Balken01a


“The Depths of Love: Abel und Vul” 04
 

backset3line

}}|{{

Seit Abel alleine mit Vul arbeiten durfte, war eine Woche vergangen. Jedoch hatte es Heute wieder Streit mit dem General gegeben, weil der nicht mit den Ergebnissen zufrieden war, es ging ihm immer noch alles zu langsam und die Tatsache, daß Abel alles etwas sanfter machte, ging ihm ebenso gegen den Strich. Kurzerhand hatte er dem Rotäugigen wieder eine Dosis gestrichen und ihm zusätzlich mit einem Triebhemmer vollgepumpt, damit er sich seine Glückshormone nicht durch den Sex holen konnte. Er behielt Abel noch so lange da, bis alles wirkte und schickte ihn erst dann wieder zurück. Der Silberhaarige wurde ins Labor geschoben und atmete tief durch, als sich die Tür mit einem lauten Knall hinter ihn schloss und somit seinen Kopf zum Dröhnen brachte. "Verdammt !" fluchend, schlich er in seine Zelle und legte sich vorsichtig auf das Bett. Seine Zelle blieb dunkel, denn seine Augen waren jetzt noch empfindlicher. Entzug und Triebhemmer waren keine gute Mischung, und der Silberhaarige kauerte sich auf seinem Bett zusammen.

Das Lachen der Soldaten klang noch nach und mit tief in die Augen gezogenen Brauen zog sich Vul aus der Öffnung in seinem Tank, ließ sich auf den Boden herab und ging auf seinen Tentakeln zu der Zelle des Silberhaarigen, der wie ein Häufchen Elend auf seinem Bett lag. Er konnte riechen, daß sie ihm irgendetwas gegeben hatten – es stank regelrecht in dem kalten Schweiß, der sich bildete und er kam zu ihm, um sich auf das Bett zu setzen und ihn weich und besorgt anzugrollen.

Das Grollen drang nur langsam in Abels Geist und der Silberhaarige öffnete langsam seine Augen. "Hey, Großer ... diesmal kannst du mir nicht helfen." Daß Vul zu ihm gekommen war, wunderte ihn inzwischen schon nicht mehr. Sie waren in der Woche recht vertraut geworden und Abel wusste die Grolllaute inzwischen gut zu deuten.

Innerlich leise seufzend, neigte der große Werkrake sich näher und nahm ihn einfach auf, setzte ihn auf seinen Schoß und legte die Arme um ihn, ehe er ihm für die Mikrofone unhörbar ins Ohr wisperte. "Ich heiße Vul – und ich denke, ich kann dir helfen, doch dazu brauchst du ein wenig mehr von meinem Blut und das sollten wir im Tank erledigen." Er hatte lange mit sich gehadert, ob er sich dem jungen Menschen wirklich offenbaren sollte ... und dies jetzt war ein geeigneter Zeitpunkt, denn Abel wurde nur deshalb bestraft, weil er ihn nicht quälen wollte.

Als die raue und tiefe Stimme an sein Ohr klang, blickte Abel einen Moment erschrocken in dessen Gesicht. Er wusste aber gleich, daß es Keiner wissen durfte. "Im Tank ist gut, da können wir reden ... Vul." Er wisperte ebenso leise und hielt sich an Vul fest, als der Krakenmensch sich erhob und ihn zum Tank trug.

