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“The image of you” 02
 

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Nach einer gewissen Zeit, in der sie geredet hatten, lehnte Sui sich wieder an. "So, genug Informationen für einen Tag." Er musterte den Blonden. Christian hatte sich langsam etwas entspannt und saß etwas lockerer da. "Können wir nochmal drauf zurückkommen was du mit mir tun würdest, wenn du dich trauen würdest ?"

Dies sorgte dafür, daß der Blonde wieder ein wenig rot auf den Wangen wurde und sich verlegen im Nacken kratzte. "Was ... meinst du ? Wegen der Magie ? Oder was ?" Natürlich ahnte er, was Sui meinte ... doch er war einfach noch zu scheu, um sich zu trauen, es auch zu sagen.

"Du ahnst doch sicher, was ich meine." raunte Sui. Seine Augen wurden etwas dunkler und er neigte sich wieder vor und rückte auch auf dem Sessel vor, bis er, so dicht es ging, bei Christian war. "Trau dich ... küss mich."

Ein Traum ... dies konnte nur ein Traum sein, denn wie oft hatte der Blonde schon von genau diesem Moment geträumt. "Sui ..." Noch während er den Namen des Schwarzhaarigen wisperte, neigte Chris sich näher und schluckte schließlich schwer, ehe er den letzten Hauch überbrückte und zögerlich mit seinen Lippen die Suis berührte.

Und das war so zart und sanft, wie Sui es bei einem Mann noch nie erlebt hatte. Als Vergleich gab es nur die zärtlichen Küsse seiner Mutter. Ebenso sanft erwiderte er den Kuss und vertiefte ihn so noch ein wenig. Die Lippen von Christian fühlten sich wunderbar an und Sui entspannte sich fühlbar.

'Oh Gott ...' Die leisen Gedanken des Blonden vesickerten unter diesem herrlichen Gefühl und er hob zögerlich die Linke, um mit ihr das weiche, dunkle Haar Suis zu berühren. Auch wenn Chris schon einige One-Nights gehabt hatte – Keiner von ihnen war so sanft gewesen und er seufzte leise, denn es war wunderschön und in ihm erwachte langsam die Sehnsucht, ein wenig mehr zu bekommen. Normalerweise ließ sich Chris eigentlich nicht auf so etwas ein, doch dies hier war zu schön, um es nicht zu genießen.

Sui ließ sich normal auch nicht auf so etwas ein, aber Christian sprach etwas in ihm an, das ihn lockte. Die Hand in seinem Haar fühlte sich gut an und er wollte etwas mehr haben. Nur langsam löste Sui seine Lippen, aber er blieb ganz dicht bei Christian. "Möchtest du mehr ?"

Erneut geisterte ein leises 'Oh Gott ...' durch die Gedanken des Blonden – dann schluckte er schwer und hob die Lider ein wenig, koste mit den Lippen über die Wange Suis und wisperte schließlich sanft und scheu in das Ohr des ein wenig Kleineren. "Gerne ... aber ich bin so unsicher, bisher hatte ich nur einige One-Nights und die verliefen immer völlig anders. Auch wenn mir das hier schon jetzt wesentlich mehr gefällt als das, was ich mit den Anderen erlebte."

Das merkte man doch ziemlich deutlich. "Dann entdecke einfach alles und werde sicherer." raunte Sui und küsste den Blonden erneut, bevor er langsam aufstand und in Richtung Bett ging. Vor dem Bett blieb er stehen, breitete die Arme aus und ließ sich hineinfallen. "Fertig, um entdeckt zu werden."

Leise lachend, schüttelte der Blonde den Kopf und stand auf, stellte das Glas an die Seite und kam ebenfalls zum Bett, um diesen Anblick zu genießen. Erst dann löste er die Krawatte und nahm sie langsam ab, öffnete langsam die Knöpfe seines Hemdes und kam zum Bett, um sich neben Sui zu setzen und ihn zu betrachten. Erst dann ließ er die Hand über dessen Oberteil streichen und schluckte wieder, als seine sanften Fingerspitzen eine der langsam härter werdenden Brustwarzen streiften.

