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  Felan und Kilgor  06
 

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Es war ungewohnt und doch bekannt, als Felan erwachte. Er spürte den sanften Wind auf seiner Haut und einen warmen Körper an dem seinen. Leises Schnurren drang an sein Ohr und so öffnete er die Augen, um in das sanft lächelnde Antlitz Kilgors zu blicken. "Wie lange siehst du mir schon zu." wisperte er und löste sich, um sich aufzusetzen und ausgiebig zu strecken und zu räkeln. Sein schmerzender Hintern erinnerte ihn dabei an die letzte Nacht, es war ein wohliges Gefühl, das er lange nicht verspürt hatte. "Du bist in der Tat größer geworden."

Noch etwas tiefer schnurrend, erhob sich Kil ein wenig und schmuste mit seinem Gesicht über den Hals zur Wange des Hellhäutigen hoch, ehe er sacht zurück zu dessen Nacken knabberte. "Ich weiß ... aber auch du bist ein wenig gewachsen, stärker und noch hübscher geworden, Felan. Es hat so gutgetan, einmal wieder mit einem Werwesen die Nacht zu verbringen - und verdammt noch eins, du bist eine absolute Wucht geworden, Fel. So schön war der Sex für mich in den letzten Jahrhunderten nicht mehr, Danke dir. Und nochmal Danke, daß du mich aus dem Kerker geholt hast, ich weiß nicht, was sonst passiert wäre ...." Es war dem großen Wertiger ernst, auch wenn er nicht sendete - und Kil genoß es fühlbar, über den sich reckenden Körper des Weißen zu kosen und ihn an seinen Muskeln zu fühlen, so perfekt, als wäre er nur für ihn geschaffen worden. Doch Kil sprach den Gedanken nicht aus - wenn er eines wußte, dann das, daß Felan schneller verschwand als Schnee im Feuer, wenn man zu sehr klammerte.

"Du hättest die Burg auseinandergenommen und alles umgebracht, vermute ich." wisperte Felan und lehnte sich an Kilgor. "Und ich sagte schon, du sollst mir nicht danken, ich hab dich da schließlich länger drin schmoren lassen, bis sich mein Gewissen, von dem ich glaubte, ich hätte keins, sich gemeldet hat, Großer." Er lachte leise und schnurrte sich noch kurz an Kilgor heran, um an dessen Hals zu knabbern, dann zu beißen und dann leckte er das Blut von der Wunde. "Immer noch süß von der Nacht."

Der große Wertiger genoß diese zärtliche Geste und grollte weich in seiner Kehle, ehe er selbst noch ein klein wenig knabberte und dabei ein leises ##Dann trink noch mehr, wenn du magst ....## zu ihm wisperte. Ihm machte das nichts aus, da er einfach viel zu groß war, als daß es ihn schwächte - und er genoß es, wenn Felan ihn biß und sein Blut leckte, es war eine uralte, vertraute Geste der Zuneigung und des Vertrauens zwischen den Werwesen.

Felan sagte dazu nicht Nein und biss erneut zu, um etwas Blut zu kosten. Er zuckte jedoch zusammen, als er einen der Diener rufen hörte. "Herr Felan ?!.... Der Prinz wünscht euch zu sehen !" Man hörte, daß der Diener Abstand hielt und von Weitem rief, da er wohl knapp gesehen hatte, daß die Beiden nackt waren. "Ich komme sofort." rief Felan zurück und seufzte leise.

Leise knurrend, löste sich Kil und stand langsam auf - er haßte es, beim Schmusen unterbrochen zu werden und so wurde sein Knurren noch lauter, ehe er zu dem Diener ging, ihn beim Kragen packte und auf seine Gesichtshöhe hochhob. "Ich will meine Sachen und meine Waffen - aber SOFORT, verstanden ?!!! Oder willst du vielleicht, daß ich deinen Prinzen SO bewache ?!!!" Seine Stimme war so dunkel wie seine Augen und er verbarg die selbst in seiner Menschgestalt beachtlichen Eckzähne keineswegs, denn er wollte auch klarmachen, daß er seine neue Aufgabe mehr als nur gewissenhaft wahrnehmen würde.

