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“Der Fluch des Schlangengottes” 06
 

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Leise seufzend lag Theodor in ihrer Schlafkuhle und entspannte sich. Er lag auf dem Rücken und stützte sich an einer der Windungen seines Schlangenkörpers ab. Auf dem Bauch konnte er schon eine ganze Weile nicht mehr liegen und inzwischen war sein Bauch kugelrund, das Ei in ihm war fast reif und dementsprechend groß geworden. Es konnte sich nur noch um Tage handeln, bis er es gebar. Vor dem Tag fürchtete er sich ein wenig, weil er nicht wusste, was passierte. Unbewusst streichelten seine Hände über den Bauch und er seufzte erneut. Scott war jagen, jedoch hatte der Appetit des Blonden mit der Zeit ein wenig abgenommen und Heute wollte er eigentlich nicht wirklich etwas essen. Scott verwöhnte ihn nach Strich und Faden, eigentlich tat Theo nichts weiter außer schlafen, essen, den natürlichen Bedürfnissen nachgehen, baden und natürlich Sex haben.

Währenddessen fing Cowboy mit Leichtigkeit einige Fische aus dem Fluß und machte sich wieder auf den Rückweg, sammelte zwischendurch noch ein wenig Obst und machte sich dann auf den Weg durch die Tempelhöhlen, um zurück zu seinem Gefährten zu kommen. Er machte sich Sorgen, denn er hatte sehr wohl gemerkt, daß Theo weniger aß und auch, daß die Bauchdecke sich nun fester über das inzwischen sehr groß gewordene Ei spannte. Das bedeutete eigentlich nur eines: Die bisher eher weichere Eischale wurde nun hart und das hieß, daß die Geburt kurz bevorstand. Aus den Wandbildern und Texten wußten sie, daß sich wie bei einem Kaiserschnitt ein Spalt in der Bauchwand öffnen würde, durch den das Ei entnommen werden konnte ... doch sie hatten Beide Angst, wenngleich auch aus unterschiedlichen Gründen. Schließlich kam Scott in ihrer Wohnhöhle an und lächelte, als er seinen Liebsten leicht dösen sah. "Hallo, Schatz ... ich bin zurück. Wie geht es dir ?" Während er sprach, legte Scott die Fische und das Obst auf die Seite und kam zu dem Blonden, ringelte sich zärtlich um ihn ein und küßte ihn sanft auf die Lippen.

"Bin müde ... ich glaube auch, die Spalte bildet sich langsam, ich fühle es, wenn ich über den Bauch streichle." Er berührte seinen Bauch und fuhr eine gerade Linie hoch. "Ich vermute, es dauert nicht mehr so lange." Hunger hatte er im Moment nicht und er schämte sich ein wenig, weil Scott ihm jeden Tag etwas brachte und doch aß er nur wenig davon.

Leise seufzend, nickte dieser nur und neigte sich etwas tiefer, hauchte einen fühlbar sanften Kuß auf die inzwischen wirklich sehr gespannte Bauchdecke und kam neben den Blonden, um ihn behutsam an sich zu ziehen und zu stützen. "Ich glaube auch, daß es bald soweit ist, Schatz ... aber du mußt etwas essen, du bist jetzt schon ganz schwach, du brauchst deine Kraft noch. Bitte ? Für mich ?" Scott machte sich inzwischen sichtbar Sorgen, denn Theo war noch fahler als sonst und so müde wie jetzt war er schon lange nicht mehr gewesen.

Der Blonde wusste, daß er essen musste, aber es fiel ihm wirklich schwer. Aber daß Scott sich so sorgte, das wollte er natürlich auch nicht und so nickte er leicht. "Ein wenig esse ich vielleicht." Scott hatte Obst und Fisch mitgebracht, Beides war verträglicher als nur Fleisch.

"Das ist gut, Schatz." Noch während er sprach, löste sich der Größere wieder und holte sowohl den Fisch wie auch das Obst, richtete Beides auf ihren alten Reisemetalltellern und brachte sie zu Theo, damit dieser sich ein wenig stärken konnte. Scott sorgte sich sichtbar ... denn er war nicht blind, er sah nur zu deutlich die Erschöpfung und die fahlere Haut und seufzte leise, als er sich wieder an den Blonden kuschelte, ihn stützte und leise zu ihm wisperte. "Ich hoffe, daß es bald vorbei ist, Schatz ... du hältst das nicht mehr lange durch, du bist so erschöpft. Ich habe Angst um dich."

"Es ist ja bald soweit." versuchte Theo zu beruhigen und aß ein paar Happen. Den Fisch aß er zuerst und dann folgte das süße Obst. Beides tat ihm ganz gut und er schaffte es gerade so aufzuessen. "Irgendwie drückt das Ei auf den Magen, ich schaffe kaum, was auf dem Teller ist." Vielleicht war das auch ein Zeichen dafür, daß es bald soweit war und langsam war Theo froh, wenn er das Ei loswurde.

