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 Mitch und Eryn  01
 

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Ohne ein Wort an die Frau am Tresen zu verschwenden, als er sein Teller mit dem Essen der Schulkantine nimmt, dreht Eryn sich um und stoppt kurz, als einer der anderen Schüler den Gang entlangrennt - streift ihn nur mit einem kurzen, kalten Blick, ehe er sich einen der leeren Tische sucht und dort hinsetzt. Als keine fünf Minuten später zwei seiner Klassenkameraden kommen und sich zu ihm setzen, hebt er nur kurz eine seiner dunklen Brauen ... würdigt sie keines Wortes, als sie ihn begrüßen und nickt nur, als sie ihn fragen, ob er seine Hausarbeit für die nach der Mittagspause folgende Englischstunde schon gemacht hat. "Hör zu, Claire ... ich weiß nicht, wie du mit deiner Faulheit überhaupt so weit hast kommen können - ich habe dir gesagt, daß ich dich nicht mehr abschreiben lasse, außer ich bekomme eine Gegenleistung." Das Mädchen schluckt nur kurz und nickt - nimmt dann einen ihrer Diamantohrstecker heraus und gibt ihn dem Rotblonden, der nur leise und kalt schmunzelt und ihn sich in sein linkes Ohr steckt, das Heft mit seiner Hausarbeit herausholt und ihr vorlegt. "Denk dran - ändere es um und mach ein paar Fehler rein, sonst fällt es auf. Verstanden ?!" Das Mädchen nickt nur und beginnt sofort damit, es abzuschreiben ... Eryn achtet jedoch nicht mehr auf sie, da sein Blick von einem anderen Tisch angezogen wird, an dem die Jungs und Mädchen laut auflachen, als ein Mitschüler zu ihnen kommt. Mitch ... ein Junge aus einer ärmeren Familie mit einem Stipendium - der Dorn im Auge Eryns, seit sie zusammen auf dieses College gehen, sein schärfster Konkurrent beim Fechten und beim Baseball, der unumstrittene Schulchampion, so beliebt, wie der kühle Rotblonde verhaßt ist.

Mitch hatte beim Reinkommen einen kurzen Blick auf Eryn geworfen. Wieder tut er es, zockt die Mädchen ab, damit sie von ihm abschreiben können. Dabei hat der Bursche schon so viel Geld, er könnte sich doch x-beliebig viele Ohrstecker kaufen. Das verwirft Mitch aber, als er zum Tisch mit seinen Freunden kommt, die ihn gleich freundlich empfangen und eines der Mädchen klemmt sich schmusend an seinen Arm heran und bittet ihn, daß er ihr etwas hilft. Auf die Bitte lacht der Schwarzhaarige, schiebt sie zu Jakob herüber. "Denk, bei ihm bist besser aufgehoben, er ist Klassenbester, wenn's um die Kopfarbeit geht... Und er nimmt nichts dafür." Letzteres hat er etwas lauter ausgesprochen, es sicher auch zu Eryns Ohr wehen würde.

Sehr wohl die harschen Worte des Schwarzhaarigen mitbekommend, erlaubt sich Eryn nur ein kurzes Schnauben ... tippt nur kurz auf das Heft des Mädchens, um ihr zu deuten, daß sie sich beeilen soll und nickt, als sie ihm schließlich sein Heft wiedergibt, das er auch sofort wieder in seinen schlichten, schwarzen Rucksack steckt. Dann steht er auf, wohlwissend, daß einer der Anderen ihm sein Tablett wegbringen wird und geht gerade extra an dem Tisch vorbei, an dem Mitch sitzt - verengt kurz die Augen, als er zu Jakob blickt und leise, arrogant wie immer, zu ihm spricht. "Das Jahr ist noch nicht vorüber, Smithers ... die Schlußprüfungen stehen noch aus, die Titel werden erst am Ende des Jahres vergeben !" Dann zischt er noch ein kurzes "Zumindest hat sie etwas, das sie tauschen kann ....." zu Mitch, ehe er seinen Rucksack schultert und geht, geschmeidig - wie es sein Fechttraining ihm erlaubt - zwischen den anderen Schülern durchschlüpfend.

Alles schweigt, als Eryn zum Tisch kommt und Jakob kuckt ein wenig perblex, während Mitch dem Rotblonden fast Funken sprühende Blicke nachwirft. "Reicher Schnösel, ....Freundschaft ist viel mehr wert als son kleiner, blöder Dia..." grummelt der Schwarzhaarige und Jakob legt ihm die Hand auf die Schulter, um ihn zu beruhigen. "Vergiss ihn.... Und weißt was ?...Dieses Jahr werde ich ihn schlagen, dann wird er schön doof kucken." wispert und leise grinst, während er seine Hand nun wieder von der Schulter seines Freundes nimmt. "Und ich werd sehen, daß ich ihn dieses Jahr beim Abschluss-Fechtwettbewerb schlage. ...Dann kuckt er noch dümmer." antwortet Mitch, widmet sich dann wieder seinem Essen, versucht Eryn ein wenig aus seinem Geist zu verbannen.

