Balken01a


  ”... so perfect in every way ...”  10
 

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Als der nächste Morgen graute, löste sich Ngoni aus den Armen des kuschelnden Werkaters und stand auf, ging in das angrenzende Bad und erleichterte sich, ehe er sich kurz abduschte und wieder zurück ins Schlafzimmer kam, um sich anzuziehen. Er war wesentlich ruhiger als noch am gestrigen Abend – und das lag nicht nur daran, daß das reichhaltige Blut des Werkaters seinen Hunger gestillt hatte, sondern auch daran, daß seine Lust mehr als nur gut gesättigt worden war. Er wußte, daß Lao ihn beobachtete – und er war gespannt, wie dieser darauf reagierte, daß er sich einfach anzog und gehen wollte.

Er reagierte eigentlich kaum, er beobachtete nur genießend und schnurrte leise. "Schaust du dich noch ein wenig in New York um ? Oder besuchst du den Drittältesten ? Ihr seid entfernt verwandt, nicht wahr ?" Lao blieb auf dem Bett und räkelte sich ein wenig, um seine Gelenke wieder in die richtige Richtung zu biegen. Dabei sah man, daß er wirklich so gelenkig war, wie man es von einer Katze erwartete.

Und das sorgte dafür, daß die Augen Ngonis sich leicht verengten, als er das Ledermuskelshirt überzog und die Armschoner an seinen Unterarmen befestigte. "Ja, wir sind entfernt verwandt ... ich bin ein Enkel oder Urenkel von Seth und somit ein entfernter Neffe Afars. Und ja – ich werde ihn besuchen, ich bin neugierig auf ihn und brauche auch keine Angst haben, da ich nicht so verderbt bin wie die Ärsche, die er schon in Kairo gekillt hat. Hätte er es nicht getan, hätte ich mich die nächste Zeit um sie gekümmert – sie waren so auffällig wie nichts sonst und hätten nur die Jäger angelockt." Er schnaubte kurz bei dem Gedanken an die toten Vampire, ehe er wieder zum Bett kam, sich den Räkelnden schnappte und hart küßte. "Der Schamane hatte Recht – du klammerst wirklich nicht und das ist gut. Vielleicht ... bleibe ich noch nach den Verhandlungen, außer, ich habe dich schon ausgelaugt, Kleiner ?"

"Mich laugt man nicht so schnell aus und wenn, dann erhole ich mich schnell wieder. Ich weiß, wie es ist, wenn Jemand so besitzergreifend eifersüchtig ist, daß er einen nie aus den Augen lässt. Ich war im Besitz des Vampirs Chen-Fu. Erst war es Liebe, aber dann legte er mich in Ketten, weil er mich nur für sich haben wollte und ich sollte immer und ewig sein bleiben." Seine gelben Augen glommen, die Erinnerung an damals machte ihm immer noch zu schaffen.

Als er das hörte, zog Ngoni die Brauen tief in seine Augen und knurrte leise ... dann richtete er sich auf und zog den Weißen auf seinen Schoß, betrachtete ihn und antwortete ihm schließlich nachdenklich. "Chen-Fu ? Sagt mir nichts. Aber ich kenne diese Sorte gut, ich habe selbst zwei davon gekillt und mich an ihnen gestärkt. Sieht so aus, als ob wir uns ähneln, kleiner Kater ... und das gefällt mir. Laß dich nicht mehr anketten, du bist viel zu hübsch, um nur einem zu gehören." Dann küßte er ihn noch einmal hart und leidenschaftlich und biß leicht in die Unterlippe des Werkaters, leckte das Blut herab und teilte es in einem weiteren Kuß, ehe er leise grollend wieder von ihm abließ.

Lao leckte sich über die Unterlippe und lächelte kühl. "Ich werde nie wieder Jemanden gehören, das habe ich mir geschworen. Ich nehme mir, was ich will, genieße es und nehme mir dann etwas anderes."

"Das ist auch gut so, Kleiner. Und vielleicht bleibe ich noch eine weitere Nacht und nehme mir das Recht, dich wieder in die Felle zu werfen – doch das entscheide ich heute Abend. Du solltest dich aber noch ein wenig erholen ... ich habe ziemlich viel von dir getrunken. Ich wollte es eigentlich nicht – aber du schmeckst so herrlich, daß es meine ganze Kraft kostete, dich nicht völlig auszutrinken. Ich habe schon öfters einmal bei Werwesen probiert – aber so süß wie du war noch Keiner." Gerade das machte Ngoni ein wenig Sorgen ... er wollte nicht so gierig sein und es nagte an seinem Ehrgefühl, daß er ihn so geschwächt hatte.

