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“Xavier und Archaion” 10
 

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Es dauerte nicht sehr lange, dann hatte das Schiff angelegt und die Männer brachten die Schätze von der Dschunke herunter. Xavier begleitete Archaion von Bord und lächelte, als sein Flappi in seinem Haar herumkrabbelte, weil es ihm im Moment zu hell war. "Du kannst dein Gepäck gern in mein Zimmer zaubern, es ist das dort oben." Er wies auf die Klippe, wo er Höhlen geformt hatte. Auch Fenster waren zu sehen, und im Großen und Ganzen war es ein Haus, das in einem Berg war. Ganz oben war sein Zimmer. "Dort oben ist es."

Mehr als nur interessiert, betrachtete der Weißblonde die Höhlen oberhalb und lächelte, auch wenn er kurz erschrak, als einer der Piraten stolperte und hinfiel, weil ihn dieses Lächeln verzaubert hatte. Mit ein wenig röter werdenden Wangen nickte Archaion und schnippte kurz mit den Fingern, so daß seine Reisetasche verschwand und in dem Zimmer Xaviers wieder erschien. Lediglich den Beutel mit den Saphiren und eine kleine, blaue Karte behielt der Weißblonde, schmiegte sich wieder an den anderen Magier und lächelte nun zu ihm. "Führst du mich zu Yuu ? Ich bin schon neugierig auf ihn ..."

"Gern doch ... ich denke, er wird dir gefallen ... und du ihm." Xavier ging kurz voran und führte den weißen Magier tiefer auf die Insel und dann zu einer Felsformation. Schon von Weitem konnte man den giftigen Atem riechen, aber Xavier hatte sich daran schon gewöhnt und so störte es ihn weniger. "Ich hoffe, der Geruch stört den Kleinen nicht ?"

Bei der Frage blickte Archaion auf und hob eine Braue, ehe er leise schmunzelte und einen kurzen Hauszauber wob, der die Luft von den ätzenden Dämpfen reinigte. "Ich bin Schlimmeres gewohnt, du glaubst nicht, was ein weißer Magier mit einer Vorliebe für Tränke alles brauen kann. Doch ich weiß nicht, wie Rih darauf reagiert, deshalb habe ich die Luft ein wenig gereinigt." Innen in der Höhle merkte Yuu auf, als die Luft wieder frisch und rein wurde und verengte die Augen – er fühlte Xavier, doch auch einen weißen Magier, etwas, das ihn skeptisch werden ließ.

"Yuu ! Wir haben Besuch, er bringt dir ein Geschenk und einen Gast !" Vorsorglich rief der schwarze Magier in die Höhle, er wartete aber davor. "Komm und zeig dich, mein Starker !" Er schmeichelte, wie er es gern tat, denn er wusste, daß Yuu das mochte.

Der grummelte leise, doch es wirkte – er stand auf und kam langsam an den Eingang, blieb aber dann stehen und sah völlig verdutzt auf Archaion, der ihn mehr als nur bewundernd anblickte. "Bei der ewigen Magie ... du bist der schönste Drache, der mir je begegnete. Einfach nur herrlich, du hast nicht übertrieben, Xavier. Hier, Yuu – ich hoffe, daß dir mein Geschenk gefällt." Mit den Worten reichte der Weißblonde dem ein wenig verdatterten Drachen den Beutel und dieser nahm ihn mit seiner Pranke an – guckte hinein und atmete erschrocken ein, ehe er zu lächeln begann und ihn behutsam auf die Seite stellte. "Ich danke dir, Weißer – du weißt, wie man einen Drachen milder stimmt. Aber was soll das Gerede über einen Gast ?" Das ließ Archaion leise aufschmunzeln und er nahm die Karte, wisperte ein sanftes "Bitte komm in deiner wahren Gestalt, Rih ..." und nickte, als die Karte sich zu strecken begann.

Und Rih erschien und erschrak sofort, als er den anderen Drachen und auch Xavier erblickte. Auch wenn es nicht viel brachte, versuchte er, sich hinter Archaion zu verstecken und verbarg seinen Kopf so gut es ging in dessen Haar. Es war nach dem Motto, wenn ich sie nicht sehe, dann sehen sie mich auch nicht. Xavier unterdrückte ein Lachen, der Kleine war wirklich wunderschön und er war gespannt, wie sein Großer auf ihn reagierte.