Auch der Rotblonde versucht, seinen Konkurrenten aus seinen Gedanken zu verbannen, die ebenso zu ihren Fechtübungen abgeschwiffen sind ... nur zu gut weiß er, daß sie gleichgut sind, Mitch die ein wenig bessere Schnelligkeit und Geschmeidigkeit Eryns mit seiner Angriffslust mehr als wettmacht. Während Eryn nach allen Regeln der Kunst kämpft, die strengen Manöver dieses Sports wohlgelernt von seinem Adoptivvater, schlägt Mitch eher instinktiv und bringt den Rotblonden immer wieder in die Defensive, da er die möglichen Paraden neu kombiniert und so den Überraschungsmoment auf seiner Seite hat. Doch mittlerweile kann Eryn kontern, da die möglichen Kombinationen schon durchgespielt sind und im Kopf des schlanken Fechters gespeichert ... wie ein guter Schachspieler, der aus jedem Spiel lernt, hat auch Eryn sich die Bewegungen gemerkt und in den letzten Kämpfen mehr gewonnen als verloren, auch wenn er nur zu gut weiß, daß die Schulmeisterschaften noch ausstehen. Sich selbst aus den Gedanken herausreißend, setzt der Rotblonde sich schon in den Klassenraum, auf seinen gewohnten Platz am Fenster ... bereitet seinen Block und das Schreibzeug vor, auf die Anderen und den Lehrer wartend.

Die Anderen lassen nicht lange auf sich warten, Mitch blickt nur kurz zu seinen Konkurrenten, bevor er seine Sachen auf das Pult von seinem Tisch legt und sich selber dann auf seinen Platz ganz hinten, aber an der Fensterseite setzt. Seine Gedanken hängen noch weiter beim Kämpfen, er muss sich wohl ein paar neue Kombis ausdenken, um den Rotblonden bei der Meisterschaft schlagen zu können....Vielleicht mal was konfuses. ‚Mal sehen...' denkt er noch, bevor der Lehrer reinkommt und alles in der Klasse etwas ruhiger wird und die Schulaufgaben herauskramt. Er würde wohl nicht so toll abschneiden, Englisch nicht gerade eines seiner besten Fächer ist.

Der Lehrer zieht die Doppelstunde auch in seiner gewohnt langatmigen, harschen Art durch, mit Vorliebe die schlechteren, säumigen Schüler herauspickend ... lediglich, wenn es völlig hoffnungslos ist, bemüht er sich, eine Antwort von Jakob oder Eryn zu bekommen, diese mit der ihm eigenen Kühle nickend annehmend. Wenn er die gute Note nicht bräuchte, um seinen Vater zufriedenzustellen, wäre Eryn schon nach kürzester Zeit eingeschlafen wie so manche der anderen Schüler ... doch er weiß, daß es von ihm erwartet wird, gute Noten zu bringen und so zwingt er sich selbst dazu, aufzupassen und fertigt nebenher kurze Notizen, um sich nachher besser an die Hausarbeiten machen zu können. Sein Vater ... nur kurz driften die Gedanken des Rotblonden ab, als er an ihn denkt - an die annähernd zehn Jahre, die er nun schon in dieser Familie verbracht hat, nachdem sie ihn adoptierten. Eine reiche, angesehene Familie, die für ihren einzigen Sohn noch einen Spielkameraden wünschte und durchaus angetan war von dem gutaussehenden Jungen. Eryn hatte ihre Erwartungen mehr als nur erfüllt - stehts gehorsam und gelehrig, nahm er die Kälte und Arroganz, die vielen Regeln seiner neuen Eltern an, da sie in sein Wesen paßten, ebenso wie der in ihm verborgene Ehrgeiz dort guten Nährboden fand. Schnell fand er sich als der Lieblingssohn wieder, hübscher, klüger und talentierter als sein Stiefbruder - auch wenn es schwer ist, diesen Standard zu halten, den mehr als nur hohen Erwartungen zu entsprechen. Gerade, als er diesen Gedanken zu Ende gedacht hat, erklingt die Schulglocke und verkündet das Ende des Unterrichts - ungeachtet der plötzlichen Eile seiner Mitschüler packt Eryn seine Sachen langsamer ein, steht dann auf und nimmt seinen Rucksack, um ihn über seine Schulter werfen ... streift den Gummi von seinen rippenlangen Haaren und läßt sie offen über das dunkelblaue Hemd fallen, als er schließlich in den verwaisten Korridor tritt, wohlwissend, daß sich Niemand erdreisten würde, mit ihm zusammen den Weg zum Haus seiner Eltern zu gehen.