Dies geschah schnell und geübt, denn mittlerweile hatte der Größere dies schon oft getan. Oben am Tank hielt Vul jedoch an und zog den Schlankeren aus, ehe er sich mit ihm ins Becken gleiten ließ und wie immer durch die Krallen an seinen Tentakelsaugnäpfen genug Halt hatte, um dies langsam zu tun. Dann schloß er noch mit einem der Tentakel die Luke, umfing Abel mit seinen Armen und grollte wieder weich, ehe er ihm in die vom Entzug gezeichneten Augen blickte. "Ich habe nichts gesagt, weil ich Informationen sammeln wollte – denn ich muß hier raus und das kann ich nur, wenn ich weiß, wie. Aber ich will nicht, daß sie dir immer solche Schmerzen zufügen, Silberhaar ... ich kann es dir nicht völlig nehmen, aber lindern kann ich deinen Schmerz. Komm, trink von mir." Als er endete, riß sich Vul mit einer Tentakelkralle die Schlagader auf und hielt sie in der Wunde, damit sie sich nicht schloß, ehe Abel einige Schlucke von ihm getrunken hatte.

"Ich heiße Abel." wisperte der Rotäugige und legte dann seine Lippen an die offene Wunde, um von Vul zu trinken. Er konnte auch nur einige Schlucke von dem Blut trinken, dann hatte er auch schon genug und atmete tief durch. Jetzt konnte er sich endlich besser auf die neue Situation einstellen, und er musste Vul noch einmal ganz genau betrachten. "Also du hast die ganze Zeit verstanden, was wir sagten ?" hakte er gleich nochmal nach und lächelte kurz. "Ganz schön gerissen - aber eine Flucht wird nicht leicht. Ich kann dir helfen, aber ich werde nicht mitkommen können." Jetzt wurde er ernster. Obwohl er Vul am Liebsten nicht gehen lassen wollte, wusste Abel, daß es besser war ... er wünschte es Keinem, hier gefangen zu sein.

Der große Werkrake drehte sich extra so, daß sein großer Körper ihre Lippen vor den Kameras verbarg und betrachtete nachdenklich den jungen Menschen, der ihm so bereitwillig helfen wollte, auch wenn er deshalb harte Strafen fürchten mußte. Hatte Vul zuvor noch ein wenig gezweifelt und mit sich gehadert, so wischten diese leisen, ernst gemeinten Worte das letzte Mißtrauen weg und er begann erneut zu lächeln, als er sich wieder näherneigte und die Krallen seiner Finger sacht an die Wange Abels legte. "Natürlich habe ich alles verstanden – zumindest das Meiste, ich kenne mich in Medizin nicht so gut aus wie die Werorcas oder die Werdelphine. Ich verstehe aber genug um zu wissen, daß auch du nur ein Experiment für dieses Aas von General warst und noch immer bist ... und daß er dich verändert hat, so daß du nicht nur diesen wunderschönen Körper hast, sondern auch so viel Lust empfindest und von Drogen abhängig bist. Und das ist der Grund, weshalb du meinst, hierbleiben zu müssen, nicht wahr ? Die Drogen. Was wäre, wenn ich dir helfen könnte, Abel ... wenn ich einen Weg wüßte, daß auch du ein Werwesen des Meeres wirst und diese Drogen nicht mehr brauchst ? Gegen deine Lust kann ich nichts tun und ich will es auch nicht – du bist wunderschön und ich will dich mit mir nehmen, auch wenn ich weiß, daß ich dir damit dein Leben als Mensch nehme."

Es klang alles irgendwie einfach, aber es dauerte einen Moment, bis Abel alles verarbeitet und in seinem Kopf ausgewertet hatte. "Also ... ja, die Drogen hindern mich an der Flucht, ich kann eine Nacht gut durchstehen, aber länger nicht. Mit deinem Blut würde es vielleicht etwas länger gehen." erklärte Abel und kam nun zu seinen Fragen. "Wie meinst du das mit Werwesen ? So etwas wie ein Werwolf, nur als Wassertier ? Bist du so etwas ?"