"Hab keine Angst, Rih ... Xavier wird dir nichts tun, ich verbringe einige Zeit mit ihm und wir sind uns schon sehr, sehr nahe gekommen. Und auch vor Yuu brauchst du dich nicht zu fürchten, mein Schöner – er ist ein Drache und wird dir vielleicht etwas beibringen können." Der schwarze Drache hingegen stand mit leicht offenem Mund da und beobachtete den ängstlichen, jungen Lindwurm – er hatte schon von diesen Mischlingen gehört, sie waren Kreuzungen zwischen den europäischen und den asiatischen Drachen. Doch die Angst des Jünglings rührte ihn und er kam näher, koste mit der Schnauze sanft an dem Rücken und den weichen, blauen Kammhaaren entlang und wisperte ein ungewohnt sanftes "Ich tu dir nichts." an das Ohr Rihs, das nicht von den Haaren verdeckt wurde.

Rih schauderte leicht, jedoch nur wegen dem heißen Atem, der an sein Ohr schlug, und er blinzelte unter den Haaren hervor. "Wirklich ?" fragte er leise und entlockte Xavier ein Schmunzeln. So hatte er Yuu noch nie erlebt, und es war eine erfrischende Abwechslung, ihn so sanft zu sehen.

Mit einem Lächeln löste sich Archaion von seinem Schützling und trat zu Xavier, um sich ein wenig an ihn zu schmiegen. Der schwarze Drache hingegen lächelte noch etwas tiefer, koste erneut mit seiner Schnauze an der des Jüngeren entlang und antwortete ihm schließlich leise. "Aber natürlich, kleiner Lindwurm. Wie könnte ich dir je etwas tun, wenn deine wunderschönen Augen mich heller anstrahlen als die schönsten Saphire ?" Noch während er sprach, kam er mit seinem Körper näher und umschloß den jungen Lindwurm, beschnupperte ihn und berührte ihn mit seinem Körper, wo es nur ging. "Kannst du dich auch in eine Menschform bringen, Rih ? So können wir uns besser kennenlernen ..."

Der schwarze Magier beobachtete die liebevolle Szene und lächelte ein wenig. Rih schien etwas verlegen von den Worten, es war ein großes Kompliment und der große Drachenkörper an seinem fühlte sich wundervoll an. "Ja, ich hab es gelernt." erklärte er stolz und wandelte sich sogleich. So wurde ein sehr hübscher, junger Mann aus dem kleineren Lindwurm, den auch Xavier sehr schön fand. "Er ist bezaubernd ... kein Wunder, daß Yuu ihn so gern hat."

"Ich habe mir schon gedacht, daß es so läuft - Rih ist wunderschön, nicht wahr ? Aber Yuu ist ... einfach atemberaubend." Das Letztere hauchte Archaion nur noch, denn auch der Drache hatte sich in seine Menschform gewandelt, die mehr als einen Kopf größer als Xavier und doppelt so breit war. Doch Yuu hatte nur noch Augen für den wunderschönen, jungen Mann vor sich, dessen hellblaue Haut und saphirblaue Haare und Augen ... ohne noch einen weiteren Moment zu zögern, hob er ihn auf seine Arme, küßte ihn sanft und ging mit ihm in seine Höhle, um ihn dort auf den weichen Fellen niederzulegen. "Du bist eine Augenweide, Rih ... auch in dieser Form bist du schöner als all die Schätze, die ich habe."

Rih wurde richtig verlegen bei den Komplimenten, denn es war ein sehr, sehr großes Kompliment, wenn man schöner war als Schmuckstücke. "Wenn ich älter bin, kann ich noch eine Form, aber noch beherrsche ich sie nicht." wisperte er und er blickte Yuu verliebt in die Augen. Yuu war so groß, stark und männlich, er war ein Traum von einem Drachen. Derweil wisperte Xavier dem Weißblonden ein sachtes "Ich hab ja gesagt, er ist prächtig gebaut." ins Ohr, denn er hatte gesehen, wie Archaion den Blick auf die leichte Erregung des Drachen gerichtet und so lange gehalten hatte, bis Yuu außer Sichtweite war.

