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 ”Die Bluteiche” 04
 

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Alin wachte erst am nächsten Morgen wieder auf, als die ersten Sonnenstrahlen in die Höhle schienen und stutzte, als er etwas ungewohntes, warmes, neben sich fühlte. Ein Blick zeigte ihm, daß es der schlanke Vampir war, der sich an ihn kuschelte und ein sachtes Lächeln erwachte auf den Zügen des jungen Kriegers, als er ihn betrachtete. Nichts an diesem friedlich schlafenden, jung wirkenden Mann erinnerte an einen Dämon ... im Gegenteil, Alin fand ihn wunderschön und mehr als nur faszinierend und begehrenswert. Als er jedoch instinktiv den verletzten Arm hob, um ihn zu berühren, stutzte er – denn es fühlte sich schon viel besser an und als er ein wenig innehielt, bemerkte er auch, daß seine Rippen längst nicht mehr so schmerzten und die tiefen, verschorften Wunden an seiner Schulter schon fast verheilt waren. Scheinbar besaß das Blut dieses Bluttrinkers wirklich heilende Kräfte – denn anders konnte Alin es sich nicht erklären.

Dieser Bluttrinker erwachte nun auch und hob müde seinen Kopf. Als er aber sah, daß Alin sich besser fühlte, setzte Temau sich auf und lächelte zufrieden. "Es hat geklappt. Wie fühlst du dich ?" Man sah in den sandfarbigen Augen, wie erleichtert er war.

"Gut ... mehr als nur gut, wenn ich dran denke, wie übel es mir Gestern ging. Ich danke dir, Temau ... und es war schön, daß du in der Nacht bei mir geblieben bist. Du bist so warm und es fühlt sich gut an ... anders als die Krieger in meinem Stamm." Gerade das war etwas, das Alin verwirrte – denn dieser Bluttrinker war ein Mann, aber schlanker und schöner als jede Frau und jeder Mann, die je mit ihm die Felle geteilt hatten.

"Ich hab deine Nähe gebraucht, ich war so lange allein." erklärte Temau und erhob sich langsam. "Ich bin kein Krieger und komme nicht aus diesem Land. Ich komme aus einem heißen Land mit viel Sand, daher ist meine Haut so dunkel und weich ist sie, weil ich ein Bluttrinker bin."

Daß der Schlankere nicht von hier stammte, hatte Alin schon geahnt ... doch es verwunderte ihn noch immer und er legte den gesunden Arm um ihn, zog ihn wieder zu sich und schnupperte leicht an dem herrlich duftenden Haar. "Es ist mir egal, woher du kommst ... ich mag es, wie du aussiehst, und mir gefällt, wie du bist. Bitte erzähle mir doch mehr von dir, ja ? Die Schamanen haben nie viel erzählt und auch aus den Legenden erfährt man nicht viel."

Diese enge Umarmung war so schön, daß Temau versucht war, zu schnurren. "Es gibt nicht so viel zu erzählen." Er wusste nicht, was er so erzählen sollte. "Ich lebe hier vor mich hin und mache Dinge, die ihr Menschen brauchen könnt."

Leise schmunzelnd, zog Alin ihn noch ein wenig näher und begann, ohne es zu merken, die weichen Haare im Nacken des schlanken Vampirs zu kraulen. "Ich meinte, mehr von dir ... erzähle mir doch von dir, Temau. Deine Besonderheiten, wie du bist, was an dir anders ist. Bitte, ich möchte es gern wissen ... ich bin neugierig und wir können hier so oder so nicht viel mehr tun als reden, Hm ?"

Alin schien zu ahnen, was Temau gefiel, denn der Vampir schnurrte nun doch, weil Alin ihn im Nacken kraulte. "Das Meiste weißt du schon ..." erklärte er leise und schloss seine Augen. Verdammt, fühlte sich das gut an. "Ich hab als Besonderheit auch noch Schwingen zum Fliegen ... viel mehr ist an mir nicht anders. Bitte nicht aufhören."