Das ließ den Größeren leise schmunzeln und er neigte sich wieder näher, um kurz an dem weichen Nacken zu knabbern. "Ja. Werwölfe sind Landwerwesen, wie so viele andere - doch es gibt auch einige im Meer. Ich bin ein Werkrake ... bis vor kurzem war ich ihr König, doch das ist nun nicht mehr wichtig. Fast alle Werwesenrassen vermehren sich nur durch Geburt – bei den Landwerwesen sind es nur die Wölfe und die Schakale, die sich auch durch einen Biß und Magie vermehren, und hier im Meer nur die Werfeuerfische. Und das war es, das ich dir vorschlagen wollte: Daß ich dich zum Ältesten der Feuerfische bringe, damit er dich wandelt und du nie wieder Sorgen wegen den Drogen haben mußt. Und damit du für immer bei mir bleiben kannst, Abel – denn nur so ist es möglich." Bei den letzten Worten blickte Vul wieder in die verwunderten, roten Augen des jungen Menschen und wurde sichtbar ernst, während für einen Moment lange vergrabener, tiefer Schmerz sichtbar war, der sich jedoch in zögerliche Zuneigung wandelte.

Den Schmerz, der kurz durch Vuls Augen gehuscht war, hatte Abel deutlich gesehen - aber er fragte nicht nach, weil es zu kurz gewesen war. Definitiv sicher war, daß Vul ihn haben wollte und das so sehr, daß er ihm Hilfe anbot und ihm die Möglichkeit gab, sehr lange zu leben. "Wenn ich nicht wüsste, daß es solche Wesen wie dich gibt und wohl auch noch andere, dann fände ich das jetzt unglaublich und unmöglich. Du willst mich ? Warum willst du mich ?"

"Die kürzeste Antwort wäre wohl, daß ich eine Schwäche für silbernes Haar habe ... doch das ist zuwenig, nicht wahr ? Gut – du hast ein Recht, es zu wissen. Vor über eintausend Jahren - als ich noch ein junger Krieger war - verliebte ich mich in Tjele, einen jungen Krakenkrieger aus einer anderen Stadt. Er war ebenso wie du ein wenig schlanker und kleiner als ich – und unersättlich, so wie auch du es bist. Tjele hatte ebensolch silbernes Haar wie auch du ... und er war ebenso hübsch, auch wenn seine Augen eine andere Farbe besaßen. Ich konnte ihm nicht widerstehen und er forderte mich als seinen Gefährten – für einige wenige Jahre erlebten wir das größte Glück, das ich je hatte, doch dann fingen ihn Menschen und zerfleischten ihn, um seine Reste an ihre Zauberer zu verkaufen. Sie warfen seinen Kopf in das von seinem Blut gefärbte Meer und direkt in meine Arme, da ich ihn suchte ... ich dachte, der Schmerz zerreißt mich und ich verfiel in blinde Raserei, die sich erst legte, als ich die Menschen alle getötet und ihr Schiff durch eines der Tiefenmonster, das ich rief, zerstört hatte. Seither ließ ich keinen Mann mehr an mich heran und verbot es sogar in meinem Volk - und nur manchmal lag ich bei einer Frau, um Nachkommen zu zeugen. Ich kämpfte mich hoch, bis ich schließlich der König meines Volkes wurde ... ein Amt, das ich fast tausend Jahre innehatte. Ich sorgte dafür, daß mein Volk die Menschen tötete, sobald sie sich auf das Meer wagten ... mein Haß auf sie war legendär in den Meeren. Erst vor einigen hundert Jahren verfügte das große Konzil der Meereswesen, daß wir die Menschen in Ruhe lassen sollten – ich wurde überstimmt und brachte mein Volk hierher in die Tiefseegräben, damit sie nicht mehr von euch Menschen belästigt werden würden." Zum ersten Mal seit sehr langer Zeit ließ Vul alle seine Schutzwälle sinken und zeigte in seinen Zügen und auch in den violetten Augen die Gefühle, die er so lange verschlossen hatte ... erst, als er endete, seufzte er leise und grollte wieder weich, als er am Ohr des Silberhaarigen knabberte. "Als diese Soldaten mich fingen, sah ich meinen Haß bestätigt – doch dann sah ich dich und mein altes, vernarbtes Herz hat sich ein weiteres Mal für einen Silberhaarigen geöffnet. Und das heißt auch, daß ich dich nicht hierlasse, Abel."