"Das ist wohl das Blut meines Vaters, es ist absolut rein und sehr alt." Da war Lao sich ziemlich sicher. Schon Chen-Fu hatte sein Blut besonders gut geschmeckt. "Ich mag nicht wissen, wie süß das Blut meines Vaters ist." grinste Lao und ließ sich zurück in die Kissen fallen. "Sag Afar, ich werde ihm beizeiten auch mal einen Besuch abstatten." Er ließ Ngoni nicht länger zappeln, er wusste, daß er gehen wollte und das war ein dezenter Wink gewesen.

Leise schmunzelnd, schüttelte der Schwarze noch den Kopf – dann stand er auf, antwortete noch ein "Okay." und verschleierte sich, öffnete das Fenster und sprang hinaus, ließ seine Schwingen wachsen und flog in die Richtung, in der er den alten Vampir fühlen konnte. Er sprühte nur so vor Kraft – nicht nur, weil er eine absolut heiße Nacht hinter sich gebracht hatte, sondern auch durch das Blut des Werkaters völlig gesättigt war.

Der Blick des Katers folgte ihm, bis Lao ihn nicht mehr sehen konnte, dann stand der Weiße auf und schloss das Fenster, bevor er ins Bad ging, um sich eine Wanne einzulassen. Auch er war gesättigt, hatte Blut gekostet und war sexuell befriedigt. Jetzt war ein Bad nötig, dazu etwas zu essen und ein wenig leise Musik zum Entspannen.

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In der darauffolgenden Nacht saß Dougal im Wohnzimmer im Haus seines Liebsten, blickte nervös in das sacht brennende Kaminfeuer und mußte sich mit Mühe zurückhalten, nicht an seinen Nägeln zu knabbern. Zu der anstehenden Verhandlung mit dem afrikanischen Vampir war er nicht mitgekommen, da es zu gefährlich gewesen wäre ... oder zumindest nicht sehr förderlich, und er war Marcus auch dankbar, daß er nicht mitmußte. Dougal hatte mitbekommen, daß dieser Vampir das genaue Gegenteil Rogues sein mußte: Groß, stark, wild und viel zu furchteinflößend für einen so jungen, frischerwachten Kater, wie er es war. Doch gerade deshalb machte er sich auch Sorgen – er wußte, daß Marcus nichts passieren konnte, da er einerseits gebraucht wurde und andererseits ein Schamane war ... doch er konnte sich nicht helfen und sorgte sich doch, seufzte leise und trank einen Schluck Milch, um sich ein wenig zu beruhigen.

So bemerkte er auch nicht, daß Marcus lautlos auf der Terrasse landete und ebenso lautlos ins Wohnzimmer schlich. Er beobachtete sein Katerchen ein wenig und lächelte sanft. ##Sorgst du dich etwa ?## fragte er schließlich ganz leise, er wollte Dougal nicht erschrecken.

Doch gerade das sorgte dafür, daß dieser sich fürchterlich erschrak und leise aufschrie. Doch dann merkte er, wer ihn so erschreckt hatte, sprang auf und warf sich Marcus schon regelrecht in die Arme. ##Oh Gott, erschreck mich dich doch nicht so ... ich habe mir solche Sorgen gemacht, lief denn alles gut ?## Eigentlich war es klar, da sein Schatz unversehrt in seinen Armen war, doch Dougal fragte trotzdem, da er es nicht zurückhalten konnte.

Marcus zog ihn gleich dicht an sich und beruhigte Dougal mit einem zärtlichen Kuss. "Alles ist gut gelaufen. Ich habe Ngoni einiges abgekauft und dann einen guten Waffenhändler empfohlen." Es war alles wirklich gut gelaufen. Der Vampir war recht ruhig gewesen, wahrscheinlich, weil Lao ihn die Nacht über gut ausgelastet hatte und weil er bei dem alten Vampir gewesen war.

Es brauchte doch noch ein wenig, bis das Zittern Dougals völlig vergangen war ... doch er lächelte langsam und nickte, küßte seinen Liebsten zurück und seufzte leise, als er sich an ihn schmiegte und die Augen schloß. "Ich bin froh, daß ich nicht dabei war ... alleine schon von ihm zu hören, jagt mir Angst ein. Ich habe schon befürchtet, daß er vielleicht wütend wird, weil ihm dein Preis zu wenig ist oder daß er ... bitte verzeih, ich bin übervorsichtig, nicht wahr ?"

