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 Mitch und Eryn  09
 

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Seither waren mehrere Wochen vergangen, in denen sich die anderen Schüler langsam mit dem Gedanken abfanden, daß der ehemalige 'Eisprinz' ihrer Schule sich verändert hatte. Die gezielt gestreuten Informationen hatten durch die Tratschtanten der Schüler eine gute Verbreitung gefunden ... auch wenn es viele anfangs noch nicht hatten glauben wollen, so sahen sie langsam, daß es doch stimmen mußte, daß Mitch und Eryn ihren Streit völlig beiseitegelegt hatten und schon fast freundschaftlich miteinander umgingen. Außerdem hielt sich das hartnäckige Gerücht, daß der Rotblonde nun einen festen Freund hatte, den aber bisher noch Niemand gesehen hatte ... und einige Wenige konnten von sich sagen, daß dieser Freund nur zu beneiden war, wenn sie manchmal Eryns sanfte Hände oder Lippen fühlen durften. Mit einigen von ihnen hatte der schlanke Rotblonde sich inzwischen auch befreundet ... er war oft mit Ricky und Mike zu sehen und grüßte auch Andere, so wie auch Mitch. Doch es gab auch noch eine andere Veränderung, die bemerkt wurde, auch wenn es sich schon bald legte und nicht mehr so tragisch war ... Mitch war nicht nur größer und stärker, sondern auch reizbarer geworden und es war einige Male passiert, daß er scheinbar grundlos wütend wurde. Doch er beruhigte sich auch ebenso schnell und das gab den Klatschmäulern noch mehr zu rätseln – denn es war doch auffällig, daß es immer dann war, wenn Mädchen wie Jungs entweder ihn oder Eryn belästigten. Der schlanke Rotblonde hatte dem schließlich ein Ende gesetzt, indem er verblüffenderweise freundlich und mit einem ungewohnten Lächeln auf den Lippen in der Mensa verkündet hatte, daß er keinerlei Interesse hätte, da er fest vergeben sei. Die wenigen Kerle, die davon wußten und manchmal mit ihm Zärtlichkeiten teilten, schwiegen – unterstützten ihn, indem sie die geschockten Mädchen beruhigten und ablenkten, und seitdem hatte Eryn seine Ruhe. Und seltsamerweise war auch Mitch seither wieder fast so ruhig wie zuvor, doch es wurde allgemein angenommen, daß ihn einfach das Verhalten der Mädchen seinem alten Rivalen gegenüber so aufgeregt hatte und Jeder war froh, denn daß diese Rivalität aufgehört hatte, tat ihnen allen gut. Und so war es heute auch ruhig, als der Rotblonde mit Ricky zusammen in die Mensa kam – er bestellte sein Steak innen leicht roh und redete freundlich mit dem Blonden, während er wartete, sich in der Zwischenzeit einen Salat nahm und dazu als Nachspeise noch einen Kirschwackelpudding.

Mitch hatte sich langsam an die neuen Situationen gewöhnt und verhielt sich wieder ruhiger. Es war noch immer schwer für ihn, seine Aggressionen zu unterdrücken. Mitch kam mit Jakob in die Mensa, sie waren Beide ein wenig spät und strebten gleich zur Essensausgabe. Aus den Augenwinkel erkannte er, wie Eryn gerade mit seinem Tablett und dem Anderen zu einem leeren Tisch ging. Er und Jakob holten sich selber ihr Essen und auch der Schwarzhaarige nahm sich ein Mediumsteak zum Mittag, damit er wenigstens ein wenig was Nahrhaftes hatte. Jakob sah sich seufzend um, kein Platz war wirklich frei. "Komm, wir gehen zu Eryn und den Anderen, da is noch Platz." Mitch zog seinen Freund einfach mit sich zu dem Tisch und blieb dort stehen. "Dürfen wir uns zu euch setzen ?"

