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“Da solo per sempre (Für immer allein)” 04
 

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Wieder zurück in der Gegenwart ...

Alleine schon der Gedanke an damals ließ Noir leise aufseufzen und er hauchte Dom einen zärtlichen Kuß auf die Lippen, ehe er sich einfach an ihn anlehnte und lächelte. "Ich kann mich noch gut an damals erinnern ... ich dachte, ich müßte vor Glück platzen, als wir uns küßten. Bis zu dem Zeitpunkt war es der schönste Augenblick in meinem Leben ... und du hast ihn noch getoppt, mein Herz."

"Ja, das erste Mal ... oh Gott, ich war so aufgeregt und hatte keine Ahnung, was ich machen sollte. Ich war froh, daß du schon etwas Erfahrung hattest." Sicher wußte Dom damals, daß Männer natürlich Analsex hatten ... aber er hatte sich das nie vorstellen können weil er dachte, daß es doch sehr wehtun mußte.

Die Erinnerung daran ließ Noirs Lächeln tiefer werden und er nickte, ehe er seine Hand sanft über die Brust zum Bauch des Größeren und weiter herabwandern ließ. "Ja, ich hatte damals einen sehr guten Lehrer - doch sowohl der Sex mit ihm als auch jeder Sex, den ich danach hatte, kam nicht an das heran, das wir beide teilten, mein Herz. Es liegt wahrscheinlich an den Gefühlen, doch ich sage es dir einfach: Mit dir war es am Schönsten, mein Herz."

"Das hoffe ich doch." Dom lachte und küßte Chris nochmals. Er war leicht erregt von dem Streicheln der Hand und ließ es sich nicht nehmen, seinen Liebsten zu berühren. "Vielleicht sollten wir nachher mal das Bett testen ?"

"Nicht hier, mein Herz - dieses Haus sollte nur deiner Arbeit und den Jungs dienen, die du betreust. Für unser privates Vergnügen möchte ich meine Wohnung hernehmen ... wenn es dir recht ist ?" Noir wußte, daß Dom noch immer sehr gläubig war und seine Arbeit sehr ernst nahm ... und er wollte nicht, daß ihn etwas hier an das erinnerte, das außerhalb seiner Arbeit lag und eigentlich für ihn verboten war.

"Ich meinte ja auch dein Bett. Hier würde ich das nie machen ... schmusen ja, aber kein Sex." Was das anging, war Dom sehr gewissenhaft, und er küßte den Schwarzhaarigen erneut. Dessen Worte zeigten ihm aber auch, wie ernst Chris nahm, was er hier tat, und dafür liebte er ihn auch.

Natürlich respektierte Noir die Arbeit Dominics ... denn dieser war schon immer sehr gläubig und gewissenhaft gewesen, und im Gegenzug respektierte er auch die Arbeit Noirs. Es war der gegenseitige Respekt voreinander, der die Grundlage für ihre tiefe Liebe bildete ... und Noir schmunzelte leise, erwiderte den sanften Kuß und ließ seine Fingerspitzen durch die braunen Haare seines Liebsten streichen, während er ihn mit der Linken näher an sich zog.

Dom löste sich aber und setzte sich so hin, daß Chris halb auf ihm liegen konnte. So war es kuscheliger, und sie hatten etwas mehr voneinander. "Ich glaube, das war mit die glücklichste Zeit überhaupt." Sie hatten nur wenige Monate zusammensein dürfen. "Es tut mir noch immer so leid, daß ich einfach wegbin ... ich dachte das Beste."

Natürlich kuschelte sich der Schlankere noch ein wenig näher an ihn und küßte ihn kurz, ehe er leise seufzend nickte. "Auch für mich war es die glücklichste Zeit, die ich hatte ... es war so schön, Dom. Nur wir zwei und das kleine Schrebergartenhäuschen, in dem wir uns entdeckten ... weißt du eigentlich, daß ich es noch immer habe, mein Herz ? Ich konnte es nicht abgeben, ich habe es gekauft und bepflanzen lassen."

"Im Ernst, du hast es noch ? Da müssen wir unbedingt mal hin !" Dom war sichtlich erstaunt und freute sich total ... und er wollte wirklich gern wieder dorthin, gerade wegen der Erinnerungen. "Ich wette, du hast den Garten mit Rosen bepflanzen lassen, oder ?"

