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“Manege frei !” 07
 

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Die zwei Monate waren doch wie im Flug vergangen, und jetzt waren sie fast beim Tempel, und die Aufregung in Athemu stieg langsam an. Vor allem konnte er die Magie fühlen, die im Tempel steckte ... und sie wurde stärker, je näher sie kamen. "Es ist wirklich viel Magie im Spiel. Ich kann es jetzt schon deutlich fühlen."

Das brachte Devon zum Lachen und er drehte sich kurz zu dem Magier auf seinem Rücken um, ehe er ihm antwortete. "Wir sind auch gleich da - und ich dachte mir schon, daß du es spürst, wenn du ein Schwarzmagier bist. Fühlst du denn irgendwelche Sicherheitszauber ? Oder denkst du, du kannst durch, weil du einer von uns werden willst ?" Der große Stachelnaga war neugierig, ob es sowas vielleicht gab - denn er konnte sich vorstellen, daß der ursprüngliche Schöpfer des Tempels bestimmt nicht wollte, daß ein anderer Zauberer ihm auf die Schliche kam.

"Ich fühle keine Sperre. Es ist denke, es ist zu lange her." Athemu fühlte kurz nach und schüttelte den Kopf. "Nein, da ist nichts mehr ... ihr habt von Fallen erzählt, vielleicht hat er sich nur so geschützt."

Das ließ Mattheo nachdenklich werden und er schlängelte neben seinen Bruder, ehe er Athemu antwortete. "Die sind auf jeden Fall da - und wenn sie ausgelöst wurden, dauert es einen Tag, ehe sie wieder aktiv werden. Vielleicht sind die Schutzzauber einfach nur erloschen, weil es schon so lange her ist ? Egal, ich denke, darum kannst du dich kümmern, sobald du Zeit dafür hast. Es sind eh nur wir und Scott und sein Gefährte Theo da ... so ist mehr Ruhe und Zeit dafür."

Daß nur so wenige da waren erstaunte den Magier, aber er war auch irgendwie froh darüber. So viele wären sicher am Anfang etwas viel für ihn. Als der Tempel schließlich aus dem Dschungel vor ihnen auftauchte, staunte Athemu nicht schlecht, und er war im ersten Moment wirklich sprachlos.

Denn Liam und Dougal hatten wirklich ganze Arbeit geleistet und den Tempel wieder völlig hergerichtet, so daß die Blüten der Hängegärten zwischen den Statuen blühten. Die beiden Zwillinge strahlten, als sie vor dem Tempel ankamen ... denn sie liebten den Tempel, und kamen immer wieder gerne hierher zurück. "Bleib am Besten auf Devons Rücken, Schatz ... so geht es schneller, denn wir werden die Nagatunnel nehmen, damit wir keine der Fallen auslösen."

"Ich vertraue da ganz auf euch." Athemu vertraute den beiden und er hielt sich fest, als Devon losschlängelte, und sie alle in einem der breiten Tunnel verschwanden. Selbst die Tunnel waren beeindruckend und Athemu verstand, daß nur Naga dort hindurchkonnten, sie waren für Schlangen geschaffen.

Es dauerte auch nicht lange, bis sie die Wohnhöhle erreichten und Mattheo lachte freudig, als er Scott und Theo sah, die ihnen entgegenkamen. "Na, Kleiner ? Sieht so aus, als ob du fündig wurdest ..." Der ehemalige Cowboy grinste breit und umarmte den schlanken Federnaga, ehe er ihn an seinen Gefährten weitergab und zu Devon schlängelte, der gerade den jungen Magier von seinem Rücken hob. "Hi - ich bin Scott, der Anführer hier. Aber wir sind alle sehr familiär, also nenne mich Scott oder Onkel, okay ? Ich bin zwar eigentlich dann dein Großvater, aber soooooo alt bin ich dann doch wieder nicht."

"Ich glaube, das 'Onkel' verkneife ich mir. Hallo Scott, ich bin Athemu." Der Magier reichte Scott die Hand und schüttelte sie höflich. Er war sichtlich beeindruckt von der Größe des Nagaanführers, und das sah man ihm auch an. Doch dann kam Theo, und er wurde von ihm gemustert. "Ich bin Theo, der Gefährte von Scott. Freut mich sehr." Bei ihm kam die englische Höflichkeit durch, und auch er wurde höflich begrüßt.