"Aber natürlich ....." Fast sofort nahm Eryn seinen Rucksack von dem freien Platz neben sich und rückte sein Tablett etwas zur Seite, so daß Platz war – lächelte kurz und fragte dann noch Ricky und Mike, ob es ihnen recht sei. Er hoffte, daß sie ja sagen würden – es wäre das erste Mal, daß sie öffentlich so nah sitzen konnten und der Rotblonde hoffte inständig, daß es klappen würde.

Beide musterten Mitch und Jakob und nickten dann schließlich, bevor sie auch noch ein wenig rückten und so Platz für die beiden Anderen machten. Mitch setzte sich neben Eryn und so kam gleich wieder ein wenig Getuschel vom Nachbartisch. "Dank euch... bei den andern Tischen wäre es ein wenig eng geworden." bedankte sich Mitch. Jakob wirkte selber überrascht, doch er fing sogleich ein Gespräch mit Ricky an. ##Es klappt.## Mitch war glücklich.

##Ja, zum Glück ... die Vorarbeit hat sich ausgezahlt, Honey.## Langsam begann Eryn zu essen und genoß den feinen Blutgeschmack des halbrohen Fleisches ... nahm manchmal einen kleinen Schluck aus der Trinkflasche und lauschte den Gesprächen der Anderen, ehe er sich schließlich einen Ruck gab und mit einem leichten Lächeln zu seinem Gefährten sah. "Wir haben nachher noch Fechten ... was hältst du davon, wenn wir schon ein wenig eher in die Halle gehen und noch ein paar der Kombinationen üben, die wir in den Ferien eintrainiert haben, Mitch ?" Die Frage war leise und wohlgewählt – der Rotblonde nahm damit eine der Gerüchte auf, die sie gezielt verbreitet hatten und hoffte, daß es wirkte.

"Das ist eine ganz gute Idee, so können wir das noch einmal etwas vertiefen vor dem Turnier." erwiderte Mitch leise und doch so, daß die Anderen es hören konnten. Jetzt hier neben Eryn zu essen, verschaffte dem Schwarzhaarigen ein unheimliches Gefühl der Erleichterung.

Mit einem kurzen Nicken nahm der Rotblonde einen weiteren Schluck aus seiner Trinkflasche ... widmete sich dann dem Salat und genoß ihn, während er weiterhin den Gesprächen um sich herum lauschte und mit einem innerlichen Grinsen sah, daß gerade Ricky beide Ohren spitzte. Dann kam ihm jedoch ein Gedanke – noch während er mit dem Salat fertig wurde und die kleine Schüssel mit dem blutroten Kirschwackelpudding zu sich zog, sah er zu Jakob und lächelte freundlich. "Sag mal, Jakob – entscheidest du dich für den Physik-Sonderkurs, den Mister Johnson anbieten möchte ? Bis jetzt haben sich nur zwei Andere aus der Parallelklasse angemeldet und ich spiele noch mit dem Gedanken, ob ich ihn nehmen soll....."

Jakob hob eine Braue, dann entspannte er sich deutlich. "Ich werde ihn auf jeden Fall nehmen. So eine Chance, daß so wenig Schüler da sind, ist selten. Obwohl es wohl immer so ist bei Physik... kein beliebtes Fach eben." Er grinste leicht und Mitch war zufrieden und wandte sich dem Gespräch der Anderen zu, um dort ein wenig über Sport zu reden, während Eryn und Jakob übers Lernen sprachen.

"Ja, ich weiß ... außer uns Beiden scheint sich wirklich Niemand so recht für die Schönheit der Formeln zu interessieren oder dafür, was man in Physik alles lernen kann." Der Rotblonde hoffte, daß Jakob das Gespräch vertiefte ... dies war etwas, das er immer vermißt hatte – Jemand, mit dem er über all den Stoff reden konnte, Jemand, der genauso wie er selbst gerne lernte und gerade die schwierigsten Fächer gerne mochte. Bisher war ihm dies verwehrt gewesen ... einerseits durch die Kühle, die er bis vor den Ferien immer als Schutzschild getragen hatte und andererseits deshalb, weil der Einzige, mit dem er darüber hätte reden können, eben ... Jakob war.