"Nein, bist du nicht. Aber ich weiß, wie ich mit Kunden umgehen muss und gerade Vampire sind immer verschieden." Marcus zeigte Dougal in Gedanken ein Bild von Ngoni und lächelte. "Lao hatte die letzte Nacht mit ihm verbracht, Beide wirkten sehr ausgeglichen und ich glaube so schrecklich, wie man meinen könnte, ist Ngoni nicht."

Bei dem gesendeten Bild schluckte der junge Werkater schwer und errötete tief, als er merkte, daß er völlig anders reagierte, als er eigentlich dachte. "Oh Gott ... er ... ich kann Lao verstehen, er ist so männlich. Mich wundert, daß du nicht geblieben bist und ihn gekostet hast, mein Herz. Es war gut, daß ich nicht dabei war – ich hätte mich nicht beherrschen können und wäre an ihm geklebt, so peinlich es mir auch ist, das zuzugeben." Dougal bebte sacht und klammerte sich noch enger an seinen Liebsten, denn er wußte, daß er mit so einer Reaktion den Kunden hätte verärgern können.

So brachte er Marcus dazu, sanftmütig zu lachen. Er gab Dougal noch einen Kuss auf die geröteten Wangen und schnurrte leise. "Er bleibt noch ein wenig, vielleicht treffe ich mich nochmal privat mit ihm. Und auch, wenn es jetzt doof klingt, du solltest es nicht mit ihm versuchen. Lao ist ein kleiner, verdorbener Kater, er holt sich, was er will, wann er will und wie er es will ... er ist ganz anders als du, Ngoni würde dich verletzen." Er neidete es nicht, er eiferte auch nicht wegen den Gedanken, aber er wollte nicht, daß Dougal verletzt wurde.

"Ich weiß. Du hast noch mehr Chancen, da du Panther in dir hast, aber ich bin zu schwach und zu jung, nicht wahr ?" Dougal war nicht dumm und seufzte leise ... denn er verstand es und war ihm auch nicht böse, im Gegenteil erwärmte es sein Herz, daß sein Liebster sich so um ihn sorgte. Und so gab er ihm einen zärtlichen Kuß und lächelte, ehe er noch ein leises, verschmitztes "Aber du kannst dein Senden mit mir verbinden, wenn du ihn an dich heranläßt ?" nachsetzte.

Überrascht hob Marcus eine Braue, dann lachte er und grinste breit. Da hatte er sich ja ein schönes Früchtchen geangelt. "Sicher kann ich das machen ... wenn du willst ? Es wird ein Erlebnis werden." Die Idee war so einfach wie simpel, und so konnte er Dougal an dem Sex teilhaben lassen.

Und dieser schnurrte schon bei dem Gedanken daran und lachte schließlich leise, küßte seinen Schatz und zog ihn vor den Kamin, drückte ihn auf das Sofa und setzte sich quer über dessen Schoß, um noch immer sanft schnurrend über die Kehle und den Kiefer seines Liebsten zu lecken und zu knabbern. "Zum Glück habe ich Morgen frei ... es fällt mir immer schwerer, für meinen Manager zu arbeiten, ich bin froh, wenn ich nur noch für den Designer arbeiten muß."

Marcus seufzte leise und zog seinen Schatz noch etwas dichter. "Ich weiß, aber auch wenn du nicht mehr für die sexuellen Dienste da bist, deinen Manager hast du immer noch an der Hacke." Es tat ihm sehr leid, aber nicht mehr lange, dann heirateten sie. "Hat er eigentlich noch etwas gesagt, weil wir uns immer noch treffen und ich immer noch mitkomme ? Er hält sich weiterhin von mir fern und knurrt mich nur von weitem an."

Dies ließ den jungen Werkater hochrot werden und er senkte verschämt den Blick, ehe er leicht nickte und leise seufzte. "Ja, das habe ich ... als du einmal später kamst wegen einem Termin, hat er mich auf unsere Beziehung angesprochen und meinte, er könnte mir befehlen, daß ich dich aufgebe. Mir platzte der Kragen und ich glaube, ich habe mich nicht gut genug beherrscht, als ich ihm die Meinung sagte ... er war so eingeschüchtert, daß er seither kein Wort mehr sagt." Dougal schämte sich sehr dafür, überhaupt die Beherrschung verloren zu haben – doch zum Glück waren sie damals allein gewesen, so daß es auch Niemand sonst gesehen hatte.

Marcus sah seinen Liebsten ungläubig an, doch dann wandelte sich sein Gesicht und er grinste breit. "Gut gemacht, mein Süßer. Endlich hast du ihm gezeigt, daß du nicht alles mit dir machen lässt. Was hast du ihm genau gesagt ?" Er war neugierig darauf und von der Antwort hing eine Entscheidung für ihn ab.