Und so entlockte er Sui ein leises Stöhnen. "Du kannst auch unter das Shirt ..." säuselte er mit einem aufmunternden Lächeln und blieb noch so liegen, wie er war. Es war ein kleines Spielchen, das er genoss - so entspannt entdeckt zu werden war angenehm und schön, und wenn Chris etwas mutiger geworden war, würde Sui auch anfangen, zu entdecken.

Ein leises "Danke." wispernd, neigte sich der Blonde ein wenig näher und zog Sui das Oberteil vorsichtig aus, ehe er es zur Seite legte und nun mit der Rechten die unbedeckte Brust vor sich berührte. Es fühlte sich einfach nur herrlich an ... und da der Schwarzhaarige es ebenso zu genießen schien, neigte Chris sich wieder näher, hauchte sanfte Küsse auf die heiße Haut und kam dabei wieder ein wenig höher, um erneut an das Ohr Suis zu wispern. "Möchtest du weitergehen ?"

Als Antwort erhielt er ein leises und dunkles "Gern." von Sui, der es sich nicht nehmen ließ, Christian am Nacken zu nehmen, um ihn für einen Kuss an seine Lippen zu ziehen. Die Situation zwischen ihnen war angenehm entspannt und würde es wahrscheinlich auch bleiben. Christian war ein Brunnen reinster Ruhe, dessen Wasser Sui gerne trank. "Es ist schön mit dir."

"So wie mit dir, Sui ... du bist nicht so beherrschend und auch nicht völlig passiv, es ist schön, entdecken zu können." Noch während er sprach, ließ Chris sein eigenes Hemd zu Boden gleiten und löste sich schließlich ein wenig wehmütig von ihm, um seine Hose auszuziehen und auch die Socken folgen zu lassen. Erst dann kam er wieder zum Bett und öffnete langsam die Jeans Suis, küßte die heiße Haut über dem schwarzen Tanga, der nun sichtbar wurde und atmete ein wenig schneller, als er seine Hände unter den Hintern Suis schob.

Als der Blonde sich auszog, hatte Sui nicht einen Moment den Blick von ihm gelassen. Chris sah ziemlich gut aus, nicht zu trainiert und auch nicht zu untrainiert, der Körper passte perfekt zu dem Menschen. Die Hände, die sich jetzt unter seinen Hosenbund schoben und die Hose herabzogen, waren weich und schön warm. Sui hob seine Hüfte an und half ein wenig beim Ausziehen. "Dominanz zeige ich auf der Bühne, da bin ich im Bett lieber etwas ruhiger." Erst jetzt antwortete er leise auf die Worte und lächelte, als er sich Chris erneut betrachtete. "Ich genieße es, erkundet zu werden und ich erkunde auch selber gern." Mit den Worten setzte er sich langsam auf und zog Chris wieder in einen Kuss. Der Blonde schmeckte einfach viel zu gut.

Ein Gedanke, der auch dem Blonden in Bezug auf Sui kam, als er sich in den Kuß fallen ließ und dabei mit den Händen über den Körper des Anderen koste. Zu fühlen, was er zuvor gesehen hatte - die helle Haut und die ausgearbeiteten Muskeln darunter, die nicht zu viel und auch nicht zu wenig waren – war herrlich und es sorgte dafür, daß der Atem Christians ebenso wie sein Herzschlag ein wenig schneller ging. Doch eines der herrlichsten Gefühle neben den süßen Lippen Suis war es, durch dieses herrlich weiche, lange Haar zu kosen. Chris liebte langes Haar, auch wenn er selbst nur eine längere Nackensträhne besaß, streichelte zärtlich durch die schwarze Fülle und löste schließlich den Haargummi, der einen kleinen Pferdeschwanz am Hinterkopf des Magiers hielt. "Weißt du eigentlich, wie schön du bist ? Alleine schon dein Körper und dein Gesicht, aber deine Haare sind der Wahn."