Mitch merkte, daß Eryn näher kam und dann, wie ein kurzer Blitz, der ihn am Bein traf, berührten sich ihre Beine unter dem Tisch. Er wurde gleich ruhiger und es störte ihn nicht, daß Jakob das Gespräch vertiefte. Auch er schien froh, daß er Jemanden zum Reden hatte und wirkte gelöst.

Eryn brmerkte gar nicht, wie die Zeit verging ... er redete noch immer angeregt über physikalische Formeln mit Jakob, als die anderen Schüler langsam aufstanden und aus der Mensa gingen, da sie noch ein wenig ausspannen wollten, ehe das Training am Nachmittag begann. Der Rotblonde hatte es genossen, so nahe bei Mitch zu ein, ohne daß Jemand mißtrauisch wurde – berührte scheinbar zufällig dessen Hand, als er zu seiner Flasche griff und noch einen tiefen Schluck des süßen Blutes nahm. "Ist schon spät – ich denke, wir sollten dann los, oder, Mitch ?" Nachdem er die Frage beendet hatte, bemerkte Eryn, daß er noch einen Tropfen Blut auf seiner Lippe hatte und leckte ihn unauffällig ab, hoffte, daß es Niemand gesehen hatte.

Das mit dem Blut war Keinem aufgefallen, jedoch hatte der immer aufmerksame Jakob bemerkt, daß Eryn und Mitch die gleichen Trinkflaschen hatten. Er dachte sich seinen Teil, doch da es nicht möglich war, vergaß er das auch wieder. Mitch und Eryn ein Paar ? Niemals. Mitch hatte den Tropfen jedoch bemerkt, er hatte sich gerade in dem Moment zu Eryn umgedreht und nickte mit einem "Okay."

Unwillkürlich leise lächelnd, nickte auch der Rotblonde – strich eine seiner langen Ponysträhnen nach hinten und packte die Trinkflasche in den Rucksack, verabschiedete sich freundlich von den Anderen und nahm die Trainingstasche auf, ehe er nach draußen ging und im Gang bei der Mensa auf Mitch wartete. Er hatte nicht mitbekommen, daß Jakob das mit den Flaschen bemerkt hatte – alles, an das er gerade im Moment denken konnte, war, daß er seinem Liebsten nahe gewesen war und sie es ab jetzt öfters sein konnten.

Mitch kam auch gleich nach und lächelte etwas schief.## Jakob ist ein Schlaukopf.## Auch er hatte es bemerkt, sah es jedoch nicht ganz so locker wie Eryn. Er kannte Jakob und hoffte, daß der seine Neugierde noch ein klein wenig in Zaum halten konnte. "Dann mal los."

##Wieso ? War etwas ?## Der Rotblonde war ein wenig verblüfft und man sah es ihm auch an, als sie die Gänge entlanggingen ... er wußte, daß Jakob klug war, doch was genau sein Liebster jetzt meinte, darauf kam er jetzt nicht.

##Weil er schnell Eins und Eins zusammenzählt. ...Er hat bemerkt, daß wir die gleichen Trinkflaschen haben und er ist neugierig, er wird uns, denk ich, ein wenig im Auge behalten.## erklärte Mitch auf dem Weg zum Trainingsraum. Er klang ein klein wenig besorgt, doch dann überlegte er, warum er sich überhaupt den Kopf heiß machte, sie waren ja drauf aus, daß es langsam rauskam.

