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“A perfect host” 02
 

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Nach etwa einer Stunde blickte Remie auf und lächelte, als er sah, daß sein Gast schon fast unter seinen Händen schnurrte. Gerade dieses Mal war es dem Rothaarigen leichter als sonst gefallen, da der blonde Manager viel von Hygiene zu halten schien - die Haare waren gewaschen und auch gepflegt, ebenso wie die Haut, auch wenn sie ein wenig rauer und fest war und damit zeigte, daß der ehemalige Footballer es durchaus gewohnt war, an der frischen Luft zu sein und Sport zu treiben. "Sie haben nur noch eine Stunde, mein Herr ... sie sollten langsam aus dem Bad kommen, wenn sie wollen, kann ich sie trocknen ? Oder soll ich ihnen lieber das Essen kommen lassen, während sie sich abtrocknen und wieder ankleiden ?"

"Ich denke erstmal das Letzte. Ich hab jetzt doch schon Hunger." Morris streckte sich leicht und knurrte wohlig. Dann kam er aus der Wanne und ließ sich noch kurz das Handtuch reichen. "Ich bin lange nicht mehr bei einer Massage eingeschlafen, es war wirklich klasse."

Dieses ehrliches Kompliment ließ Remie leicht erröten und er lächelte, als er ein leises "Ich danke ihnen." antwortete. Dann löste er sich und ging in das Hauptzimmer, rief kurz über das Handy den Zimmerservice und legte dann auf, brachte den Kleiderbügel mit der Kleidung und hängte ihn an den Haken im Bad, ehe er wieder zur Zimmertüre zurückkehrte und dort auf den Service wartete. Dieser kam auch keine fünf Minuten später und Remie bedankte sich, schob den Wagen zum Tisch und begann damit, das Essen für seinen Gast zu richten.

Es dauerte nicht lange, dann kam Morris in das Zimmer und setzte sich an den gedeckten Tisch. "Möchten sie auch etwas davon ? Es ist wirklich reichlich." Er bot es höflich an, denn der Snack war doch etwas größer als erwartet, aber es duftete fantastisch.

Es war ungewöhnlich, daß ein Gast dies anbot - doch Remie sah, daß es ernst gemeint war und lächelte, als er sich ihm gegenüber setzte und eines der kleinen Brötchen nahm. "Ich danke ihnen, Mr. Green ... nicht viele bieten das an und es ist mir eine Freude, dies mit ihnen teilen zu können."

"Das finde ich sehr schade, denn ich finde ein gemeinsames Essen auch sehr entspannend und angenehm." Morris lächelte und schnappte sich die Bierflasche, um das Bier gekonnt in das große Glas zu füllen.

Und damit kam er Remie zuvor, der gerade eben genau das hätte machen wollen. "So geht es auch mir, Mr. Green ... vor allem in solch angenehmer Gesellschaft. Und das sage ich nicht nur, weil sie mein Kunde sind - es ist schön, einmal einen so ruhigen und angenehmen Kunden verwöhnen zu dürfen, eine angenehme Abwechslung."

Morris lächelte einen Moment, trank erstmal einen Schluck und antworte erst danach. "Ich bin früher etwas wilder gewesen, aber ich habe gelernt auszukosten was ich habe, und das tue ich mit Vorliebe."

"Ein wenig wilder ? Oh, ich denke es wäre ein Erlebnis wert gewesen, sie zu dieser Zeit kennenzulernen. Auch wenn ich mich jetzt gewiß nicht beschweren kann, Mr. Green." Das Lächeln des Rothaarigen wurde einen Moment lang ein wenig tiefer und genießender, ehe er sich wieder fing und einen weiteren Bissen des Brötchens nahm.

"Vielleicht kommt die Seite ja hin und wieder durch, mal sehen ... und ich bin ganz zufrieden, so wie es jetzt ist." Morris genoss es, daß er nicht mehr spielte und nahm nun auch einige Bissen. "Sind ihre anderen Kunden so anders ?"

Diese Frage überraschte Remie sichtbar und er brauchte einen Moment, ehe er sich wieder fing und leise schmunzelte. "Natürlich ? Dieser Club ist nur für sehr wohlhabende Klientel und die meisten dieser Männer lassen sich leider viel zu oft und zu gern gehen. Manche sind trainiert - doch es ist meist nur das, was man in den Fitnessstudios tun kann. Und wieder andere sind zu schlank, sie vergessen im Streß ihres Alltags oft zu essen oder auf sich zu achten."