"Natürlich ... und er sieht aus wie ein wahrgewordener Traum, gerade jetzt im Juni. Und ich würde mich freuen, mit dir hinzufahren ... ich fahre ein paar Mal im Jahr hin, um ein wenig in Erinnerungen zu schwelgen, und nun kann ich es wieder mit dir tun und vielleicht einige davon wieder auffrischen." Alleine schon der Gedanke an die Zärtlichkeiten, die sie in diesem kleinen Häuschen geteilt hatten, ließen Noir fast aufschnurren, doch er hielt sich zurück und streichelte nur wieder leicht mit der Hand über die kräftige Brust des Braunhaarigen.

"Ich komme nur zu gern mit dir dahin… ich habe auch immer wieder daran gedacht." Dom seufzte leise, denn er mußte an die letzten Tage denken, die sie gemeinsam gehabt hatten. Damals hatte sich schon seine Zukunft angebahnt, denn seine Schwester war total verliebt in ihren jetzigen Ehemann.

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Dreiundzwanzig Jahre in der Vergangenheit .

Dom lächelte, als Chris sich an ihn kuschelte. Es war immer wieder schön, hier in dem Schrebergartenhäuschen zu sein ... ihr geheimer Ort, an dem sie ungestört zusammensein konnten. Innerlich schwelte es trotzdem, denn es stand ein Familiengespräch wegen seiner älteren Schwester und ihrer Liebe zu ihrem Freund an.

Doch der Schwarzhaarige merkte, daß etwas auf der Seele Doms lag, und so löste er sich ein wenig, drehte sich seitlich und sah ihn mit einem leicht wehmütigen Lächeln an. "Erzählst du mir, was dich bedrückt, mein Herz ? Ich merke schon seit Tagen, daß dir was auf der Seele liegt, und möchte dir helfen." Er hoffte, daß der Größere sich ihm öffnen würde ... denn auch das gehörte zu einer Beziehung, und Chris machte sich langsam aber sicher Sorgen um seinen Liebsten.

"Ach, ich mach mir nur Sorgen um Lucia ... sie ist total verliebt, aber es gibt Probleme mit der Familie von ihrem Freund. Wir wollen die Tage darüber beraten, was wir tun werden." Es gab noch mehr, aber das konnte er noch nicht erzählen. "Du weißt, wie sehr ich meine Schwester liebe ... ich sorge mich eben."

Das ließ Chris leise seufzen und er nickte, denn er wußte nur zu gut, daß zwischen Dom und seine Schwester sich mehr als nur gut verstanden. Es war schon so, als Chris hierher zog und Lucia durch ihre Pupertät Ärger mit ihren Eltern hatte ... und mit den Jahren hatte es sich noch verschlimmert, erst seit einigen Monaten wurde das Verhältnis wieder besser, vor allem, als sie ihren Freund kennenlernte und ihr ganzer Lebenswandel ruhiger wurde. "Natürlich weiß ich das ... und natürlich sorgst du dich, du liebst sie. Ich hoffe, daß sich alles wieder einrenkt - ihr Freund und sie lieben sich wirklich."

"Ja, sehr ... und ich freue mich für die beiden. Und ich denke, es wird alles gut werden ... er ist auch Italiener, und italienische Familien bekommen solche Dinge immer irgendwie geregelt." Was das anging, war er zuversichtlich - auch wenn er trotzdem ein wenig Magengrimmen hatte weil er schon wußte, daß Luigi eigentlich Pfarrer werden sollte, um den Platz seines Onkels einzunehmen.

Das wußte Chris allerdings nicht, und so nickte er nur vertrauensvoll zu Dominic und kuschelte sich wieder an ihn heran. "Dann ist es ja nicht weiter schlimm und alles wird sich regeln. Ich kann mir nicht vorstellen, daß es nicht klappt - denn selbst ein Blinder sieht, wie sehr die beiden sich lieben." Für ihn war es so einfach und er hoffte, daß es auch für das junge Paar so einfach werden würde ... denn gerade die Mutter Dominics schwärmte sehr über die Liebe auf den ersten Blick und die Liebe Gottes, und so hoffte Chris, daß sie alles in die richtigen Bahnen leiten würde.