Gerade das Letztere ließ den jungen Krieger schmunzeln und er kraulte noch ein wenig liebevoller, während er dem leisen, behaglichen Schnurren lauschte und ihn ein klein wenig näher zu sich heranzog. "Schwingen ? Wie meinst du das ? In den Legenden werdet ihr entweder als riesige Fledermausmenschen oder als menschenähnliche Todesboten mit Rabenschwingen dargestellt, je nachdem, welchen Schamanen man fragt. Stimmt das ?" Alin fühlte, daß es dem so jung wirkenden Vampir ein wenig peinlich schien, über sich zu erzählen ... doch er wollte ihn ein wenig näher kennenlernen und die Gefühle vertiefen, die sanft in ihm erwachten und zu wachsen begannen.

"Wir haben schwarze Federschwingen. Aber hier drinnen kann ich sie dir nicht zeigen, sie sind zu groß." Die Höhle war recht klein und die Schwingen waren empfindlich. "Ich zeige sie dir später, wenn du aufstehen kannst." Temau war es wirklich peinlich, über sich zu sprechen, er wusste nicht, was er über sich sagen sollte.

"Schhh ... du mußt nichts sagen. Ich war nur ein wenig neugierig auf dich ... wie du so bist, Temau. Alleine schon dein Haar, es ist so weich und sauber und duftet einfach nur herrlich, so wie auch deine Haut und alles an dir. Ich wünschte, ich wäre schon gesund – dann müßtest du mich nicht immer bei allem bedienen, ich halte dich gewiß von deiner Arbeit ab, nicht wahr ? Es tut mir leid, Temau." Auch das war sehr ungewohnt für den jungen Krieger – denn er kannte von den Männern seines Stammes oder anderer Stämme eigentlich nicht, daß ein Mann so schüchtern und wenig von sich überzeugt war.

"Nein, das tust du nicht. Ich mache das nur, um meine Zeit zu vertreiben, die Höhlen hier sind voll mit Fellen und Dingen." Er alterte nicht und wusste nicht, was er sonst mit seiner Zeit tun sollte. Auch dafür schämte er sich ein wenig, aber das merkte man jetzt nicht. "Ich komme dir sicher seltsam vor."

Das ließ Alin leise schmunzeln und er neigte sich wieder näher, küßte ihn sanft und schmuste mit seiner Nase, der Wange und seinen Lippen über das feingeschnittene, dunkle Gesicht des schlanken Vampirs. "Natürlich ... aber nicht schlimm, ich mag dich und möchte gerne mehr über dich wissen. Du machst mich neugierig und ich kann meine Finger kaum von dir lassen ... ich wünschte, ich wäre gesund, ich ..." Allein schon der Gedanke, endlich das mit Temau tun zu können, das er sich wünschte, ließ Alin leise aufkeuchen – doch er wußte, daß es nicht ging und das ließ ihn leise aufseufzen.

Aber Temau konnte es noch weiter beschleunigen. "Ich gebe dir noch etwas Blut, dann heilt es schneller." Er wusste, daß Alin sich so unbeweglich nicht wohlfühlte und rückte näher. "So wie letztes Mal." erklärte er leise und biss sich auf die Zunge, bevor seine Lippen zu denen des Menschen fanden.

Und ein weiteres Mal war es für Alin, als ob er süßesten Honig schmecken würde, auch wenn es das Blut des schlanken Vampirs war. Es schien so seltsam – und es war wunderschön, so daß er den Arm um ihn schlang und den Kuß vertiefte, seine Lust und Leidenschaft darin zeigte und tief aufkeuchend einen weiteren Schluck des so herrlichen Blutes trank. Nach einem dritten Schluck hielt Alin es jedoch nicht mehr aus und erschauerte fühlbar, krampfte die Hand in das weiche Haar des Vampirs und kam sich mit einem erstickten Laut, während seine Leidenschaft sich entlud und er sich zwischen sie verströmte. Erst nach einigen Sekunden konnte der junge Krieger sich wieder entspannen und sank schwer atmend auf die Felle zurück ... er war noch immer nicht ganz klar und fühlte, wie das Blut zu wirken begann, schluckte und schloß die Augen, als er plötzlich scharf einatmete und sich verspannte, weil die Rippen sich ausrichteten und abheilten, die Armknochen mit einem Knirschen an ihren Platz rutschten und ebenfalls zu heilen begannen.