"Geht mir hin und wieder auch so mit dem Essen, aber ich hole es wieder auf." erklärte Morris und lächelte weiterhin. Das Gespräch war angenehm, denn im Gegensatz zu anderen Hosts beschwerte sich der Rotäugige nicht. "Arbeiten sie auch als Model ? Ich hab das Gefühl, ich hab sie schon mal gesehen."

Das ließ Remie leise schmunzeln und er nickte, nahm einen Schluck Wasser und strich seine längeren Oberhaare zur Seite, als er ihm antwortete. "Manchmal, ja ... es ist ein einträglicher Nebenverdienst und ich darf die Kleidung behalten. Auf diese Weise kann ich etwas tun, das ich gerne mache und habe immer einen vollen Kleiderschrank mit der neuesten Mode."

Morris lachte leise. "Sie denken wirklich praktisch, das gefällt mir." Das tat es wirklich. Der junge Mann dachte nach, was er tat und wie er es tat, das war eindeutig. "Sie sind intelligent, das finde ich gut."

"Sie schmeicheln mir, Mr. Green ... aber es gefällt mir, aus ihrem Munde klingt es ehrlich und auch in ihren Augen kann ich sehen, daß sie es wirklich so meinen. Auch das ist sehr selten, gerade in meinem Gewerbe als Host und Model." Sicherlich bekam Remie oft genug Komplimente - doch außer den anderen Hosts und Noir meinte es selten einer ehrlich.

"Ich finde es selbstverständlich, so etwas zu loben. Es gibt genug oberflächliche Menschen und ich meine immer, was ich sage." Das war Morris immer sehr wichtig gewesen und er machte auch nicht leichtfertig Komplimente. Gerade wenn es um Aussehen ging, sprarte er damit doch sehr.

Erneut etwas, das Remie nicht erwartet hätte und das ihn positiv überraschte. Er hoffte, daß dieser Mann ihn vielleicht wieder buchen würde und Remies Lächeln wurde genießend, als er daran dachte, daß es vielleicht auch mehr als nur eine Massage werden konnte. Die schwarzroten Augen des Hosts verengten sich bei dem Gedanken ein wenig und er neigte sich vor, um noch eines der belegten Brötchen aufzunehmen und abzubeißen, es auszukosten und erst dann zu antworten. "Das ist eine Eigenschaft, die ich sehr bewundernswert finde, Mr. Green ... und ich hoffe, daß sie sie niemals ablegen werden. Und ich genieße unser Gespräch sehr, es ist schön einmal mit einem Gast zu reden, der nicht die üblichen Lobhudeleien erwartet."

Daß der Host so zurückhaltend flirtete, war ebenso angenehm wie alles andere, was bisher passiert war, und Morris ging ein wenig darauf ein. "Ich bekomme so schon genug Lob und sonstiges, da bin ich froh, wenn ich das hier nicht zu hören bekomme. Sie hören das sicher auch oft genug, oder ?" Er neigte sich zu dem Rotäugigen und lächelte warm.

"Natürlich ... ich bin Host und Model. In dieser Hinsicht geht es mir nicht anders wie ihnen, auch wenn das, was die Männer mit ihrem falschen Lob erreichen wollen, ein wenig differiert." Auch Remie neigte sich ein klein wenig vor - er ließ sich überraschen, wohin dies führen konnte und lächelte, da er fühlte, wie er eine kleine Hoffnung hegte.

So waren sie sich doch recht nah und Morris konnte einen noch besseren Blick in die schwarzroten Augen des Hosts werfen. "Sind die in echt so rot ? Das ist ja irre." Das lenkte ihn so ab, daß er erstmal nicht mehr wusste, was er eben noch hatte sagen wollen. "Heisst du deswegen Red ?"

"Ja ... wegen meiner Haare und Augen. Und ja, die sind echt - ein sehr seltener, genetischer Effekt. Ich habe nicht sehr viele Körperhaare und bekomme keinen Bart ... und alle meine Haare sind sehr weich haben eine schwarzrote Farbe, ebenso wie meine Augen. Gefällt es ihnen, Mr. Green ?" Remie hoffte es sehr ... und er kam beim Sprechen noch ein klein wenig näher, so daß er die letzten Worte in das Ohr seines Gastes wispern konnte.