"Das ist kein Ausdruck, mein Hübscher ... ich denke, er ist genauso groß wie Sephret, wenn er völlig erregt ist. Um ehrlich zu sein, ich würde ihn nicht aushalten – aber wenn es dir nichts ausmacht, würde ich gerne einmal zusehen, wenn du ihn dir gönnst ?" Archaion gurrte schon fast und seine Augen waren genießend verengt, während der Weißblonde sich förmlich an seinen Gastgeber heranschmuste. Währenddessen lächelte der Giftdrache, legte sich zu Rih und streichelte ihn, ehe er ihn wieder sacht küßte und ebenso verliebt zu ihm lächelte. "Das hat alles Zeit, kleiner Saphir ... soviel Zeit, wie du es möchtest. Und bei mir mußt du dich nicht mehr fürchten, ich werde dich vor allem schützen, das es auch nur wagt, dir ein Haar krümmen zu wollen. Und ich werde dich mit dem schönsten Geschmeide schmücken, das es gibt ..."

Das ließ Rih verliebt aufseufzen und er kuschelte sich an den heißen Körper des Größeren. Zwischen ihnen hatte es wirklich mehr als nur gefunkt. Yuu war Rihs Held und das musste belohnt werden ... so küsste er ihn stürmisch und warf sich fast auf ihn. "Ich glaube, wir sollten sie allein lassen, Hm ? Und du zeigst mit deinen Sephret ... vielleicht kann ich ihn mir dann gönnen." säuselte Xavier und leckte dann am Ohrläppchen des Kleineren.

Jener erschauerte fühlbar und schloß die Augen, legte die Arme um die Hüften Xaviers und schmiegte sich näher, während sie die Höhle wieder verließen. "Gerne, mein Hübscher ... wir sollten nur einen Ort wählen, der dafür geeignet ist. Möglichst abgelegen, es sollte Nichts geben, das nicht zerstört werden darf und je weicher und wärmer es ist, desto wohler wird er sich fühlen. Ideal wäre eine Wüste, doch die wird es hier auf der Insel nicht geben, oder ?"

"Nein, das nicht, aber eine Vulkanhöhle. Sie liegt am anderen Ende der Insel und ist weit genug von Yuu entfernt. Ich denke, es würde ziemlich Krach geben, wenn der Sphinx und er aufeinandertreffen." Xavier führte Archaion etwas weg, packte ihn dann an der Hüfte und nutzte einen Schwebezauber, um ihn dorthin zu bringen. So konnte er sich auch gleich einen Überblick von der Insel verschaffen. "Dort ist Fels und dann Strand. Ich denke, genug Platz für ihn."

Leise lachend, hielt sich der Weißblonde an dem Schwarmagier fest und genoß ihren Flug sichtlich. Bei dem Anblick des Strandes nickte er und wisperte ein leises "Perfekt.", ehe er Xavier einen zärtlichen Kuß auf die Lippen hauchte und erneut lachte, als eine Brise mit ihren Haaren spielte. Erst, als sie landeten, verstummte Archaion und nickte beim Anblick der gemütlichen Höhle – zauberte unzählige, weiche Felle hinein und lächelte, als er fühlte, daß die Höhle von unterirdischen, heißen Quellen gewärmt wurde. Erst, als die Vorbereitungen getroffen waren, rief der Weiße die Karte des Sphinx zu sich – wisperte ein sanftes "Bitte erscheine in deiner Menschform, Sephret." und lächelte, als die Karte sich zu strecken begann.

Und es erschien der leise knurrende Sphinx und Xavier wurde sogleich böse angefaucht. "Seit wann gibst du dich mit Schwarzmagiern ab ?" fragte er Archion und sein Blick wurde herablassend, als er Xavier weiter musterte. Xavier musterte ihn aber ebenso und so funkelten sich die Zwei nach wenigen Momenten gegenseitig an.

"Seit einigen Stunden, Sephret. Er ist zwar Schwarz, aber ich verstehe mich blendend mit ihm ... und durch ihn hat Rih endlich einen Beschützer gefunden, Xavier hat nämlich einen Drachen. Als ich ihm dann von dir erzählte und auch davon, wie mächtig du gebaut bist, hat er mir keine Ruhe gelassen, da er dich gerne kosten will. Und ich würde gerne dabei zusehen, wenn es dir nichts ausmacht, mein Schöner ?" Noch während er sprach, ging Archaion zu dem Sphinx und umkoste ihn zärtlich, küßte dessen mächtige Brust und streichelte langsam zu dessen Männlichkeit herab, um sie zu wecken und erstarken zu lassen.