Während dieses Prozesses streichelte Temau dem Größeren über die Stirn und beruhigte ihn so. Er wusste, daß so etwas unangenehm war, aber danach fühlte man sich viel besser. Als der Atem von Alin ruhiger wurde, lächelte der Vampir erneut und küsste ihn auf die Stirn. "Besser ?"

"Viel besser ... sehr viel besser sogar. Warte." Noch während er sprach, richtete Alin sich auf und blickte staunend auf seinen vormals gebrochenen Arm – dann löste er die Lederbänder und die Astschienen, bewegte ihn ein wenig und lachte leise, als er merkte, daß der Arm wieder völlig verheilt war. Auch seine Rippen schmerzten nicht mehr – es war, als wären ein bis zwei Wochen Heilung in wenigen Minuten passiert und auch der Schmerz dieser Zeit war auf einige wenige Herzschläge reduziert worden. Vorsichtig, falls doch etwas wäre, nahm Alin den Stützverband um seine Rippen ab und atmete tief ein, ehe er zu lachen begann und Temau an sich riß, ihn leidenschaftlich küßte und schließlich fühlbar glücklich an dessen Lippen lächelte.

"Sei noch vorsichtig !" mahnte Temau. Er wusste nicht, wie gut alles geheilt war und hatte Angst, daß Alin sich übernahm. Aber wie es aussah, war die Sorge unberechtigt. "Ich habe das zum ersten Mal gemacht, ich weiß nicht, wie gut es funktioniert." Auch er lächelte, er hatte sich die ganze Zeit Vorwürfe gemacht, weil er Alin nicht sofort mit dem Bären geholfen hatte. Noch war er in seinen Gefühlen etwas distanziert, es war so ungewohnt, wieder Jemanden bei sich zu haben.

Der Größere nickte nur und schmuste noch ein wenig, ehe er ihn ein weiteres Mal, doch diesmal sanfter, küßte. "Ich danke dir, Temau. Und nun werde ich nach draußen gehen und mich dort erleichtern ... keine Sorge, ich gehe dann wieder zurück und werde weiterschlafen, damit ich völlig gesund werde. Hast du vielleicht noch etwas zu essen und trinken für mich ? Dein Blut ist zwar süßer als Honig, doch es stillt nicht meinen knurrenden Magen."

Ein Magen, der mindestens so laut knurrte wie der Bär, der Alin angefallen hatte. "Draußen in der großen Höhle ist etwas. Ich komme mit raus und bereite dir etwas, während du draußen bist." Temau stand auf und ging vor. Während Alin ganz hinausging, holte er Fleisch und legte es auf einen heißen Stein, um es zu braten.

Vor der Höhle angelangt, staunte der junge Krieger nicht schlecht, als er die riesige, blutrote Eiche sah, die neben dem Eingang wuchs und sichtbare Gesundheit und Stärke ausstrahlte. Noch nie zuvor hatte Alin einen so alten und gesunden Baum gesehen – die Bäume im Dämonenwald waren zwar alt, doch längst nicht so alt ... diese Eiche herrschte majestätisch über die riesige Lichtung, an der der Bach entsprang und die große Höhle lag, in der er gelegen hatte. Sein Bedürfnis war schnell erledigt und Alin wusch seine Männlichkeit auch gleich im kalten, klaren Wasser des Baches ab ... sein Slip aus weichem Leder war jedoch eine andere Sache und schließlich entschied er sich dazu, sich auszuziehen und sowohl seinen Körper wie auch seine Kleidung abzuwaschen, da er mittlerweile gemerkt hatte, daß Temau auf Sauberkeit achtete. Erst, als er fertig war, stieg Alin wieder aus dem Wasser und atmete befreit ein – ihm ging es wesentlich besser, er war zwar noch nicht völlig auf dem Damm, doch der Unterschied zu Gestern oder Vorgestern war gewaltig.