Scott nickte nur und legte das Teller wieder zur Seite, musterte seinen Schatz besorgt und seufzte innerlich, als er sah, daß dieser erschöpft die Augen schloß und sich ein wenig schwerer an ihn lehnte. "Schlaf ein wenig, ja ? Es wird dir guttun ..." Während er sprach, strich der Größere Theo noch einige vorwitzige Ponysträhnen nach hinten und leckte sacht über die Spitze eines der schlanken, kleinen Hörner, wohlwissend, daß dies seinem Schatz dabei half, sich noch ein wenig mehr zu beruhigen. Er hoffte wirklich, daß es bald soweit war – die Schmerzen Theos waren ebenso sichtbar wie dessen Erschöpfung, so daß Scott langsam daran zweifelte, ob es wirklich so eine gute Idee gewesen war, all das anzufangen.

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Mit einem leisen Keuchen erwachte Theodor. Er fühlte einen heftigen Zug in den Bauchmuskeln und krümmte sich unwillkürlich ein wenig zusammen. Von den Muskeln her fühlte es sich an, als hätte er sie überdehnt, und als er auf seinen Bauch blickte, merkte er, daß sich ein kleiner Spalt in der Haut gebildet hatte ... genau dort, wo es von den Bildern her sein sollte. "Scott ... es geht los." stöhnte der Blonde, denn die nächste Wehe rollte über ihn hinweg. Mit Jedem Anspannen zogen sich die Muskeln der Eitasche etwas mehr zusammen und öffneten so den Spalt ein Stückchen weiter.

"Hnh ... WAS ???" Es brauchte nur zwei Herzschläge für Scott, um aufzuwachen und den Ernst der Lage zu erfassen. Als sich Theo ein weiteres Mal zusammenkrümmte, hielt er ihn so gut es möglich war und beobachtete, was nun passierte. Mit jeder Wehe wurden die oberen Bauchmuskeln weiter auseinandergezogen und die Haut darüber spannte sich immer mehr, so daß der Spalt gut sichtbar und immer dünner wurde. "Oh Gott ... es ist bald soweit, bitte halte durch, ja ? Ich kann unter deiner Haut schon das Ei sehen ..." Und es war wirklich so: Unter der mittlerweile extrem gespannten Bauchhaut konnte man das durch die durchblutete Haut der Eitasche rötlich wirkende Ei sehen, das langsam zum Vorschein kam.

Und die dünne Haut riss bei der nächsten Wehe ein, jedoch blutete sie nicht stark. Trotzdem war es schmerzhaft und Theo schrie leise wimmernd auf. Die Geburt ging schneller als erwartet, aber das war auch ganz gut so, denn Theo hielt nicht lange durch. Er handelte aus Instinkt heraus und riss mit einer Kralle die Haut der unter der Bauchhaut liegenden Eitasche auf, und befreite so das Ei aus der Hülle. Nur rausdrücken oder heben konnte er es nicht mehr. "Nimms raus ... bitte Scott ...."

Der hatte wortlos und sichtbar bewegt dabei zugesehen und nickte auf die leisen Worte, faßte behutsam mit seinen Krallen in die Eitasche und hob das ziemlich schwere, unterarmlange Ei heraus, legte es in eine Kuhle ihrer Körperwindungen und beobachtete fasziniert, wie die Eitasche Theos sich wieder schloß, die Bauchmuskeln Theos sich wieder entspannten und an ihren Platz zurückglitten, während die Haut durch ihre verstärkte Heilkraft abheilte. Nach einigen Minuten zeigte nurmehr das Blut und eine schwach erkennbare, silbern schimmernde Narbe von der Geburt – und das warme Ei, das neben ihnen auf ihren Schlangenkörpern lag. "Du hast es geschafft, Schatz ... es ... es ist wunderschön, siehst du ? Es schimmert golden und wie Elfenbein, so wie deine Krallen und deine Hörner. Möchtest du dich ein wenig baden ? Oder hast du Durst, Schatz ?"

Der Blonde musste erstmal verschnaufen, bevor er etwas sagen konnte. Die Rückbildung war auch nicht sehr angenehm gewesen und erst nach einigen Momenten wisperte er. "Ein wenig Wasser bitte ... ich muss erst verschnaufen." Sein Blick glitt zu dem großen Ei und er lächelte sanft. "Unser Sohn ..."

"Ja ... unser Sohn. Ich kann es kaum erwarten, daß er schlüpft – auch wenn es noch eine ziemliche Weile dauern wird. Aber das ist ganz gut so, dann wird er stark genug sein, um keine Milch mehr zu brauchen und wir haben noch genug Zeit, um uns auf ihn vorzubereiten. Komm, ich trage dich ans Wasser, damit du dich waschen kannst, Schatz ... und auch etwas trinken, es wird dich entspannen, du bist völlig fertig." Noch während er sprach, umfaßte Scott behutsam seinen Gefährten und mit einer Windung seines Körpers auch das Ei, schlängelte sie vorsichtig zum Wasser und legte das Ei in eine leichte Wasserkuhle am Rand, ehe er mit der Schwanzspitze einen der Becher holte, Wasser schöpfte und es Theo reichte, während er ihn behutsam an sich hielt.