Und genau dieser Gedanke spukte auch durch Eryns Kopf, als er ihm leise antwortete und ihm dabei die Türe zum Schulhof aufhielt. ##Aber das wäre doch wunderbar – er ist dein Freund und wenn er es bemerkt, dann kann er uns vielleicht helfen ... oder meinst du, er wäre dagegen ? Ich bin noch immer so unsicher, was die Stimmungen der Menschen betrifft, ich schätze sie noch immer zu oft falsch ein.## Man merkte, daß der Rotblonde leicht betrübt deswegen war – doch gerade, weil er es nie zuvor hatte machen müssen, fiel es ihm schwer, zu lernen, seinen eigenen Gefühlen und Instinkten zu vertrauen, selbst nach der Zeit, die er mit Mitch zusammen verbracht und von ihm gelernt hatte.

##Schon, aber ich weiß ehrlich gesagt nicht, was er von Schwulen hält. Wir sind zwar Freunde, aber auf das Thema sind wir nie gekommen.## Man merkte, daß Mitch versuchte, Jakob abzuschätzen, er war eigentlich ziemlich tolerant bisher. ##Ich denk, er hat nichts gegen...ich hab ihn nie angegraben und da kann er mir auch nichts vorwerfen.##

Leise schmunzelnd, folgte ihm Eryn den schattigen Weg durch den kleinen Schulpark ... strich sich eine Ponysträhne nach hinten und überlegte eine Weile, ehe er leise antwortete. ##Ehrlich ? Ich denke, er hat es schon längst herausgefunden. Wie du schon gesagt hast – Jakob ist sehr klug und hat eine gute Beobachtungsgabe. Und er ist dein Freund – das war etwas, um das ich dich schon immer beneidet habe, einen solch guten Freund, mit dem man wunderbar über Wissenschaften und Lernstoff reden kann. ## Als er endete, kam Eryn an der Trainingshalle an und hielt Mitch die Türe auf – betrat nach ihm das Gebäude und atmete mit einem unwillkürlichen Lächeln die Luft darin ein, den Geruch des Leders und der süße Schweiß, der zusammen mit dem Adrenalin noch in der Luft lag.

##Nun, ich hab mich selten mit ihm über das Lernen und so unterhalten. Du weißt, daß ich nicht ein Musterschüler bin. Ich denke aber, daß er froh ist, daß er sich jetzt mit dir damit unterhalten kann. Man merkt, wie sehr er sich gefreut hat... Und ehrlich ? Ich denk nun auch, er weiß es schon lange.## Mitch lächelte, als Eryn die Luft einatmete und zog ihn sacht zu sich, um ihn zärtlich zu küssen. Hier waren sie allein, hier konnten sie sich ein klein wenig näherkommen.

Fast sofort schmiegte der Rotblonde sich an ihn und erwiderte den Kuß so zärtlich, wie er ihn empfing ... auch er genoß es, daß sie noch alleine waren, denn die anderen Schüler würden frühestens in einer Viertelstunde kommen. Langsam ließ Eryn seine Rechte durch das schwarze Haar seines Liebsten kosen und öffnete seine Lippen ... stubste kurz mit der Zungenspitze an die Lippen Mitchs, lockte ihn so und schnurrte leise dabei, denn er kostete jeden Augenblick, in dem sie sich berühren konnten, sichtbar aus.

Das Locken wirkte, denn Mitch öffnete seine Lippen und stubste nun mit seiner Zunge gegen die von seinem Liebsten. Seine Sinne waren jedoch offen für alles, damit sie nicht überrascht wurden. Besitzergreifend zog er ihn noch etwas näher an sich und schob seine Zunge direkt in den Mund des Kleineren, um sie neckend über dessen Gaumen zu streichen.

Leise aufstöhnend, schmolz Eryn förmlich in den starken Armen des Schwarzhaarigen und schmiegte sich nahe an ihn heran – schnurrte leise bei dem Gefühl der Lenden Mitchs, die sich an die Seinen preßten und er konnte nicht an sich halten, ließ seine Flügel wachsen und schlang sie um den Größeren, zog ihn so noch näher an sich und vertiefte ihren Kuß noch ein wenig dabei.

