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  Felan und Kilgor  09
 

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Fast ein Jahr war vergangen und es war eine ereignisreiche Zeit gewesen, die wohl alle reichlich Nerven gekostet hatte. Nach Langem war ein klein wenig Ruhe eingekehrt, so daß der Prinz zum Malen kam. Er hatte Lady Ignis geheiratet. Damals gab es ein prunkvolles Fest, an das Felan, obwohl er Feste mochte, mit Grausen zurückdachte. Alle im Schloss sollten weiße Kleidung tragen, wogegen Kilgor sich natürlich gewehrt hatte. Das Einzige, was er getan hatte, war, daß er ein weißes Hemd unter seine Lederweste gezogen hatte. Dies hatte die Lady natürlich wieder schrecklich aufgeregt. Natürlich hatte sie es Kil nicht ins Gesicht gesagt, dazu hatte sie zuviel Angst gehabt. Was für besondere Aufregung sorgte, war die Hochzeitsnacht. William hatte sie um eine Woche verschoben, denn erst da war die Prinzessin, laut Kilgor, empfängnisbereit. Ganze vier Nächte hatte der Prinz bei ihr verbracht und seither nicht mehr. In der Zeit und in den Tagen danach war er sichtlich verstört gewesen. Wie vorausgesehen, wurde sie gleich schwanger und schenkte William neun Monate später einen gesunden Sohn. Jetzt aber wollte sie wieder zu ihm, sie wollte eine Tochter haben. Felan wusste, daß sie alles daran setzten würde und er wusste, daß Kilgor nicht mehr viel Geduld hatte. Seit einer geraumen Weile spürte er dessen Unruhe, selbst jetzt, wo er nach langem wieder für den Prinzen posierte und Kil wie immer vor der Tür Wache hielt. Ein Diener kam zögerlich den Gang entlang und blieb in einiger Entfernung stehen. "Verzeiht... Lady Ignis wünscht den Prinzen bei Tisch zu haben..... würdet ihr ihm Bescheid sagen ?" Der Diener kannte Kilgor, auch ihm fehlte schon ein Ohr, das vertrocknet an der Tür pinnte. Ein böser Blick Kils würde reichen, daß er die Flucht ergriff und er stand auch schon fluchtbereit in gebührenden Abstand bei der Treppe.

Der große Wertiger hatte schon zu knurren begonnen, als der Diener in Sichtweite kam - jetzt brüllte er jedoch laut auf und fletschte die langen Fänge, nickte, als der Diener sofort schreiend Reißaus nahm und drehte sich erst dann wieder zu der Türe hinter sich, um sie zu öffnen und sichtbar noch immer gereizt zu fragen. "Deine Kuh will dich am Tisch haben, Prinz - kommst du runter ? Oder soll ich gehen und ihr sagen, daß du ihre Fresse nicht sehen willst ?" William seufzte leise und lächelte wehmütig - er hatte sich inzwischen schon an das Brüllen des Großen gewöhnt und wußte, daß dieser ihm nichts tun würde, sah ratsuchend zu Felan und wisperte leise zu ihm. "Ich hasse sie ... es ist so entwürdigend, sie schleicht mir immer nach und ich kann förmlich spüren, wie gern sie mich wieder in ihrem Bett hätte. Ich habe Angst, Felan ....."

"Ihr seid ihr Gatte, sie hat euch zu gehorchen, vielleicht solltet ihr der Lady mal eine Ohrfeige geben, damit sie merkt, daß sie euch nicht herumschubsen kann." Felan versuchte es zum ersten Mal so. Der Prinz musste sich mal wehren, so ging es auch nicht weiter. Er selber machte inzwischen einen sehr großen Bogen um die Frau. Ignis stank nur so vor Geilheit, warum konnte sie sich nicht einfach einen Liebhaber suchen ? William hatte einen Liebhaber, sie konnte es ebenso halten und würde dafür sogar Williams Einwilligung erhalten.