"Dito." raunte Sui und fing nun auch an, zu entdecken, und seine Hände auf Wanderschaft zu schicken. Er ahnte, wie sehr der Blonde auf seine langen Haare stand, das war nämlich kaum zu übersehen und zu fühlen, da die Hände immer wieder dort streichelten und mit den langen Strähnen spielten. "Möchtest du auch mal lange Haare haben ?" Die Frage kam aus der Luft gegriffen, aber sie brannte Sui auf der Zunge.

Als Chris die Worte hörte, blickte er verwundert auf und in die Augen des Anderen ... dann lächelte er ein wenig wehmütig und legte sich neben ihn, ehe er ihm leise antwortete. "Ja ... aber das geht nicht, ich sehe damit übel aus. Ich habe es schon einmal probiert, es paßt einfach nicht. Die Nackensträhne ist eine Alternative, aber mehr paßt nicht. Ich mag es aber an Anderen – und gerade dir stehen die langen Haare so sehr, du siehst so maskulin und schön damit aus, daß es eine Freude ist."

"Lange Haare sind doch eher feminin, dachte ich zumindest." Sui legte sich auch wieder, aber er lag seitlich zu Christian und seine Hand streichelte ein wenig verträumt über dessen Hüfte. Langsam wanderten seine Finger, nachdem sie dort verweilt hatten, nach oben und umfassten die langen Haare der Nackensträhne. Sui zog das Haar sanft zu sich und schnupperte daran. Der Geruch war angenehm, etwas anderes hatte er bei dem Blonden aber auch nicht erwartet. Nach seiner kurzen Träumerei küsste der Magier den Blonden erneut und legte langsam etwas mehr Feuer in den Kuss, um da weiterzumachen, wo sie nach seiner Frage aufgehört hatten.

Und Chris genoß es, diesen Kuß noch ein wenig zu verstärken, öffnete ihm seine Lippen und stöhnte leise, als Sui den Kuß noch mit seiner Zunge vertiefte. Trotzdem, daß sie noch ein wenig Kleidung trugen, war es herrlich intim, zärtlich und sanft ... etwas, das Chris lächeln ließ, als ihre Lippen sich wieder trennten und er den Schwarzhaarigen betrachtete. "Lange, glänzende, dicke Haare sind ein Zeichen von Gesundheit ... etwas, auf das die Menschen instinktiv achten, auch bei Männern. Sicherlich können lange Haare sehr feminin wirken – Afar ist das beste Beispiel dafür, er ist wunderschön. Doch bei dir wirkt es anders ... und schöner, ich mag es auch lieber, wenn ich nicht Angst haben muß, daß ich zu grob bin."

Das brachte Sui zum Lachen. "Mich bekommst du sicher nicht kaputt, ich halte schon was aus. Aber ich denke, du willst das auch nicht. Ich mag es zärtlich und genieße die Zeit mit dir sehr." Wieder fanden Suis Lippen zu Christians. Sie brauchten kein Sex zu haben, um sich kennenzulernen, es ging auch anders und Sui rückte in dem Kuss dichter an den Körper des Anderen heran.

Auch Chris genügte es, zu schmusen und es langsam angehen zu lassen ... auch wenn es ihm mehr als nur gefiel, Sui zu berühren und ihn so nahe an sich zu haben, daß er seinen Herzschlag fühlen konnte. "Ich mag es auch gerne zärtlich ... und ich bin froh, daß du nicht sofort weitergehen willst, auch wenn ich nichts dagegen gehabt hätte. Du fühlst dich gut an ... viel besser, als ich es mir erträumte." Dieses Geständnis ließ den Blonden ein wenig erröten – doch er meinte, was er sagte und war froh, es endlich gesagt zu haben.

Das lenkte Sui gleich wieder ab und er fragte gleich nach. "Du hast geträumt, daß so etwas passiert ?" Obwohl das nicht so abwegig war, er wollte gar nicht wissen, wie viele Frauen feuchte Träume hatten, in denen er die Hauptrolle spielte. "Erzähl doch mal."