Mitch ist ein wenig von dem Lehrer aufgehalten worden, oder eher hat er eine Mahnung bekommen, daß er besser aufpassen soll. Und so kommt der schlanke, junge Mann mit den kurzen, schwarzen Haaren später als die Anderen aus der Schule und trottet heimwärts zu seinen Adoptiveltern. In etwa zehn Jahre ist es her, daß er von dem Paar adoptiert worden ist und inzwischen hat sich viel bei den Zwei geändert. Seinen Vater kann er nicht leiden... eigentlich die meiste Zeit schon nicht, nur seine Mom, eine sehr liebe Frau, die nie das Glück hatte, eigene Kinder bekommen zu können und sich schon fast voller Liebe auf Mitch gestürzt hat, als sie ihn im Waisenhaus gesehen hat. Durch langes, rotblondes Haar werden seine Gedanken unterbrochen, schon von weitem kann man es in der Seitenstraße sehen, die zu den Hügeln führt, wo die reicheren Häuser sind. "Hmmmm.... wie der wohnt würde ich ja schon gern mal wissen." murmelnd, grinst er kurz, geht dann in die Straße und folgt Eryn unauffällig.

Dieser bemerkt nicht, daß er einen Verfolger hat, da er in Gedanken schon bei den Hausarbeiten ist ... verfällt in einen leichten Trab, der seiner Kondition zugute kommt und läuft die Straße zu den Hügeln herauf, unwillkürlich beim Anblick der teuren Häuser zu lächeln beginnend. Doch das Lächeln erstirbt schnell, als er an dem schmiedeeisernen Tor zu dem Haus seiner Adoptiveltern seinen Stiefbruder lehnen sieht ... wütende, blaue Augen, die ihn mustern, umrundet von Sommersprossen und kurzem, roten Haar. "Das dauerte aber, Streber ... na, wieder einen Einser, den du vorzeigen kannst ?! Oder hast du Heute nichts, um sie vor Freude aufjaulen zu lassen ?!" "Ach, laß mich in Ruhe, Howie ... geh beiseite, ich muß noch arbeiten, du weißt, daß Mutter es nicht mag, wenn ich säume." Eryn verengt verachtend seine Augen, als er zu dem größeren und merklich breiteren, jungen Mann vor sich spricht - nur zu gut kennt er diesen Blick und weiß, daß Howie wieder eine schlechte Note gebracht haben muß und den Ärger, den er bekommen hat, jetzt an ihm auslebt. Und wie erwartet, holt der Größere sofort aus - dem ersten Schlag kann Eryn noch ausweichen, doch der Zweite trifft ihn voll in die Rippen und läßt ihn einen Moment wanken, ehe er sich mühsam wieder aufrichtet und zum Tor nickt. "Laß mich endlich rein, Okay ?!" Sichtlich befriedigt, die kühle Fassade des Rotblonden für einen Moment durchbrochen zu haben, lacht Howie leise und verächtlich auf - tritt dann selbst durch das Tor und wirft es hinter sich zu, so daß Eryn es nur mit Mühe fangen kann, leise hinter dem Rothaarigen nachfluchend, ehe er wieder verstummt, die Einfahrt hochgeht und in das teure Haus tritt.

Mitch ist etwas weiter hinten stehengeblieben, so daß er nicht gesehen wird und ihm steht fast der Mund offen, als er sieht, was eben passiert ist. "Mann bin ich froh, daß ich keinen großen Bruder habe.... Obwohl mir der fast ein wenig sympathischer ist, als Eryn....Der zeigt wenigstens, was in ihm abgeht....Aber der Schlag war Aua...." zu sich murmelt und dann plötzlich leise fluchend kehrt macht und zu sich nach Hause rennt. Ein einfaches, kleines Häuschen in einer kleinen Straße mit vielen anderen Häusern, die auf die gleiche Art gebaut sind. Nur unterscheiden sie sich ab und an durch die Farbe der Holzfassade. Ohne Jemanden zu grüßen, weil ja doch Keiner da ist, hetzt er rein und nach oben in sein Zimmer, um sich umzuziehen. Flucht dabei weiter herum, weil er schon fast zu spät ist und hetzt dann in seinen Arbeitsklamotten des Burgerparadies wieder raus und zu seinem Job, den er dort hatte. Die Schulaufgaben würde er danach erledigen, wie er es immer macht die drei Mal in der Woche, die er arbeitet.

