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“The Depths of Love: Abel und Vul” 02
 

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Nach einiger Zeit stieg Abel von dem Krakenmenschen herab und lächelte erschöpft, denn es war das erste Mal, daß er sich richtig ausgelastet fühlte - und das, seit er so war, wie er war. Von der Seite nahm er ein Paar Tücher und wischte sich und danach Vul sauber. "Du bist der Einzige, der mich so geschafft hat. Aber jetzt müssen wir mit der Arbeit weitermachen." Abel schlüpfte wieder in seine Kleidung und holte erneut etwas zu trinken und auch etwas zu essen. Wenn Vul das intus hatte, wurde die Grunduntersuchung mit Blutabnahmen und Körperflüssigkeiten weitergehen.

Während der junge Mensch weg war, schloß der Gefesselte für einen Moment seine Augen, um nachzudenken – und auch, um nach dem verräterischen Geräusch der Kameras zu horchen, die oberhalb in die Decke installiert worden waren. Seine Gedanken schweiften aber ziemlich schnell wieder zu dem, was ihm die letzte, halbe Stunde passiert war – und den Worten dieses seltsamen, jungen Menschen. Einerseits hätte Vul niemals gedacht, daß ein Mensch ihn überhaupt in sich aufnehmen konnte – und das ging zum Großteil auch nur deshalb, weil der Weißhäutige für einen Menschen ziemlich groß war, er würde Vul sicherlich bis zur Schulter reichen. Doch was den Gefesselten ein wenig mehr verblüffte war die Tatsache, daß dieser Mensch einen solch tiefen, fast schon unstillbaren Hunger nach Sex gehabt hatte und es tatsächlich schaffte, ihn regelrecht auszulaugen. Dies hatte nur ein Mann jemals bei ihm geschafft ... und Vul biß die Zähne zusammen, daß sie knirschten, als er sich an ihn erinnerte. Der junge Werkrake hieß Tjele und vor mehr als tausend Jahren waren sie für nur wenige Jahre ein Paar gewesen – bis die Menschen ihn fingen und ihn zerfleischten, um damit den unter den Meerwesen schon legendären Menschenhaß des ehemaligen Krakenkönigs zu wecken. Auch Tjele hatte diesen immensen Hunger nach körperlicher Liebe verspürt ... und damit Vul damals so sehr ausgelastet, daß er gar keinen Ansporn hatte, nach einem höheren Rang im Volk der Kraken zu streben. Der Gedanke an ihn war so schmerzhaft, daß der große Werkrake erneut laut knurrte und die Krallen in die Riefen schlug, die schon im Stahl der Armfesseln entstanden waren ... doch dann verging es wieder, als dieser seltsame Mensch zurückkam und eine große Platte frischen, roten Fleisches mitbrachte.

Rotes Fleisch, weil man schon bei dem jungen Kraken gemerkt hatte, daß es besser war, um den Hunger zu stillen. "So Großer, jetzt gibt es was Richtiges." murmelnd, stellte Abel die Platte einfach auf die Brust von Vul und fing an, ihn zu füttern. "Ich werde versuchen, alles so angenehm wie möglich zu machen. Ich weiß selber, wie man sich fühlt, wenn man so ausgeliefert ist." Nebenher redete er wieder sehr leise. Es tat gut, Jemandem zu erzählen, was einen belastete ... und Vul konnte es ja nicht weitererzählen.

Jener hatte im Moment viel zu viel Hunger, um groß zu protestieren ... der Fisch, den er zuvor gegessen hatte, reichte nicht annähernd aus und auch diese Platte würde nicht reichen. Als er schließlich das letzte Stück gegessen hatte, knurrte Vul leise – er hoffte, daß der junge Mensch das verstand, denn er wollte auf keinen Fall preisgeben, daß er seine Sprache sprach. Auf diese Weise würde er nämlich viel mehr Informationen erhalten – denn die Soldaten und Wissenschaftler hatten keinen Grund, um nicht alles in seiner Gegenwart zu besprechen.