Felan kam ihm sogleich nach, er hatte seine Kleidung aufgeklaubt und trug sie gleich mit sich. "Lass ihn herunter, er ist nur ein Diener." wisperte er beruhigend zu Kil und berührte sacht den Arm, mit dem der den armen Mann gepackt hatte. "Geh und sag, man soll dir seine Sachen geben.... bring sie her und ihn dann zum Prinzen." ##Ich muss sofort zu ihm, wenn er mich sehen will, verzeih.. Ich bereite ihn gleich auf dich vor.##

##Solltest du auch - damit er nicht gleich vor Angst stirbt, wenn er mich sieht.## Kil knurrte nur noch einmal bestätigend auf und ließ den Diener dann fallen - herrschte ihm noch ein kurzes "Und schnapp dir einen anderen Diener für meinen Speer, alleine kannst du ihn niemals tragen !!" und nickte, als der Diener angsterfüllt davonlief. "Ich werde dich schon finden, Felan - ich gehe einfach deinem Geruch nach. Nur eine Frage, damit ich von Anfang an im Bilde bin: Muß ich den Prinzen nur bewachen ? Oder eher dafür sorgen, daß Keiner in seine Nähe und dessen Zimmer kommt, während du bei ihm bist ?" Der große Wertiger war vieles, doch nicht dumm - und er konnte sich schon denken, weshalb der Prinz so sehr nach Felan verlangte und dieser auch sofort folgte. Er nahm es ihm aber auch nicht übel und das sah man an dem breiten Grinsen, das auf seinen Lippen erwachte.

Felan war beim Ankleiden, als er das Grinsen erblickte. Er lachte laut und fiel dabei fast um, als er in die Hose stieg. "Du hast es erfasst. Eigentlich weiß schon fast Jeder, daß ich sein Günstling bin, aber Keiner sagt etwas, es wird totgeschwiegen... Trotzdem sollte man nichts herausfordern, Hm ?" Als seine Worte endeten, hatte er es in die Hose geschafft, schlüpfte in die Stiefel und zog sich dann zuerst das knielange, dünne Leinenhemd über und dann die ein wenig kürzere Weste. Um seine Hüfte legte er noch einen breiten Gürtel und so wirkte er gleich etwas edler. "Bis gleich und friss Niemand auf." Mit den Worten küsste er Kil und eilte dann davon, um den Prinzen nicht zu lange warten zu lassen.

Kils Lachen hallte ihm noch nach und verklang langsam ... in einem anderen Raum wartete der Prinz dieses kleinen Reiches ungeduldig auf die Ankunft seines Liebsten, denn seit dieser Gestern weggegangen war, um zu dem wütenden, gefangenen Krieger zu gehen, hatte er ihn nicht mehr gesehen.

Und lange musste er nicht mehr warten. Felan atmete kurz tief vor der Tür des Prinzen durch, klopfte und trat dann leise ein. An der Tür noch verneigte er sich mit einem leisen "Mein Prinz." und richtete sich dann wieder auf, um zu dessen Krankenbett zu kommen. "Wie fühlt ihr euch Heute ?" Er setzte sich auf einen kleinen Hocker ans Bett und lächelte sanft. "Ihr seht nicht mehr ganz so blass aus."

Mit einem sanften Lächeln sah der schlanke Prinz zu dem weißen Werkater hoch und legte zärtlich die Fingerspitzen an dessen Wange - dann entspannte er sich wieder und schloß kurz die Augen, ehe er ihm leise antwortete. "Ein wenig besser ... wie konnte mein Vater mir das nur antun ? Er weiß doch, daß ich ... daß ich nicht kämpfen kann. Kein Krieger bin. Er hat immer Mutter die Schuld gegeben, daß sie nur Mädchen geboren hat und sein einziger Sohn auch so mädchenhaft ist. Kann er den nicht verstehen, daß ich lieber male ? Mich interessieren seine Kriege nicht ...." Man hörte dem jungen Prinzen an, wie sehr ihn das belastete - und wie sehr er es bereute, gehorcht zu haben und mit in diese Schlacht gekommen zu sein.