Eryn indes ist mehr als nur überrascht, als er nach den Hausarbeiten, die er in seinem Zimmer erledigt hat, in die Küche kommt ... drei Arbeiter sind damit beschäftigt, alles zu zerlegen und herauszuschaffen, um eine neue Küche einzubauen, die seine Adoptivmutter scheinbar gekauft hatte. In ihrer üblichen, kühlen Art gibt sie ihm einen Fünziger und nickt ihm nur zu, als er ihn in seine Brieftasche schiebt und wieder in sein Zimmer hochläuft. Zum Glück ist sein Stiefbruder schon lange mit seinen Freunden unterwegs, so daß er nicht mit ihm zusammen weggehen muß - nach kurzem Überlegen zieht er sich eine schlichte, doch schöne, schwarze Jeans an und darüber ein simples, schwarzes Hemd, dessen Vorderseite bis fast zum Bauchnabel offen ist, nur vorne in die Hose gesteckt wird. Mit einem kurzen Gruß zu seiner Mutter verläßt er dann das Haus und seufzt leise, als er die Straße entlanggeht - nur zu gut weiß er, daß viele der Restaurants, in denen er normalerweise ißt, schon wegen der nahenden Sommerferien geschlossen haben, um zu renovieren, und so bleibt ihm letztlich nur ein Platz, den er schon seit über einem Jahr nicht mehr besucht hat. Sich der Blicke wohl bewußt, die sich auf ihn richten, blockt Eryn sie mit seiner kalten Fassade und öffnet die Türe des Burgerparadieses ... stellt sich in eine der Schlangen und mustert kurz das gleichgebliebene Menu, entscheidet sich schließlich und wartet hinter einem dicken Mann mit seiner aufdringlichen Familie darauf, daß er endich drankommt und bestellen kann.

Seine Ruhe behaltend, lächelt Mitch noch immer freundlich, auch wenn er dem Fetten mit seinen quengelnden Gören am liebsten an die Gurgel gehen möchte. Aber den Job macht er schon eine Weile und er ist recht beliebt, also löst er auch die schwierigen Fälle gekonnt. Als der Mann nun geht und seine Kinder schon wie kleine Hunde an ihm heraufhüpfen, staunt Mitch nicht schlecht, als er Eryn sieht. "Willkommen im Burgerparadies, was kann ich für sie tun ?"

Erst jetzt bei dem Klang der ihm so bekannten Stimme sieht der Rotblonde von seinem Handy auf, da er sich die Wartezeit mit dem Durchsehen seiner SMS verkürzt hat - für den Bruchteil eines Herzschlages zeigt sich Überraschung in seinen Zügen, ehe seine kühle Maske sich darüberlegt und er das Handy wieder einschiebt. "Einen Maxi-Burger ohne Käse, kleine Fritten und einen Milchshake Vanille bitte - zum Hieressen. Und nebenbei - das Käppie steht dir, Mitch." Sich die letzte Spitze nicht verkneifen könnend, wartet Eryn, nicht sicher, wie der Schwarzhaarige reagieren würde - innerlich wütend auf sich selbst, muß sich der junge Rotblonde allerdings eingestehen, daß er die Wahrheit gesprochen hat. Anders als bei McDonalds, tragen die Bedienungen an den Kassen keine Baseballkappen, sondern schmale Käppies, die ein wenig an eine Mischung aus den Papiermalerhüten und Militärkäppies erinnern ... schmal genug, daß sie mittig auf dem Kopf sitzen, gerade zweifingerbreit hoch und mit der Spitze leicht in die Stirn ragend. Zusammen mit dem kurzen, igelhaft anmutenden Haar Mitchs, wirkt es perfekt - gibt ihm einen härteren, männlicheren Touch, etwas, das Eryn niemals gedacht hatte, an seinem Rivalen zu bemerken.

Mitch tippt gekonnt die Bestellung an, blickt auf bei der letzten Bemerkung und grinst einfach. "Danke fürs Kompliment." Leise Worte, bevor er sich abwendet und alles auf das Tablett legt. "Das macht dann sieben Dollar und fünfzig Cent.... Und ich wünsche einen guten Appetit....Ist zwar kein Fünf-Gänge-Menü, aber ich hoffe, es schmeckt ihnen." Duzen darf er die Kunden nicht, wenn es einer hört, würde er gleich eine Rüge bekommen. Jedoch konnte er sich diese Spitze als Antwort nun auch nicht ganz verkneifen.

"Sicherlich ist es das nicht - aber es schmeckt besser, wenn ich das so sagen darf." Noch immer den arroganten Tonfall beibehaltend, gibt Eryn ihm den Fünziger - nimmt vom Wechselgeld die Münzen und wirft sie in die Sammelbox für die Kinderhilfe, steckt die Scheine wieder ein und nimmt sein Tablett, ohne einen weiteren Blick zu dem Schwarzhaarigen in die Richtung der Tische steuernd. Dort angekommen, sucht der Rotblonde sich einen der kleineren Tische am Rand und setzt sich - ißt in Gedanken den Burger und trinkt zwischendurch von seinem Milchshake, ein wenig seinen Gedanken nachhängend. Erst, als ein junges Mädchen ihn fragt, ob sie sich neben ihn setzen darf, sieht er auf - verjagt sie mit einem eisigen Blick und widmet sich den Fritten, widerwillig zugebend, daß diese wirklich annehmbar frittiert sind.

Mitch lächelt nur pflichtbewusst, wendet sich seinem nächsten Kunden zu, einen Moment fällt sein Blick jedoch wieder auf den Rotblonden, als der das aufdringliche Mädchen vertreibt. Nur noch vier Kunden hat er noch gemacht, seine Schicht endet hiermit recht pünktlich und er selber nimmt sich noch einen der Burger, Fritten und ne Cola und setzt sich Draußen auf die Stufen des Seiteneinganges, um zu Essen. Wieder einmal das, was er jedes Mal isst, wenn er arbeitet und so erspart er seiner Mutter das Kochen, weil er für sie und seinen Vater ebenso noch einen Burger und alles mitbringt.