Abel blieb einen Moment der Mund offen stehen. Vul war wirklich mehr als ehrlich zu ihm, und das war etwas, das er sehr zu würdigen wusste. "Danke, daß du mir alles erzählt hast." Das war nicht einfach für ihn, er ahnte, daß Vul ihn nicht gehen lassen würde, aber er mochte den Kraken und konnte auch damit leben. Zumindest besser, als mit seiner Gefangenschaft in dem Stützpunkt. "Ich komme mit, denn hier ertrage ich es nicht länger."

"Das ist gut, Abel. Auch wenn es sehr schwer für mich werden wird, schwerer, als du denkst – doch für dich werde ich es tun und mich bei Biagio entschuldigen, damit er dich wandeln wird. Und bis wir bei ihm sind, werde ich dir helfen, damit du es aushältst ... denn ich denke nicht, daß wir bei unserer Flucht die Drogen finden, Hm ?" Man sah Vul auch für einen Moment an, daß es ihm schwerfiel, überhaupt daran zu denken, sich bei Jemandem entschuldigen zu müssen. Doch dann wurde es von Entschlossenheit ersetzt, da er den Silberhaarigen an seinem Leib zu sehr genoß, um ihn weiterhin leiden zu lassen ... nur weil sein Stolz ihn daran hinderte, ihm zu helfen.

Daß Vul es scheute, sich bei diesem Biagio zu entschuldigen, sah man ihm an - aber daß er es wegen ihm auf sich nahm, zeigte Abel wieder, wieviel dem Kraken an ihm lag. "Okay, dann sollten wir sofort flüchten. Die Wachen sind Nachts verringert, weil du so ruhig bist, und der Mann am Monitor hat die Angewohnheit, einzupennen." Wenn, dann wollte Abel gleich weg und nicht noch länger warten. "Wenn du ein Werwesen bist, kannst du dann auch ein Mensch werden ?"

"Natürlich – und diesmal bin ich froh, daß der Werorca- und der Werdelphinkönig immer darauf bestanden haben, daß ich in Menschform zu ihnen kam. Ich habe es meinem Volk untersagt, damit sie sich nicht in die Gefahr begeben, so oft bei den Menschen zu sein wie die Orcas und die Delphine – aber ich selbst kann mich wandeln. Komm, wir gehen ... je eher wir hier raus sind, desto wohler ist mir." Noch während er sprach, wurde Vul wieder ernster und drückte die Luke auf, zog sich hinauf und hob auch Abel mit sich hoch, ehe er sich auf den Stahldeckel stellte und konzentrierte. Innerhalb dreier Herzschläge hatte sein Krakenunterleib sich in den eines Menschen verwandelt und er keuchte kurz, ehe er Abel einfach auf seine Arme nahm, heruntersprang und ihn behutsam wieder absetzte. "Gut – bleibe hinter mir, es wird ein wenig blutig."

"Okay." Mehr sagte Abel eigentlich nicht. Er blieb hinter Vul und zuckte kurz, als der die erste Tür zertrümmerte und gleich darauf den Wachmann an die nächste Wand schmetterte. Dann rannten sie los und Abel sagte Vul nur noch, wo es langging, den Weg bahnte der Schwarzhaarige und zerfleischte die Wachmänner, die sich ihm in den Weg stellten. Nicht mal Schüsse machten ihm zu schaffen, und das sorgte nach kurzem dafür, daß die Männer eher flüchteten und auf der Flucht zerfleischt wurden. Aber dann hatten sie auch schon den Bootshangar erreicht. "In das Schnellboot dort drüben." Abel zeigte auf eines der Boote.