Sephret musterte Xavier weiterhin und unterdrückte ein Schnurren, denn was Archaion tat, gefiel ihm. Nur der Blick Xaviers gefiel ihm nicht, denn er wirkte abschätzend. "Hm ... er kommt schon an Yuu heran." wisperte er und dann wurde er grob vom Sphinx am Kragen gepackt und zu ihm gezogen. "ICH bin ganz sicher größer ! ... warts ab, ich beweise es dir." "Wenn du meinst." kam es prompt von dem Schwarzhaarigen und er packte die erwachte Erregung des Sphinxs und drückte dabei etwas fester zu. "Beweise es mir."

Leise schmunzelnd, löste Archaion sich von den Beiden und trat einen Schritt zur Seite, sah mit einem genießenden Lächeln dabei zu, wie der Sphinx Xavier in die Höhle schleppte und auf die Felle warf, und legte sich selbst an den Rand, um den Beiden zuzusehen. Es genügte dem Weißblonden, ihnen zuzusehen – er mußte sich nicht selbst berühren, um es zu genießen und erregt zu werden. Er war sich sicher, daß Xavier auf seine Kosten kommen würde – wenn er es gewohnt war, sich von dem großen Drachen nehmen zu lassen, würde er auch gewiß Sephret aushalten.

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Nach einer ganzen Weile schnurrte Sephret tief und ein leicht grinsender Xavier lag an ihm geschmiegt. "Du bist herrlich ... und ganz anders als Yuu." Er wählte bewusst diese Worte und löste sich langsam. Der Sphinx war satt und zufrieden, denn es war länger her, daß er sich so richtig schön austoben konnte. Xavier zwickte der Hintern ein wenig, doch das war es ihm wert gewesen und so grinste er Archaion an und sprach erst, als sie die Höhle verlassen hatten. "Er ist ein Traum."

"Ich weiß ... und dazu noch sehr weise, ein starker Kämpfer und sein Versteinerungsblick ist äußerst gefährlich. Aber ich mag es, immer wieder einmal mit ihm zu kuscheln, er ist sehr verschmust, auch wenn er scheinbar manchmal einen Gegner braucht, den er dominieren kann. Hm ... vielleicht sollte man ihn wirklich einmal mit Yuu zusammenbringen, ich denke, daß Beide es nur selten erleben, einmal befriedigend genommen zu werden." Der Strand war weich unter ihren Stiefeln und Archaion konnte nicht widerstehen, sie mit einem kurzen Wink veschwinden zu lassen und den weißen Sand direkt an seinen Füßen zu genießen. "Zeigst du mir noch mehr von deiner Insel, Xavier ?"

"Gern, ich habe auch meine Wesen freigelassen, wir werden Einigen begegnen. Nur Mahu nicht, er ist zu gefährlich. Er weiß, daß er mich nicht töten kann, aber er geht auf die Anderen los. Und selbst mich verletzt er öfters." Er ließ ihn nur heraus, wenn er gleich kämpfen konnte, und im Moment gab es nichts zum Kämpfen.

Dies ließ Archaion nachdenklich werden und schließlich blieb er in einer abgelegenen, von der Sonne herrlich erwärmten Lagune stehen und tippte sich kurz an die Lippen. "Ich würde ihn sehr gerne sehen ... vor allem auch wegen Kaihu. Glaubst du, daß er ruhiger ist, wenn ich Kaihu schon hole ? Der andere Naga könnte ihn milder stimmen und für Kaihu wäre es eine Erholung, endlich wieder in der Wärme liegen zu können."

Die Karte holte Xavier schon zu sich, doch er überlegte noch, ob es wirklich eine so gute Idee war. "Vielleicht geht es, wenn er uns nicht sieht. Wir sollten in Deckung gehen. Wenn er mich sieht, tickt er meist aus ... aber hole deinen zuerst, ich denke, es ist besser."