"Ja ... sie lieben sich so sehr, wie wir uns lieben." Dom küßte Chris und genoß es, ihn bei sich zu haben. "Ich muß heute leider etwas früher los." Es war noch einiges zu erledigen, denn es wurde ein waschechtes Familientreffen.

Das ließ den Schlankeren leise seufzen, denn er ahnte schon, wieviel Arbeit das werden würde. "Schade, mein Herz ... ich würde gerne noch ein wenig mit dir zusammensein, aber wenn das eine Familienfeier wird, dann habt ihr genug mit den Vorbereitungen zu tun." Während er sprach, richtete Chris sich auf und schwang die Beine über den Rand des Bettes, stand auf und ging in das kleine Bad, um sich dort abzuduschen.

Dominic wartete und setzte sich schon mal auf, denn im Bad war nicht sehr viel Platz und er konnte Chris genießend beobachten, weil die Tür offen war. Er fand es schade, daß er schon gehen mußte und seufzte leise. "Nächstes Mal bleibe ich die ganze Nacht ... wenn du magst, und kannst."

Der Schlankere kam gerade aus dem Bad und lächelte, als er zu Dominic kam und ihn sanft küßte. "Gerne, das weißt du doch ... und ich habe den Kondomvorrat aufgefrischt." Dann lachte er leise, löste sich und ging zu dem kleinen Eßtisch, da er seine Kleidung auf einen der beiden Stühle gelegt hatte. Während Dominic zur Dusche ging, zog sich Chris an und richtete ihm dessen Kleidung, ehe er leise summend zum Kühlschrank ging und nachsah, ob noch ein Joghurt oder etwas Saft darin war.

Dom beeilte sich, trocknete sich nach dem Duschen sofort ab, und zog sich dann an. "Hast du noch was zu futtern gefunden ?" Er sah zu, wie Chris im Kühlschrank wühlte und lächelte. "Wir müssen den mal auffüllen."

"Ehrlich ? Das werde ich Morgen gleich nach der Schule machen, es ist nämlich nur noch Joghurt da und eine Packung Hartwurstscheiben. Paßt zwar nicht ganz zusammen, aber wird schon schmecken, hm ?" Als er endete, richtete Chris sich auf und schloß den Kühlschrank mit einem gekonnten Hüftschwung, während er den Joghurt und die Wurstpackung in den Händen hielt. "Zuerst die Wurst ? Oder den Joghurt ?"

"Wurst, der Joghurt ist dann der Nachtisch." Dom schnappte sich gleich eine Scheibe und aß sie genüßlich. Er mochte diese würzige Wurst, und konnte meistens kaum genug davon bekommen. "Wurst müssen wir dann auch noch nachlegen."

"Natürlich ... ich weiß doch, wie gern du sie ißt." Auch der Schwarzhaarige nahm sich eine Scheibe und aß sie genüßlich, ehe er mit Dominic den Joghurt teilte und den Löffel abwusch. Auch das war schnell erledigt und sie traten aus dem kleinen Schrebergartenhäuschen, sperrten es zu und gingen gemeinsam durch die Gärten, bis sie sich am Ausgang verabschiedeten.

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Wieder zurück in der Gegenwart ...

"Das war das letzte Mal, das wir zusammen waren, mein Herz ... ich kann mich noch gut daran erinnern. Nach diesem Familientreffen konnten wir uns nicht mehr sehen, weil du immer von deiner Familie eingespannt wurdest ... uns blieb nurmehr die Schule und auch dort warst du in dich gekehrt und eher abweisend." Es lag keine Anklage in Noirs Stimme und er lächelte sanft, denn nun würde er hören, was damals wirklich passierte.

"Oh, es tat mir so weh, dich abzuweisen. Ich mußte aber .. ich wollte nicht, daß die Trennung so schwer wird. Bei dem Familientreffen waren so ziemlich alle da, die da sein mußten, auch der Onkel von Luigi. Er ist Priester gewesen, und hatte selber keinen Nachkommen ... Luigi sollte seinen Platz einnehmen, weil er der zweite Sohn ist. Ich weiß, das ist etwas mittelalterlich, aber es bedeutete den Familien immer sehr viel." Dominic seufzte leise. "Aber Luigi wollte nicht - er hatte es eigentlich nie gewollt, und meine Schwester war am Boden zerstört. Die zwei waren so verliebt ... sie sind noch immer glücklich, und haben jetzt schon fünf Kinder. Ich konnte das doch nicht zerstört sehen, also bot ich an, die Aufgabe zu übernehmen. Die Familien wären eh durch die Hochzeit verbunden."