Morris schauderte sacht und drehte seinen Kopf ein kleines Stück, so daß seine Lippen die glatte Wange des Rothaarigen berührten. "Kein Bartwuchs fühlt sich gut an." raunte er sacht und lächelte erneut. "Ich finde es schön, und irgendwie siehst du aufregend aus."

Daß sein Gast erneut in das vertraulichere 'du' schlüpfte, war etwas, das Remie ebenfalls sacht erschauern ließ, ebenso wie die leisen Worte an seiner Wange. "Ich kann das Kompliment nur zurückgeben ... ich habe eine Schwäche für trainierte, maskuline Männer, die ohne das übliche Macho-Gehabe auskommen."

"Finde ich unnötig und ich habe das auch schon abgelegt. Als Jungspund war ich anders, aber ich vermisse es nicht." Morris raunte weiter und seine Lippen bewegten sich an der Wange von Remie entlang. Der Rothaarige roch sehr gut und Morris atmete den Geruch sehr tief ein.

Und Remie genoß dies sichtbar, schloß die Augen und hob eine seiner schlanken Hände, um leicht über die Schläfe durch die weichen, blonden Haare seines Gastes zu streichen. Zu dessen Worten sagte er nichts - denn es reichte, ihn zu fühlen und seinerseits ihn fühlen zu lassen.

Morris genoss und strich weiter mit den Lippen über die Wange, und auch seine Nase berührte hin und wieder die weiche Haut. "Herrlich." wispernd, verlor er sich einen Moment und berührte sanft die Lippen des Rothaarigen mit den seinen.

Einen Moment lang war Remie zu verblüfft, um zu reagieren - doch dann öffnete er seine Lippen ein klein wenig und entspannte sich, erwiderte den Kuß so sacht, wie er ihn empfing und schnurrte schon fast, auch wenn es nur ein leiser, weicher Laut war, der seiner Kehle entrann. Doch seine Fingerspitzen blieben in den weichen, blonden Haaren und der junge Host hoffte, daß sein Gast nicht zurückschrecken würde.

Aber Morris schreckte nicht zurück, er vertiefte den Kuss einen Moment und zog sich dann langsam zurück, während er ein leises "Lecker." wisperte.

"Lecker ? Ja, das denke ich auch, Mr. Morris. Du bist sehr sanft und zuvorkommend, es ist schon lange her, daß Jemand so zärtlich war und ich finde das sehr, sehr schön." Remie lächelte erneut und seine Augen waren halb verdeckt, als er in die grünen Augen des Älteren blickte.

Aber das nicht lange, denn Morris hob seine Hand und schob den Pony des Rothaarigen beiseite. "Ich bin halt ein Bisschen anders ... schlimm ?" fragte er leise und sein eigenes Lächeln wurde einen Moment ein wenig frech.

"Überhaupt nicht. Im Gegenteil, es gefällt mir sehr. Und ich denke, das merkst du, nicht wahr ?" Auch das Lächeln auf den Lippen des Rothaarigen wurde ein wenig frecher, ehe er sich vorneigte und die Lippen über den Mundwinkel zur Wange und schließlich zur Schläfe seines Gastes wispern ließ.

Morris grollte weich und zog den Rothaarigen geschickt an dem kleinen Tischlein vorbei und zu sich auf seine Sofaseite. Dort legte er einen Arm um den Schlankeren und lächelte wieder wärmer. "Ich hoffe, ich bin nicht zu aufdringlich ?"

Er traf dabei auf keinerlei Widerstand und Remie lächelte, als er noch ein wenig näher kam, mit der Rechten über das Hemd über der breiten Brust seines Gastes strich und den Kopf ein wenig neigte, um ihn zu betrachten. "Überhaupt nicht, Mr. Green ... überhaupt nicht. Du bist zwar der Gast, doch wir Hosts haben das Recht uns zu weigern, wenn uns etwas nicht gefällt. Und ich glaube nicht, daß du gesehen hast, daß ich mich weigere, nicht wahr ?"

"Hmmm, Nein, hab ich nicht." erwiderte Morris und zog den Rothaarigen lieber auf seinen Schoß, denn so konnten sie leichter schmusen und sanfte Zärtlichkeiten austauschen.

Auch hier stieß er auf keinerlei Widerstand, denn der Rothaarige genoß es sehr, nun so nahe bei diesem kräftigen Körper zu sein. Und er nutzte es gleich zu seinem Vorteil, als er sich vorneigte und seinen Gast küßte, die Lippen wieder löste und erneut über die Wange zur Schläfe wandern ließ.