"Ich kann es euch durchaus nachfühlen. Doch ihr solltet glücklich sein, daß euer Vater euch nicht ablehnt. Er versicherte, daß er euch Schlachten ersparen würde... Ich vermute, euer Herr Vater hat eingesehen, daß ihr kein Kämpfer seid, auch wenn er die Hoffnung hatte, mein Prinz." Felan konnte es gut nachfühlen, sein Vater war noch schlimmer gewesen, er hatte ihn gehasst. "Ich muss euch noch etwas erzählen, mein Prinz. Der Krieger aus dem Kerker, ich habe dafür Sorge getragen, daß er euer Leibwächter wird. Er ist etwas ungehobelt und wild, doch er wird seine Aufgabe gewissenhaft erfüllen und Niemanden in eure Gemächer lassen, wenn ihr es wünscht. So könnt ihr ungestört euer Passion nachgehen und malen."

Fast sofort erhellte sich das Gesicht Williams und er nickte, ehe er eine Braue hob und wieder ein wenig unsicher wurde. "Der Berserker ? Man sagt, er würde das Fleisch seiner Opfer fressen und jeden töten, der ihm widerspricht. Bist du dir sicher, daß er mir nichts tun wird ? Aber was sage ich ... wenn du hier bist, dann kann mir nichts gefährlich werden, nicht wahr, Felan ?" Erneut streichelte er sacht über die Wange des Weißen und lächelte, so daß man sehen konnte, wie gern er ihn hatte.

Der Hellhäutige schmiegte sich etwas in die Hand und lächelte sanft. "Er hat sein Wort gegeben, er wird euch nichts tun, mein Prinz." Langsam hob er seine Hand und strich damit über die des Prinzen. Dessen Hände waren zu schade, um eine Waffe zu führen und um zu töten. Er war Maler aus Passion und er hatte so ein gewaltiges Talent. "Er wird sicher gleich hier sein." Er konnte Kilgor fühlen, der langsam der Fährte folgte. Den Diener hatte er wohl schon wieder vergrault.

Und so war es auch ... sobald die Diener dem großen Wertiger seine Sachen gebracht hatten, rannten sie furchterfüllt davon, so daß er in Ruhe seine pechschwarze Lederhose, die kniehohen, schwarzen Stiefel und die vorne geschnürte, schwarze Lederweste anziehen konnte. Den Tigerfellumhang ließ er noch sein und trug ihn zusammengerollt unter dem Arm - doch sein schweres Langschwert an der linken Seite und der riesige Kampfspeer, den er so leicht wie ein Anderer einen Stock trug, ließen alle Menschen, die er kreuzte, vor Furcht zurückweichen. Kilgor folgte einfach der Fährte Felans und schließlich kam er an der bewachten Türe der Gemächer des Prinzen an - knurrte leise und funkelte die zitternden Wachmänner an, schickte sie mit einem kurzen Nicken weg und grinste, als sie Hals über Kopf flohen und froh darüber waren, daß nun der Söldner ihre Aufgabe übernahm. Ohne weiter zu zögern, klopfte Kil laut an die Tür, so daß sie in ihren Angeln bebte - und der junge Prinz sichtlich zusammenzuckte, da ihn das laute Geräusch erschreckt hatte.

"Keine Sorge, mein Prinz, er hat ein gutes Herz, auch wenn er etwas ruppig ist." wispernd, erhob sich Felan und ging zur Tür, um sie zu öffnen. ##Sei nicht zu grimmig, der Prinz ist etwas schreckhaft.## Er sendete es liebevoll und ließ Kilgor eintreten. "Mein Prinz, das ist Kilgor, er wird euch demnächst beschützen."

