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 Victor und Farfalla  01
(Vorgeschichte “Burning Ice” und “Shoga und Bianco Nero 06+07)

 

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Der letzte Tag war die Hölle für Victor gewesen. Das Warten auf den heutigen Abend hatte ihn fast den letzten Nerv gekostet. Vor allem, weil er die Zeit mit seinem Vater verbringen MUSSTE, normal waren sie nicht länger als eine Stunde zusammen in einem Raum gewesen. Jetzt würde er seinen Zukünftigen gleich sehen, er stand vor dem Spiegel im Bad der kleinen Suite und richtete nervös seine Haare und ebenso die Krawatte seines Anzugs. Er durfte das jetzt nicht verbocken, genau das hatte ihm Dawid die letzten zwei Tage fast ständig erklärt, wie wichtig es war und daß er sich ja benehmen sollte. Das hatte ihn nervöser gemacht, als er war, und ein Blick auf die Uhr sagte ihm, daß Farfalla nicht, wie man es wohl von ihm kannte, überpünktlich war. Wenn es so wäre, dann würde er schon durch die Tür kommen. "Also pünktlich." wispernd, ging Vic ins Wohnzimmer und setzte sich für die letzten fünf Minuten hin.

Leise seufzend, strich sich Farfalla mit der Hand über das Gesicht und blickte dann dem Hotel entgegen, das nun vor ihnen auftauchte. Zum allerersten Mal war er nicht überpünktlich, sondern kam genau zu der Zeit und alleine das zeigte schon, wie sehr er diesen Termin fürchtete. Doch er würde sich nicht drücken – und so zahlte er den Taxifahrer und stieg aus, stieg in den Aufzug und fuhr in den entsprechenden Stock, um nun im Gang nach der richtigen Zimmernummer zu suchen. Als er schließlich davor stand, schluckte er noch einmal schwer, doch dann hob er die Hand und klopfte kurz, da er sich sicher war, daß Victor schon hier war.

Der sprang nervös und übereilig auf, als er das Klopfen hörte, und ging zu der Tür. Dabei lief er recht laut und er bewegte sich etwas ungeschickt durch seine Nervosität. Kurz tief einatmend, öffnete er die Tür und trat gleich so beiseite, daß Farfalla eintreten konnte. Auch wenn er es wollte, bekam er keinen einzigen Ton heraus und schloss die Tür wieder, als der blonde Italiener eingetreten war. "Ich ... ich bin Victor." stotterte er dann doch heraus und das mit einem Mörderakzent.

Als Farfalla eintrat, schloß er einen Moment die Augen und ging ein wenig in den weich erleuchteten Gang, ehe er sich umdrehte und den Mann betrachtete, den er bald heiraten sollte. Der junge Russe war in etwa in seinem Alter und ein wenig größer ... sein blondes Haar war dunkler als das Farfallas und lag in einem modischen Kurzhaarschnitt um dessen maskulines Gesicht. Victor war breiter als der junge Italiener, er schien zu trainieren ... zumindest vom Körperlichen her gefiel ihm der junge Russe und so seufzte Farfalla leise, nickte und sah zu ihm mit einem leicht schiefen Lächeln auf, als er ihm die Hand reichte. "Und ich bin Farfalla. Ich denke, es ist am Besten, wenn wir das Buisness weglassen und uns ein wenig lockerer begegnen ... es ist einfacher ?"

"Ich ... ja ... ja, das wäre einfacher." Vic hatte erst überlegen müssen, was Farfalla meinte und definierte es so, daß sie die feine Kleidung um ein paar Utensilien erleichterten. Krawatte und Jacke zumindest und vielleicht den obersten Knopf des Hemdes. "Und ich hoffe, es ist Okay, daß wir uns hier treffen, ich dachte, es wäre einfacher ... also für uns Beide." So fiel er nicht in der Wohnung Farfallas ein und er war nicht in dessen Wohnung, wo Heimvorteil gefragt war. Nebenher öffnete er den Knoten seiner Krawatte und er zog sie sich dann über den Kopf.

Bei den Worten entspannte sich der junge Italiener noch ein wenig mehr und nickte, zog seine Jacke aus und legte sie auf die Seite, ehe er den Verschluß des Pistolenhalfters löste, das er trug. "Natürlich ist es Okay ... wenn du zu mir gekommen wärst, dann hätte ich einen Vorteil gehabt, hier ist es neutral. Du hättest dich gar nicht so edel anziehen brauchen, Victor ... und bitte verzeih, daß ich die Waffe dabeihabe, ich hatte noch ein geschäftliches Treffen, bevor ich herkam." Er behielt den Anderen, während er redete, immer im Auge, doch nicht auffällig sondern nur, um ihn ein wenig zu betrachten.