Leise schmunzelnd, zog Chris ihn wieder näher und küßte ihn sanft, ehe er seine Stirn an dessen legte und ihm mit einen Lächeln auf den Lippen antwortete. "Nein ... ich habe es mir erträumt, also gehofft, daß es einmal passieren könnte. Eine Fantasie oder ein Tagtraum – kein wirklicher Traum, ich träume so gut wie nie. Und wenn ich träume, dann ist es ... nun ... etwas anderes." Dies war dem Blonden ein wenig peinlich, doch nicht so sehr, daß er die Nähe Suis missen wollte.

"Etwas anderes ? Schlechte Träume, nicht wahr ? Ich kenne das, du musst nicht drüber sprechen, obwohl es gut tut." Sui wusste, wie gut es tat, darüber zu sprechen ... damals, als Neige ihm geholfen hatte, war die Erleichterung unendlich gewesen.

"Nein, zum Glück nicht. Nur ... ich verstehe sie nicht, ich träume immer von wundervollen Gewitterstürmen, in denen ich schwebe. Ich genieße die Energie, die mich umströmt und auch die Winde und die Wolken, es ist fast so, als ob sie mich streicheln. Ich habe Gewitter schon immer geliebt ... doch so, wie in den Träumen, habe ich es in Wirklichkeit niemals erlebt." Während er sprach, kraulte Chris weiterhin in den dunklen Haaren Suis – doch dann stutzte er, als er etwas Lebendes fühlte, nahm die Hand heraus und sah mit verwundert geweiteten Augen auf den daumennagelgroßen Ball, der ihn aus großen Glubschaugen betrachtete und leicht fiepste.

"Ach so ... Gewitter, und du schwebst ?" Mit solchen Träumen hatte der Schwarzhaarige nicht gerechnet, aber noch bevor er sie irgendwie zu deuten versuchen konnte, hörte er das Fiepen seines kleinen Dieners. Toki, so hatte Sui den Kleinen genannt, kuckte so verwirrt wie Christian, und der Anblick brachte Sui zum Lachen. "Darf ich vorstellen ...Toki, das ist Christian, Christian, das ist Toki. Ein eigenwilliger kleiner Diener, den ich aus einem meiner Haare geschaffen habe." So waren sie sich vorgestellt worden, und Toki fiepte erneut und fing an, zu hüpfen.

Und das wiederum sorgte dafür, daß der Blonde leise lachte, sich entspannte und das kleine Kügelchen betrachtete, das sich sichtbar zu freuen schien. "Aus einem Haar ? Du bist wirklich ein Magier, wenn du so etwas tun kannst. Wow ..." Erst dann antwortete er auf die vorige Frage und lächelte zu Sui, der sich mittlerweile auf einem Arm abstützte und zu ihm herabsah. "Ja – Gewitter, in denen ich schwebe. Manchmal auch nur Wolken ... so, wie wenn ein Flugzeug die Wolkendecke durchbricht, du siehst unter dir die Wolken und vor dir ist eine weiche, warme Sonne und alles ist in Licht gebadet. Wie gesagt, ich träume nicht oft ... doch wenn, dann sind es diese Träume und sie sind wunderschön."

"Hmmm ... das könnte ein Hinweis auf deine Fähigkeiten sein. Also das, was in dir schlummert." Träume deuteten hin und wieder drauf hin und da Chris das Wetter ein wenig durch seine Gefühle beeinflussen konnte, war der Verdacht nicht gerade abwegig. Sein kleiner Diener amüsierte sich derweil und machte sich ganz flauschig, damit er gestreichelt wurde. Sui hatte ihm nach einer gewissen Zeit einen Namen gegeben, ein Wesen, das so eigenwillig war, hatte einen eigenen Namen verdient. "Es kann sogar darauf hinweisen, daß du auch schweben könntest."