Wenn Eryn seine Schwingen wachsen ließ, dann tat Mitch es auch und so wirkten sie wie ein Knäuel aus schwarzen Federn. Die Federn schützten und wärmten die beiden Körper, es war aber auch gefährlich. Leider hörte Mitch zu schnell Jemanden kommen, es war wohl der Trainer und so formte er seine Schwingen wieder weg und löste sich von dem Rotblonden. ##Der Trainer.##

Mit einem leisen, bedauernden Laut formte auch der Rotblonde die schwarzen Schwingen wieder zurück und seufzte leise ... küßte Mitch noch einmal leidenschaftlich, ehe er sich von ihm löste und an die Seite zu den Umkleiden ging, um sich dort auszuziehen. Zum Glück hatte er eines der ärmellosen Shirts angezogen, die hinten Schlitze aufwiesen, um Platz für die Flügel zu bieten – so hatte er es nicht zerrissen und zog sich nun um, auch wenn er gut damit zu tun hatte, seine sacht erwachte Erregung wieder verklingen zu lassen.

Mitch hob noch eine Feder auf und steckte sie in seine Hosentasche. Gerade da kam der Trainer herein und er hatte zum Glück nichts bemerkt. "Gut, ich wollte mit dir reden." Er kam auf den Schwarzhaarigen zu und blieb vor ihm stehen. "Es geht um die Meisterschaften... Ich möchte dich gern als Teamführer haben. Du passt dann also auf, daß die Anderen kein Mist machen. Ich weiß, daß ich mich auf dich verlassen kann und hoffe, du nimmst das an ?" Mitch überraschte das Angebot, doch er nickte. "Gern, Trainer." Er freute sich irgendwie und der Trainer lächelte froh. "Gut, dann werde ich dich dafür eintragen." Er kritzelte es sogleich in seine Liste und der Schwarzfahrige kam langsam in die Umkleide nach. "Ich werde Teamleiter." erzählte er Eryn.

"Teamleiter ?! Aber das ist perfekt, Mitch !" Mit den Worten hellte sich Eryns Gesicht auf und er lächelte einen Moment – fing sich allerdings wieder und nickte einfach nur, band seine Schuhbänder zu und sprach dabei weiter. "Ich bin mir sicher, daß du das wunderbar hinbekommen wirst – der Trainer hat eine gute Wahl mit dir getroffen. Herzlichen Glückwunsch ...." Mit nurmehr einer Spur des so gewohnt kühlen Gesichtsausdrucks ergriff der Rotblonde die Hand des Größeren – beglückwünschte ihn und nahm dann seine Fechtmaske und die Waffe auf, ging in die Halle und begann schon einmal damit, sich warmzumachen.

Im Trainingsraum hatte der Trainer aufgehorcht, er hatte Eryn bis draußen gehört und er sah ihn nun ein wenig dusslig an. Mitch beeilte sich ein wenig mit dem Anziehen. ##So kann ich mich heimlich zu dir schleichen. Ich muss ja alle im Auge behalten, wenn wir zum Turnier fahren.## Einen Moment später kam er wieder in den Fechtraum. Dem Trainer schauderte es fast, denn Mitch war schon wieder konzentriert und fing an, sich aufzuwärmen, während die anderen Fechter jetzt erst eintrudelten.

Eryn hatte bei den Gedanken nur leicht geschmunzelt ... nickte kurz den anderen Fechtern zu und wärmte sich weiter auf, bis der Trainer sie zu Paaren gruppierte und sie mit dem Fechten begannen. Die Partner wechselten immer wieder und diesmal hatte der Trainer bis zum Schluß gewartet, um Mitch und den Rotblonden gegeneinander antreten zu lassen. Beide waren schon ein wenig erschöpft, da sie ihre Kraft immer zurückhalten mußten bei den Anderen ... Eryn nickte ihm nur kurz zu und setzte die Maske auf, ging in Ausgangsstellung und wartete, bis auch der Schwarzhaarige fertig war, sie mit dem Kampf beginnen und dabei endlich ein wenig mehr ihres Könnens zeigen konnten.