Entsetzt sah der junge Prinz auf seinen Geliebten - dann seufzte er leise und nickte, strich kurz über sein Gesicht und wisperte schließlich leise. "Ich kann das nicht, Felan ... ich weiß, daß sie es bräuchte, sie hätte eine Tracht Prügel verdient, so wie sie mit allen hier umgeht. Sie ist nichts weiter als ein verzogenes Gör, aber ich kann das nicht, Felan." In dem Moment schloß sich die Türe zu den Gemächern des Prinzen und Kil kam hinter diesen, legte ihm die Hand auf die Schulter und sprach leise zu ihm. "Wenn du es willst, dann mach ich das, Prinz - ich hasse dieses Weib, ihre Geilheit stinkt schon meilenweit gegen den Wind und ich hätte ihr schon lange den Kragen umgedreht, wenn sie nicht mit deinem Jungen schwanger gewesen wäre." William konnte es nicht verhindern - er mußte leise lachen, denn er konnte Kil gut verstehen, selbst er mit seiner schwachen Nase roch es, es widerte ihn an und er wünschte sich, er könnte es dem großen Söldner erlauben, sie einfach zu töten. "Ich danke dir, Kil ... aber du weißt so gut wie ich, daß es nicht geht. Ich kann sie nicht einfach von dir töten lassen, auch wenn ich es mir manchmal wünsche. Ich werde runtergehen und mit ihr essen - wenn du möchtest, kannst du in der Küche essen, Kil - Felan kommt mit mir und du mußt sie dann nicht sehen." Der Wertiger nickte einfach nur und sendete ein erleichtertes ##Bitte sei mir nicht böse, Fel - aber wenn ich sie jetzt riechen muß, dann reiße ich ihr die Gurgel auf und saufe sie aus.## zu dem Weißen, auch wenn man ihm nur zu gut ansah, wie erleichtert er war.

Innerlich seufzte Felan leise. Aber er konnte Kilgor gut verstehen. Auch wenn er selber sie nicht sehen wollte, so wollte er den Prinzen nicht allein lassen. ##Ist schon gut, Kil. Es ist auch besser so, nicht, daß etwas passiert... geh ruhig schon mal vor.## Er musste sich noch anziehen und der Prinz musste seine Hände von der Farbe befreien. Innerlich rüstete er sich und versuchte, all seine Ruhe zu sammeln, damit er gelassen blieb, wenn sie der Prinzessin gegenüberstanden.

Kil knurrte nur noch leise zustimmend und ging wieder, um mit schnellen Schritten in die Küche zu verschwinden und dort den Koch sofort mit einem noch lauter werdenden Knurren aufzufordern, ihm sein Fleisch zu bringen. Zum Glück hatte sich die Küche in dem Schloß in dem vergangenen Jahr darauf eingestellt, die etwas merkwürdigen Gelüste des Wertigers zu befriedigen - es war immer frisches, rohes Fleisch vorhanden und auch Blut, das die Küchenjungen täglich zu den Mahlzeiten frisch von den Tieren entnahmen. Der große Söldner wußte, daß er Felan eine schwere Aufgabe überließ - doch gerade Heute war er besonders gereizt, denn durch das Dilemma mit der Prinzessin war Felan die ganze Zeit mit dem Prinzen beschäftigt gewesen und so hatten sie schon seit mehr als zwei Monaten nicht mehr die Felle geteilt. Kil war gerade mehr als nur gefährlich - sein Wandertrieb war schon vor einem halben Jahr erwacht, die Prinzessin trieb ihn halb in die Raserei mit ihrer schrillen Stimme und ihrem Gestank und die lange Enthaltsamkeit tat noch sein Übriges, um die Wut in dem Riesen stetig am Brennen zu halten. William hingegen seufzte nur, denn auch er hatte die Wut des Großen fühlen können - kuschelte sich ein wenig an Felan heran und schloß die Augen, als er leise zu ihm wisperte. "Du solltest dich auch einmal wieder um ihn kümmern - er sagt nichts, aber er hat es nötig, ich weiß doch, daß du der Einzige bist, mit dem er schlafen kann, ohne Denjenigen zu töten. Er ist so unruhig .. wie ein gefangenes, wildes Tier, er will wieder weg, tut es aber nicht, da er uns nicht alleine lassen will, nicht wahr ? Ich schäme mich, Felan, ich bin so schwach und brauche ihn ......"