"Das ist eine sehr gute Idee, Xavier ... warte." Noch während er sprach, schuf Archaion mit einigen Zaubern aus einem Findling, der ein wenig weiter weg vom Strand an der Dschungelgrenze lag, eine behagliche Höhle, die er mit einem großen und durch einen Tarnzauber verdeckten Eingang versah. "Dort können wir uns verstecken, dein Naga wird den Zauber nicht fühlen. Und wir können die Zwei beobachten, Hm ?" Dann schnippte der Weißblonde kurz mit den Fingern und eine seiner blauen Karten erschien in seiner Hand, zu der Archaion ein leises "Bitte zeig dich, Kaihu." wisperte.

Und wie zuvor der Sphinx, erschien nun der weiße Naga und kam sofort dichter zu seinem Herrn. Xavier machte ihm etwas Angst, aber da Archaion ihm zu vertrauen schien, war seine Angst nicht zu groß. Das Lächeln Xaviers machte auch Mut und so erwiderte er es scheu. "Du vertraust ihm, nicht wahr ?" Kaihu wisperte leise zu dem weißblonden Magier und kam dann etwas dichter zu Xavier. Der schwarze Magier fand den Albino sehr hübsch, und er war so ziemlich das genaue Gegenteil von Mahu.

"Ja, ich vertraue ihm, mein schöner Weißer. Er und ich haben sehr viel gemeinsame Interessen und merkten schnell, daß sich auch völlig unerwartete Gelegenheiten ergeben. Xavier hat eine Karte, in der er einen schwarzen Drachen bannte – als ich ihm Rih zeigte, verliebte er sich sofort in den Jungen und nun sind die Beiden in dessen Höhle und lernen sich besser kennen. Und wie es scheint, hat Xavier auch etwas für dich, Kaihu ... einen anderen Naga, der aus Indien stammt und dir vielleicht das eine oder andere beibringen kann." Während er sprach, trat auch Archaion zu dem schwarzen Magier und kuschelte sich wieder an ihn, denn er genoß es sehr, das zu tun und wußte auch, daß es seinen scheuen Naga beruhigen würde.

Kaihu hörte mit großen Augen zu und wisperte ein neugieriges "Ein Anderer ? ... und ich kann was von ihm lernen ?" Er fragte sich, was es war, das er von ihm lernen konnte. "Und er von dir." murmelte Xavier und lächelte. "Wir Beide verbergen uns vor ihm, er ist nicht gut auf mich zu sprechen." Sollte Mahu den weißen Naga zu sehr angehen, würde Xavier ihn natürlich sofort zurückrufen.

"Ja, ihr könnt Beide viel voneinander lernen. Hab keine Angst vor ihm, mein Hübscher ... er ist wilder als du und wird eigentlich nur gerufen, wenn er kämpfen soll. Deshalb wird er anfangs vielleicht wütend sein, aber er wird schnell merken, daß keine Gefahr herrscht, wenn du keine Angst hast." Den beruhigenden Worten folgte ein ebenso beruhigender Kuß Archaions, ehe er sich von dem Albino-Naga löste, bei Xavier unterhakte und mit ihm in die Höhle ging. Ein kurzer Zauber säuberte den Strand von ihrem Geruch und ein weiterer Zauber sicherte die Höhle, so daß Mahu sie nicht riechen konnte.

Kaihu beruhigte es ein wenig, daß man den schwarzen Magier nicht mehr riechen konnte und auch, daß die beiden Magier in der Nähe waren. Trotzdem war er etwas angespannt und zuckte leicht, als der andere Naga durch den Ruf Xaviers erschien.

Mit einem lauten Auffauchen wirbelte Mahu herum und entblößte die langen Giftfänge, sobald er völlig materialisiert war – doch er hielt irritiert inne, als er den Schwarzmagier nicht hinter sich sehen und riechen konnte. Er begriff innerhalb eines Herzschlages, daß er nicht für einen Kampf gerufen worden war ... doch noch ehe er sich wundern konnte, bemerkte er etwas hinter sich und zischte skeptisch, als er sich wieder herumdrehte. Vor ihm war ein anderer Naga – ein Albino, trotz des kräftigen Körperbaus schwächer und man sah mehr als nur deutlich, daß er keine Ahnung vom Kämpfen hatte. Sein Körper war völlig offen und verwundbar – das Gesicht entspannt und ein wenig neugierig, und Mahu roch auch, daß dieser Naga ihn nicht fordern wollte, sondern im Gegenteil ein klein wenig Angst vor ihm hatte. Noch immer skeptisch zischend, schlängelte der Schwarzgeschuppte sich näher, um den Albino herum und beobachtete ihn, ehe er kurz an dessen Hals schnupperte und ihn schließlich fragte. "Wer bist du ? Und wieso bist du hier ?"