Der große Werkrake nickte nur und packte Abel, hob ihn in das Boot und stieg ihm nach, ehe er sich an die Seite setzte und auf die Armatur nickte. "Fahr du – ich weiß nicht, wie man das Ding bedient, ich hatte nie eine Verwendung für Boote." Dann knurrte er leise und pflückte sich mit den Krallen die restlichen Kugeln aus den sofort danach heilenden Wunden und warf sie einfach auf den Boden, ehe er sich wieder anlehnte und Abel fahren ließ.

Und der fuhr so schnell es mit dem Boot möglich war. Abel wollte so schnell wie möglich so weit wie möglich kommen, denn die Schnellboote verbrauchten ziemlich viel Kraftstoff. "Reiß den kleinen schwarzen Kasten da raus, da ist ein Peilsender drin." Neben dem Fahren nickte er zu dem kleinen Kästchen, das am Boot angebracht war und aussah, als würde es dazugehören. Aber mit dem Ding waren sie in der Nacht fast so schnell aufgespürt, als wenn sie am helllichten Tag fahren würden.

"Gerne." Noch während er sprach, packte Vul das Kästchen mit seinen Krallen und riß es einfach raus, warf es ins Meer und nickte, als es sofort versank. "Steuere Richtung Hawaii, Abel – damit wir noch so weit es geht mit dieser Nußschale kommen, ich weiß, daß die Schnellboote nicht lange fahren können. Ich könnte eines der Tiefseemonster rufen, damit es uns weiterbringt, aber sie sind zu langsam. Hm ..." Das brachte den großen Werkraken wieder zum Grübeln und schließlich seufzte er mißmutig und schloß die Augen, als er zu einem Mann sendete, den er bisher abgrundtief verachtet, doch immer in Ruhe gelassen hatte. An Bord seines Schiffes horchte Dark bei dem mehr als nur unerwarteten Ruf auf und lachte schließlich laut, ehe er ihm in Gedanken antwortete und dabei seinen Leuten befahl, den Kurs zu ändern und Richtung Costa-Rica zu segeln. Vul hingegen knurrte nur mißmutig und seufzte leise, ehe er zu dem ein wenig verwundert blickenden Silberhaarigen blickte und sich über das Gesicht strich. "Wir Werwesen beherrschen die Kunst, mit unseren Gedanken zu reden – und weil uns diese Nußschale nicht weit bringt, habe ich Jemanden um Hilfe gebeten, den ich eigentlich niemals sehen wollte. Er wird uns entgegenkommen, aber das dauert noch einige Stunden."

"Aha ... und das ist dann ein anderes Werwesen ?" fragte Abel leise und konzentrierte sich weiter auf das Fahren im Dunkeln. Das Boot hatte zwar Scheinwerfer, aber die reichten nicht weit und er musste mit dem Radar und Kompass auf Kurs bleiben, damit sie die richtige Richtung hatten. "Und warum wolltest du ihn nie sehen ?" Langsam wurde der Rotäugige ruhiger, trotzdem steckte noch reichlich Adrenalin in seinem Körper, weil die Bootsfahrt sehr aufregend war. Aber er wusste auch, daß er - wenn er zur Ruhe kam - wieder den Entzug bekam. Das Blut reichte nicht so lange, aber immerhin lange genug, um so weit wie möglich zu entkommen.

Zuerst nickte Vul nur und schwieg – doch dann stand er auf und stellte sich hinter den Silberhaarigen, knabberte sacht an dessem Hals und antwortete ihm schließlich leise, während er ihn von hinten umarmte. Ja – Dark ist ein Werwesen, allerdings ein Landwerwesen. Er ist ein Werpanther ... der Älteste, den es noch gibt, er ist nur zwei Jahrhunderte jünger als ich. Allerdings besitzt er eine Liebe zum Meer, wie kein anderes Landwerwesen sonst – deshalb fährt er schon seit einigen Jahrhunderten als Pirat zur See. Und deshalb verachtete ich ihn ... seine Mannschaft sind Menschen und er arbeitet manchmal auch für Menschen und tötet sie nur, wenn es nötig ist. Aber wir brauchen ihn und sein Schiff ... es gibt kein Schiff, das es an Schnelligkeit mit ihm aufnehmen kann."