Der Russe hatte gerade seine Jacke weggelegt, als Farfalla die Waffe erwähnte und drehte sich herum. "Oh, eine Luga." Er erkannte sie auf den ersten Blick, obwohl sie im Pistolenhalfter steckte. "Eine gute Waffe ... darf ich mal sehen ?" Neugierig kam er etwas näher, er taute jetzt sichtlich auf. "Und wegen dem Anzug ... Vater bestand darauf."

"Er bestand darauf, daß du zu einem privaten Treffen einen Anzug trägst ?!" Der junge Weißblonde war sichtlich entsetzt, doch dann seufzte er und blickte auf seine eigene Jacke. "Aber ich brauche gar nichts sagen, ich kam ja selber in Geschäftsklamotten. Und natürlich darfst du sie sehen – ich habe sie mit Zehn bekommen, als wir ein Geschäft mit den Tschechen abschlossen. Ich liebe diese Waffe, sie liegt gut in der Hand und ist sehr zuverlässig. Ich habe gehört, du handelst mit Waffen ?" Während er sprach, nahm Farfalla die Luga aus dem Holster und reichte sie dem Anderen mit dem Griff voraus – die Sicherung war noch immer drin und es war ungefährlich, er rechnete nicht damit, daß Victor ihn angreifen würde.

So war es auch, es wäre auch Unsinn gewesen, schließlich sollten sie keine neuen Probleme machen, sondern alte Probleme lösen. Erfahren nahm Vic die Luga und er betrachtete sie sich mit Kennerblick. "Gut gepflegt, sehr gut sogar ... man sieht ihr das Alter kaum an." Seine Finger kosten fast liebevoll über das Metall, dann reichte er sich ebenso sicher wieder zurück, wie er sie erhalten hatte. "Und ja, ich handel mit Waffen ... oder besser gesagt, ich schmuggel sie. Und ich bin als Scharfschütze ausgebildet. Vater erkannte schon früh, daß ich ein Talent zum Zielen und Schießen hatte."

"Scharfschütze ? Erzähl ..." Dies war etwas, das Farfalla sehr faszinierte – er konnte zwar sehr gut schießen, doch für einen Scharfschützen war er nicht geduldig genug, sein Feuer machte ihm da immer einen Strich durch die Rechnung. Nebenher steckte er die Waffe wieder in das Holster und dieses auf die Seite, ehe er zu der großen Couch nickte. "Setzen wir uns ? Es ist einfacher, um zu reden, Großer."

"Gern." Vic lächelte erleichtert und setzte sich auf das Sofa. Dabei berührte er den Hellblonden versehentlich und daß der nicht zuckte, zeigte ihm, daß er entspannt war. "Viel gibt es da nicht zu erzählen ... nur, daß ich da weniger nervös bin, als hier im Moment. Mein Gewehr habe ich selber gebaut ... oder umgebaut, so habe ich es ganz auf mich angepasst und kein Anderer kann es nutzen."

Leise schmunzelnd, lehnte sich Farfalla an die Lehne der Couch und hörte dem Größeren zu – er fühlte die Nervosität Victors, doch auch, daß dieser sich langsam entspannte. "Hast du das Gewehr mitgenommen ? Ich würde mich freuen, wenn wir gemeinsam üben könnten ... und die Waffe interessiert mich auch, vor allem, wenn du sie umgebaut hast. Und du brauchst nicht so scheu zu sein – ich bin nicht aus Zucker und wir scheinen zumindest ein gemeinsames Hobby zu haben. Das ist wenigstens ein Anfang ?"

Victor wurde fast Rot auf den Wangen, aber er riss sich jetzt zusammen und nickte kurz. "Ja, ein Anfang, und ich hoffe, es wird noch mehr. Ich glaube, bis jetzt sind Waffen das Einzige, das wir gemeinsam haben ... und daß wir zur Mafia gehören." Das war schon recht viel und gerade ihre Mafiafamilienangehörigkeit war sehr, sehr viel, das für Gemeinsamkeit sorgte. "Ich habe die Waffe mitgenommen, ich soll ja hier in Amerika zusammen mit dir leben. Und wenn du magst, dann machen wir mal einen Tripp ... eine alte Kiesgrube wäre am Besten."