"Uhm ... genau weiß ich es nicht mehr, aber ich glaube, ich habe ihm damit gedroht, daß ich ihn entmanne und ihm seine ... uhm ... zu essen gebe, wenn er nicht den Mund hält und mich machen läßt. Es war das erste Mal, daß ich bei ihm so wütend geworden bin und es auch gezeigt habe ... und er war so erschrocken, daß ich fürchte, daß ich etwas von meiner wahren Natur durchgelassen habe." Das machte Dougal sichtlich Sorgen, denn er hatte ein wenig Angst davor, daß es Folgen tragen könnte.

Er brachte Marcus dazu, laut zu lachen und es dauerte einige Zeit, bis er sich wieder fing und sich leise glucksend die Tränen aus den Augen wischte. "Das ist ein echter Windbeutel ... heiße Luft, nichts weiter. Mach dir da bloße keine Sorgen." Jetzt war auch ein guter Zeitpunkt, sich mit Dougal zu verloben. "Ich denke, wir können uns verloben. Ich weiß, es ist doch noch etwas früh, aber ich denke, es fällt nicht auf."

Und damit sorgte er dafür, daß der junge Werkater nicht nur seine Sorgen vergaß, sondern für einige Momente auch das Atmen. Erst, als es doch ein wenig eng in der Brust wurde, atmete er erschrocken ein – und quietschte freudig auf, fiel seinem Liebsten förmlich um den Hals und schluchzte und lachte gleichzeitig vor Glück auf. "Du willst ... wirklich ?? Oh Gott, ich .. ich bin so glücklich, ich ... oh Marcus !"

Marcus ließ ihn sich beruhigen und küsste ihn erstmal leidenschaftlich. "Sicher will ich. Irgendwie mag ich nicht noch länger warten, ich spiele zwar gern, aber das Spiel ist mir zu lang." Er zögerte nicht und holte einen dünnen Platinring aus seiner Hosentasche. Er hatte ihn aus dem Platin machen lassen, den er aus dem breiten Ring mit dem gelben Stein gewonnen hatte, den Dougal ihm geschenkt hatte. Dazu auch noch einen Zweiten für sich. "Verlobungsring." murmelte er und er streifte den Ring über den passenden Finger. Er gab Dougal den etwas breiteren Ring und lächelte aufmunternd. "Für die Ehe lasse ich noch Steine einsetzen." Steine, die er von Ngoni hatte.

Davon wußte Dougal aber nichts und er schluckte nur schwer, betrachtete einen Moment lang ehrfürchtig den schlichten und wunderschönen Ring an seinem Finger, ehe er den anderen Ring nahm und ihn Marcus an dessen Finger steckte. "Sie sind wunderschön ... schlicht und wunderschön. Und vor allem halten sie lange, Platin ist das strapazierfähigste Metall von allen, die für Schmuck genommen werden können. Ich glaube, mein Manager flippt aus, wenn er das sieht ... doch nun kann er nichts mehr tun und sobald wir verheiratet sind, kannst du über mich bestimmen und sogar den Vertrag auflösen, wenn du es willst." Bei dem Letzteren blickte er zärtlich und auch leicht hoffend zu Marcus hoch, schmiegte sich leicht an ihn und schnurrte leise, denn im Moment war er einfach nur überglücklich.

"Ich kann auch vorher schon etwas tun, verlobt ist fast verheiratet und zählt auch sehr viel." Auch wenn noch keine Ehe geschlossen war, eine Verlobung zählte sehr viel. "Lass uns Verlobungsnacht feiern." Ohne weiter etwas zu sagen, stand Marcus mit Dougal in den Armen auf und brachte ihn ins Schlafzimmer, wo er ihn auf den Fellen des Bettes ablegte.

Zärtlich lächelnd, blickte der junge Werkater zu ihm auf und berührte ebenso zärtlich die Wange seines Liebsten – in diesem Moment war er so glücklich wie niemals zuvor, denn er fühlte sich nicht nur behütet und umsorgt, sondern auch beschützt und geliebt. Sie kannten sich erst eine so kurze Zeit ... und doch war es, als ob sie sich schon ein Leben lang gekannt und zueinander gehört hatten. Von der harten Vergangenheit Dougals blieb nurmehr die Erinnerung und selbst diese verlor ihren Schrecken ... endlich hatte seine Sehnsucht ein Gegenüber und eine Erfüllung gefunden und an die Stelle der Einsamkeit, die bis vor nicht allzulanger Zeit sein ständiger Begleiter gewesen war, trat nun Liebe, die ebenso tief und ehrlich von dem Werraben erwidert wurde.

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