Der war sichtlich erleichtert, daß er jetzt gegen Eryn antreten konnte. Er musste sich jedoch erneut zügeln, damit er nicht zu unmenschlich beim Kämpfen wirkte. Seine Maske schob er sich über das Gesicht und dann war er bereit. Diesmal griff er zuerst an und erneut legten sie einen Kampf hin, der alle nur staunen ließ und dem Trainer erneut Siegesträume verschaffte, in denen er fast schon an die Olympiade dachte. Zwei seiner Schützlinge, die daran teilnehmen würden, was für eine Vorstellung.

Diese Gedanken waren allerdings für den Rotblonden nicht weiter wichtig ... früher hatte er noch daran gedacht, doch jetzt wußte er, daß er nach der High-School nicht aufs College gehen würde, um diese Karriere weiterzuverfolgen. Ihre Waffen kreuzten sich immer wieder, gerade noch im Bereich des Erkennbaren ... doch dann erklang das leise Piepsen des Anzeigegerätes und Eryn trat zurück, nickte kurz, da er einen Treffer erzielt hatte und ging wieder in die Ausgangsstellung zurück, um den letzten Punkt auszufechten.

Mitch griff wieder an, er wollte den letzten Punkt haben und bekam ihn dann auch nach einem kurzen, gekonnten Gefecht mit Eryn. So stand es wieder unentschieden und Beide schienen zufrieden zu sein. Als er die Maske abnahm, lachte er leise, der Trainer stand noch immer verträumt da und sabberte fast schon. ##Armer Kerl, es tut mir ein Bißchen leid, daß seine Träume platzen werden wie Seifenblasen.... Kannst du es lesen ? Er denkt an die Olympiade.## Er schnüffelte ein wenig in dessen Gedanken herum, jedoch nur in denen, die er gerade dachte, er würde nie weitergehen. Von Liam wurde der Trainer dann aus seinen Träumen gerissen, als der ihn leicht rüttelte.

##Ja, ich habe es lesen können, Honey ... und es war mir unangenehm. Früher wollte ich unbedingt aufs College, doch jetzt ... ich will lieber mit dir zusammen sein, wenn mich in einigen Jahrzehnten wirklich einmal die Lust aufs Lernen überfällt, dann kann ichs ja noch immer nachholen.## Man hörte Eryn deutlich an, daß es ihm unangenehm war, daß er vom Trainer verplant wurde, so wie bisher immer in seiner alten Familie – doch dann schüttelte er das Gefühl ab und atmete kurz durch, nickte respektvoll zu Mitch und zog den Stecker der Anzeige aus seinem Anzug, um dann langsam in die Umkleide zu gehen und sich dort auszuziehen. ##Lassen wir uns heute ein wenig Zeit, Honey ? Ich könnte dich danach in der Dusche brauchen ....##

##Können wir gern machen, ich will dich auch noch ein wenig in der Dusche genießen.....und mach dir keine Sorgen, du bist dein eigener Herr und verplanst dich selber.## Mitch beruhigte seinen Schatz ein wenig und ließ sich Zeit damit, sich auszuhaken und auf dem Weg in die Umkleide. Die Anderen standen somit schon fast alle unter der Dusche, als er reinkam, um sich auszuziehen.