"Hmmm ... noch mehr ? Okay." Abel interpretierte das Knurren als noch mehr Hunger und holte noch etwas. Er hatte jetzt auch wieder Wasser dabei, jedoch war es diesmal in einer großen Plastikflasche, die aber auch mit einem Trinkverschluss versehen war. "Erst trinken, dann geht es weiter." legte Abel fest und er hielt den Trinkverschluss an die Lippen von Vul.

Jener war einen Moment lang sichtbar verwirrt, da er diesen Verschluß nicht kannte – und es widerstrebte ihm sichtbar, daran zu nuckeln. Doch schließlich siegte sein Durst und er tat es, trank die Wasserflasche leer und knurrte erneut, da er noch immer Hunger hatte und das, was bisher in seinem Magen gelandet war, schon fast vollständig verdaut worden war, da sein Körper gerade nach dem Kraftakt zuvor die Kraft brauchte.

"Schon gut, du bekommst ja schon noch was." lachte Abel und fing wieder an, das Fleisch zu füttern. Als die zweite Platte auch leer war, brachte er alles wieder weg und kam mit einem Schiebetisch zurück, auf dem einige Dinge für die Untersuchungen lagen. "So, jetzt muss ich wieder arbeiten, sonst bekomme ich meinen Stoff nicht mehr." Er zog sich frische Gummihandschuhe an und nahm ein paar Dinge von dem Tisch, die er brauchte, um einen Katheder zu legen. "Wäre gut, wenn du pinkeln würdest, dann muss ich dir nicht den Schlauch in deinen schönen Schwanz schieben."

Zuerst wußte Vul nicht, was dieser seltsame Gummischlauch sollte – doch als der junge Mensch damit an seine Männlichkeit ging, fauchte der Gefesselte laut auf und fletschte die Zähne. Sicherlich war es erniedrigend, sich vor dem Menschen erleichtern zu müssen ... doch noch schlimmer war es, wenn er es durch diesen Schlauch tun sollte, denn Vul konnte sich denken, wofür er und der Beutel an dessem Ende gedacht war.

Da Vul so heftig reagierte, ahnte Abel, daß er sich nur mit viel Gebrüll einen Katheder legen ließ. Also versuchte er es anders und nahm eine Pissente von der Seite. "Sorry, muss sein, sonst macht es wer Anderes." Er fasste in die Hauttasche und holte den Penis heraus, um ihn dann in den Hals der Pissente zu fädeln. "So, lass laufen."

Es war einfach nur erniedrigend – doch noch immer besser, als diesen Schlauch eingeführt zu bekommen, so daß Vul sich mit Mühe entspannte und seine mittlerweile volle Blase erleichterte. Zum Glück war dieses Gefäß sehr groß – denn Vul hatte auch ein seiner Körpergröße entsprechendes Fassungsvermögen. Als er nach einer Weile fertig war, nickte der Gefesselte nur und knurrte leise ... er wollte dieses Ding endlich loswerden, auch wenn es ihn vor die Frage stellte, wie er diesem Silberhaarigen - wenn es wieder nötig werden würde - ohne zu sprechen klarmachen sollte, daß er das Ding wieder brauchte.

Das fragte sich Abel auch. Er nahm aber erstmal die Pissente weg und stellte das volle Gefäß auf einen der Rolltische. Er nahm gleich darauf ein feuchtes Tuch und wischte Vul noch sauber, bevor er zurück zu dem Tisch ging und mit einer großen Pipette die Urinproben auf kleineren Gefäße verteilte. Nebenher überlegte er, wie man was drehen konnte, wenn Vul pinkeln musste. Als er mit seiner Arbeit fertig war, zog er die Handschuhe aus und schlüpfte in ein neues Paar. "Wenn du wieder musst, dann kratze mit der Hand an der Liege, Okay ?" Er tippte die rechte Hand an. "So, und jetzt geht es noch weiter." Er nahm nun weitere Proben, zupfte vorsichtig ein paar Haare heraus und kam dann noch mit einem Wattestäbchen, um eine Speichelprobe zu bekommen. "Mund auf." Ob es klappte war fraglich, aber versuchen konnte man es und Abel zeigte, was er meinte, machte seinen Mund auf und zeigte auch bei sich, was er mit dem Stäbchen vorhatte. "Tut nicht weh."