Mit einem Nicken neigte sich Farfalla ein wenig näher ... es war schön, daß sie ein Hobby teilten, und sie mußten wenigstens ihre Herkunft und Arbeit nicht verschweigen. "Ich kenne einige gute Gruben und Übungsplätze ... aber das meinte ich nicht, Victor. Stelle mir doch die Fragen, die dir unter den Fingernägeln brennen, Hm ? Ich werde dir ehrlich antworten, für mich zählt Ehrlichkeit und Vertrauen sehr viel." Er sah dem jungen Russen an, daß er lieber etwas anderes fragen wollte, doch fürchtete, daß Farfalla es ihm übelnehmen würde.

Da merkte man auch, wie wenig Vic in Menschen lesen konnte, jedenfalls in der Hinsicht. "Oh ja ... natürlich .... ich. Also, wie stehst du zu der Ehe ?" Die Frage brannte ihm wirklich auf der Zunge und er wollte eine ehrliche Antwort.

"Wie ich dazu stehe ? Nun ..." Mit einem kurzen Nicken lehnte sich Farfalla wieder an und schloß einen Moment die Augen, ehe er wieder zu Victor blickte. "Ich weiß, daß es notwendig ist, um die Beziehungen zu stärken. Auf diese Weise werden solche Unglücke vermieden, wie sie die letzte Zeit passierten. Auch mein Vater mußte eine gestiftete Ehe eingehen und für ihn wäre es eigentlich noch schlimmer gewesen: Er ist nämlich schon immer schwul gewesen. Doch er hatte Glück ... er verliebte sich in meine Mutter, so wie sie sich in ihn. Sie war sehr sanft und akzeptierte seine Neigung, sie hatten eine sehr harmonische Beziehung. Nun ... wir haben es in dieser Hinsicht ein wenig leichter, du bist schwul und ich bi, aber ich mag Männer lieber. Also haben wir auch hier eine Gemeinsamkeit ..."

"Das stimmt ... aber ich denke, du musstest keinen Geliebten zurücklassen, oder ? ... ich vermisse ihn sehr, auch wenn ich weiß, wie wichtig die Ehe ist." Da sie mit ehrlichen und offenen Karten spielten, tat Vic es auch, er fand, wenn schon, dann sollte Farfalla alles wissen. Der Hellblonde schien an ihm interessiert, denn er näherte sich körperlich langsam an. "Gefalle ich dir ?"

Leise schmunzelnd, strich sich Farfalla die langen Haare nach hinten, ließ den Blick über den Anderen gleiten und nickte schließlich. "Natürlich ? Ich mag Männer, die kräftig und selbstbewußt sind. Ich bin zwar manchmal dominant, doch eigentlich mag ich es lieber, genommen zu werden. Und du siehst gut aus, Victor – sehr gut sogar, ich hatte schon befürchtet, daß das Gegenteil der Fall ist. Das mit deinem Freund tut mir ehrlich leid ... das ist der Grund, weshalb ich bisher keine feste Beziehung eingegangen bin. Um ehrlich zu sein, habe ich schon damit gerechnet – meine beiden Brüder sind verheiratet, aber sie haben andere Aufgaben. Ich bin der Nachfolger und deshalb dachte ich mir schon, daß ich eine Ehe eingehen muß." Farfalla hatte kein Mitleid mit dem Russen – aber er empfand Verständnis, denn es mußte für Victor viel schwerer sein, da er sicherlich nicht mit so etwas gerechnet hatte. "Wie ist es denn für dich ? Gefalle ich dir ? Oder stehst du auf etwas anderes ?"

"Ich habe nicht damit gerechnet, daß ich heiraten muss, mein Vater wusste, ich bin schwul, und er hatte es akzeptiert, weil ich sein Zweitjüngster bin. Und ja, du gefällst mir auch. Du hast eine ähnliche Figur wie Janick, aber du bist noch dominanter." Sein Janick wusste auch, wie er sich holte, was er wollte, aber er war nicht so dominant wie Farfalla.

Ein leises "Stört es dich ?" murmelnd, kam der Weißblonde noch ein wenig näher ... dann legte er die Hand an die breite Brust des Anderen, drückte ihn sanft an die Couchlehne und neigte sich über ihn, um ein wenig an ihm zu schnuppern. "Ich mag dein Aftershave ..." Es gab noch so viel, das sie bereden mußten ... doch sie waren Beide zu angespannt, um ruhig reden zu können. Und die beste Möglichkeit, ruhiger zu werden, war nun mal Sex - oder zumindest ein wenig schmusen und küssen.

Und Vic verstand, was Farfalla bezweckte. "Nein, das stört mich nicht." wispernd, atmete er tief ein und schloss kurz seine Augen. "Dein Geruch ist auch sehr angenehm..." Dann packte er ihn sacht mit der Hand im Genick und zog den Weißblonden an seine Lippen, um dessen zu kosten.