"Schweben ? So wie du in deinen Shows ?" Das machte Chris sichtbar neugierig, während er das winzige Flauschknäuel in seiner Hand streichelte und zu einem wohligen, weichen Fiepsen brachte. "Kannst du mir das erklären, Sui ? Du weißt so viel mehr als ich darüber."

Sui setzte sich jetzt doch anders hin und dachte kurz darüber nach, wie er das Ganze erklären sollte. "Es sind die Elemente. Magier bringen sie dazu zu tun, was sie wollen. In den Shows beeinflusse ich die Luft um mich herum so, daß sie mich schweben lässt." Er zeigte es kurz und bat die Luft mit einem leisen Spruch, daß sie ihn anhob und über dem Bett schweben ließ, und dann wieder zurück auf das Bett setzte. "Die Elemente zu beherrschen ist nicht sehr einfach. Nicht viele Magier können so etwas, denn die Elemente lassen sich nur schwer beeinflussen. Schamanen können das besser, aber das ist wieder eine andere Sache, die ich dir später erkläre. Du scheinst halt Talent für Wetter zu haben, also den Wind und vielleicht auch das Wasser. Man sollte es herausfinden, weil es unkontrolliert gefährlich sein kann. Deine Hypnose ist wieder eine andere Eigenschaft, die du schon sehr gut beherrschst."

Nun doch ein wenig ernster werdend, seufzte Chris und blickte ein wenig abwesend auf das kleine, fiepsende Fellkügelchen, das er streichelte. In ihm jagten sich Erinnerungen und es dauerte auch einige Momente, bis er wieder leise antwortete. "Ja, ich weiß. Diese Kraft erwachte, als ein Räuber meine Eltern und mich angriff – er tötete sie, doch als er auch mich angriff, erwachte diese Kraft und ich hypnotisierte ihn. Das war das erste Mal, daß ich diese Kraft einsetzte – und auch das erste Mal, daß ich Jemanden gegen seinen Willen beeinflußte, er blieb bei uns, bis die Polizisten kamen und ergab sich freiwillig, gestand alles und ließ sich verhaften. Es machte mir Angst – und ich schwor mir, daß ich das unter Kontrolle bringen würde und seither habe ich Niemanden mehr gegen seinen Willen hypnotisiert. Auch wenn es schwer war, das im Waisenhaus zu schaffen. Weißt du ... ich schicke dem Mann auch Heute noch Karten, um mich bei ihm zu entschuldigen. Denn eigentlich, wenn man es genau nimmt, habe ich mit ihm nichts anderes gemacht als er mit meinen Eltern: Ich habe ihm willentlich sein Leben genommen." Man sah, daß es Chris sehr belastete, als er daran dachte – und daß er sich noch immer die größten Vorwürfe machte.

"Aber immerhin ist er noch am Leben. Und deine Worte beweisen erneut, daß du weiß bist, du denkst eher an ihn als an dich. Ich habe eine ähnliche Erfahrung gemacht, meine Eltern wurden von einem Schwarzmagier ermordet. Dieser Mann hatte auch so etwas hier." Sui blickte zu Toki und kraulte ihn sanft. "Ein willenloser Diener, der mich danach überwachte und meine Kräfte raubte ... und er verursachte diese Träume. Ich habe Glück, daß ich neutral blieb und nicht schwarz wurde, ich denke, darauf hatte dieser Mann appelliert. Aber jetzt ist er tot und ich habe meine Ruhe, und kann leben. Wegen deinen Kräften - es ist gut, daß du die Hypnose beherrscht, aber auch deine anderen Fähigkeiten müssen richtig geweckt werden, damit du sie beherrschen kannst, denn sonst könnte etwas ähnliches wie damals passieren." Wahrscheinlich schlimmer, Unwetter konnten eine Menge Schaden anrichten. "Ich weiß nur nicht, ob ich sie wecken kann, ich glaube, ein Schamane kann das besser als ich."