"Heute Nacht kümmere ich mich um ihn... und ja, er will weg. Er ist es nicht gewohnt, so lange an einem Ort zu verweilen... an einem Ort wie diesem. Er ist Krieger durch und durch, Burgen und Feste sind nichts für ihn. Und ihr seid ganz und gar nicht schwach, ihr seid nur anders, William." Felan versuchte den Prinzen so zu beruhigen, doch er merkte knurrend auf, als er etwas roch. Die Prinzessin kam herauf und schäumte wie immer vor Wut. Wie es schien, hatte sie es abgepasst, daß Kilgor beim Essen war. "Sie kommt." wispernd, löste sich Felan von William und zog rasch ein Hemd über. Gerade, als sie reingeplatzt kam, war er fertig und verzog angewidert das Gesicht, denn sie holte tief Luft, um loszuwettern. "Ich habe genug, William. Ich will, daß du ihn rauswirfst und dieses Monster auch. Wir haben genug Wachen, wir brauchen sie nicht und schon gar nicht diesen weißhäutigen Hurensohn. Du hast mich und ich will nicht länger zusehen, wie du in die Arme dieses Bauern flüchtest. Und diese Bilder, die du malst, sie sind gotteslästerlich !!!"

Dem schlanken Prinzen schmerzten die Ohren von dem schrillen Ton, den die Prinzessin an den Tag legte - doch noch ehe er etwas erwidern konnte, stutzte er und sah langsam zu dem Weißen, der leise zu knurren begonnen hatte. Bisher kannte William dieses Knurren und die instinktive Angst, die es weckte, nur bei Kilgor - doch als er Felan genauer betrachtete, sah er, wie dieser langsam die Lippen über die länger werdenden Fänge zurückzog und der junge Prinz ahnte instinktiv, daß seine beiden Leibwachen sich mehr ähnelten, als er bisher gedacht hatte. Doch er bemerkte auch, daß sich der Zorn des jungen Killers nicht auf ihn richtete - sondern einzig auf die Frau, die noch immer herumkeifte und davon nichts bemerkte. William wußte, daß er etwas tun mußte, da Felan sie sonst töten würde - doch er hielt inne und keuchte leise, denn sie nahm das Bild, das er gerade vollendet hatte und warf es in den Kamin, in dem es krachend zerschellte und sofort Feuer fing. Der Schmerz, der durch die Brust des jungen Prinzen zuckte, war fast zuviel für ihn und so schloß er nur die Augen, wisperte ein leises "Mach dem ein Ende, Fel ... Bitte." und verstummte wieder, da er wußte, was er mit diesen Worten besiegelt hatte. Unten in der Küche hielt Kil mit dem Fressen inne - begann, laut zu knurren und sprang auf, lief, so schnell er konnte, durch die Gänge zu den Gemächern des Prinzen und achtete nicht auf die vor Angst schreienden Menschen, die verzweifelt versuchten, seiner wütenden Gestalt auszuweichen. Der große Wertiger spürte, daß Felan die Beherrschung verlor - und er wußte nur zu gut, was dies bedeutete.

Die leisen Worte des Prinzen erstaunten Felan und lenkten ihn nur einen winzigen Augenblick von der keifenden Prinzessin ab. Es war nur für einen Augenblick, den er zum Prinzen blickte. William hatte ihm mit diesen Worten einen Freibrief gegeben und das nutzte Felan sofort. Seine Krallen wuchsen in dem winzigen Moment, in dem Felan auf die Prinzessin zuschoss. Blitzschnell holte er aus und zerfetzte ihr damit die Kehle. Ignis wusste nicht, wie ihr geschah, fast, als könne sie es nicht glauben, fasste sie sich an die Wunde und sackte erst dann röchelnd zusammen. Dabei sah der Weißhätige regungslos zu, sie rang nach Atem, versuchte zu schreien, doch sie bekam weder Luft noch einen einzigen Laut ausser dem gurgelnden Röcheln heraus. Dieser eine Hieb mit den Krallen war sowas von befriedigend gewesen, daß Felan einen Moment kalt lächelte und ein "Endlich ist Ruhe." wisperte und dann das Blut von seinen Krallen leckte.