Temau machte sich Sorgen und kam aus der Höhle. Sein Blick fiel auf den nackten Alin, der gerade die gewaschene Kleidung über einen Ast hängte. Noch bevor Temau sich bemerkbar machte, ließ er seine Schwingen erscheinen und breitete sie ein wenig aus. Mit einer lockeren Bewegung schüttelte er die Federn aus und verursachte so ein leises Federrascheln, das Alins Aufmerksamkeit auf sich lenken sollte.

Bei dem Rascheln blickte der junge Krieger überrascht auf – doch als er sah, was es verursachte, weiteten sich seine Augen und er keuchte ein leises "Ihr Götter ...", ehe er wieder verstummte und ihn einfach nur betrachtete. Aber nach einigen Momenten genügte es nicht mehr und Alin kam zu ihm, zog ihn sanft an sich und berührte mit der freien Rechten die weichen, warmen Federn, die so schwarz wie Rabenschwingen waren und im Sonnenlicht in einem weichen Gold schimmerten. "Wunderschön ... du bist so wunderschön, Temau. So schön ..."

Als die Finger seine Federn berührten, zuckte Temau kurz zusammen, aber dann schnurrte er leise, weil sich das Streicheln unheimlich gut anfühlte. Für ihn war das fast so erregend, wie es sein Blut für Alin war - man bemerkte das aberan seinem sachten Schaudern und ebenso an dem leichten Duft, den er ausstrahlte.

Ein Duft, der nun seinerseits Alin erschauern ließ und er neigte sich näher, schnupperte an dem weichen Haar und weiter in den Nacken des schlanken Vampirs, während er ihn mit der Linken noch ein wenig näher an seinen Körper und damit auch an seine erwachende Männlichkeit zog. Das Gefühl der Schwingen, die sich langsam um sie legten, war einfach nur unvergleichlich, ließ den jungen Krieger die Augen schließlich und für einen kurzen Moment vergruben sich seine Finger in dem weichen, langen Haar des schlanken Vampirs.

Erneut schauderte Temau, seine Sehnsucht war in den wenigen Momenten unendlich stark geworden und seine Hand wanderte tiefer, um die Erregung von Alin zu berühren. "Bitte nimm mich." bat er leise wispernd und kraulte durch die Scham des Größeren. Er roch, wie erregt Alin war und sein eigener Duft mischte sich darunter. Es dauerte einen Moment, bis der Vampir sich ein wenig fing und den Knoten seiner Tunika löste, die danach einfach zu Boden glitt. Seine Schwingen formte er wieder weg, denn die waren jetzt nur im Weg.

Das wiederum ließ den Größeren leise aufseufzen, denn er hatte die weichen Federn sehr genossen. Doch das Gefühl des nackten Körpers, der sich an ihn schmiegte, war ebenso schön und er atmete tief ein, ehe er ihn auf die Arme nahm, in die Höhle zurückkehrte und ihn in die Felle legte, auf denen er noch bis vor kurzem selbst gelegen hatte. Die Bitte des Schlankeren hallte immer wieder in seinem Inneren wieder ... und er selbst wollte es auch, so daß er über ihn kam, sich an ihm rieb und schließlich rauh an dessen Ohr wisperte. "Hast du Öl oder Fett ? Ich möchte dir nicht wehtun."

Bis die leisen Worte zu Temau durchdrangen, brauchte es einen Moment, doch dann konzentrierte er seine Gedanken auf etwas und nach einigen Augenblicken schwebte eine Schale in die Höhle, in der etwas Öl war. Er langte selber dort hinein, ließ seine Hand wieder zwischen sie gleiten und packte die Erregung von Alin etwas fester, als er das Öl darauf verteilte. Als er fertig war, spreizte er abwartend seine Beine, er brachte kein Wort über die Lippen, aber das war auch nicht nötig.

Für einen Moment war Alin zu verblüfft, um zu reagieren – schließlich geschah es nicht jeden Tag, daß eine Ölschale durch die Luft schwebte. Doch als er die Hand des Vampirs an seiner Härte fühlte, die ihn anfeuchtete, verließ ihn jegliches Denken und er wartete gerade noch, daß Temau sich ihm öffnete, um langsam in ihn einzudringen und vor Genuß seine Augen zu schließen. Es war so anders als mit den Frauen oder den anderen Männern in seinem Stamm – der schlanke Vampir war nicht nur willig und wundervoll weich, er schloß sich eng und sanft um ihn und reizte ihn geradezu, sich zu bewegen und sanft in ihn zu stoßen.