Das Geständnis Suis war unerwartet ... doch es ließ wieder ein scheues Lächeln auf den Zügen des Blonden erwachen, denn es zeigte ihm, daß Sui ihm vertraute, wenn er ihm das erzählte. "Es tut mir leid, daß dir das passierte ... ich weiß, wie man sich dann fühlt, sehr gut sogar. Du meintest, du wolltest mir noch mehr über die Schamanen erzählen – ich bin neugierig, bitte verzeih." Das interessierte Chris sehr, vor allem, da er ein wenig Angst davor hatte, daß diese Magie in ihm unkontrolliert ausbrechen könnte.

Chris wirkte etwas unruhig und Sui nahm Toki entgegen, als der Blonde ihn zurückgab. Das kleine Wesen verkroch sich gleich wieder in seinen Haaren und passte sich an. "Mach dir keine Gedanken, so schnell bricht das jetzt auch nicht aus. Und Schamanen sind ein Thema für sich. Sie gehen anders mit den Elementen um, als Magier. Viele Magier neiden es ihnen, denn sie haben mehr Macht über die Elemente, denn sie bitten sie und zwingen sie nicht. Es gibt nur wenige Magier, die das auch beherrschen. Ich rede kurz mit einem der Schamanen." Sui wurde still und konzentriere sich auf Neige. ##Neige ? Ich bräuchte deine Hilfe, um Kräfte zu wecken.##

Einige Tagesreisen wenig weiter weg schmunzelte der Werrabe und landete auf einem Dach, wandelte sich zurück in seine Menschform und genoß den Schein der Monde, die die Nacht erhellten. ##Ah, Sui ... ich habe schon darauf gewartet. Doch ich denke, für diese Aufgabe ist jemand Anderes besser geeignet, denn der junge Mann, den du gerade unter deine Fittiche nimmst, birgt in sich die Macht über das Licht und das Wetter. Und wer wäre dafür besser geeignet, als der Bringer des Frühlings ? Er wird Morgen bei euch sein ... und viel Glück noch bei dem Wettbewerb.## In den Gedanken Neiges spiegelte sich sein Lachen wieder und die Zärtlichkeit, die er für Sui empfand – auch wenn sie kein Paar geworden waren, so nahm der junge Magier doch einen sehr speziellen Platz im Herzen des Werraben ein.

##Althai ? Und ich danke dir, Neige.## Die Zuneigung Suis, die er für Neige empfand, schwang mit, doch dann unterbrach er den Kontakt und atmete tief durch. "Licht und Wetter ... Morgen bei Sonnenaufgang kommt Althai, der Bringer des Frühlings. Neige meint, er ist am Besten geeignet." Sui selbst machte sich schon auf Schmusestunden gefasst, denn Neige hatte schon mal von dem Sonnenadler erzählt, der so schmusig war.

Nun doch ein wenig verwundert, beobachtete Chris, wie Sui abwesend wurde und scheinbar in Gedanken mit Jemandem zu reden schien ... erst nach einigen Momenten wurde dessen Blick wieder klar und er sprach mit ihm über das, was er erfahren hatte. "Althai ? Bitte, kannst du mir das erklären ? Und auch das gerade eben – du warst so abwesend, als ob du mit deinem Inneren ganz woanders wärst. Ein wenig hatte ich Angst um dich, aber das hat etwas damit zu tun, daß du Magier bist, nicht wahr ?"

"Nein ... eher, weil mir Neige das Gedankensprechen geschenkt hat - so kann ich ihn rufen. Ich mache das nicht so oft, daher wirke ich dabei immer etwas abwesend. Werwesen und Vampire können das von Geburt an und sind daher viel besser darin. Magier im Allgemeinen nutzen das hier." Sui ließ eine Kristallkugel erscheinen, sie war schwarz und hatte innen einen helleren Kern, der die Farbe seiner Augen hatte. Das Innere schimmerte wie ein Opal in verschiedenen Abstufungen der Augenfarbe. "Eine Kristallkugel."

