich wurde ... doch er wußte auch weshalb und küßte ihn ein weiteres Mal, nur diesmal hielt er den Kuß und ließ ihn in ein sanftes Schnäbeln wechseln, als sie Atem brauchten.

Das war so ungewohnt und schön, Theo ließ es einfach geschehen, es war schon zu viel passiert und das hier war etwas, das ablenkte. Ein warmes Kribbeln in seinem Bauch sagte ihm, daß es Okay war und er erwiderte vorsichtig das sachte Schnäbeln und grollte unbewusst sehr weich, weil Scott ihm durch die Haare kraulte.

Auch der Größere grollte weich und genoß, was sie gerade taten ... er fühlte, daß Theo sich entspannte und zog ihn langsam wieder an sich, lehnte sich an den Rand des Beckens und stöhnte wohlig, als das heiße Wasser sie fast völlig umspülte. "Laß uns noch ein wenig im Wasser bleiben, ja ? Wir haben genug Zeit ... und es ist gerade sehr angenehm, Theo."

Es war wirklich angenehm und im Moment vergaß Theo seine Erziehung und nickte einfach, ohne etwas zu sagen. Daß er blieb war Antwort genug. Scott war warm, er war zärtlich und drängte ihn zu nichts, es tat einfach gut und das wollte Theo genießen.

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