Temau kam ihm schon jetzt immer wieder entgegen, schlang nun auch noch seine Arme um den starken Nacken und zog ihn in einen feurigen Kuss. Nach dem Kuss raunte der schlanke Vampir leise. "Du tust mir nicht weh ... bitte lass dich gehen, es ist so lange her ... bitte."

Nicht nur für ihn ... auch wenn der schlanke Vampir ihm Erleichterung verschafft hatte, so war Alin doch so erregt, daß er den leisen, bittenden Worten sofort Folge leistete und ein wenig härter in ihn stieß, sich gehen ließ und heiser vor Lust aufkeuchte. Er fühlte, wie Temau ihn ohne Probleme in sich aufnahm und ihm willig folgte ... es war so ungewohnt, denn die Männer ließen sich nie so willig nehmen und die Frauen waren niemals so leidenschaftlich wie dieser schlanke Vampir. Ohne es zu merken, ließ Alin die Rechte zwischen sie wandern und umfaßte die Männlichkeit des Schlankeren, erregte ihn und küßte ihn hart, während er seiner brennenden Lust langsam nachgab.

Brennen war für Temau kein Ausdruck mehr, er stand regelrecht in Flammen, erwiderte diesen leidenschaftlichen Kuss und kam den kraftvollen Stößen immer wieder entgegen. Sein Denken war schon lange nicht mehr vorhanden, er fühlte nur noch die Leidenschaft des Menschen und den harten Körper an seinem, der sich unglaublich gut anfühlte. Er biss sich unbewusst auf die Zunge und öffnete seine Lippen, um Alin zu locken.

Nicht ahnend, was ihn erwartete, folgte der junge Krieger dem Locken und drang mit seiner Zunge in das Reich des Schlankeren. Temau schmeckte einfach nur herrlich, ein himmelweiter Unterschied zu dem, was Alin gewohnt war – doch als er mit seiner Zunge die des Vampirs umkoste, schmeckte er wieder dessen honigsüßes Blut und keuchte auf, erschauerte am ganzen Leib und warf den Kopf in den Nacken, da er es nicht mehr aushielt und sich in ihn verströmte. Ihn durchströmte ein Gefühl solcher Richtigkeit, daß er schwer keuchend verhielt ... doch er erregte Temau unbewußt weiter und als er es bemerkte, küßte er ihn ein weiteres Mal, darauf hoffend, daß dieser sich ebenfalls gehen ließ und kam.

Dazu brauchte es nicht mehr viel, allein das Kommen von Alin, das Gefühl, wie dessen Samen in ihn strömte, hatte Temau schon an die Klippe seiner Lust getrieben. Über die stürzte er jetzt und sein Körper spannte sich deutlich fühlbar an, als er den Kopf in den Nacken warf, seinen Rücken durchbog und mit einem lauten Aufschrei der Erleichterung kam.

Und das zu fühlen, war so herrlich, daß Alin ein weiteres Mal erschauerte, sanfte Küsse in den dargebotenen Hals hauchte und sich auf seine Unterarme stützte, um Temau zu betrachten. Das, was er sah, war einfach nur wunderschön – so schön wie ein Traum und Alin konnte sich nicht helfen und neigte sich wieder tiefer, küßte ihn ein weiteres Mal, doch fast zu sanft, um gespürt zu werden und löste erst dann seine weicher werdende Männlichkeit aus ihm, um sich neben ihn zu legen. Der Samen des schlanken Vampirs lag noch immer in seiner Hand und glitzerte im Licht der Sonne ... nur einen Herzschlag lang zögerte Alin, dann hob er die Finger und kostete die Essenz seines Liebsten, stöhnte unwillkürlich leise dabei auf und leckte die ebenfalls honigsüße Flüssigkeit von seiner Haut. Erst, als er damit fertig war, legte er sich völlig hin und zog ihn zu sich, lächelte und kraulte mit der freien Hand durch dessen weiches Haar, während er ihn einfach nur an sich genoß.