Farfalla ließ sich willig ziehen und schloß die Augen, als ihre Lippen sich trafen ... dies war der erste Kontakt mit dem Körper des Mannes, mit dem er nun bis zu seinem Lebensende zusammen sein würde. Zuerst war dieser Kuß noch sanft und fragend, da sie Beide nicht sicher waren, ob es Okay war, weiterzugehen ... doch dann entspannte sich Farfalla und kam ihm noch entgegen, öffnete seine Lippen und vertiefte ihren Kuß, so ein wenig seiner Dominanz zeigend. Doch es war nicht, um ihn zu beherrschen, sondern nur, um ihn zu ermuntern – denn die harten Lippen Victors fühlten sich gut an und er wollte mehr davon haben.

Und es wirkte, denn der Russe fühlte sich ermuntert und sein Kuss wurde leidenschaftlicher. Seine freie Hand ging derweil langsam auf Wanderschaft und strich über die schmalere Hüfte des Hellblonden, um dessen Hemd langsam aus der Hose zu ziehen.

Ein wenig in ihrem Kuß lächelnd, nahm Farfalla seine eigenen Hände von dem etwas Größeren, um ihm ein wenig zu helfen und die feinen Knöpfe zu öffnen, die sein Hemd zusammenhielten. Als er sie jedoch geöffnet hatte, ging er dazu über, Victors Hemd zu öffnen und stöhnte leise in ihrem Kuß auf, als seine warmen, neugierigen Fingerspitzen die harten Muskeln unter der raueren Haut des Russen berührten. Hier lag Feuer und Kraft verborgen und der junge Italiener wollte Beides spüren – doch er wußte auch, daß er den Anderen nicht zu sehr überfordern durfte, so daß er dessen Brustwarzen nur leicht streifte und sich mehr den spielenden Muskeln widmete.

Das war auch gut so, denn Vic hätte alles abgebrochen, wenn Farfalla zu sehr rangegangen wäre. Langsames und zärtliches Kennenlernen war ihm deutlich lieber, und richtiger Sex kam für ihn auch noch nicht in Frage. Vic erkundete ebenso den dunkleren Körper des Hellblonden, koste über dessen Haut und betrachtete ihn mit den Augen.

In der Zwischenzeit nutzte Farfalla die Gelegenheit, die breite Brust vor sich näher zu betrachten – er sah, daß Victor sich dort rasiert hatte und mit einem tiefer werdenden Lächeln entdeckte der Weißblonde ein paar Narben, die eindeutig von Messerstichen stammten und auch zwei, die nur durch Kugeln entstanden sein konnten. Langsam neigte Farfalla sich tiefer und fuhr die hellen Linien mit seiner Zunge nach, ehe er sacht auf die feuchte Haut hauchte, sie küßte und sich langsam höher zum Hals Victors begab.

Vic schob nebenher das Hemd des Hellblonden weiter herab und lächelte kurz. "Geh ein Stück zurück, ich will mir das Tattoo ansehen ... bitte." bat er leise und schob Farfalla sacht von sich. Das Tattoo war eine japanische Arbeit, es waren feine Tribaldornenranken und Rosen, die sich vom linken Arm bis zum Herzen zogen. "Es steht dir ... genau wie die Narben." wispernd, berührten die Finger des Russen das Tattoo beim Herzen und dann eine der feinen Messernarben.

Die leisen Worte und die sanfte Berührung ließen ein weiches Lächeln auf den Lippen des Weißblonden erwachen, als er sich wieder ein wenig vorneigte, Victor zärtlich küßte und mit der Nasenspitze sacht über dessen koste. "Möchtest du in das Schlafzimmer ? Es ist ein wenig bequemer und wir haben mehr Möglichkeiten, uns kennenzulernen. Ich möchte dich gerne sehen, Victor ... bitte." Die Worte Farfallas waren leise und so weich wie seine Augen – es geschah nur selten, daß der junge Italiener die Kühle ablegte, sein Feuer zurückhielt und die Sanftheit zeigte, zu der er auch fähig sein konnte. Doch jetzt und hier öffnete er sich ... er fühlte, daß es richtig war und er wollte diesen interessanten, jungen Mann vor sich kennenlernen, ihn berühren und entdecken. Für Sex würden sie noch Zeit genug haben ... dies war ein erstes Vorantasten und Kennenlernen, das für sie Beide gleichermaßen ungewohnt, neu und verlockend schien.

Von Victor erhielt er nur ein ruhiges Nicken und ein sachtes Lächeln. "Ich möchte dich auch genau sehen ... und auch wissen, wie die Narben entstanden." Zusammen mit dem Weißblonden stand er auf und ging ins Schlafzimmer. Er wirkte jetzt schon deutlich entspannter, als zu Anfang der Begegnung.