Eryn indes hatte nicht weiter auf seinen Rivalen geachtet, in Gedanken noch einmal die Mathematikaufgaben durchgehend, zu denen er sich ein paar Notizen in seinen kleinen Notizblock schreibt, den er immer in der Hosentasche hat - dann trinkt er seinen Shake noch aus und nimmt das Tablett, stellt es in den vorgesehen Ablageplatz und will gerade die Richtung des Haupteingangs einschlagen, als er die Mädchen sieht, die sich dort aufhalten. Fast im selben Moment ziehen sich seine Mundwinkel nach unten und er entscheidet spontan, den Seitenausgang zu nehmen, um ihnen zu entgehen - dreht sich schon im selben Augenblick um und öffnet die Türe, nur um fast über eine dort abgestellte Essenstüte zu fallen. "Was zum ...?!" Nur seinen guten Reflexen ist es zu verdanken, daß er nicht fällt und die braune Tüte nur um Haaresbreite verfehlt - dann sieht er den bekannten Haarschopf und flucht, ein merklich saures "Hoffst wohl, daß ich mir den Hals breche, Miller ?!" zu ihm schnappend.

Der Schwarzhaarige hat sich mächtig erschreckt, hustet heftig, weil er sich an seiner Cola verschluckt hat und blickt, als er wieder besser Luft bekommt, zu Eryn auf. "Ja, sicher doch....Ich hab das von Grund auf geplant, dir mit der Tüte ne Stolperfalle zu stellen." Blafft er zurück und stellt seine Cola beiseite und nimmt sich seine letzten Pommes. "Musst eben hinkucken, wo du langgehst... oder trägst deine Nase so hoch, daß du nicht mehr auf deine Füße kucken kannst ?"

"Impertinenter Bastard ... hätte ich gewußt, daß es dir gehört, wäre ich draufgetreten ! Das nächste Mal tu mir bitte den Gefallen und erstick an der Cola, damit ich dich nicht mehr sehen muß ! Nicht einmal zum Essen kann man gehen, ohne dein Gesicht sehen zu müssen ...." Leise und arrogant fallen seine Worte - dann schnaubt der Rotblonde und mit einer kurzen Bewegung seines Kopfes wirft er die feinen, hellen Haare über seine Schulter und dreht sich um, um durch die Seitengasse wieder auf die Hauptstraße zu kommen, weg von seinem Rivalen und hin zu erfreulicheren Dingen.

Mitch fallen fast die Fritten aus dem Mund wegen den Worten des Rotblonden. Rasch packt er seine Tüte und rennt ihm nach zur Hauptsraße. Jedoch nicht dicht an ihn heran. "Dein Bruder hätte dir in deine Visage schlagen sollen....Du hättest es verdient, du großmäuliger, arroganter Schnösel !!!!" brüllt er regelrecht. Wie sehr ihn die Worte des Rotblonden verletzt haben, kann man raushören und in seinen wütenden, grünen Augen sehen. Und auch deswegen rutscht ihm raus, daß er gesehen hat, wie Eryn's Bruder ihn geschlagen hatte. "Kein Wunder, daß du keine Freunde hast !"

Fast im selben Moment, in dem die ersten Worte fallen, bleibt der Rotblonde stehen ... dreht sich langsam um und blickt auf seinen Rivalen, ehe er schneller, als man es vermuten würde, vorstürmt und ihm am Kragen packt, an die Mauer der Seitengasse schlägt und seine vor Wut fast schwarzen Augen auf ihn richtet, die Stimme ebenso voller Wut und Haß, als er leise zu ihm spricht. "Sprich NIE wieder zu mir von meinem Stiefbruder, wenn du nicht willst, daß ich dich töte - verstanden ?!! Und weißt du was ?! Ich bin froh, daß ich keine Freunde habe ! Niemand, der mich belastet mit dämlichen Liebeskummergeschichten und sonstigem Mist - Niemand, der mich verraten und verletzen kann ! Du mit deiner Bilderbuchfamilie ... arm wie die Kirchenmäuse aber jeder hat sich ja sooooo lieb ... geh und schieb dir deine Mitleidsmasche in den Arsch !!" Dann läßt er ihn abrupt los und tritt zurück - gibt ihm eine gesalzene Ohrfeige, dreht sich ohne ein weiteres Wort um und tritt auf die Hauptstraße, verschwindet in der quirligen Menge und versucht, sich zu beruhigen, nurmehr seine kalte Fassade zeigend.