Der Verletzte hatte nur genickt und ein wenig ängstlich abgewartet - auf den Anblick des leicht gebückt eintretenden Wertigers hatte ihn jedoch nichts vorbereitet, vor allem, als dieser sich zu seiner vollen Größe aufrichtete. Mit offenen Mund starrte William diesen Riesen an und erst, als Kilgor näherkam, schreckte er aus seiner Starrte auf. Kil hingegen begann langsam zu lächeln und nickte, ging vor dem Bett des Prinzen auf ein Knie und betrachtete ihn sich. ##Er ist ein Püppchen, Fel ... aber er hat ein gutes Herz. Ihm diene ich eine Weile, seinen Vater hätte ich nicht einen Tag bewacht.## Laut sprach er jedoch ein leises, doch trotzdem mehr als nur gut verständliches "Ich grüße dich, Prinz - ich werde dich ab jetzt bewachen und ich nehme meine Arbeit mehr als nur ernst. Und ich sorge auch dafür, daß Keiner unangemeldet zu dir und Felan kommt, euer Geheimnis ist bei mir sicher." Als der junge Prinz perblex antworten wollte, schüttelte Kil nur den Kopf und sein Lächeln wurde ein wenig tiefer. "Keine Sorge, Prinz ... ich verstehe dich gut, Fel ist ein Schmuckstück. Und ich habe nichts dagegen, wenn du dir was Richtiges gönnst, anstatt diese verwöhnten Puten. Deine Geheimnisse sind bei mir sicher - und ich werde dafür sorgen, daß sie auch Niemand sonst erfährt." William konnte einfach nur nicken und sah unsicher zu dem Weißen auf, denn er wußte nicht, was er darauf sagen sollte, da er einfach nur erleichtert war.

Felan kam dicht zu dem Prinzen und setzte sich wieder, um dessen Hand in die Seine zu nehmen. "Seht ihr, mein Prinz. Ich sagte es euch ja." wisperte er zu ihm und blickte dann zu Kilgor. "Ich danke dir, daß du das Geheimnis zu hüten weißt, es bedeutet dem Prinzen sehr viel." So sprach er für den Prinzen. ##Er ist es wert, beschützt zu werden, ich danke dir, Kilgor.## So bedankte er sich auch in Gedanken noch liebevoll bei ihm. "Wir lassen euch nun allein, ihr müsst euch noch ausruhen, mein Prinz... oder wünscht ihr, daß ich noch bei euch bleibe ?"

"Vielleicht noch ein wenig, Felan ... Bitte. Und ich danke dir, Kilgor - wenn ich mich recht erinnere, hat dir mein Vater das Zimmer nebenan zugeteilt, wenn du willst, kannst du es dir ja ansehen ?" Es war kein Rauswurf - doch William wußte nicht, was er sonst zu sagen hätte, und Kilgor lachte leise bei dessen Worten, als er aufstand. "Keine Sorge - ich bringe nur meine Sachen rüber und dann wache ich ein wenig, daß euch Beide Keiner stört." Dann drehte er sich um und ging aus dem Zimmer, warf kurz seine Sachen in das leere Zimmer direkt daneben und stellte sich schließlich direkt vor die Türe des Zimmers, die er mit seinem kraftvollen Körper völlig verdeckte. "Er ist sehr ungewöhnlich, Felan ... man fühlt förmlich die Wut und Lebenskraft, die in ihm ist. Und trotzdem habe ich keine Angst mehr, es ist, als ob ... ich fühle mich sicher, wenn ich weiß, daß er da ist, um mich zu beschützen. Das ist dumm, nicht wahr ?" Der junge Prinz war sich sehr unsicher, denn er schämte sich dafür, Angst vor Mördern und Spitzeln zu haben.