"Stattdessen hast du dein eigenes Glück geopfert, mein Herz ... und durch deine Entscheidung auch dafür gesorgt, daß wir uns jetzt und hier wiedergetroffen haben. Ich denke, es war so bestimmt, mein Herz - denn nur so konnte deine Schwester glücklich werden, und nun hast du zweien meiner Söhne ein ebensolches Glück geschenkt, und mir auch. Und sage nicht, du hättest die Entscheidung bereut, mein Herz ... dafür kenne ich dich nur zu gut, du warst schon immer sehr gläubig und bestens dafür geeignet, Priester zu werden, da du dich um die Leute kümmerst." Chris war ihm nicht böse ... er war es niemals gewesen, auch wenn es damals mehr als nur schmerzte. "Es war nur schade, daß es damals so ein Schweigen um alles gab ... Niemand wußte, weshalb ihr alle plötzlich weggezogen seit. Meine Mutter machte sich große Sorgen um euch alle, sogar noch einige Jahre danach ... du weißt, wie eng sie mit deiner Mutter befreundet war."

"Ja, ich weiß - und es tut mir leid, daß alles so kam. Wie geht es deiner Mutter ?" Dom wollte das die ganze Zeit schon wissen, denn er hatte die Familie von Chris auch sehr gemocht.

Die Frage ließ den Schlankeren leise seufzen, ehe er ein wenig wehmütig lächelte und sich an die Couch anlehnte. "Sie und Vater starben ein Jahr, nachdem du weggezogen bist ... ein Truck ist in ihren Wagen gekracht, sie waren sofort tot. Das war der Grund, weshalb ich nach San Franzisco zog und meine Karriere als Edel-Gigolo begann ... später war ich auch Host, zog immer wieder um und kam so auch zu meinen Ziehsöhnen, die ich über alles liebe. Aber ich habe dich niemals vergessen, Dom ... und seit dir auch keinen anderen Mann außer meinen Söhnen und Freunden in mein Herz gelassen."

"Was ? Oh, Gott, das tut mir so leid." Dom war sichtlich betroffen und drückte Chris sacht an sich. Er wußte ja, daß Chris auch eine extrem gute Beziehung zu seinen Eltern gehabt hatte, und der Verlust mußte wirklich gewaltig gewesen sein. Er würde die zwei in seine Gebete mit einschließen und er hoffte, daß er jetzt keine alten Wunden aufgerissen hatte.

Es ging dem Schwarzhaarigen noch immer nahe ... doch es war schon lange nicht mehr so schlimm, wie es damals gewesen war und die Nähe seines Gefährten tat so gut, daß Noir leise seufzte und sich einfach an den Größeren schmiegte. "Das muß es nicht, du wußtest es ja nicht, Dom. Und es ist schon lange nicht mehr so schlimm wie damals, und ich bin mir sicher, daß sie nun auf uns herablächeln und sich für uns freuen. Gerade, daß wir nun endlich zusammen sind, ist wie Balsam für mich, mein Herz ... du füllst die Leere, die ich immer in mir gehabt hatte." Dann reckte sich Noir ein wenig und küßte Dom, ehe er sanft lächelte und sich wieder an ihn heranschmiegte und einfach nur ihre Nähe genoß.

"Laß uns zu dir gehen, ja ? Die ganzen Kisten kann ich gerade nicht mehr sehen." Dom wollte jetzt etwas Zeit mit Noir verbringen und er hoffte, daß sein Liebster den Wink verstand.

Das tat er natürlich und lächelte, ehe er Dom zärtlich küßte und sich von ihm löste. "Gerne, mein Herz - ich kann es kaum erwarten, dich wieder fühlen zu können. Komm, ich habe auch das Bett frisch bezogen." Dann erhob er sich und hielt Dom die Hand hin, um ihm aufzuhelfen.

Dom nahm die Hand lächelnd an und ließ sich vom Sofa ziehen. Er sagte jetzt nichts weiter, denn es war nicht nötig. Die Zeit, in der sie allein waren, war vorbei ... sie hatten wieder zueinandergefunden, und würden hoffentlich auch für immer zusammenbleiben.

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