Wie erstarrt steht Mitch an der Wand, als Eryn schon weg, ist. Seine Rechte hat sich in die Tüte gekrallt, während seine Linke an seiner Wange liegt. "Wenn du wüsstest.... Bilderbuchfamilie...Pha !" wispert und sich endlich wieder fängt. "Du bist echt zu bemitleiden, Eryn...." noch hinzufügt und sich endlich von der Wand löst, um heimzugehen und um zu versuchen, das von eben zu verdrängen. Daheim bei ihm, stellt er die Tüte in der Küche ab, gibt seiner Mom einen Kuss auf die Wange und geht in sein Zimmer zum lernen. Sein Vater hockt mit einem Bier vor der Glotze und blafft seine Mom an, daß sie ihm gefälligst den Hamburger und die Fritten bringen soll. Nach ein bis zwei Stunden ist Mitch über seinen Schularbeiten eingeschlafen.

Der Rotblonde indes joggte wieder zurück zu dem Haus seiner Eltern und tritt lautlos ein ... wirft nur einen kühlen Blick in die Küche, in der seine Mutter die Arbeiten überwacht und nickt, als er zurück in sein Zimmer geht und sich weiterhin dem Lernen widmet, um bei den morgigen Tests bestmöglichste Noten zu erzielen.

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Ohne ein Wort zu verlieren, betritt Eryn den Klassenraum, Mitch nur einen kalten Blick zuwerfend - setzt sich auf seinen Platz und nimmt seine Sachen heraus, mit nicht sehr viel Enthusiasmus der Sozialkundestunde entgegensehend. Lediglich der Gedanke, daß sie nach der Vormittagspause Fechten haben, läßt ein gedankenkurzes Lächeln auf seine Lippen zaubern - doch es ist zu schnell weg, um von den Anderen bemerkt zu werden und nur seine übliche, kühle Fassade zeigt sich auf den feinen Zügen.

Mitch hatte Eryn keines Blickes gewürdigt, seufzt leise, als der Unterricht beginnt, da er schon jetzt weiß, daß er bei den Tests nicht sonderlich gut abschneiden würde. Alles auch nur, weil er eingeschlafen ist bei seinen Hausaufgaben, in einer der Pausen muss er noch ein wenig was nachholen. So gut es geht, versucht er dem Unterricht zu folgen und als die Stunde sich dem Ende naht, ist er sicher, daß er nicht sonderlich gut abgeschnitten hat.

Der Rotblonde indes ist sich sicher, daß er alle Punkte bekommen wird ... kümmert sich auch nicht weiter um den Lehrer oder seine Mitschüler, denen er gekonnt ausweicht und über den Gang zu den Umkleiden der Sportler geht. Dort angekommen, geht er zu seinem gewohnten Platz an einer eher einsam gelegenen Seite, direkt an der Wand - nimmt seine Fechtkleidung aus dem Spind und zieht sich schnell um, so wenig wie möglich von sich zeigend.

Etwas mies drauf, zieht sich Mitch seine gebrauchten Sachen an, seufzt leise, weil der Reisverschluss der leicht vergilbten Trainingsgarnitur mal wieder klemmt. Eine Eigene hat er zwar auch, aber eben nur eine Einzige und die braucht er für die Wettkämpfe und er hütet sie wie einen Schatz. Mit einen Ruck bekommt er den Reisverschluss wieder in Gang, schnappt sich Maske und Degen und trottet in die Fechthalle, um sich dort aufzuwärmen.

Eryn hatte die Mühen des Anderen mit dem Reißverschluß nur mit einem kühlen Blick kommentiert und ist vorgegangen - wärmt sich schon auf und übt einige der Angriffe und Abwehrübungen, bis der Schwarzhaarige herauskommt, doch noch ohne seinen Helm. Das einzige Zugeständnis, das er sich gibt, ist der Haargummi, der seine rippenlangen Haare zusammenhält, so wie immer, wenn er in der Schule ist. Mit einem letzten Stich den vermeintliche Gegner entwaffnend, tritt der Rotblonde zurück - salutiert kurz mit dem Degen und betrachtet Mitch, als dieser trainiert, seine schmalen Lippen zu einem kühlen Lächeln zurückgezogen. "Nicht schlecht ... sieht so aus, als ob du ein wenig privat trainiert hättest, Hm ?"

Mitch hatte seinen Helm noch nicht auf, er liegt an der Seite auf einer Ablage und seine letzte Finte zieht er in der Luft und beendet seine Übung nach dem Kommentar des Rotblonden. "War ja fast ein Kompliment.... Ich hoffe, du hast dir dabei nix abgebrochen." wispert er etwas mürrisch, blickt Eryn aber nicht an, sondern geht auf die Knie, um seine Schnürbänder am rechten Schuh zuzuschnüren, leise flucht, als einer davon reißt, weil er zu fest gezogen hatte. "Scheißdreck...." Innerlich kocht Mitch, seine Trainingsausrüstung einfach das Letzte ist, doch was sollte er tun, eine extra Garnitur kann er sich nicht leisten, hatte eine Gebrauchte gekauft und die gibt so langsam den Geist auf, wie es aussieht.