Morris erkundete derweil den Körper des Hosts, streichelte über dessen Rücken und auch über dessen eines Bein. "Hmmmm ... du riechst nicht nur gut, du fühlst dich auch gut an."

"Nur zu dumm, daß wir nicht genug Zeit haben, um es noch ein wenig mehr zu vertiefen, Mr. Morris. Aber ein wenig Zeit haben wir noch und ich würde mich freuen, wenn du und ich sie etwas nutzen könnten ?" Remie schmunzelte leise und neigte sich für einen kurzen Kuß näher, ehe er es genoß, mit den Lippen über dessen maskulines Gesicht zu streichen.

Um das zu genießen, schloss Morris seine Augen und seine Hände wanderten noch weiter über den nicht zu schlanken Körper des Hosts. "Ich komme bestimmt wieder. Ich mag dich und ich hoffe, du hast noch einige freie Termine für mich frei."

"Hmmm ... nun, ich denke schon. Die Woche fängt erst an und bisher hat sich nur heute Abend ein Stammkunde angemeldet. Also stehe ich dir zur Verfügung, wann immer du es diese Woche möchtest ?" Die Augen des Rothaarigen glitzerten vor Freude und er hoffte, daß sein neuer Gast zusagte und vielleicht ein Stammkunde werden konnte.

"Hast du denn noch Platz für einen Stammkunden ? Ich weiß, ich habe die anderen Hosts noch nicht kennengelernt, aber du gefällst mir so gut, daß ich dich behalten will." Das war nicht besitzergreifend gemeint und Morris unterstrich es mit einem erneuten, sanften Kuss.

Ein Kuß, in den Remie sich gerne fallen ließ. "Nun ... viele möchten meine Stammkunden werden, doch ich versuche, es in einem überschaubaren Rahmen zu halten und nur solche Kunden zu nehmen, die mir angenehm sind. Ich weiß nicht, wieso, aber du bist mir sogar sehr angenehm - jetzt weiß ich auch, wieso einer der anderen Hosts so auf dich steht, Snow hat alle Artikel über dich und eine riesige Fotosammlung."

"Hmmmm, dann kann ich mich ja glücklich schätzen, daß ich dir angenehm bin. Und dieser Snow sammelt wirklich Fotos und Artikel ? Selbst jetzt noch, wo ich nicht mehr spiele ?" Das überraschte Morris dann schon und er würde diesen Host ja auch gern mal kennenlernen. "Meinst du, er freut sich über ein Autogramm von mir ?"

Das brachte Remie dazu, leise zu lachen und er schmiegte sich noch ein wenig näher, um zu antworten und dabei mir den Fingerspitzen über den kräftigen Hals und die breite Brust zu kosen. "Aber natürlich ? Glaub mir, er wird sich nicht mehr einbekommen vor Freude. Aber ich warne dich vor, er wird dich kaum zu Atem kommen lassen, wenn du es ihm persönlich gibst."

"Irgendwie habe ich mir das schon denken können ... magst du ihn gleich holen ?" Morris war gespannt auf seinen Fan und lächelte breit. "Und nächstes Mal nehme ich mir viel mehr Zeit für das, was wir gerade getan haben."

"Hmmm ... Nein, ich denke, ich hole ihn nicht. Ich möchte die restliche Zeit nur mit dir verbringen, aber du kannst mir ja ein Autogramm für ihn mitgeben, Hm ? Und wenn du möchtest, kannst du ihn ja auch einmal kennenlernen. Und es wäre mir sehr recht, wenn du dir für das nächste Mal ein wenig mehr Zeit nehmen könntest ... ich kenne nämlich sehr viele Wege, dich zu entspannen." Bei dem Letzteren huschte ein verschmitztes Glitzern durch seine rotschwarzen Augen und Remie lächelte wieder, ehe er verspielt in das markante Kinn seines Gastes biß.

Der knurrte weich und hob das Kinn des Hosts so an, daß er dessen Lippen erneut mit den seinen verschließen konnte. "Versprochen. Nächstes Mal mehr Zeit, denn das will ich mir nicht entgehen lassen. Ich will dich dann noch besser kennenlernen ... von Kopf bis Fuß, wenn dir das recht ist." Morris fragte lieber nochmal, denn nicht jeder Host war dazu bereit.