"Ich ... ich bin Kaihu und mein Meister hat mich hier freigelassen, damit ich dich kennenlerne ... Meister Archaion war es." Er nannte den Namen des weißen Magiers, damit Mahu nicht dachte, daß auch er Xavier gehörte. So wie Mahu sich benommen hatte, war er wirklich mehr als froh, daß keiner der Magier zu sehen und zu riechen war.

Als der weiße Naga einen anderen Meister erwähnte, verfinsterte sich das Gesicht Mahus sichtbar ... doch er konnte noch immer keine Angst an dem Anderen riechen und das kurze Entspannen und Lächeln, als er seinen Meister erwähnte, steigerte noch die Skepsis des Schwarzgeschuppten. "Du magst deinen Meister ?! Hast du keinen Stolz, daß du dich ihm so blind unterordnest ?" Die Stimme Mahus war zwar leise, doch man hörte seinen nur schwer unterdrückten Zorn darin und er kam näher an den Albino heran, während er wieder bedrohlich zischte.

Kaihu verstand sofort und klärte Mahu gleich auf. "Er ist Weiß ... er hat mir das Leben gerettet. Die Narben sind von Menschen, die meine Schuppen wollten. Er kam, verjagte sie und rettete mein Leben, indem er mich in eine Karte bannte. Ich bin ihm sehr dankbar. Und unsere Rasse ist am Aussterben, die Meister retten unsere Art auf diese Weise." Während er sprach, war seine Stimme etwas fester geworden und man merkte, daß er Archaion sogar vor dem Anderen beschützen würde, sollte es jemals zu einem Angriff kommen. "Siehst du, er lernt schon." wisperte Xavier und beobachtete das Ganze weiter. Vielleicht lernte sein Mahu dann auch ein wenig.

Mit einem kurzen Nicken kuschelte sich Archaion näher an den Schwarzmagier heran und beobachtete die beiden Naga durch den mit dem Zauber versteckten Höhleneingang. Sie hatten sich inzwischen ausgezogen und lagen in den gemütlichen Kissen und Fellen, die der Weißblonde ihnen gezaubert hatte. Mahu hingegen hob sichtlich überrascht eine Braue: Der zuvor noch so scheue Albino versuchte zumindest, ein wenig bedrohlich zu werden ... und das nur, weil er seinen Meister verteidigte. Doch dann schnellte Mahu vor und packte den Weißgeschuppten, zwang ihn in den Sand und hielt ihn erfahren unten, indem er dessen Handgelenke mit den Händen packte und auch seinen Schlangenkörper um den Kaihus wickelte. "Du bist zu schwach, um dich mit mir zu messen – also vergiß es ganz schnell, verstanden ?! Und ich weiß, daß unsere Rasse ausstirbt ... die Menschen und vor allem die Magier wollen uns als Schoßhündchen oder wegen unserer Schuppen und unserem Gift, sie schrecken vor nichts zurück und töten sogar die Frischgeschlüpften !" Gerade das war etwas, das sehr an dem dunklen Naga fraß ... denn er hatte genau dies mit ansehen müssen und seither tötete er in seiner Wut die Menschen und Magier, wo er konnte.

"Hat dein Meister denn jemals Gift oder Schuppen von dir genommen ? ... meiner nicht." Xavier musste schmunzeln, denn glücklicherweise hatte er es wirklich nie getan. "Und ich kann Eier bekommen ... deshalb wurde ich ja so sehr gejagt." Das wisperte der Weiße nur und er wurde wirklich mutiger. "Aber nur, wenn ICH es will."