"Das ist ganz und gar nicht dumm.... und ihr habt keine Angst, weil sein Beschützerinstinkt geweckt wurde. Er spürte, daß ihr kein Krieger seid und ich denke, er kann euch gut leiden." Beim Sprechen zog Felan seine Stiefel aus. Er wusste, der Prinz schätzte es, wenn er sich ein wenig neben ihn legte, und so tat er es, um ihm die Nähe zu geben, nach der er sich lange Jahre gesehnt hatte. Sanft lächelnd berührte er dessen gerötete Wange. "Ich habe schon die Felle mit ihm geteilt, wünscht ihr, daß ich euch davon erzähle ?"

"Du hast ....? Herr im Himmel, das ... wie ? Er ist so .... so ...." Die Röte des jungen Prinzen vertiefte sich noch, als er daran dachte, daß sein Blick auch für einen Moment zu dem wirklich stattlichen Schritt des Wertigers geglitten war. Allein schon der Gedanke, wie groß der Söldner sein mußte, ließ William erschauern und er wußte nicht, ob er es wirklich wissen wollte, auch wenn seine Neugier schließlich siegte und er unmerklich nickte, während er die Nähe seines Geliebten genoß.

"Diese Größe ist sehr schön... doch man muss sich erst daran gewöhnen... man ist völlig ausgefüllt..." Felan erzählte leise und recht bildlich. Er wusste um die Neugierde des Prinzen, was diese Dinge betraf. Auch erinnerte er sich an das erste Mal mit dem Prinzen, es war wundervoll gewesen, wie vorsichtig und schüchtern er gewesen war.

Und exakt dieses Schüchterne zeigte sich nun ein weiteres Mal, als William immer tiefer errötete, doch trotzdem jedem Wort des Weißen folgte. Kilgor hingegen hatte sich inzwischen vor die Türe gestellt und hörte unauffällig zu - wisperte ein leises ##Überfordere ihn nicht, Fel....## in die Gedanken des Werkaters und verjagte mit einem kurzen Knurren zwei Dienstmägde, die sich absichtlich Zeit beim Vorübergehen lassen wollten, um den Stimmen aus dem Zimmer des Prinzen lauschen zu können.

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Endlich hatten sie ein wenig Ruhe, der Prinz war schon die ganze Zeit, während sein Vater da war, abgelenkt worden und so kam er nicht zum Malen. Die Verletzung hatte ihn auch davon abgehalten. Jetzt aber, wo der König abgereist war, hatte Jener sich gleich in die Arbeit gestürzt. Felan räkelte sich nackt auf einem Fell und verharrte dann in der vom Prinz gewünschten Position, damit er ihn so malen konnte. "Man sieht euch an, wie erleichtert ihr seid, euer Pinsel fliegt nur so, mein Prinz." Felan wisperte es fast nur, er mochte es, dem eifrigen Prinzen zuzusehen.

William errötete nur leicht bei dem Kompliment, doch er nickte erfreut und malte weiter an dem Bild seines heimlichen Geliebten. Es stimmte - so viel Zeit war vergangen und er genoß es, endlich wieder kreativ sein zu können, und das auch noch völlig ungestört. Früher mußten sie immer auf der Hut sein, da jederzeit Pagen oder Diener hereinplatzen konnten, um sie wegen Nichtigkeiten zu unterbrechen - doch jetzt stand diesen Speichelleckern Kilgor im Weg und das mehr als nur erfolgreich. Niemand wagte es, wenn es nicht wirklich äußerst dringlich war, die Stimme an den riesigen Söldner zu richten und ihn zu bitten, dem Prinzen Bescheid zu geben. So hatten er und Felan ihre Ruhe und konnten entspannt zu dieser mehr als nur angenehmen Beschäftigung zurückkehren, gerade auch deshalb, weil den Malstunden zärtliche Momente folgten, die sie Beide brauchten und genossen. Über seine Gedanken versunken, bemerkte der junge Prinz nicht, wie schnell er vorankam - erst, als er verblüfft bemerkte, daß das Weiß auf seiner Palette zur Neige ging, lachte er leise und schüttelte den Kopf, kehrte aus den Grübeleien zurück und bat den weißen Attentäter, sich ein klein wenig mehr ins Licht zu setzen, damit er den Schimmer der Sonne in den schneeweißen Haaren fangen konnte.