Ein leises "Gerne." murmelnd, folgte ihm Farfalla und beobachtete Victor, als dieser ihm ins Schlafzimmer vorging. Dort angekommen, trat der junge Italiener ein wenig näher und berührte den breiten Rücken des ein wenig Größeren, ließ die Fingerspitzen über dessen Wirbelsäule wandern und lächelte, als er dem leichten Schauer nachfühlte, der über die Haut Victors rieselte. Erst dann kam er noch ein wenig näher, doch so, daß noch immer etwas Luft zwischen ihnen war ... koste über die Seiten nach vorne zum Bauch Victors und fuhr ein wenig den Hosenbund entlang, ehe er behutsam den Knopf der Hose öffnete.

Vic betrachtete die Hände und lehnte sich ein kleines Stück zurück. Er fühlte den Atem an seinem Rücken und überbrückte mit seiner Bewegung die kleine Lücke, die zwischen ihnen bestanden hatte. "Tu dir keinen Zwang an ... du kannst ruhig zuerst erkunden."

"Wie du es möchtest, Victor." Die weichen Worte mit den Lippen über den breiten Rücken des jungen Russen murmelnd, streichelte Farfalla mit der Linken ein wenig höher und den flachen, muskulösen Bauch zum Nabel hoch, ehe er wieder zum Hosenbund zurückkehrte und nun langsam den Reißverschluß öffnete. Dabei noch immer sanft bleibend, faßte Farfalla mit den Daumen in den Hosenbund und zog Victor das Kleidungsstück so über die Hüften und weiter herab ... folgte mit seinen Lippen sacht die kräftigen Beine weiter herab, ehe er hinter dem Größeren kniete und die Schnürsenkel der Schuhe öffnete. Erst dann kam der Weißblonde wieder höher und genoß mit seinen Fingerspitzen erneut die Muskeln, die vor ihm lagen, beobachtete den Lauf der sachten Schauer und richtete sich schließlich ein weiteres Mal völlig auf, um von hinten die Arme um Victor zu legen und ihn eng an sich heranzuziehen. "Steig raus, Hm ?"

"Ja ..." Mehr sagte Victor nicht, er hatte fast vergessen, wo er war. Farfalla war unglaublich mit seinen Händen, er wusste genau, was er tat und raubte Vic durch das Wenige schon fast den Atem. Er stieg aus den Schuhen und der Hose und zog sich dann auch noch geschickt mit den Füßen seine Socken aus. Es gab keinen schlimmeren Anblick als einen Mann, der in Unterhose und Socken dastand, und nun stand Vic nur noch in seinem schwarzen Slip da und schloss kurz seine Augen, weil er wieder die weichen Lippen und Hände an sich fühlen konnte, ebenso den warmen Körper des Hellblonden an seinem Rücken.

Sichtlich genießend, ließ Farfalla ein weiteres Mal seine Fingerspitzen über die Seiten nach vorne gleiten, umkoste die breite Brust und kam langsam ein wenig tiefer, während er sich eng an den Rücken des jungen Russen schmiegte. Alleine schon den Atem zu fühlen, der die breite Brust dehnte, war herrlich ... dann strich Farfalla ein wenig tiefer, über den Magen zum Nabel, den er sanft mit der Fingerspitze umkreiste und folgte schließlich dem sachten Pfad ein wenig dunkleren Haares weiter herab zum Bund des Slips. Erst jetzt erklang wieder die weiche Stimme des Italieners und man konnte an dem schon fast schnurrenden, weichen Timbre erkennen, wie sehr Farfalla gefiel, was er bisher erkunden konnte. "Möchtest du, daß ich dich völlig ausziehe ? Oder möchtest du mich ausziehen und wir legen uns hin, um weiterzumachen ?"

"Ich dich." wisperte Vic und drehte sich langsam zu dem Italiener herum. Innerlich tobte es in ihm ein wenig. Farfalla war wirklich erfahren und da er auch schon leicht erregt war, schien ihm wirklich zu gefallen, was er mit den Fingern erkundet und den Augen gesehen hatte. "Das macht dir Spaß, nicht wahr ? ... Bist du zufrieden mit mir." frage er leise und seine Stimme war dabei auch etwas tiefer. Nebenher spielten seine Finger mit einer der weißblonden Haarsträhnen.