Währenddessen hatte Mattheo ihre Koffer in eine der fellbedeckten Kuhlen gelegt und lächelte, ehe er zu seinem Zwillingsbruder kam und sich ein wenig an ihn kuschelte. Es war immer wieder schön, wenn ein Naga seinen zukünftigen Gefährten hierherbrachte, und gerade für die beiden war es besonders schön. Devon freute sich sehr für seinen kleinen Bruder und lächelte, als er ihn kurz knuddelte und Athemu dabei beobachtete, wie er mit den anderen beiden Nagas redete. Scott überließ es Theo, ihren Gast zu begrüßen und schmunzelte, als dieser ihm Tee und Kekse anbot - denn selbst nach all den Jahren liebte Theo sie noch immer.

Athemu nahm gern ein paar Kekse, doch den Ersten gab er trotzdem seinem Schatz, damit er etwas zum Naschen hatte. "Ich bin froh, daß ich so lieb bei euch aufgenommen wurde."

Das ließ Scott ein wenig stutzen und er seufzte leise, ehe er wieder zu ihm kam und ihm kurz auf die Schulter klopfte. "Ehrlich ? Du bist Mattheos Gefährte, und wenn seine Instinkte bei dir angesprungen sind, dann ist das schon richtig so. Du bist hier willkommen ... und unsere Familie wächst ständig, und wir alle halten zusammen." Der junge Zwilling nickte nur und kuschelte sich näher an Athemu, ehe er einen der Kekse aufnahm und ihn damit fütterte.

Athemu ließ sich auch füttern, so wie er seinen Liebsten fütterte und er grinste sacht, als alle anwesenden Nagas sanft grollten. "Ich fühle die Magie hier sehr deutlich. Ich freue mich schon darauf, etwas mehr herauszufinden. Und ich hoffe, daß ich damit etwas helfen kann."

"Ich denke, das wirst du können - der Magier, der das alles hier schuf, war auch ein Schwarzmagier und ich denke, daß die alten Zauber auch auf dich reagieren. Du kannst dir ja hinterher den Schriftenraum einmal ansehen, hm ? Aber vielleicht erst nach deiner Wandlung, dann ist es sinnvoller. Denn nur als Naga kannst deine Macht völlig für uns einsetzen." Gerade das war etwas, das Scott sein Instinkt sagte - und er hatte mittlerweile gelernt, daß er immer darauf hören sollte.

"Meint ihr wirklich ?" Es war wahrscheinlich logisch, denn als Naga hatte man mehr Kräfte zur Verfügung. "Wann zieht ihr es denn in Betracht, daß ich gewandelt werde ?" Er wollte sich da nicht aufdrängen, obwohl er es schon so bald wie möglich hinter sich bringen wollte.

Und die wirklich eifrig glitzernden Augen ließen Scott laut auflachen, ehe er ihm auf die Schulter klopfte und breit grinste. "Sobald du möchtest, Kleiner ? Hey, die Felle liegen schon da, damit du weich fällst - ich denke mal, Mattheo hat dir schon alles wichtige erzählt. Einfach den Saphir anfassen und den Zauber wirken lassen ... mehr braucht es nicht. Die Felle sind dazu da, damit du dir nicht den Kopf anschlägst, und ich denke, dein kleiner Federnaga wird gerne bei dir sein und dich auffangen."

"Das hoffe ich doch !" Athemu lachte, und küsste Mattheo zärtlich. "Soll ich gleich ?" Er fragte ihn leise ... denn er wollte seine Meinung hören, auch wenn er ahnte, daß sein Gefährte natürlich ja sagte.

"Gerne, mein Schatz ... gehen wir, ja ? Ich kann es kaum erwarten, dich als Naga zu sehen." Der schlanke Federnaga war regelrecht hibbelig - etwas, das die anderen Nagas gar nicht von ihm kannten und Devon schmunzelte, als Mattheo Athemu einfach hoch- und mit sich durch die Gänge zog. "Nimm gleich die Digitalkamera mit, Schatz ... wir werden sie brauchen." Mit den Worten half Scott seinem Schatz ein wenig langsamer auf und küßte ihn sacht, ehe er die Videokamera aufnahm und mit Theo den Zwillingen und ihrem baldigen Neuzugang nachschlängelte.

Athemu ließ es geschehen und lachte leise, weil er genau das von seinem Schatz erwartet hatte. Je näher sie der Kammer kamen, um so mehr fühlte der Magier die Macht, die darin schlummerte und als sie darin waren, schauderte er wohlig und schloss seine Augen. "Unglaublich, wie stark die Magie hier ist."

"Ja ... das ist der Saphir, die Quelle von uns allen. Auch wir fühlen seine Magie, sie ist so warm ... aber ich denke, wir fühlen sie nicht so stark wie du." Man hörte und sah Mattheo seine Ehrfurcht vor dem herrlichen, warmleuchtenden Saphir an und er lächelte scheu, als er den jungen Magier losließ und ein wenig zurückschlängelte, damit dieser mehr Platz hatte.