Mahu setzte schon zu einer wütenden Antwort an, doch die beiden letzten Sätze des Anderen ließen die Wut sofort verrauchen und er lockerte den Griff seiner Hände, als er verdattert auf den Albino unter sich blickte. Dann kam er näher und züngelte sacht am Hals Kaihus, erhob sich und ließ ihn völlig los, um ihn behutsam auf den Bauch zu drehen und sacht am Hinterteil des Albinos zu züngeln. Sichtlich schockiert, legte Mahu sich dann neben ihn auf den weichen, heißen Sand und betrachtete den Weißgeschuppten, ehe er ihn zögerlich mit der Kralle im Gesicht berührte und leise zu ihm sprach. "Du kannst es wirklich ... ich kann es an dir riechen, du duftest wie meine Gefährtin, wenn sie kurz davor war, Eier zu legen. Als sie noch lebte. Aber wie ist das möglich ? Du bist männlich ?"

Kaihu hatte alles über sich ergehen lassen und blickte dem Stärkeren in die Augen. "Ich weiß nicht, wie das geht. Aber wenn es keine Weibchen mehr gibt, dann sorgt die Natur dafür, daß auch Männchen Junge bekommen. Und ich bin so ein Männchen." erklärte er leise und lächelte dann. Vielleicht konnten sie ja irgendwann Junge bekommen. "Und ich weiß nur, wie man es steuern kann. Ich fühle es in meinem Körper."

Von all dem ahnten die beiden Magier in ihrer Höhle jedoch nichts, da sie ihr Wispern nicht hören konnten. Archaion lächelte nur, als er sah, daß die Beiden gut mit einander auskamen. "Komm, mein Hübscher – lassen wir sie ein wenig in Ruhe und widmen uns mehr uns Beiden, Hm ?" Noch während er sprach, wurde der Ausgang undurchsichtig für sie und der Weißblonde legte sich auf Xavier, küßte ihn zärtlich und versagte ihm so jede Möglichkeit, etwas zu erwidern. Mahu hingegen war noch immer verwirrt – doch langsam keimte in ihm der gleiche Gedanke, auch wenn er ihn jetzt noch nicht aussprach, sondern den hellen Naga neben sich näher musterte. "In Indien war das nicht so ... vielleicht liegt es daran, daß du aus Afrika stammst ? Egal. Du bist so anders als ich ... so ... sanft. Es ist schon so lange her, daß ich mit einem anderen Naga zusammen war – ich hatte schon fast vergessen, wie schön das sein kann." Noch während er sprach, ringelte er ein weiteres Mal seinen Schlangenkörper um den Kaihus, doch diesmal war es locker und nur ein Zeichen dafür, wie wohl er sich bei ihm fühlte.

Und auch Kaihu fühlte sich wohl, es war lange her, daß er einem anderen Naga so nahe war und so schmiegte er sich an den warmen Leib und schlang seinen Schlangenkörper auch ein wenig um den des Stärkeren. Mahu schien doch nicht so übellaunig wie er dachte, es war richtig angenehm, jetzt, wo er so ruhig war. "Warst du schon mit einem anderen Nagamännchen zusammen ?"

Diese Frage hatte der Schwarzgeschuppte nicht erwartet und so brauchte er einige Momente, bis er antwortete und dabei zögerlich mit der Hand über den weißen Leib Kaihus streichelte. "Nein – aber ich habe es in meinem früheren Stamm oft gesehen. Weibchen waren schon immer selten und so durften sich nur die Stärksten von uns mit ihnen paaren, die anderen Männchen haben sich untereinander vergnügt." Es fiel Mahu schwer, ihm das zu sagen ... sich an diese Zeit zu erinnern. Doch er fühlte die Ruhe des Albinos und auch dessen Vertrauen, so daß er begann, sich ihm langsam zu öffnen.

"Ich habe es oft erlebt." Kaihu war oft mit anderen Männchen zusammen gewesen und er hatte auch schon einmal Junge gehabt. Auch ihn schmerzte die Vergangenheit, er hatte seine Familie verloren und war allein zurückgeblieben. Aber hier waren sie sicher, es würde sicher nie wieder das passieren, war früher war. Nebenher streichelte er über die breite Brust Mahus und schmuste noch etwas dichter.

Etwas, das den Dunkleren sichtlich beruhigte, so daß er ihn mit dem Arm nahe an sich zog und die Zärtlichkeiten genoß, die er von Kaihu erhielt. Die Ruhe, der heiße Sand und die ebenso heiße Sonne taten noch ihr Übriges, so daß Mahu sich sichtlich entspannte und nach einer Weile sogar selbst damit begann, den Körper des Albinos zu erforschen.

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