Just in diesem Moment platzte Kilgor in die Gemächer des Prinzen und stieß hinter sich die Türe wieder zu - mit einem Blick hatte er die Situation erfaßt und lachte kalt, nickte zufrieden und kam zu der Sterbenden, um sie hochzuziehen und die langen Fänge in ihre schon zerfetzte Kehle zu graben. Der große Wertiger genoß das Blut, das heiß und wohlgewürzt durch die Todesangst der Frau über seine Zunge rann - erst, als sie nurmehr sacht zuckte, ließ er sie fallen und leckte das Blut von seinen Lippen, kam zu dem zitternden Prinzen und nahm ihn auf seine Arme. Fast sofort krallte William sich an die breite Brust des Wertigers und begann zu zittern - doch er weinte nicht, sondern schloß nur die Augen, als Kil sich hinsetzte und beruhigend zu schnurren begann, während er den Bebenden sicher und fest in seinen Armen hielt. ##Es wurde wirklich Zeit, Fel - dieses Mistvieh hat abgewartet, bis ich beim Essen war, nicht wahr ? Und sie hat eines der Bilder zerstört, ich kann es noch riechen. Es war gut, daß du sie getötet hast, sonst hätte ich es getan. Aber jetzt gibt es Probleme. Wir können sagen, daß ich sie getötet habe und ich verschwinde dann - aber was ist mit dir, Fel ? Sie hat schon so viele Lügen über dich verbreitet, daß dich die Adeligen und auch der König hassen ...## In den Gedanken Kils klang seine ehrliche Sorge mit, denn auch wenn er die höfischen Intrigen haßte, er war nicht dumm und wußte, daß die Prinzessin in den Monaten ihrer Schwangerschaft immer wieder versucht hatte, Felan anzuschwärzen und in Mißgunst zu bringen, damit sie den verhaßten Konkurrenten loswerden konnte.

Felan setzte sich zu ihnen und atmete tief durch. ##Selbst wenn wir sagen, du warst es, so werden sie denken, ich habe dich auf sie gehetzt. Wir müssen hier weg. "Wir müssen fliehen William. Dies hier zu erklären, dürfte schwer werden. Man wird glauben, Kilgor war es und daß ich ihn aufghetzt habe....Die Prinzessin hat so viel Gerüchte verbreitet, daß man es glauben wird." Er sprach leise zu dem Prinzen und küsste ihn sanft auf die Schläfe. "Jetzt braucht ihr uns nicht mehr.... sie ist tot, ihr habt einen Sohn."

Mit einem leichten Schauern wandte sich William dem Weißhäutigen zu und schlang seine Arme um ihn - hielt ihn eng an sich und schluchzte leise, wurde aber nach einigen Herzschlägen wieder ruhiger und seufzte leise. "Ich weiß, Felan. Ich fühle mich so schlecht, weil ich es genossen habe, wie ihr sie getötet habt. Ich liebe meinen kleinen Jungen, aber sie habe ich immer gehaßt. Ihr Beide müßt weg - die Lords haben euch schon lange im Auge, sie hassen es, daß ich euch mehr vertraue als ihnen. Ich werde euch vermissen - gerade dich, Felan, du ..." Der junge Prinz verstummte, da er seine Stimme nicht mehr beherrschen konnte - doch dann seufzte er und küßte Felan zärtlich, ehe er sich noch einmal an Kils breite Brust kuschelte und schließlich nickte. "Schlag mich bewußtlos, Kil - und dann flieht, nehmt das Geld, das ich immer hier habe und auch den Schmuck von Ignis, damit ihr weit genug wegkommt. Mein Vater wird euch jagen - ihr seid hier in England nicht mehr sicher." Kilgor nickte auf die Worte des schlanken Prinzen und knurrte weich, schnupperte sacht an dessen Haar und schmunzelte, als William kurz lustvoll erschauerte. "Du bist klug, William - und ich danke dir. Ich hoffe, daß alles klappt und laß dich nicht unterkriegen. Zeig ihnen, daß du auch herrschen kannst - und nimm dir gleichzeitig die Freiheiten, die du brauchst, und auch einen anderen Leibwächter, der deine Neigungen teilt."

"Holt euch Flinnt, mein Prinz, ich weiß, er ist loyal und ich habe schon oft gesehen, wie er euch heimlich nachblickte." Felan sagte es gleich, denn er war der erste und Einzige, der in Frage kommen würde. "Und nehmt euch Lady Mina als neues Weib, sie wird eure Neigung sicher akzeptieren." Felan kannte die Lady auch, sie war eine der wenigen Frauen, die er ein klein wenig riechen konnte. Er küsste den Prinzen noch einmal voller Zärtlichkeit und Leidenschaft und nickte dann Kil zu, damit er den Prinzen möglichst sanft K.O. schlug.