Ihm antwortete nur ein sanftes "Gerne. Sehr gerne.", ehe Remie ihn wieder küßte und wohlig seufzte. Dann kam ihm allerdings eine Idee und er löste sich wieder etwas, nahm eines der belegten Brote auf und reichte es seinem Gast so, daß dieser einfach nur abbeißen mußte.

"Oh, was für ein Service." schnurrte Morris und biss ab. Er ahnte etwas und es bestätigte sich als er kaute, denn der Host schmiegte sein Gesicht an dessen und fühlte so den Kaubewegungen nach.

Es war eine instinktive Reaktion - und Remie war froh, daß sein Gast es nicht nur tolerierte, sondern auch selbst ein wenig zu genießen schien. Als das kleine Brot nach zwei weiteren Bissen aufgegessen war, nahm der Rothaarige ein weiteres auf und lächelte, als er es dem Blonden hinhielt. Gerade das war etwas, das er nur sehr selten tun konnte - denn entweder gebärdeten sich die Gäste wie Paschas, wenn sie den Host auf dem Schoß haben wollten, oder sie ließen ihn nicht. Und so war es auch mit dieser Art von Zärtlichkeit, denn es gab nicht viele Gäste, die diese Vorliebe teilten.

Aber in Morris hatte er einen dieser Gäste gefunden, und der genoss die Zuwendung wirklich sehr und machte artig den Mund auf, als der nächste Happen kam. Wenn er sich einen Host nahm, dann wollte er alles an ihm kennenlernen und das auskosten, was er von ihm bekam, die Abwechslung war spannend und immer wieder erfrischend, denn jeder hatte andere Vorlieben.

Remie war froh, daß der ältere Blonde so offen war und küßte ihn zärtlich, ehe er ihm das Bier reichte und selbst einen Bissen der Brote nahm. Es war schön, auf diese Weise den Rest ihrer Zeit zu verbringen - denn so konnten sie sie auf eine ihnen beiden angenehme Weise auskosten.

So vergingen noch die letzten Minuten und Morris seufzte leise, als er auf die Zimmeruhr blickte und sah, daß die Zeit nun um war. "Wann hast du Zeit für mich ?" fragte er leise, denn er konnte seine Termine immer gut planen.

"Eigentlich schon ab Morgen - sobald unser Haus aufmacht, Mr. Green. Und ich würde mich sehr freuen, wenn du mich buchen würdest, es war nämlich sehr, sehr schön und ich bin neugierig auf mehr. Am Besten sagst du es Gold an der Rezeption oder Mr. Noir, wenn er abrechnet." Während er sprach, neigte Remie sich ein wenig näher und küßte den Älteren zärtlich auf die Lippen, ehe er sich löste, aufstand und ihm die Hand hinhielt, um ihm aufzuhelfen.

Morris nahm die Hand dankend an und ließ sich aufhelfen. Sicher war es nicht nötig gewesen, aber er war höflich und nahm an. "Fehlt dann nur noch das Autogramm ... Moment." Er zog eine seiner Visitenkarten aus seiner Tasche, ebenso einen Kugelschreiber und schrieb auf die unbedruckte Rückseite seine Unterschrift und ein winzigen Satz. "Alles Liebe für Snow."

Der Rothaarige blickte ihm dabei über die breite Schulter und lachte leise, ehe er sich zum Ohr seines Gastes neigte und leise daran sprach. "Snow wird ausflippen ... nicht nur, daß du es ihm persönlich gewidmet hast, sondern auch noch auf deine neue Visitenkarte. Die fehlt ihm nämlich noch ... deine anderen Karten besitzt er schon."

"Wie, alle ? Alle alle ?" Morris kuckte etwas erstaunt. Er wusste ja, daß es ziemlich irre Groupis gab, aber daß Jemand jeden Schnipsel sammelte, war schon krass. "Krass ... aber denke, er ist sehr liebenswert. Hier, das ist auch noch für ihn." Kurzerhand zupfte er sich ein paar blonde Haare aus und reichte sie dem rothaarigen Host.