Dies tat Felan mehr als gern, er rückte etwas in die Sonne und legte sich wieder so hin wie zuvor. "Möchtet ihr Kilgor auch einmal malen ?...Mit mir zusammen vielleicht, es wäre sicher ein interessantes Motiv, meint ihr nicht auch, William ?" Es war eine Idee, die ihm vor Kurzem kam. Sie hatte sich in seinem Kopf regelrecht festgebissen.

Der junge Prinz sah den Weißen einen Moment lang an, als ob diesem ein zweiter Kopf wachsen würde - doch nach einigen Herzschlägen fing er sich wieder und errötete bis in die Haarspitzen, als er sich das vorstellte. "Das ... natürlich wäre es interessant, Felan ... aber ... er ... ich weiß nicht, ob ... ob er das tun würde ?" Kil hatte vor der Tür natürlich alles mitgehört und einen Moment lang gut zu kämpfen, seinen üblichen, grimmigen Gesichtsausdruck zu behalten. ##Ja bist du des Wahnsinns ???! Das ... ich steh das NIE durch, so lang wie du stillzusein, um mich malen zu lassen !! Überhaupt ... ich eigne mich nicht für Bilder, da rennen die Weiber schreiend davon, wenn sie mich in den Hallen sehen würden, das weißt du doch ! Wie bist du nur auf den dämlichen Gedanken gekommen, Felan ??## Man hörte dem Wertiger an, daß er halb panisch war - er haßte es, so untätig in einer Pose verharren zu müssen und dazu noch mit Felan, der dabei sicherlich nackt sein würde ? Das durchzustehen, lag schon fast jenseits von Kils Durchhaltevermögen.

Felan hatte eher Mühe, nicht zu lachen, als er Kilgors Gedanken hörte. ##Die Bilder wird eh kaum wer sehen. Der Prinz liebt es, mich zu malen, aber noch Keiner hat je eines der Bilder zu Gesicht bekommen.## Man hörte, daß leiser Schalk mitschwang. ##Ich weiß nicht, wie mir diese Idee kam.## fügte er noch an und lächelte kurz zu dem Prinzen. "Warum fragt ihr ihn nicht, er wird euch nicht den Kopf abbeißen, mein Prinz."

##Nein, aber dir ....## grummelte Kil noch leise auf die Worte Felans zu dem Prinzen. Der allerdings seufzte leise und sah unsicher zu der Tür - dann sammelte er sich und legte Palette und Pinsel weg, wandte sich zur Tür und rief ein leises "Kilgor ?". Der große Wertiger seufzte nur innerlich und öffnete die Türe, trat ein und nickte respektvoll zu dem jungen Mann vor sich. "Was wünscht ihr, Prinz ?" Unsicher, wie er es sagen sollte, entschied William sich schließlich für den direkten Weg, als er ihm antwortete. "Äh ... ich ... ich würde dich gerne malen, Kilgor ... zusammen mit Felan ? Geht das ?" Kil hatte mehr als nur gut damit zu tun, dem Weißen keinen vernichtenden Blick zuzuwerfen und überlegte - doch schließlich konnte er dem hoffnungsvollen Blick des Prinzen nicht mehr widerstehen und antwortete ein kurzes "Wie ihr wollt, Prinz. Aber nur einmal und am Besten dann, wenn Keiner rumläuft - also entweder in der Nacht oder sehr früh am Morgen, damit Keiner hier reinplatzt, weil ich nicht auf dem Posten stehe.". Der junge Prinz atmete nur erleichtert aus und nickte enthusiastisch, sah dann lächelnd zu Felan und nickte aufmunternd, daß dieser auch etwas sagen sollte.

"Ich bin dir dankbar, Kilgor, und ich freue mich schon darauf." Felan antwortete leise und grinste frech, als der Prinz nicht zu ihm sah. ##Danach darfst du mit mir machen, was du willst... Ich stehe dir gern zu Verfügung.## "Wie wäre es heute Nacht, die Monde werden alles schön erhellen."