Athemu ging langsam auf den Stein zu und blieb dann doch stehen, um sich zügig zu entkleiden. Danach machte er die letzten Schritte und blickte zu Mattheo, bevor er die Hände hob und sie an den Kristall legte. Kaum, daß er ihn berührte, fühlte er die unglaubliche Macht, die seinen Körper durchfloss und dann den Schmerz, als sich sein Körper veränderte, und ihm schwarz vor Augen wurde.

Doch Mattheo fing ihn auf und ringelte sich ein wenig um ihn ein, während der Körper des jungen Magiers sich wandelte. Die Haut blieb so dunkel, wie sie schon zuvor war - doch die Schuppen seines Körpers, die Stacheln und auch die Hörner wurden zu einem tiefen, weichen Schwarz. Lediglich an den Schuppen zeigten sich vereinzelt Farben, die Schauern gleich über den Körper Athemus rieselten. Für den jungen Zwilling war er einfach nur wunderschön und er grollte weich, ehe er mit den Lippen und der Wange über eines der eher schlankeren, langen und leicht geschwungenen Hörner koste.

Es dauerte doch eine ganze Weile, bis sich der Magier leicht bewegte. Theo hatte derweil schon Fotos gemacht und Scott alles auf Video aufgenommen, und beide verschwanden nun leise, um das Paar alleinzulassen. "Hmm ... oh, Mann. Ich hab das Gefühl, mich hat ein Lastwagen gerammt." Athemu murmelte leise und schlug langsam die Augen auf.

Und ihn erwartete das tiefste Lächeln, das Mattheos Züge jemals gezeigt hatten und ein so weiches Grollen, daß es wie ein Schnurren wirkte. "Du bist einfach nur wunderschön, Athemu ... sieh dich nur an, deine Schuppen sind so schwarz wie die Nacht und schimmern in allen Farben des Regenbogens. Der Schmerz wird bald vergehen, deine Selbstheilung sollte eigentlich schon einsetzen."

"Ja, es wird schon besser." erwiderte Athemu leise und stützte sich langsam auf seine Arme. Er blickte an sich herab und grinste, als er den langen Schlangenleib erblickte. Es dauerte ein wenig, bis er sich darin eingefühlt hatte und er versuchte, sich aufzurichten. "Irre ... das ist toll."

Dabei half ihm der junge Federnaga und ringelte sich unbewußt um Athemu herum, kuschelte und schmunzelte, als er die Freude seines Gefährten sah. "Ja, das ist es, mein Herz. Komm, ich zeige dir die Höhle mit den Büchern und Schriftrollen - ich sehe doch, daß du es kaum erwarten kannst. Und während du stöberst, hole ich dir was zu essen, ja ? Gerade nach der Wandlung ist es wichtig, daß du viel ißt, da es sehr viel Kraft kostet."

Athemu musste sich erstmal in dem neuen Körper zurechtfinden ... aber er schaffte es doch recht schnell, und brauchte kaum noch gestützt zu werden. Innerlich fühlte er, wie stark seine Magie geworden war, und er nickte. "Ich würde gern alles ansehen und ja, Hunger habe ich auch."

"Komm, mein Herz. Wir haben sehr viel Zeit ... denn nun alterst du auch kaum mehr." Während er sprach, löste sich Mattheo wieder, hakte sich bei dem jungen Magier ein und nickte, als dieser langsam sicherer wurde und neben ihm den Gang entlangschlängelte. Dann kamen sie auch schon an und der schlanke Federnaga lächelte, als er sich löste und neben den Eingang stellte. "Hier ist es - das wird dein Reich werden, mein Herz."

Athemu blieb total verblüfft in den Raum stehen, und sein Blick schweifte über die Regale mit den alten Schriftrollen, Büchern und auch Steintafeln. In der Mitte des Raumes war eine Fellkuhle, die dazu einlud, es sich beim Lesen und Studieren gemütlich zu machen, und auch hier fühlte er mehr als reichlich Magie. "Ich glaube, du wirst Mühe haben, mich hier wegzubekommen."

"Nun ja ... ich denke, ich werde ganz einfach sehr viel Zeit hier mit dir verbringen, hm ? Stürz dich ruhig auf alles - ich hole dir inzwischen etwas zu essen." Dann küßte Mattheo ihn noch einmal sanft und schmunzelte, da er die Ungeduld des Stachelnagas mehr als nur gut sehen konnnte und löste sich von ihm, um in die Gemeinschaftshöhle zurückzuschlängeln. Dort erwartete ihn schon Devon und grinste über beide Ohren, knuddelte seinen kleinen Bruder an sich und zog ihn mit sich zu Scott und Theo, damit sie sich die Fotos ansehen konnten.

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