Leise schmunzelnd, ließ Farfalla seine Linke erneut über die breite Brust des Anderen streichen und folgte den sanften Fingern dabei mit den Augen ... erst nach einigen Herzschlägen sah er wieder zu Victor auf und sein Lächeln vertiefte sich noch ein wenig, als er ihm antwortete und dabei ein wenig näher kam. "Natürlich macht es mir Spaß ... und ja, mir gefällt sehr, was ich sehe. Du achtest auf deinen Körper, das ist selten bei Männern ... zumindest ohne die zickigen Anwandlungen. Nein - du bist Kraft und Härte, doch gepflegt und gerade deshalb verführerisch. Nun liegt es an dir zu sehen, ob ich dir gefalle ..."

"Ich achte auch auf meinen Körper ... so wie du." wisperte Victor und ließ seine Fingerspitzen über die Brust des Hellblonden streichen. Die Haut war samtig, aber nicht zu weich und Farfalla roch ganz natürlich. Das Haar schimmerte weich und fühlte sich sehr seidig an, und die Augen ? Sie verrieten das Feuer in dem Italiener, das noch sacht loderte. Die zweite Hand machte die selbe Bewegung auf der anderen Seite und die Augen des Russen schweiften über den schönen Körper vor sich hinab. Ab dem Nabel sah man einen feinen, fast nicht sichtbaren Weg aus feinsten, hellen Haaren.

Farfalla mußte nicht fragen um zu wissen, daß Victor es genoß, ihn zu berühren ... er sah es an dem fast nicht sichtbaren, genießenden Lächeln und auch an den leicht dunkler werdenden Augen. Doch ein noch untrüglicheres Indiz war die leichte Erregung des Russen, die nur unzureichend von dem mittlerweile gerade noch passenden Slip bedeckt wurde. Der ein wenig schlankere Italiener kostete es aus, von seinem Gegenüber so sanft entdeckt zu werden ... es war selten, daß seine One-Nights sich mit Zärtlichkeiten aufhielten oder sich wirklich die Zeit nahmen, zu entdecken.

Das lag daran, daß Vic eine wirklich große Geduld hatte, er hatte sie schon immer, daher war er ein so guter Scharfschütze geworden und auch als Schmuggler brauchte man Geduld und Nerven wie Drahtseile. Letzteres war ihm die letzte Zeit über abhanden gekommen, aber seine Nerven wurden wieder stabiler und seine Hände tasteten sich langsam weiter hinab zum Hosenbund. Langsam öffnete er den Knopf und er schloss kurz die Augen, als man den Reißverschluss hörte. Seine Finger berührten dabei schon die leicht erregte Härte unter dem Stoff.

Es war ein absolut herrliches Gefühl, die sachte Berührung durch den Stoff zu spüren ... mit einem leisen, dunklen Laut schloß Farfalla die Augen und legte seine eigenen Hände auf die breiten Oberarme Victors, fühlte das sachte Anspannen und Lockern der Muskeln und kam noch ein wenig näher, um ein ebenso dunkles "Du läßt dir gerne Zeit, Hm ?" an dessen Ohr zu hauchen.

"Ich bin ein sehr geduldiger Mensch." wisperte Victor und kratzte mit den Fingern über den Stoff. Gleichzeitig berührten seine Lippen die des Hellblonden und er trank dessen leisen Laute. Erst danach schob er die Hose von der Hüfte Farfallas und seine Finger strichen ein wenig über die Hüfte und das Bein herab. Jetzt standen sie Beide in Unterhose da und das reichte Vic auch erstmal.

Geübt schlüpfte Farfalla aus seinen Halbschuhen, der feinen Hose und auch den Socken, die er trug ... doch er blieb nicht so stehen sondern kam näher, ließ die Rechte in den Nacken des Anderen gleiten und zog ihn noch näher an sich, um den Kuß ein wenig zu vertiefen. Erst, als sie Atem brauchten, löste Farfalla die Lippen wieder und blickte aus halbgeschlossenen, dunkel gewordenen Augen zu Victor auf, betrachtete ihn ein wenig und lächelte, als er leise zu ihm sprach. "Wir sollten uns hinlegen, Victor ... so ist es einfacher, sich zu verwöhnen, meinst du nicht ?"

Vic sagte dazu nichts, er zog den Hellblonden einfach zum Bett und zog ihn auch mit sich, als er sich in die weichen Bettdecken fallen ließ. Der Kuss hatte ihm gezeigt, daß in Farfalla ein heißer Kern aus Lava steckte, und bis jetzt war nur ein wenig Glut ans Tageslicht gekommen. Victor ergriff jetzt aber Initiative und kam halb über den Italiener, um erneut einen dieser feurigen Küsse zu erhaschen.