Dieses Angebot traf den Wertiger völlig unvorbereitet - er hob nur eine Braue und lachte dann leise, schüttelte amüsiert den Kopf und nickte schließlich. "Gut, Prinz - dann heute Nacht. Ich hoffe nur, ihr braucht nicht zu lange - ich bin nicht gut darin, posieren zu müssen." William hingegen freute sich sichtbar, er strahlte geradezu und nickte, ehe er Felan stürmisch umarmte und erst jetzt die Palette und den Pinsel wieder aufnahm. Kil nickte ebenso und drehte sich um, bezog wieder vor der Türe Stellung und knurrte einen Diener an, der schon neugierig nähergekommen war und gerade lauschen wollte, als der Söldner wieder aus dem Zimmer kam.

Der machte dann aber doch rasch, daß er wieder davonkam. Keiner hier wollte sich mit Kilgor anlegen, Jeder wusste, wie er im Kerker gewütet hatte. Felan legte sich wieder hin, wie der Prinz es wollte und lächelte sacht. Der Prinz war noch glücklicher als eh schon, und Felan war gespannt, wie lange Kilgor in der Nacht durchhalten würde.

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Seither waren einige Stunden vergangen - langsam dämmerte es und der große Wertiger nickte, als die Diener mit dem Abendessen des Prinzen kamen, da dieser Abends grundsätzlich in seinen Räumen zu speisen pflegte. Mit seiner feinen Nase überprüfte Kil unauffällig die Speisen - als ihm bei einem Kuchen ein seltsamer Geruch auffiel, schickte er den Diener sofort wieder damit weg und nickte schließlich, klopfte kurz und öffnete die Türe mit einem rauen "Das Abendessen, Prinz." William nickte erfreut und stand von seinem Sessel, in dem er bis eben noch gelesen hatte, auf und ging zu dem schlichten, doch aus duftendem Apfelholz gefertigten Tisch, setzte sich und winkte auch Felan, daß dieser sich an den Tisch setzen sollte, während er dem Söldner an der Türe mit einem sanften Nicken zu verstehen gab, daß dieser sich auch in die Küche begeben und den Bauch vollschlagen konnte.

##Nach dem Essen bist du dran.## wisperte Felan in Kilgors Gedanken. Er setzte sich wie gewünscht zum Prinzen, um ihm Gesellschaft zu leisten. Der Tag war recht harmonisch verlaufen. Seid der König abgereist war, fühlte sich der Prinz deutlich wohler und die Zwänge waren zum größten Teil verschwunden. "Freut ihr euch auf heute Nacht ?"

Die Frage brachte William wieder einmal zum Erröten - doch er nickte scheu und aß langsam weiter, während er schon bei dem Gedanken leicht schauerte, daß er den großen Söldner nackt sehen konnte. Der indes war schnellen Schrittes in die Küche gegangen und nickte dem Koch nur zu - dieser seufzte leise und brachte ihm eine riesige Platte mit rohem Fleisch, zwei großen Krügen Bier, Käse, Brot und noch einem kleineren Krug Blut, den er ihm vom Schlachten eines Ferkels aufgehoben hatte. Ein Jeder hier in der Küche wußte, daß Kilgor sein Fleisch nur roh aß und auch gerne Blut trank - doch trotz ihrer Angst und ihres Ekels sagten sie nichts, denn sie wußten, daß sie den Wertiger nicht verärgern durften. Mit einem harten Nicken bedankte sich Kil und grub dann die Krallen in das Fleisch, biß große Stücke ab und stillte schnell, doch trotzdem wachsam bleibend, seinen Hunger. Die Bediensteten der Küche wußten inzwischen nur zu gut, daß sie Kil nicht beim Essen stören durften - er schlug Jeden, der es auch nur wagte, in seine Nähe zu kommen und so ließen sie es und hielten sich von ihm fern. Als er nach kurzer Zeit satt war, nickte der Wertiger nur noch einmal und leckte seine Finger ab, als er aufstand - rülpste kurz herzhaft und verließ dann die Küche, ging wieder zum Zimmer des Prinzen und fletschte die scharfen Fänge, als er wieder einmal einen Pagen dabei erwischte, wie dieser versuchte, zu lauschen. ##Felan, das Geschmeiß wird immer lästiger ! Soll ich diesem Idioten den Arm brechen ? Als kleine Warnung, daß sie verdammt noch mal nicht lauschen sollen ?!!##