Das ganze Vorgehen zeigte Theo erneut, wie gut Scott mit dem Nagakörper umgehen konnte. Das Ei lag sicher und knapp zu einem Viertel im warmen Wasser und blieb somit so warm, wie es warm sein sollte und er selber entspannte sich nun auch wieder. Das warme Wasser tat gut und auch das kühlere Wasser, das nun seine Kehle netzte, tat wundervoll gut. "Wir können uns ein Haus suchen, in dem wir leben, wenn wir nicht reisen, und ich kann meinem Vater endlich entsagen."

"Ist ein guter Gedanke ... aber ich bin ehrlich, ich hätte auch nichts dagegen, weiter hier zu wohnen, natürlich mit ein wenig mehr Annehmlichkeiten, die es uns etwas schöner machen. Hier sind wir geschützt und Niemand kann uns oder unseren Jungen entdecken." Während er sprach, wusch Scott immer wieder zärtlich über den Körper seines Liebsten und lächelte, als er sich dabei näherkuschelte und ihn vorsichtig stützte. "Ich denke, wir sollten als erstes in die kleine Stadt, aus der wir kamen, und einige der Edelsteine verkaufen. Dann besorgen wir uns Karten für den Zug und reisen gemütlich nach Bombay, schiffen uns ein und reisen nach England, damit wir das mit deinem Vater erledigen können. Und danach machen wir eine kleine Shopping-Tour, Hm ? Wir müssen viel besorgen, alles, das wir und vor allem du und unser Kleiner brauchen, damit es uns gutgeht. Und wenn wir wieder zurück sind, suchen wir uns ein schönes, nahegelegenes Grundstück und kaufen es, setzen ein schönes Haus darauf und kommen hierher zurück, um uns einzurichten und es uns gemütlich zu machen."

Das klang alles ganz wunderbar. "Das klingt ganz toll, aber ich will auch ein Haus in der Zivilisation. Ich will nicht, daß der Kleine ganz in der Wildnis aufwächst, vielleicht ein Haus in Bombay, wo wir hin und wieder hinreisen können ?" Der Blonde hoffte auf die Zustimmung seines Gefährten. "Lesen und schreiben können wir ihm ja beibringen, aber ich möchte auch, daß er lernt, wie es in den größeren Städten zugeht." Die Erziehung würde sicher zweigeteilt ausfallen. Kulturelles kam dann von Theo und das Praktische von Scott, im Grunde eine gute Mischung.

"Gute Idee. Gibt aber nur einen Nachteil: Wir müssen uns noch ein wenig näher mit den Ritualen beschäftigen, wir können unseren Kleinen ja schlecht als Naga nach Bombay nehmen. Das wird ein Problem geben – und zwar ein Ziemliches. Aber ich denke, daß es dafür auch eine Lösung geben wird ... war da nicht was, daß die geborenen Naga sich wandeln können oder wie ? Wir sind über diese Sachen nur ganz schnell drübergegangen, da wir ja gewandelt und nicht geboren sind." Das machte Scott schon ein wenig zu schaffen, auch wenn er die Idee eines Hauses in Bombay fantastisch fand, er mochte große Städte ebenso gern wie Dschungel oder offenes Gelände.

"Ich glaube, da stand etwas, daß die Jungen wenige Jahre nach dem Schlüpfen lernen, sich zu wandeln. Ich denke, wir beschäftigen uns trotzdem noch ein wenig genauer damit." Jetzt wollte Theo nur schlafen, er fühlte sich zwar schon besser, war aber immer noch matt und erschöpft. "Ich schlaf jetzt, und Morgen bin ich wieder ganz fit."

Leise schmunzelnd, nickte Scott und wusch ihn noch fertig ab, ehe er ihn wieder auf die Arme nahm, zu ihrer Schlafmulde trug und ihn behutsam hineinlegte. "Ruh dich aus, Schatz ... ich wasche unser Ei noch ab und lege es etwas besser hin, dann komme ich auch und bleibe bei dir, damit du es wärmer hast. Du hast ein Wunder vollbracht, ein wirkliches Wunder – und ich bin dir mehr als nur dankbar dafür." Dann küßte er ihn noch einmal sanft auf die Lippen und lächelte, löste sich und schlängelte zu dem Ei zurück, um es nun behutsam sauberzuwaschen und ebenso behutsam in das warme Wasser der Kuhle zu betten.

Ein wenig beobachtete Theo seinen Liebsten noch und schlief dann lächelnd und mit der Vorstellung ein, wie zärtlich Scott wohl mit ihrem Sohn umgehen würde. Er war sicher ein ganz toller Vater, genau so toll, wie er als Gefährte war. Ein Gedanke, der beruhigte.

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