William hatte gerade noch genug Zeit, den Kuß auszukosten, ehe Kil ihm mit einem kurzen Griff die Blutzufuhr am Hals abdrückte und so in die Bewußtlosigkeit schickte. Leise seufzend, nickte der Wertiger und legte den Prinzen sacht auf das Bett - überlegte kurz und riß ihm mit der Kralle eine winzige Wunde in die Stirnhaut, die allerdings schnell zu bluten begann, so daß es so aussah, als hätte man ihm mit Gewalt niedergestreckt. ##Laß uns das Geld schnappen und verschwinden - je eher wir gehen, desto besser. Sie werden uns mit allem jagen, das sie haben und wir sollten einen guten Vorsprung haben, oder ?## Noch während er sprach, stand Kil auf und nahm sich seinen Speer, um ihn über seine Schulter zu hängen.

##Ich denke ja... lass uns gehen.## wisperte Felan. Er nahm das Gold aus dem Versteck des Prinzen und erleichterte auch Ignis um den Schmuck, den sie wohl nicht mehr brauchte. ##Wir müssen noch in unser Zimmer, ich muss meine Sachen holen.##

Der große Söldner nickte nur und ging schon mal vor - holte sein Bündel, das er niemals richtig ausgepackt hatte, warf noch einige Dinge hinein und packte auch seine Dolche noch dazu. Es dauerte nur wenige Minuten, bis Kil fertig war und er lächelte unwillkürlich auf, als Felan, der inzwischen nachgekommen war, damit begann, seine Sachen auszusortieren und zu entscheiden, was er mitnehmen würde.

Felan entschied das schnell, sie hatten nicht viel Zeit, auch wenn er einige Dinge, die er sehr lieb gewonnen hatte, hierlassen musste. Vor allem die Kleidung. Einiges konnte er nicht mitnehmen und so entschied er sich für einige praktische Sachen, ebenso seine Dolche und noch ein wenig, so daß nur ein größeres Bündel übrigblieb. Er schnallte es sich, nachdem er sich angezogen hatte, um und nickte zu Kil, als sie fertig waren. "Wir gehen durch die Geheimgänge, so sind wir schneller." Er hatte über die Zeit, die er hier war, alle Gänge gefunden. Vielen, die hier im Schloss lebten, waren sie verborgen geblieben. In ihrer Kammer war ein Eingang und den öffnete er jetzt.

Kil hob eine Braue und lachte leise - stand auf und nahm Felan dessen Bündel vom Rücken, hängte es sich um und packte seinen Speer, ehe er ihm kurz zunickte. ##Geh vor - ich vertraue dir und hoffe, die Gänge sind so hoch, daß ich noch durchpasse, du weißt doch, daß ich klein wenig größer bin als du, Hm ? Und Draußen - laufen wir in unserer Halbform weiter ? Es wird schon dunkel und so sind wir schneller ...##

##Du passt durch die Gänge, keine Sorge.... und ich denke ja, wir sollten die Halbform wählen.## Es war nötig, so waren sie schneller und hinterließen weniger Spuren. Jetzt ging er zügig voran und führte Kilgor durch die Gänge. Bei den Mauern kam er heraus und sie hatten gleich den Wald vor sich. ##Dann los.## Mit den Worten wandelte er sich in seine Halbform. Er zog aber noch seinen dunklen Umhang über, so wurden sie ganz sicher nicht gesehen, sein helles Fell würde sie zu schnell verraten.

Mit einem Nicken wandelte sich Kil in seine Halbform - einen Moment lang neigte er sich näher, knabberte sacht am Nacken des Weißen und knurrte weich, ehe er mit ihm zusammen in den Wald lief. Trotz der Dämmerung konnten sie mehr als nur gut sehen und kamen gut voran, bis sie nach einigen Stunden weit genug entfernt waren, um eine Rast einzulegen. Ohne etwas zu sagen, hielt Kil an und nahm die Bündel von seinem Rücken, rollte das Leder aus und rammte seinen Speer in den Waldboden. ##Soll ich uns ein wenig Fleisch jagen ? Oder bist du noch satt vom MIttagessen, Fel ?##

##Ich bin noch recht satt, aber wenn du möchtest, kannst du etwas jagen, du bist ja beim Essen unterbrochen worden.## Felan setzte sich auf das Leder und verschnaufte ein wenig. Seine Kondition hatte durch das faule Leben in der Burg doch etwas gelitten. Er vermisste das Leben dort allerdings schon jetzt ein wenig. Trotz der Intrigen war es friedlich gewesen. Jetzt würde er aber bei Kil bleiben, so lang, wie er es aushielt. Diesmal würde es länger sein.