##Beiß ihm ein Ohr ab, ich denke, das passt besser zu einem Lauscher.## Felan meinte das durchaus ernst mit dem Ohr, so würde man gleich immer sehen, wer es gewagt hatte zu lauschen. Es wäre somit auch ein abschreckendes Beispiel.

Laut zu knurren beginnend, sprang Kil vor - packte den erschrocken aufschreienden Pagen, biß ihm ein Ohr ab und ließ den Pagen dann fallen, ehe er das Ohr in die Linke nahm und gefährlich dunkel zu dem Wimmernden sprach. "Hör gut zu, Abschaum - ab jetzt werde ich jedem Lauscher, den ich erwische, ein Ohr abbeißen und hier an die Wand nageln !!! Und nun VERZISCH dich !!!" Der Page schrie nur leise auf und rappelte sich hoch, preßte eine Hand an den blutenden Stumpf und lief davon, um auch den anderen Dienern Bescheid zu sagen. Kil nickte nur und stellte sich vor die Türe des Prinzen, leckte das Blut von dem Ohr und seinen Fingern und nahm nach kurzer Überlegung seinen Dolch, um damit das Ohr an die Wand zu nageln.

Felan grinste innerlich, während er den überraschten Gesichtausdruck des Prinzen musterte, der zur Tür gaffte und etwas blass wirkte. "Ich denke, das dürfte helfen. Es ist etwas übel, doch das ist wohl das Einzige, das Nutzen zeigen dürfte, damit ihr Ruhe findet." Er beruhigte den Prinzen und strich ihm über die Hand. "Und am Ohr ist es keine lebensgefährliche Verletzung." fügte er an. Er war gespannt, ob noch mehr Ohren dazukommen würden, oder ob dieses Exempel nur einmal statuiert werden würde.

William nickte nur und schluckte schwer - doch dann seufzte er leise und lächelte zögernd, drehte seine Hand und nahm die Helle Felans in die Seine. "Du hast Recht, wie immer ... und es macht Kilgor noch abschreckender als jetzt schon. Wird er später noch hereinkommen ?"

"Ich vermute, sowie es ruhiger in der Burg wird, daß er noch hereinkommen wird. Er hat ja zugestimmt, daß ihr ihn malen dürft." Felan lächelte erneut so sanft und hauchte William einen Kuss auf die vom Wein süßen Lippen. "Möchtet ihr bis dahin noch ein wenig schmusen ?"

Es war für William immer wieder erstaunlich, wie zärtlich Felan bei ihm sein konnte - der weiße Killer war der Einzige, der so sanft zu ihm war, nicht einmal seine Mutter hatte je eine liebevolle Berührung an ihn verschwendet. Erfreut nickte er und stand langsam auf - zögerte, doch dann zog er den Weißen in einen sanften Kuß und seufzte leise, genoß dessen Nähe und schloß dabei die Augen, um sich gänzlich in diesem Augenblick zu verlieren.

Diesen Augenblick mit dem sanften Prinzen kostete auch Felan aus. Sein Leben lang war er unter ruppigen Kerlen gewesen, und der Prinz war etwas Anderes und Schönes für ihn. Langsam kam er näher, legte seine Hand an den Hals des Gleichgroßen und koste zärtlich durch das feine Haar des Prinzen. Ein wenig Zeit allein hatten sie noch, danach würde eine ebenso schöne Zeit zu Dritt mit Kilgor stattfinden, worauf sich der Weiße auch schon sehr freute.

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