Der Gefesselte schnaubte verächtlich und zog die Brauen wieder tief in seine dunklen, violetten Augen – doch als der junge Mensch sichtlich ratlos wurde, öffnete er den Mund, da er all das endlich hinter sich haben wollte. Es war wirklich beschämend ... aber zumindest war dieser Silberhaarige nicht so grob wie die anderen Wissenschaftler, die zuvor hiergewesen waren und Vul wußte ganz genau, daß sie wiederkamen, wenn der junge Mensch keine zufriedenstellenden Ergebnisse bringen würde.

Daß Vul tat, was er sagte, erstaunte Abel ein wenig, aber er beschwerte sich nicht und tauchte den langen Tupfer in den Mund des Meermenschen. An der Wangenwand nahm er einen Abstrich und besah sich nebenher die Zähne, die wirklich mehr als beeindruckend waren. Die Reißzähne waren wirklich beängstigend und garantiert sehr scharf. "Schon irre deine Zähne." Bei seinen Worten zog Abel den Tupfer wieder zurück und verfrachtete ihn in ein kleines Glasröhrchen.

Der Gefesselte wußte, daß seine Reißzähne für die Menschen sehr ungewöhnlich sein mußten – schließlich waren die Eckzähne der Menschen schlichtweg ein Witz, wenn man sie mit den seinen verglich. Als der junge Mensch ein weiteres Mal aus dem Sichtfeld Vuls verschwand, knurrte dieser instinktiv kurz auf ... denn dadurch, daß einer dieser Stahlriemen über seine Stirn gespannt war und so seinen Kopf festhielt, war es ihm nicht möglich, diesen zu drehen oder zu heben und zu sehen, was der Mensch tat oder wo er stand.

Aber der Riemen musste sein, denn wenn Vul seinen Kopf heben konnte, dann schaffte er es, so viel Kraft in seinem Körper zu spannen, daß er womöglich einen Befreiungsversuch starten konnte. Abel stand wieder an einem von den Rolltischen und überlegte einen Moment. Auf eine Stuhlprobe konnte er noch eine ganze Weile warten, daher nahm er jetzt erstmal eine kleine Hautprobe vom Fischunterleib und vom Menschenoberkörper. "Das tut jetzt ein wenig weh." warnte Abel und nahm dann das kleine Gerät, um ein Stück von der Haut herauszustanzen.

Als er das hörte, hob Vul ein wenig abfällig eine Braue – denn für ihn war das nicht mehr als für einen Menschen eine kurze Berührung, denn er hatte schon wesentlich tiefere Wunden in den Rangkämpfen erhalten und sie ohne auch nur mit der Wimper zu zucken, eingesteckt. Und der Beweis dafür zierte seinen gesamten Körper – in den ein wenig mehr als tausendzweihundert Jahren seines Lebens hatte er so viele Kämpfe bestritten, daß seine Haut trotz der Selbstheilung mit Narben bedeckt war.

Und diese Selbstheilung bekam Abel nun zu sehen. Kaum war ein Stück Haut gestanzt, wuchs das Löchlein auch schon wieder zu und nichts zeugte davon, daß hier eine Wunde gewesen war. "Schon krass ... ich beneide dich." Hätte Abel diese Heilkräfte, wäre er sicher nicht abhängig von diesen Drogen. Wieder brachte er die Proben weg und kam wenige Momente später erneut zu Vul. "Jetzt die letzte Probe." Seine Hand fuhr nun wieder in die Hauttasche und er holte den Penis hervor, um ihn gekonnt zu erregen, weil er noch eine Spermaprobe brauchte. Beim Sex zuvor hatte er keine nehmen können, weil er eine saubere Probe brauchte.