Mit einem kurzen Nicken drehte dieser sich um und lief wieder in den Wald ... es dauerte nicht lang, bis er ein junges Wildschein erlegte und es auffraß. Nur das Herz nahm er mit und brachte es Felan, reichte es ihm und setzte sich ebenfalls auf das Leder, um damit zu beginnen, das Blut von seinen Krallen zu lecken. ##Iß - du wirst es brauchen, da wir Morgen wieder ein wenig laufen müssen, bis wir an Pferde kommen. Wohin gehen wir ? Der Prinz hatte Recht, in England sind wir nicht sicher ....## Auch Kil war sich bewußt, daß Felan nicht lange bei ihm bleiben würde - doch er überließ ihm die Entscheidung, denn es steigerte die Chancen, daß es diesmal länger dauern würde, bis der Weiße wieder allein sein wollte.

Felan nahm das Herz und fraß es sogleich auf. Als er fertig war, leckte er sich sauber. Er musste kurz nachdenken, wie es weitergehen sollte. ##Ich denke zum nächsten Hafen. Wir kommen nur mit einem Schiff aus England weg... auch wenn es mich graust... Ich... ich kann noch immer nicht schwimmen.## Man merkte, wie sehr er sich dafür schämte. Er hatte Angst vor der Reise, die über das unbändige Meer gehen würde.

Als er die Gedanken hörte, seufzte Kil innerlich - doch dann nickte er nur und zog den Schlankeren an sich, grollte weich und begann damit, ihm behutsam das Blut von der Schnauze zu lecken. ##Dir wird nichts geschehen, Fel ... die Schiffe sind inzwischen ein wenig sicherer geworden und selbst wenn es sinken sollte - was ich nicht glaube - so kann ich dich tragen. Aber es wird nichts passieren. Ich war einige Jahre auf einem Piratenschiff, das von einem Werpanther geführt wird und kenne mich inzwischen ein wenig mit Schiffen aus.## Seine Gedanken waren beruhigend und mehr als nur sicher - Kil fühlte die instinktive Angst des hellen Werkaters vor dem rauen Meer und sorgte sich um ihn, wollte ihm diese Angst nehmen und ihn wieder beruhigen.

Felan fühlte sich sofort sicher und doch blieb diese Furcht in ihm. ##Mal sehen, wie es wird.## wisperte er nur und schmuste sich eng an Kilgor heran. Er brauchte ihn im Moment, sein Leben war wieder durcheinander gekommen, Kil war das Einzige, das sich bisher nicht verändert hatte, und der Weißhäutige war froh darüber.

Langsam wurde das Grollen des Größeren noch weicher und schließlich schnurrte er leise, legte sich mit ihm hin und hielt ihn eng an seinem warmen Körper. Kil fühlte, wie sehr Felan seine Nähe brauchte - es mußte schwer für den Weißen sein, denn er mußte all das, was er sich erarbeitet und liebgewonnen hatte, wieder verlassen, um zu fliehen. Ein neues Leben, das er sich wieder neu erarbeiten mußte - und das war schwer, gerade für ihn mit seiner weißen Haut. Ein Söldner wie Kilgor war in den Kriegen auf dem Festland immer gesucht, doch das war nichts für den schlanken Werkater - etwas, das Kil wußte, und diesmal würde er sich vielleicht eine Weile mit ihm herumtreiben und nicht sofort wieder in eine Schlacht ziehen, um die Nähe des Werkaters noch so lange wie möglich auszukosten.

Das war etwas, das Felan gefallen würde, jetzt gefiel ihm aber die Geborgenheit bei Kilgor. Allein der kräftige und stetige Herzschlag des Wertigers war so beruhigend, daß Felan langsam seine Augen schloss und einschlief. Die nächsten Tage würden anstrengend werden und an die Reise über das Meer wollte er gar nicht erst denken und jetzt tat er es auch nicht, er schlief erschöpft ein und schnurrte leise an Kilgors Brust.

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