Alleine schon, daß Sui die Kugel scheinbar aus dem Nichts erscheinen ließ, zeigte Chris, daß er ein starker Magier sein mußte ... doch als er die Kugel betrachtete, konnte er sich ein Schmunzeln nicht verkneifen und lachte schließlich leise, als er wieder zu ihm aufblickte. "Bitte verzeih ... ich mußte nur gerade daran denken, daß so viele Scharlatane für die Wahrsagerei oder das angebliche Kommunizieren mit Geistern ebenfalls Kristallkugeln nehmen. Ich glaube, wenn die wüßten, daß dieses dumme Klischee sogar einen wahren Kern hat, würden sie schreiend Reißaus nehmen."

"Die haben dann aber diese durchsichtigen Kugeln, die wie Glas aussehen. Jeder Magier formt seine Kugel selber, daher unterscheidet sich jede Kugel von der anderen. Und es gibt durchaus Magier, die diesem Beruf nachgehen und ihre Kugel dafür nutzen. Aber selbst denen sollte man nicht unbedingt trauen, sie haben keine Möglichkeit auf die Zukunft, aber die Vergangenheit kann man schon abfragen." Sui reichte seine Kugel an Chris, so konnte er sie sich genau ansehen und auch beruhigen.

Der Blonde lächelte scheu, als er die wunderschöne Kugel nahm – sie fühlte sich wundervoll an und er streichelte unwillkürlich darüber, ehe er sich ein wenig näher an Sui kuschelte und zu ihm aufsah. "Sie fühlt sich wundervoll an ... fast so gut wie du, Sui. Der Schamane kommt Morgen früh, nicht wahr ? Hast du denn noch etwas vor ? Oder möchtest du noch hierbleiben, bis er kommt ?" Auch wenn Chris scheu war, er fragte dennoch ... und hoffte, daß der Schwarzhaarige noch bleiben wollte, denn es war schön, bei ihm zu liegen.

"Ich bleibe gern, ich denke, es ist besser, ich bin da, wenn Althai kommt." wisperte Sui und legte sich langsam zurück. Seine Kugel ließ er wieder verschwinden und zog Chris wieder in seine Arme. "Ich bin schon gespannt, wie deine Kugel aussehen wird ... es ist dann eine deiner ersten Prüfungen als Magier. Ich hoffe, du willst einer werden, ich hatte dich gar nicht gefragt." Das kam Sui erst jetzt, er hatte Chris ja ziemlich überfallen.

Der schmunzelte leise und nickte, ehe er sich näherkuschelte und leise antwortete. "Natürlich möchte ich, Sui. Ich weiß, was es heißt, Verantwortung für seine Fähigkeiten zu übernehmen – und ich bin auch bereit dazu, da ich Niemandem schaden will. Außerdem bin ich neugierig und wenn es geht, würde ich gern ein wenig mehr Zeit mit dir verbringen und dich kennenlernen ? Falls du es möchtest ..."

Sui wollte das auch gern und nickte, als er ein leises "Ich möchte sehr gern. Und am Liebsten wäre es mir, wenn ich diesen Wettbewerb sausen lassen könnte." zu ihm sprach. Tun könnte er es, aber er hatte leider einen Vertrag unterschrieben und bekam Geld dafür. Aber die paar Tage überlebte er auch noch. Sui hatte ja ein wenige Ruhe bei dem Blonden und war daher so entspannt, daß er schon jetzt leicht döste.

"Ich kann dich verstehen ... um ehrlich zu sein, warst du auch der einzige Grund, wieso ich überhaupt mitgemacht habe. Nun, wir sehen ja, ob ich überhaupt weiterkomme – schließlich habe ich nun keinen Anreiz mehr, daß ich mich da so reinhänge, Hm ?" Dann schmunzelte Chris leise und kuschelte sich näher, zog die Decke über sie Beide und legte den Arm um den geringfügig Kleineren, um ihn noch ein wenig näher an sich zu ziehen. Es fühlte sich herrlich an, Sui zu fühlen und ihn bei sich zu wissen ... die sanfte Erfüllung eines schon lange gehegten Traumes.

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