"Miller - kannst du mir sagen, wie ich mit einer so lahmen Entschuldigung wie dir auch nur die Chance eines effektiven Trainings bekommen kann ?!" Seinen Ärger nicht verbergend, schnaubt Eryn kurz auf - geht in die Umkleide und holt aus seinem Spind Schnürbänder, geht zu dem Schwarzhaarigen und wirft sie ihm zu, erneut leise dabei aufschnaubend. "Ersetze auch gleich die Anderen - wir wollen doch Beide nicht, daß dies während dem Training passiert, oder ? Und bevor du dir falsche Vorstellungen machst - ich habe beileibe kein gutes Herz. oder ähnliches. Und maße dir nicht an, mir die Bänder ersetzen zu wollen - das käme einer Beleidung gleich, verstanden ? Und jetzt sollten wir zu trainieren anfangen, es ist spät genug." Ohne eine Antwort abzuwarten, dreht der Rotblonde sich um - setzt sich seine Maske auf und nickt, als er auf die Matte geht und das Kabel an seinen Anzug einklinkt, damit ihre Treffer gezählt werden können.

Seine Zähne regelrecht zusammenbeißend, nimmt Mitch die Schnürbänder und fädelt sie schnell und geübt in die Schuhe ein, nachdem er die Alten rausgezogen hatte. Als er fertig ist, nimmt er seine Maske, sagt kein Wort, als er sie aufsetzt und sich ebenso an das Kabel einklinkt. Heute hat er wirklich kein Glück, Gestern scheint es bei der Ohrfeige abhanden gekommen zu sein. Erst ist er über seinen Hausaufgaben eingeschlafen, dann der Test, der Reißverschluss und die Schnürsenkel und nun muss er wohl wieder gegen Eryn antreten beim Training. Seinen Degen biegt er noch kurz, stellt sich dann in die Grundstellung. Und natürlich holt der Trainer die weniger Guten heran, damit sie was lernen können.

Nur ein kurzes Nicken des Rotblonden, als er sich Mitch stellt - dann salutieren Beide, wie es Pflicht ist und gehen in die Ausgangsstellung, ihre Degen leicht vor sich ausgestreckt. Nach einem kurzen Augenblick bewegen sich die Beiden - treffen die Klingen ihrer Degen aufeinander, fast schneller, als das Auge ihnen folgen kann. Dann ist es so schnell zu Ende, wie es begonnen hat, als der erste Punktgewinn für Mitch erklingt - beide Kontrahenten ihre Degen zum Salut heben und wieder in Ausgangsstellung gehen, um erneut die Klingen zu kreuzen. Immer wieder geht das Glück von Einem zum Anderen, so daß immer wieder Gleichstand herrscht - letztlich unterbricht der Trainier die Beiden und seufzt leise, ehe er sie den anderen Schülern nachschickt, die schon seit einigen Minuten duschen gegangen sind und zum größten Teil schon fertig, um in die Kantine für ihr Mittag zu stürmen.

Mitch nimmt seufzend die Maske ab, wischt sich mit dem Ärmel den Schweiß aus den Augen und klinkt sich dann von dem Kabel ab und geht wortlos in die Umkleide. Dort entkleidet er sich und zieht dann die Schnürbänder wieder aus den Schuhen, er sich eigene besorgen würde, weil er Eryn auf keinen Fall etwas schuldig sein will, egal, ob der es als Beleidigung sieht oder nicht. Mitch hört, wie Eryn in die Dusche geht und er nutzt die Chance und geht zu dessen Sachen, um die Schnürbänder dort hinzulegen. Erst dann geht er zu der Dusche, aus der das Geräusch von fließendem Wasser kommt, will etwas sagen zu dem Rotblonden. Er wagt es jedoch nicht mehr, als er ihn sieht, der Körper voller blauer Flecken, die ihm dessen Bruder sicher geschlagen hatte. Sich leicht auf die Lippen beißend, geht Mitch zurück, nimmt die Schnürbänder wieder an sich und geht dann, nachdem er sie in seinen Spind getan hatte, in eine andere Dusche, um sich dort zu waschen.

Eryn hatte nichts davon bemerkt, einfach nur das Gesicht in den warmen Wasserstrahl gehalten und es über seinen Rücken rieseln lassen ... die nurmehr leicht schmerzenden Flecken nicht weiter beachtend, da er sie schon lange gewohnt ist, wäscht der Rotblonde sich kurz ab, ehe er das Wasser ausdreht und sein Handtuch nimmt, sich abtrocknet und es um die Schultern schlingt, als er in die Umkleide zurückgeht. Dort angekommen, nickt er nur kurz, da Mitch scheinbar noch beim Duschen ist - zieht sich schnell an, da er nicht von ihm gesehen werden will und stopft seine gebrauchte Trainingskleidung in die Trainingstasche, um sie zum Waschen zu bringen und schnappt sich noch seinen Rucksack, um schließlich zur Kantine zu gehen, sein noch immer feuchtes Haar in den gewohnten Pferdeschwanz bindend.