Und dieser Kuß kam fast augenblicklich, als Farfalla ihn wieder zu sich und damit eng an seinen Körper zog. Der Weißblonde war im Bett so feurig wie er kühl bei den Verhandlungen war und sein Feuer brach langsam heraus, auch wenn er sich bemühte, es zurückzuhalten. Farfalla wußte, daß er nicht zu forsch werden durfte, um Victor nicht zu vergraulen ... doch es war schwer und so holte er sich in dem Kuß, was er wollte, während er mit der freien Linken weiterhin über den kräftigen Körper koste, der so angenehm schwer auf ihm lag.

Erst, als Vic der Atem ausging, riss er sich von den Lippen los und keuchte schwer, doch dann knurrte er weich, biss dem Italiener in den Hals und küsste dann über dessen Brust. Die duftige Haut war wundervoll, und im Moment vergaß er seinen Geliebten in Russland, er musste ihn vergessen.

Leise aufkeuchend, schloß Farfalla die Augen und legte den Kopf auf das Laken, während seine Hände sich in das kurze, ein wenig dunklere Haar Victors gruben. Das Bein, das Farfalla bisher leicht angewinkelt an der Hüfte des ein wenig Größeren hatte anliegen lassen, streichelte nun sacht über dessen Oberschenkel, während der Atem des Italieners langsam tiefer wurde. Farfalla fühlte, daß Vic Vergessen suchte ... und er wollte ihm dabei helfen, denn er begann, den Größeren zu mögen und genoß dessen sanfte Berührungen sicht- und fühlbar.

Doch dann hielt Victor inne und lehnte seine Stirn an die Brust Farfallas. Er konnte einfach nicht weitermachen, weil er nicht vergessen konnte. "Verzeih bitte, ich kann das noch nicht." Er kam sich vor wie eine Memme. Farfalla war scharf auf ihn, er hatte einen traumhaften Körper, aber er konnte nicht mehr weitermachen, weil er nicht vergessen konnte, er vermisste Janick.

"Schhhh ... es ist gut, Victor. Mach dir nicht so viele Gedanken, Hm ? Ich kann dich verstehen ..." Die leisen, überraschend sanften Worte wurden durch die ebenso sanften Fingerspitzen Farfallas begleitet, die sich zärtlich in das ein wenig dunklere, kurze Haar des Russen gruben. Dann begann Farfalla damit, sacht zu massieren und blieb weiterhin ruhig, ließ den ein wenig Breiteren auf sich liegen und fühlte dessen ruhiger werdenden Herzschlag an seinem Bauch.

"Vater würde mich zusammenbrüllen ... ich kann Janick noch nicht vergessen, wir waren ein Jahr zusammen." Und es hatte Vic fast das Herz gebrochen, als sein Vater ihm gesagt hatte, daß er einen anderen Mann heiraten musste. Janick war fast zusammengebrochen, sie hatten sich wirklich geliebt und nicht mal, daß Vic ein Mafiasohn war, hatte ihn abgeschreckt. Der junge Russe riss sich jetzt aber wieder zusammen und rückte von Farfalla herunter, um sich neben ihn zu setzen. "Ich bin sonst nicht so emotional." erklärte er leise.

Auch der junge Italiener richtete sich auf, doch nur, um den Anderen sanft an der Schulter zu fassen und ihn in das Bett zu legen. Erst dann legte er sich neben ihn und leicht auf die Seite, stützte den Kopf auf dem Arm und antwortete ihm leise und weich, aber fühl- und sichtbar ernst. "Ich auch nicht, Victor. Vergiß die Zwänge, die dir dein Vater aufgebürdet hat ... er kann sich zehnmal auf die Hände stellen und mit den Zehen wackeln, weder ich noch mein Vater werden dich dazu zwingen, daß du alle Gefühle für deinen Ehemaligen vergißt und wir sofort poppen. Ich denke, Vater wird dir gesagt haben, wie er sich fühlte, als er meiner Mutter vorgestellt wurde – sie haben den Abend so begonnen wie wir, sie haben geredet und sich dann ins Bett gelegt, um es bequemer zu haben. Ich denke, es wird dir leichter fallen, wenn auch wir nun reden und nichts weiter passiert, Hm ? Und ich kann dich in einer Hinsicht beruhigen – ich bin auf deinen ehemaligen Gefährten nicht eifersüchtig. Ein wenig neide ich es dir schon, da du ein solches Glück hast erleben können – aber ich verlange nicht von dir, daß du ihn völlig aus deinem Innersten bannst und ihn nicht mehr erwähnst. Wenn du möchtest, kannst du uns auch vergleichen – die Unterschiede und Gemeinsamkeiten festzustellen, wird dir helfen, mich vielleicht auch einmal als deinen Gefährten zu akzeptieren."