"Ich hab von Dark gehört, der General hat oft genug geflucht und es gibt einige Legenden über ihn. Und wegen uns Menschen, nicht alle sind so grausam wie der General. Viele respektieren das Meer und dessen Lebewesen." Letzteres wollte Abel gesagt haben, denn es klang für ihn, als würde Vul alle Menschen über einen Kamm scheren. Aber weiter sagte er nichts, es tat im Moment viel zu gut, den starken Mann hinter sich zu wissen und das sanfte Knabbern am Hals zu fühlen.

Die Worte Abels ließen Vul kurz aufseufzen und er schloß die Augen, ehe er ihm ein wenig widerwillig antwortete. "Auch wenn es mir schwerfällt ... es scheint so, als ob es auch Menschen gäbe, die vielleicht nicht so übel sind. Es fällt mir nur schwer, das zu akzeptieren, denn ich habe außer dir noch Keinen gesehen. Aber ich verspreche dir, mich zu bemühen und nicht Jeden zu töten, den ich sehe ... Okay ?" Es war für den Werkraken ein sehr großes Zugeständnis und er hoffte, daß es dem Silberhaarigen genügte.

Es genügte wirklich und Abel wusste, daß Vul sich nur ihm zuliebe dazu durchrang. "Ist Okay ... und ich danke dir, Vul." Noch während Abel sprach, fing der Motor an zu stottern, und einige Meter weiter war der Sprit leer, so daß ihr Boot nur noch im Wasser glitt, solange es Schwung hatte. "Oh Mann, ich hoffe, daß wir weit genug weg sind. Aber ich denke, wir haben ein sehr gutes Stück geschafft."

"Es wird reichen – gib mir die Koordinaten durch, damit ich sie Dark geben kann, er wird bald hier sein. Nur noch wenige Stunden, Abel ... dann kannst du dich ausruhen und ein wenig Blut von mir trinken, damit es dir besser geht. Und am Besten trinkst du auch jetzt etwas, ich kann hören, wie dein Herzschlag unruhiger wird." Er roch es auch - doch Vul wollte das nicht sagen, da er ahnte, daß es Abel peinlich genug war, daß er so heftig auf die fehlende Drogendosis reagierte.

Peinlich und verärgert. Er hatte sich das nicht ausgesucht und war ohne sein Wissen zu einem Junkie geworden. Er sagte Vul rasch die Koordinaten und wartete kurz, bis er sie per Gedanken durchgegeben hatte. Gleich danach wurde er von Vuls Armen umschlungen und fand sich schließlich auf dessen Schoß wieder. "So als Mensch ist es irgendwie ungewohnt mit dir ... aber auch schön."

Ein leises "Ich weiß ... so geht es auch mir." wispernd, neigte der Größere sich zu ihm und küßte ihn, vergrub die Rechte in dem silbernen Haar und hielt ihn mit der Linken fest an sich gepreßt. Es war mehr als nur ungewohnt für Vul, ihn so zu fühlen – doch es war hilfreicher mit einem Menschenunterkörper und zum ersten Mal war es ihm auch nicht unangenehm, seine Beine zu besitzen. Dark würde in einigen Stunden hier sein und sie aufnehmen ... und bis dahin gab Vul Abel ein wenig seines Blutes, indem er seine Zunge ritzte und es in ihren Zungenkuß fließen ließ. Er wußte, daß der junge Mensch den Triebhemmer bekommen hatte und Sex nicht genießen konnte – doch zumindest dies würden sie ausnutzen und mehr als nur auskosten.

}|{

 

Website Design Software NetObjects Fusion
Bar08
Bar08b