Temau beruhigte sich noch und sein Atem ging langsam wieder etwas ruhiger. Ein Lächeln lag auf den vollen Lippen und Temau kraulte mit den Fingern durch den Bart von Alin. "Würdest du bei mir bleiben wollen ?" Die Frage fiel ihm nicht leicht und er wusste auch nicht genau, ob er Alin nicht schon von sich abhängig gemacht hatte.

Diese Frage hatte der junge Krieger nicht erwartet – doch er antwortete ohne zu zögern, denn er wußte die Antwort schon seit einer geraumen Weile. "Natürlich, Temau. Die wenige Zeit, die ich nun schon bei dir bin ist schöner als all die Jahre, die ich in meinem Stamm verbrachte – und es gibt nichts und Niemanden, der so wunderschön und herrlich ist wie du. Wenn du mich wirklich bei dir haben willst, dann bleibe ich hier und töte Jeden, der auch nur versucht, dir ein Haar zu krümmen." Es war dem jungen Krieger sehr ernst ... auch wenn er ahnte, daß der hübsche Bluttrinker stärker und wehrhafter war, als er es jemals sein könnte, er weckte seinen Beschützerinstinkt und Gefühle, mit denen Alin nicht gerechnet hatte.

Zuerst zweifelte Temau, ob es wirklich von Alin ausging, aber dann fühlte er in ihn hinein und merkte erleichtert, daß es wirklich sein Wunsch war, der nur durch das Blut etwas verstärkt wurde. "Das macht mich glücklich. Aber was ist mit deinem Stamm ?"

Leise seufzend, zog der junge Krieger den Vampir noch ein wenig näher und küßte ihn sanft auf die Stirn, ehe er den Griff wieder lockerte und ihn ansah. "Meine anderen Brüder sind bessere Anführer als ich es bin. Ich liebe die Jagd und den Kampf ... und ich hasse es, Stammesstreitigkeiten zu schlichten, Verhandlungen zu führen oder mir eine Frau suchen zu müssen, damit ich Kinder in die Welt setze. Ich habe nur bei dieser Suche mitgemacht, weil es von mir erwartet wurde – doch wenn ich jetzt zurückkehre, dann nur, um ihnen zu sagen, daß ich in dir einen Gefährten und hier eine neue Heimat gefunden habe, in der ich glücklicher bin, als ich es je in meinem Stamm war."

"Aber wirst du dich nicht langweilen ? Es ist hier sehr einsam, selbst zu zweit." Temau sorgte sich, daß Alin vielleicht doch übereilt handelte, obwohl er wieder fühlte, daß es ihm ernst war. "Ich habe dich gefragt und jetzt mache ich mir Gedanken, das ist so dumm." Er schämte sich und seufzte leise.

"Nein ... es zeigt mir, daß du ein gutes Wesen bist und es dir ernst ist. Du hättest mich auch mit deinen Kräften hierbehalten können, das ahne ich. Aber du hast mich gefragt und sorgst dich um mich - und das zeigt mir, daß du mich wirklich magst. Mach dir um mich keine Sorgen, mein wunderschöner Bluttrinker ... alleine ist es einsam, doch zu Zweit nicht mehr. Ich habe schon lange überlegt, ob ich nicht einfach von meinem Stamm weggehe und einer der freien Krieger werde, die allein zwischen den Stämmen wandern – und wenn wir Gesellschaft brauchen, dann begleite ich dich, wenn du handelst oder du begleitest mich, wenn ich in einen Kampf ziehe." Es berührte Alin tief, daß der Vampir sich so sorgte ... denn die Frage, ob er bleiben würde, hatte Temau gestellt, ohne nachzudenken – und die Zweifel, die ihm nun kamen, bestätigten Alin noch, daß dieser wunderschöne Mann etwas Besonderes war.

Temau antwortete, indem er Alin einfach stürmisch küsste. "Ich bin so froh." kam es erst danach über seine Lippen und er schmiegte sich so eng es ging, an den Menschen heran. Endlich war er nicht mehr allein und der Mensch, der bei ihm blieb, tat es von sich aus und hatte keine Angst vor ihm.

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