Und das wiederum war etwas, das der Werkrake definitiv nicht erwartet hatte. Dieser junge Mensch war sehr, sehr gut – und es dauerte keine fünf Herzschläge, bis Vul wieder völlig hart war, nach sehr kurzer Zeit kam und dem Silberhaarigen damit die Probe gab, die dieser brauchte. Nurmehr ein wenig dunkler grollend, wartete der Gefesselte ab, was der Andere nun tat – denn er hatte das hungrige Aufblitzen in dessen so ungewöhnlich roten Augen sehr wohl bemerkt.

Aber auch der Kampf mit seiner Selbstbeherrschung lag darin und der Hass auf das, war aus ihm geworden war. "Sorry Großer, aber ich muss erst die Proben wegbringen." Man sah Abel an, daß es ihm mehr als schwer fiel, das zu sagen, aber wenn die Proben nicht brauchbar waren, dann drohte ihm Ärger. "Ich komme danach nochmal zu dir."

Der Selbsthaß, der in diesem jungen Menschen schwelen mußte, war einen Moment lang nur zu deutlich in dessen Augen und Zügen lesbar gewesen und es sorgte dafür, daß Vul die Stirn runzelte und zu grübeln begann. Die anderen Menschen hier waren so, wie er es erwartete ... einfach nur verachtenswert. Doch dieser Silberhaarige schien selbst für Experimente mißbraucht worden zu sein, jedenfalls deuteten die Informationen, die Vul bisher erhaschen konnte, darauf hin. Vielleicht konnte er dies ja zu seinem Vorteil nutzen – zumindest würde er nur von ihm untersucht werden, solange der junge Mensch brauchbare Ergebnisse lieferte. Dann fiel sein Blick nicht zum ersten Mal auf den riesigen Wassertank, der an der Seite und damit in seinem Blickfeld stand ... wie es aussah, hatten sie vor, ihn nach den Untersuchungen wie einen Fisch in ihren Zoos in den Tank zu stecken und darin eingesperrt zu halten, bis sie ihn für weitere Untersuchungen brauchten. Langsam keimte eine Idee in Vul und nahm nach und nach Gestalt an – er mußte nur dafür sorgen, daß die Soldaten und vor allem der General dachten, daß er bei dem Silberhaarigen friedlich war und sich nicht wehrte. Auf diese Weise stiegen die Chancen, daß er ausbrechen und fliehen konnte, wenn er genug Kraft durch das rote Fleisch sammeln konnte, das sie ihm zu essen gaben. Den Gedanken, daß es ihm ein wenig gefiel, wenn der junge Mensch ihn berührte und erregte, verdrängte Vul ... denn er mußte jetzt ausschließlich an seine Flucht denken.

Abel war eine gute halbe Stunde weg und wirkte etwas ruhiger, als er den großen Raum betrat. Der General hatte ihm zwischendurch seine Drogendosis geben lassen, damit er konzentriert weiterarbeiten konnte. "So, bin wieder da, Großer. Nachher kommen die Anderen und stecken dich in den Tank, dann kannst du dich wieder frei bewegen." Der Silberhaarige setzte sich neben Vul und seufzte leise, weil er immer noch mit seiner Lust kämpfte. Es war unfair gewesen, den Meermenschen so auszunutzen, und ein schlechtes Gewissen stellte sich ein.

Irgendetwas war anders, das konnte Vul riechen. Es war nur minimal und nur mit seinem guten Geruchssinn erkennbar, doch dieser Mensch hatte nun etwas Fremdes in seinem Blut, das auch leicht über den Schweiß ausgesondert wurde. Langsam bekam nun alles einen Sinn: Dieses seltsame X11-04 schien eine Droge zu sein und dieser Mensch war davon abhängig ... so erklärte sich auch, daß der Silberhaarige zuletzt ein wenig fahrig gewesen war und leicht schwitzte, der Herzschlag unregelmäßig ging und auch die Aufmerksamkeit etwas nachgelassen hatte. Das Verlangen nach Sex schien jedoch eine völlig andere Ursache zu haben, denn es veränderte sich nicht mit dem Abbau oder der Wiedergabe der Drogendosis. Und noch etwas fiel Vul auf: Es schien diesem jungen Mann unangenehm zu sein, daß er ihn begehrte ... doch nicht, weil er sich ekelte oder fürchtete, sondern weil ihn das Gewissen zu plagen schien. All diese Informationen hatte der Werkrake innerhalb weniger Herzschläge verarbeitet und dankte insgeheim ein wenig widerwillig den Werorcas und Werdelphinen, daß sie ihm so viel beigebracht hatten – und er reagierte nun so, daß es seinen Fluchtplänen helfen würde und grollte weich in die Richtung dieses Menschen.