Auch Eryn ließ sich merklich Zeit und kam noch einige Minuten nach Mitch zurück in die Umkleide – einige der Anderen waren schon fast mit dem Umziehen fertig, während der Rotblonde sich gerade eben auszuziehen begann und sich auch dabei noch ein wenig Zeit ließ. Es fiel Keinem auf, denn vor den Ferien hatte Eryn immer so lange gebraucht – sie waren viel zu sehr damit beschäftigt, fertig zu werden und endlich nach Hause zu können, da sie alle ziemlich müde von dem anstrengenden Training waren. Als der junge Vampir endlich ausgezogen war und seine Duschsachen aufnahm, verschwand gerade der Letzte aus der Umkleide – nurmehr Mitch war unter der Dusche und sie waren völlig allein, denn sogar der Trainer war schon gegangen und bis der Hausmeister kam und die Hallen abschloß, würden noch ein paar Stunden vergehen. Langsam, doch mit einem Lächeln auf den Lippen, kam Eryn in die Duschen – legte seine Sachen an die Seite und kam zu seinem Liebsten, umfing ihn von hinten und schmiegte sich eng an ihn heran, ein leises ##Du bist so wunderschön, Honey ....## in dessen Gedanken dabei wispernd.

##Das Kompliment kann ich nur wiedergeben, Sweetheart.## Mitch drehte sich in den Armen seinen Liebsten und legte seine Arme um ihn, um ihn in einen zärtlichen Kuss zu ziehen, den sie hier ganz in Ruhe auskosten konnten. Körper an Körper aneinander geschmiegt, würden sie sich hier in Ruhe ihrer angestauten Lust hingeben können. Mitch war erregt und das nur, weil er an den Kuss vor dem Training dachte. ##Bald haben wir es hinter uns... Bald können wir unser eigenes Leben richtig ausleben.##

##Darauf freue ich mich, Honey .... wenn ich dich nur noch für mich haben kann. Kein Verstecken mehr ...## Man hörte Eryn seine Sehnsucht an und er begann, sich sacht an ihm zu reiben ... öffnete seine Lippen und schnurrte leise, während er fühlen konnte, wie ihrer beider Erregungen erwachten und aneinander erstarkten. ##Zumindest wird es hier leichter ... wenn es weiterhin so gut läuft, dann dauert es nicht mehr lange, Honey ....##

Mitch drängte Eryn langsam an die Wand der Dusche und hob ihn an. Im Rücken stützte die Wand den Rotblonden und am Hintern hielt der Schwarzhaarige ihn fest und kam so zwischen seine Schenkel, seine Erregung an dessen Öffnung reibend. Er küsste ihn immer wieder sacht auf die Lippen und zwickte zwischendurch auch ein paar Mal sacht in das weiche Fleisch, bis die Lippen rosig und geschwollen waren. So mochte er es und so leckte er lustvoll aufstöhnend über die vollen Lippen und drang dann in ihn ein, indem er einen kleinen Schritt weiter vorging.

Heiser aufstöhnend, legte Eryn langsam den Kopf nach hinten und entspannte seinen Körper – schlang die langen Beine um die Mitte seines Liebsten und hielt sich an ihm fest, hieß ihn in sich willkommen und fing die Zunge Mitchs mit der Seinen, verwickelte ihn in einen feurigen Kuß und zog ihn mit den Beinen noch näher an sich, so daß der Schwarzhaarige völlig in ihn drang. Die kühle Wand der Dusche bemerkte Eryn nicht mehr, ebensowenig die das heiße Wasser, das sie umströmte ... er fühlte nur noch Mitch an und in sich, kostete dieses herrliche Gefühl und hungerte nach mehr, viel mehr.

Das gab ihm Mitch zu gern, er stieß fest in seinen Geliebten und stöhnte dabei dunkel durch das Wasser, seine Sinne hafteten an Eryn und so bemerkte er nicht, wie Jakob in die Umkleide kam und neugierg durch die eindeutigen Geräusche zu den Duschen kam. Er brauchte nicht einmal hinein, die Laute waren so eindeutig wie nichts anders, selbst durch das Wasser hindurch, doch er musste es mit eigenen Augen sehen, was er schon eine ganze Zeit vermutete und so sah er durch einen Spalt der Tür. Jakob stockte der Atem, der Anblick erschlug ihn fast und doch widerte es ihn nicht an, seinen Freund mit Eryn so intim zu sehen, wie nichts anderes. Diese zwei wunderschönen Körper aneinander und Mitch strahlte nur eine unheimliche Dominanz aus, während Eryn sich ihm vollkommen und fast bedingungslos hingab.