"Ja, dein Vater hatte gesagt, daß er es versteht. Ich bin froh, daß du es auch tust, es fällt mir wirklich nicht gerade leicht und ich bin ehrlich gesagt froh, wenn alles vorbei ist und mein Vater wieder zurück nach Russland reist. Er ist nicht so tolerant wie dein Vater und du, er fordert Härte und ich war bisher noch nie so lange mit ihm zusammen wo eingesperrt." Er meinte das Penthouse, nicht mal als Kind hatte er viel länger als ein, zwei Stunden zum Essen mit ihm zusammen verbracht und die letzten drei Jahre hatte er ihn kaum gesehen, außer es ging um Aufträge.

Während er zuhörte, streichelte Farfalla immer wieder sacht mit der freien Rechten über den Bauch und die Seiten des ein wenig Größeren. Auf dessen Worte nickte er nur und neigte sich näher, hauchte einen sanften Kuß auf die Lippen Victors und legte sich nun völlig hin, damit sie auf gleicher Höhe waren. "Es dauert nicht lange, Victor ... in zwei Tagen werden wir heiraten und dann fährt dein Vater wieder zu sich nach Hause. Und um ihn ruhig zu stellen, weiß ich einen kleinen Trick – Morgen früh streifst du dir ein Kondom über, wenn du unter der Dusche bist, befriedigst dich und wirfst es dann in den Badeimer. Ich mache das Ganze hier und wenn die Putzkräfte morgen saubermachen, sobald wir gegangen sind, wird dein Vater denken, daß wir es im Bett und in der Dusche getrieben hätten. Er wird stolz auf dich sein und dich in Ruhe lassen – und wir wissen, was wirklich vorfiel. Okay ? Und die Zeit vor der Hochzeit werde ich dich einfach beschlagnahmen, dann bist du weg von deinem Vater und wir können uns ein wenig näher kennenlernen."

Farfalla war wirklich ziemlich gerissen und kaltschnäuzig, das gefiel Victor recht gut. "Danke für deinen Ratschlag und ich würde Vater gern ein wenig vom Hals haben." Es war der reinste Terror, wenn man gezwungen war, sich mit Jemanden zu unterhalten. "Du kannst solche Dinge deutlich besser als ich ... wenns ums Schmuggeln geht bin ich gut drauf, aber so diplomatischen Kram, da bin ich ein Versager."

"Aber Nein, Victor. Nur unerfahren, weil du eben deine Prioritäten andereweitig gelegt hast. Dafür verstehe ich zum Beispiel nichts vom Schmuggeln – ich handle lieber, ob legal oder illegal. Allerdings ist es immer von Vorteil, wenn ich Jemanden habe, der sich in den Hintergründen auskennt ... möchtest du mir dabei helfen ? Wir könnten gut zusammenarbeiten." Es war nur ein Vorschlag – doch Farfalla würde sich sehr freuen, wenn sie zusammenarbeiten könnten.

"Das lässt sich machen, ich denke, wir gleichen uns gut aus." wisperte Vic und drehte sich ein wenig zu dem Hellblonden, um sich wenigstens ein Bisschen an ihn zu schmiegen. Es war für ihn erstmal ein Ersatz für Janick, an dessem Körper er das letzte Jahr über fast jede Nacht eingeschlafen war.

Farfalla schmunzelte nur kurz und faßte die Decke, zog sie über ihre Körper und knipste das Nachtlicht an der Seite aus. "Das denke ich auch, Victor ... laß uns schlafen, der morgige Tag wird anstrengend genug. Gute Nacht ..." Die leisen Worte beendete der Weißblonde mit einem letzten, sanften Kuß auf die Lippen Victors, ehe er sich bequem hinlegte und eine Hand an der Taille des ein wenig Größeren ruhen ließ. Dann entspannte er sich und schlief nach wenigen Herzschlägen ein ... er war geschafft von seinem langen Tag und auch von dieser Begegnung, doch das noch immer sichtbare, leichte Lächeln auf seinen Lippen zeigte, daß er Vertrauen hatte.

Und das war etwas, das Victor erstaunte, dieses Vertrauen war nämlich wirklich berechtigt. Vic würde Farfalla niemals hintergehen oder verletzen. Er betrachtete dessen Gesicht noch lange im Mondlicht, versuchte, ihn mit Janick zu vergleichen, aber er fand keine Zusammenhänge. Vielleicht das längere Haar und die Statur, aber ansonsten war nichts gleich, nicht einmal das Lächeln. So in Gedanken schlief er ein ... Morgen würde er versuchen, Janick zu erreichen, er musste wissen, wie es ihm ging.

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