Das weiche Grollen lenkte Abels Aufmerksamkeit wieder vollkommen auf Vul. Der Monitor, der seinen Herzschlag anzeigte, pingte ruhig vor sich hin und ließ Abel lächeln. "Hey, Großer, sag nicht, du willst nochmal ?"

Als der Silberhaarige sich wieder näher zu ihm neigte, grollte Vul erneut so weich. Er wußte, daß er damit das Vertrauen des Menschen erschlich - und daß es dazu auch ihn befriedigte, wenn der Silberhaarige seiner Lust nachgab, war eine sehr angenehme Nebenwirkung. Insgeheim verwünschte der Gefesselte sich selbst ein wenig dafür, daß er seit Tjeles Tod nurmehr mit Werkrakenfrauen Sex gehabt hatte, und auch das nur sehr selten ... denn es sorgte dafür, daß er nun so ungewohnt heftig auf die Lust des jungen Menschen reagierte. Doch in diesem Fall half es ihm, da es dafür sorgte, daß dieser Mensch Vertrauen faßte und nach einer Weile vielleicht leichtsinnig wurde – und das konnte Vul bei einem Fluchtversuch helfen.

"So, so ... also gut, ich hab da bestimmt nichts dagegen, wenn du es willst." Es beruhigte Abel sichtlich, denn so hatte er ein besseres Gefühl. Einen Moment später stand er auf und zog sich wieder aus. Oben im Wachraum stöhnte der Mann am Monitor "Naja, immerhin müssen wir dann nicht herhalten.", als er zusah, wie Abel wieder auf das Meerweseen kletterte und anfing, es zu erregen.

Der General nickte nur ... das war ein nicht erwarteter, doch sichtlich positiver Nebeneffekt. "Das ist richtig, Soldat – und ich denke, ich werde es weiterhin zulassen, damit Gamma ausgelastet ist. Ich bin in meinem Büro, Soldat ... wenn die Beiden fertig sind und der Krake noch gefüttert wurde, lassen sie ihn betäuben und in das Becken verfrachten, damit Gamma sich um die Untersuchungen kümmern kann. Ich will den Bericht, sobald das erledigt ist, verstanden ?"

"Jawohl, Sir !" Der Soldat salutierte und schnaufte, als der General weg war. Dann konzentrierte er sich wieder auf den Monitor und wartete ab, bis Abel mit dem Meerwesen fertig war. Das dauerte diesmal wieder gut drei Orgasmen, erst dann stieg Abel erschöpft und nun vollkommen ausgelastet von Vul herab und wischte sich und ihn sauber. Als er gerade dabei war, kamen aber die Soldaten und einige der Ärzte hinein, um Vul zu betäuben und in den Tank zu verfrachten. Das war eine Tatsache, die Abel ärgerte, denn gerade jetzt war Vul sehr ruhig gewesen und nun stieg sein Herzschlag schon wieder heftig an, weil er wütend wurde.