Mit einem leisen Wimmern kam ihm der Rotblonde so nahe, wie es ihm möglich war ... gerne gab er sich der Wildheit seines Liebsten hin und umschlang ihn, biß ihm sacht in die Lippen und leckte das so süße, rote Naß, das für einen kurzen Moment lang floß. Auch er bemerkte den jungen Mann, der sie beobachtete, nicht, da seine Sinne völlig von Mitch erfüllt waren – er fühlte ihn, schmeckte ihn und wisperte sanft in dessen Gedanken, empfing dessen Wildheit und Verlangen und stöhnte dunkel auf, als seine Männlichkeit an den harten Bauchmuskeln des Schwarzhaarigen rieb.

Jakob wurde warm, so etwas war kaum zu glauben und niemals, nie hatte er geglaubt, seinen Freund Mitch, den er schon seit ihrer Kindheit her kannte, so zu sehen. Doch es war nicht schockierend, sondern atemberaubend. Die Lust der Beiden und die Zuneigung war fast greifbar und sie ließ Jakob regelrecht erschaudern. Mitch bemerkte ihn doch nebenher, er schenkte ihm aber keine Beachtung und steigerte seine Leidenschaft ein deutliches Stück und biss Eryn in den Hals. Er hielt sein Kommen zurück, dies war jetzt ein Spiel für ihn, Jakob war auch erregt, das konnte er riechen. ##Wir haben einen Zuschauer...##

Tief erschauernd, kam Eryn dem Biß noch entgegen und stöhnte dunkel auf, als ein wenig seines Blutes mit dem Wasser über seinen Körper rann ... legte den Kopf in den Nacken und entblößte seinen Hals so noch mehr, kam ihm mit seinem Unterleib entgegen und ein leiser Seufzer entkam seinen Lippen. Doch dies war nicht der letzte Laut ... immer wieder leise, hocherregt aufschluchzend, konnte sich der Rotblonde schließlich nicht mehr halten – preßte ihm seinen Unterleib entgegen und schrie leise vor Lust auf, als er sich verströmte und tief atmend zusammensackte, die letzten Stöße seines Liebsten genoß und dabei liebevoll lächelte. ##Du hast recht, wie immer, Honey ... aber ich bin froh, daß es passiert ist ....## Eryns Gedanken waren leise, voller Zuneigung und noch immer ein wenig gefärbt von seinem eigenen Kommen und voller Erwartung, das Kommen Mitchs zu fühlen.

Erst jetzt hielt sich Mitch nicht weiter zurück, er verhielt in Eryn und kam mit einem dumpfen Grollen. Er hörte nur, wie Jakob aufkeuchte und dann aus der Umkleide stolperte. ##Wir haben ihn verschreckt, fürchte ich.## Er klang leicht belustigt und löste sich aus dem Kleineren, den er dann wieder auf die Füße stellte und ihn leidenschaftlich küsste.

Und fast sofort schmiegte sich Eryn an ihn und genoß den so geliebten, größeren Körper Mitchs an sich ... ließ das Wasser über sie Beide fließen und vergaß Jakob, gab sich einfach nur diesem Augenblick hin und kostete jeden Herzschlag davon aus. Er spürte, daß Jakob dichthalten würde – daß er Mitch ein wahrer Freund war und sich für ihn freute. Und eigentlich war der Rotblonde froh darüber ... ließ die Sekunden verfließen und lächelte leicht, denn dies war das erste Mal, daß sie so offen und zärtlich miteinander in der Schule gewesen waren, an einem Ort, an dem sie jederzeit gesehen werden konnten. Vielleicht würde dies schon bald Alltag werden ... wenn sie Glück hatten und sich alles so entwickelte, wie sie es sich geplant hatten.

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