Das war nun etwas, das Remie niemals erwartet hätte und er blickte ein wenig verblüfft auf die blonden Haare, die er nun in der Hand hielt. "Danke ... aber das ist nun doch ein klein wenig übertrieben gewesen." Dann schmunzelte er und nahm aus der Kommode einen Umschlag, ließ die Haare hineinrieseln und legte auch die Visitenkarte mit dem Autogramm dazu. "Was die Visitenkarten angeht ... Snow hat eine generelle Schwäche für die Teile. Er sammelt die schönsten Karten, die er in die Finger kriegen kann - und hat sich eine eigene fertigen lassen, die ein wahres Kunstwerk ist. Von dir besitzt Snow nur Fotos, Zeitungsartikel und eben die Visitenkarten, den Nippes und Schnickschnack lehnt er kategorisch ab und er ist nur in einem Forum, das von deiner offiziellen Fanpage geleitet wird."

"Ach so." Jetzt wurde Morris doch etwas velegen. "Ich dachte, er ist so ein Extremsammler ... aber schreiben tut er nichts über mich, oder ? Es gibt da solche Pages, wo sich die Leute in der Fantasie ausdenken, was sie gern mit mir tun würden."

Das ließ Remie wieder leise schmunzeln und er schüttelte seinen Kopf, als er mit der Hand über den breiten, kräftigen Rücken zu der ebenso breiten und kräftigen Brust koste. "Nein, das tut er nicht - aber er liest diese Geschichten sehr gerne, so leid es mir tut. Ich jedoch nicht, das kann ich versichern ... ich denke, gerade dieser Starrummel war mitunter ein Grund, weshalb du ein Manager geworden bist, nicht wahr ?"

"Eher, daß mein Knie kaputt war und dann zusätzlich verhunzt wurde. Die Klage hatte mir so viel Geld eingebracht, daß ich mich damit fast zur Ruhe setzen konnte ... aber ich bin kein fauler Mensch, ich habe nebenher Managment studiert und konnte somit leicht umsteigen." Während Morris sprach, setzte er sich wieder hin und zog seine Schuhe an, die Red ihm gereicht hatte.

Dieser nickte nur, denn diese Worte bedurften keiner Antwort. Auch er schlüpfte in seine edlen Halbschuhe und lächelte, als er an der Türe auf seinen Gast wartete. "Zu schade, daß ich dich schon verabschieden muß ... doch ich würde mich freuen, wenn wir uns vielleicht schon Morgen wiedersehen könnten."

"Das hatte ich vor, ich möchte dich dann doch etwas intimer kennenlernen als jetzt. Aber die Massage war nötig, und ich musste dich ja erstmal beschnuppern." Morris lächelte wieder, neigte sich zu Red und küsste ihn sanft. "Bringst du mich noch zur Rezeption ?"

Der ein wenig Schlankere erwiderte den Kuß ebenso sanft, ehe er ihm noch einmal zärtlich über die Wange streichelte. "Leider nein, Mr. Morris - ich bringe dich nur zum Aufzug, dort wird dich Mr. Noir schon erwarten und zurück zur Rezeption bringen. Er ist es auch, der die weiteren Termine ausmacht - doch ich freue mich schon sehr auf unser Wiedersehen." Dann öffnete er die Türe zu ihrem Zimmer und hielt sie seinem Gast auf, damit dieser in den weiten Gang treten konnte.

"Also dann, man sieht sich morgen. Ich freue mich schon ... Red." Mit den Worten ließ er sich zum Aufzug begleiten und wie erwartet, stand dort schon Noir und wartete auf ihn.

Ein Blick zurück zu seinem Host genügte Noir, um zu wissen, daß dieser mehr als nur gern wieder für diesen Gast zuständig sein wollte. Dann widmete der Schwarzhaarige seine Aufmerksamkeit jedoch dem ein wenig größeren Manager und lächelte, als er ihm die Aufzugtüren aufhielt. "Ich hoffe, der Service war zu ihrer Zufriedenheit, Mr. Morris ?"

"Mehr als nur, und ich würde Red gern gleich Morgen erneut buchen, wenn es möglich ist ?" Morris stieg mit Noir in den Fahrstuhl und sie fuhren langsam herab. "Es ist selten, daß mir ein Mensch auf Anhieb so gut gefällt. Und er ist ein wirklich guter Host, er weiß genau, was ich will ... fantastisch."