Und das war noch untertrieben – alleine schon, die anderen Wissenschaftler und die Soldaten zu sehen, sorgte dafür, daß der Werkrake vor Zorn fast rasend wurde. Lediglich, als einer der Wissenschaftler ihm mit einer Druckluftspritze mehrere Injektionen eines extrem starken Betäubungsmittels verpaßte, hörte dies auf ... doch Vul zeigte nur äußerlich, daß er ohnmächtig war, denn er fühlte schon, wie seine Selbstheilung damit begann, das Betäubungsmittel abzubauen. Währenddessen öffneten die Soldaten die Stahlriemen und hoben ihn mit Mühe hoch – und genau das war der Moment, in dem der große Werkrake sich aufbäumte und die Krallen seiner Tentakel in die Körper der schreienden Soldaten schlug, während er einen von ihnen packte und mit den langen Fängen dessen Kehle herausriß. Sobald einer der Wissenschaftler näherkommen und ihm wieder eine Betäubung setzen wollte, schleuderte Vul ihn mit den Tentakeln zur Seite – erst als der Silberhaarige zu ihm kam, wich er zurück und ließ auch die Soldaten los, die er aber noch immer wachsam und dunkel knurrend im Auge hielt, während seine starken Tentakel ihn auf dem ebenen Boden abstützten, so daß er stehen konnte.

Abel hatte allen Mut zusammengefasst und war dichter an Vul herangegangen. Was hatte er auch zu verlieren, er hatte eh kein eigenes Leben und wenn Vul seines beendete, dann war es für ihn halb so schlimm. Vuls Knurren war etwas weicher geworden und das sagte dem Rotäugigen, daß er sich in seiner Nähe beruhigt hatte. "Bitte geh in den Tank." Abel zeigte auf den Tank und blickte dem Meereswesen tief und bittend in die Augen. Als Vul wirklich reagierte und sich auf den Tank zubewegte, atmete der Silberhaarige erleichtert durch und schnaufte vollkommen erleichtert, als der Werkrake sich am Tank hochzog und schließlich hineingleiten ließ. Erst das Brüllen des Generals riss Abel aus seinen Gedanken und schon wurde der Deckel des Tanks geschlossen. "Sie hätten die Männer nicht reinschicken dürfen. So, wie er sich aufgeregt hat, ist es kein Wunder, daß die Betäubung nicht wirkte !" Abel war außer sich und ihm war es jetzt egal, ob er bestraft wurde oder nicht.

General Aku war so wütend, daß er die Reitgerte in seiner Hand zerbrach und sie zur Seite schleuderte ... mehr als zehn seiner Soldaten war schwer verletzt und einer sogar tot, nur weil dieses Meervieh sich so gewehrt hatte. Doch auch er wußte, daß Abel Recht hatte – denn das zeigten die Herzwerte, wenn der Silberhaarige bei ihm gewesen war und falls das nicht reichte, dann die Tatsache, daß dieses Untier doch tatsächlich ruhiger geworden war und freiwillig in den Tank ging, nachdem Abel ihn darum gebeten hatte. "Gut – ab jetzt überlasse ich es dir, das Tier rauszuholen und wieder in den Tank zu sperren und sichere lediglich die Tür des Labors. Aber ich will Ergebnisse sehen ! Und noch etwas, Gamma ... ich mag es nicht, wenn du so respektlos mit mir redest, deine Abenddosis ist hiermit gestrichen ! Mach dich nützlich und säubere das Labor – und ihr unfähigen Idioten schafft mir die Soldaten ins Lazarett !!"

Als die Dosis gestrichen wurde, krampfte sich alles in Abel zusammen, weil er sehr genau wusste, daß diese Nacht nicht angenehm werden würde. Die restlichen Wissenschaftler und Soldaten beeilten sich, die Verletzten wegzuschaffen, und nach wenigen Minuten stand Abel allein im Labor. Seine Hände waren zu Fäusten geballt und er atmete tief, um sich zu beruhigen, damit er sich auf seine Arbeit konzentrieren konnte. Abel musste die Auswertungen anfangen, ging aber erstmal in seine offene Zelle, um sich zu duschen und frisch anzuziehen.

All das beobachtete Vul aus seinem Tank und knurrte dabei dunkel ... er haßte die Menschen und diese hier waren allesamt nur totes Fleisch, lediglich dieser Silberhaarige war anders und ebenso ein Gefangener, wie er selbst. Das merkte er nur zu gut an der Art, wie der General diesen Menschen behandelte – und auch, daß Abel in die Zelle ging, die seinem Tank gegenüberlag.

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