Mitchel kommt erst ein klein wenig später nach, hat seine Trainingssachen auch in eine Tasche gestopft, um sie zu waschen. Seine Haare stehen wild ab, weil er sie nur mit einem Handtuch trocken gerubbelt und sich nicht weiter darum gekümmert hat. Ein wenig muss er an Eryn denken und er wiederholt seine Meinung, daß er ihm doch irgendwie leid tut, im Geiste, als er an die blauen Flecken zurückdenkt. In der Mensa angekommen, holt er sich rasch sein Essen, die Anderen schon fertig sind damit und er schlingt ein wenig, weil er sonst zu spät zum nächsten Unterricht kommen würde.

Just in diesem Moment wird Eryn mit seinem Essen fertig und tupft sich den Mund mit der Serviette ab ... schiebt sein Tablett kurz zur Seite und seufzt, als sich zwei der Klassenkameraden zu ihm setzen und beginnt ein leicht gezwungenes Gespräch mit den arroganten, jungen Männern, da deren Eltern gut mit den Seinen befreundet sind. Erst, als die Schulglocke das Ende der Mittagspause ankündet, kann er sich von ihnen loseisen ... entschuldigt sich, da er noch ein wenig vorzubereiten hat und geht zu ihrem Klassenzimmer, um sich auf seine Platz zu setzen und noch ein wenig in ihrem Mathematikbuch nachzulesen.

Der Schwarzhaarige kommt noch recht früh, das Essen hat er geschlungen, damit er noch ein wenig Zeit hat, bevor es klingelt. Sofort setzt er sich auf seinen Platz und kramt das Matheheft heraus, damit er die letzten Aufgaben, die er Gestern Daheim nicht mehr geschafft hat, nachholen kann...wenigstens ein paar noch, damit seine Note nicht ganz zu schlecht ausfällt. Jakob merkt zwar, daß sein Freund Probleme hat, aber er hilft ihm nicht, um ihm zu helfen. Weil, wenn er ihm die Lösungen geben würde, dann würde Mitch es nicht lernen und so wendet er seinen Blick wieder auf die Tafel, während der Schwarzhaarige langsam nervös in seinem Aufgabenheft herumkritzelt.

Auch Eryn bemerkt die Geschäftigkeit seines Rivalen und lächelt ein wenig süffisant ... dann verschwindet es wieder, als er in seinen eigenen Gedanken versinkt, sich wenig um die Schüler scherend, die noch an ihren Aufgaben sitzen. Erst, als ihr Lehrer kommt, sieht er auf - seufzt leise und legt das Buch weg, als der Lehrer einen Test ankündigt - in der Zwischenzeit ihre Hausaufgaben korrigiert, während sie den Test schreiben. Als die Stundenglocke erklingt, stehen die Schüler schließlich auf und geben ihre Arbeiten ab - holen sich im Gegenzug ihre Hefte und gehen, froh darum, daß sie endlich frei haben und keine Hausabeit bekommen haben. Der junge Rotblonde schlängelt sich ein weiteres Mal zwischen den andere Schülern hindurch und nickt erleichtert, als er schließlich Draußen ist, ohne Jemand zu berühren - fällt letztlich in seinen leichten Trab und läuft zu seinem Zuhause, um sich dort wieder ans Lernen zu machen, zuvor aber noch seine Trainingskleidung in der Wäscherei abgebend.

Dicker konnte es ja nicht mehr kommen, als mit dem Test nun noch. Mitch fragt sich so langsam, ob er das Pech wohl gepachtet hat oder nicht, aber es kommt ihm so vor. Eher brummig kommt er Heim, stopft sofort seine Fechtkleidung in die Waschmaschine und schaltet sie an, bevor er die Schnürbänder wieder in die Schuhe einfädelt. Nebenher läuft die Mikrowelle, in der er sich das Fertigessen aus dem Froster auftaut. Seine beiden Eltern sind wie immer noch nicht da und er geht mit seinem Essen und seiner Schultasche in sein Zimmer, um zu lernen, damit er wenigstens am nächsten Tag in der Schule nicht so schlecht abschneidet wie am Heutigen. Erst, als es dämmert, hört er, wie seine Eltern heimkommen, bleibt aber in seinem Zimmer, weil sie sich schon wieder streiten.

Seinen Nachmittag und frühen Abend mit Lernen verbringend, seufzt Eryn nur leise, als er seinen Bruder hochkommen hört - er weiß, daß seine Eltern eine Theateraufführung besuchen und nicht vor zwei Nachts zurückkehren würden ... und so ist er nicht überrascht, als die Zimmertüre sich öffnet und sein Stiefbruder hereinkommt, auf das Bett nickt und mehr als nur dreckig zu grinsen beginnt. Wortlos schließt der Rotblonde das Buch - steht dann auf und zieht sich aus, schnaubt nur leise und geringschätzig und schließt seine Augen, als ihn der Stärkere auf das Bett wirft und leise dabei lacht.

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