Das ließ den Clubbesitzer leise schmunzeln und er nickte, als er aus dem Aufzug stieg. "Ich weiß - einer der Gründe, weshalb ich ihn einstellte, war sein Einfühlungsvermögen. Daß er dazu noch wunderschön und sehr versiert ist, war nur ein wirklich willkommener Bonus." Dann trat er mit dem Manager zu dem jungen Mann am Rezeptionstisch, der seinen Chef und auch den Gast mit einem ehrlich freudigen Lächeln begrüßte und auf die Anweisungen Noirs wartete, die auch sogleich kamen. "Bitte trage Mr. Green für den morgigen Tag ein - und zwar bei Red. Wie lange möchten sie denn bei ihm sein und wann möchten sie denn kommen, Mr. Green ?"

Der Blonde am Empfang wurde kurz von Morris gemustert. Er wirkte sehr aufgeweckt, war eben goldblond und hatte eine natürlich gebräunte Haut, auf der blonde Härchen schimmerten. "Gegen acht Uhr ... und kann man hier übernachten ?"

Bei der Frage stockte Gold sichtbar und ließ vor Schreck den Bleistift fallen, den er in der Hand gehalten hatte. Noir schmunzelte und drückte kurz die Schulter des ein wenig größeren Hosts, ehe er sich wieder zu seinem Gast wandte. "Nun - grundsätzlich liegt das im Ermessen des Hosts, ob er mit ihnen in dem Zimmer übernachten möchte, das sie buchen. Möchten sie denn wieder eine Massage ? Ich möchte nicht aufdringlich sein, es dient lediglich dazu, ihnen ein passendes Zimmer zu suchen. Sie alleine können ohne weiteres hier übernachten, Mr. Green ... doch wie gesagt, ob Red bei ihnen bleiben möchte, entscheidet er selbst."

"Das dachte ich mir, ich weiß ja, daß dies hier kein Bordel ist. Eine Massage wäre mir sehr lieb und sie brauchen sich keine Sorgen machen, ich tue nichts, was der Host nicht möchte." Das wollte er noch klarstellen und er wusste auch, daß er - wenn er etwas tat - gleich hochkannt fliegen würde, weil die Bodyguards fast noch größer waren als er selber.

Noir nickte nur dazu - denn er hatte Morris nicht anders eingeschätzt. "Natürlich, Mr. Green. Wenn ich nun um ihre Kreditkarte bitten dürfte ? Wir berechnen mit dem Preis ihres heutigen Besuches auch die Anlage eines Stammkundenkontos, über das ab sofort die Abrechnung erfolgen wird. Die dazu nötigen Unterlagen haben sie ja schon bei mir unterschrieben, die Abbuchung wird denke ich Morgen schon erfolgen."

"Aber natürlich." erwiderte Morris und zog seine goldene Kreditkarte aus seiner Gelbörse. Er wusste, daß dies hier ein teurer Spaß war, aber er gönnte es sich und so bekam er auch nur das Beste vom Besten.

Der schwarzhaarige Clubbesitzer nahm mit einem kurzen, dankbaren Nicken die Karte an und reichte sie an Gold weiter, der sie einzog und dann das Touchpad an den Manager weiterreichte, damit dieser seine Pin-Nummer eingeben konnte. "Es war mir eine Ehre, Mr. Green - und ich hoffe, sie werden auch weiterhin so viel Gefallen an meinem Club finden." Inzwischen war auch Nigel schon vorgefahren und hielt seinem Boss die Türe auf, damit dieser ohne weitere Probleme einsteigen konnte.

Morris erledigte noch die letzten Formalitäten und steckte seine Karte wieder ein. "Ich wünsche noch einen schönen Abend, Mr. Noir ... und Mr. Gold." Beiden schenkte er ein charrmantes Lächeln und verließ den Club, um in den Wagen einzusteigen. "Sie leisten sehr gute Arbeit, Nigel."

"Ich danke ihnen, Sir ... hat es ihnen denn gefallen ?" Der große Dunkelhäutige war sich da ziemlich sicher, doch er fragte lieber noch einmal höflich nach. Noir hingegen schmunzelte und nickte ihm noch nach, ehe er den nächsten Gast begrüßte und wieder seiner Aufgabe als Gastgeber nachkam.

"Ja, wundervoll, ich habe gleich einen Host gefunden, der mir gefällt. Eine gute Wahl, dieser Club." Morris war mehr als zufrieden und lehnte sich nun wieder an den bequemen Sitz der Limo. Jetzt ging es in sein neues Zuhause und er hoffte, daß diese Penthouse wirklich so gemütlich war, wie es auf den Bildern aussah.

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