Balken01a


 Luel und Cina 04
 

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Mit einem leisen Seufzer betrachtet Cina sich die dunkle Rose in seiner Hand, deren blutrote Blätter schon fast schwarzem Samt gleichen ... er kann den betörenden Duft riechen, ohne sie anheben zu müssen, darin schwelgen, während ihn Erinnerungen heimsuchen, so bittersüß und schmerzhaft wie die Dornen dieser Rose. Heute ist es passiert, genau Heute vor hunderfünfzig Jahren ... an einem solchen Tag, an dem der Regen in die Gossen fiel, hatte der junge Vampir sich einen Diener erschaffen, damit dieser sein Gefährte werden würde. Auch wenn Cina dies nur auf die Bitte Luels getan hatte, er hatte es getan, anstatt sich zu weigern – so wie er Damals genossen hatte, mit Jemandem reden zu können, der den Blutdurst und die Sehnsucht nach einer Jagd verstand – Jemand, mit dem er die Ewigkeit teilen, ihn lieben konnte. Er hatte ihm beigebracht, mit seinem Körper und seinen Kräften umzugehen, sie zu beherrschen ... doch all die Liebe, die Cina geben konnte, war nicht genug gewesen, um die Unruhe und den Unmut in Luel zu besänftigen, ihn bei sich zu halten. Und so ist es gekommen, wie es mußte und wie Cina es geahnt hatte ... nach einem Streit hatte ihn sein wunderschöner Gefährte verlassen, hatte es nicht mehr ausgehalten, bei ihm zu bleiben. Der Goldäugige hatte ihn gehen lassen, wohlwissend, daß er ihn nur mit Gewalt hätte zurückhalten können – doch er liebte ihn zu sehr, als daß er zu diesem Mittel gegriffen hätte und ließ ihn ziehen, wohlwissend, daß sein Geschöpf nicht mehr wiederkehren würde. Erneut leise aufseufzend, schloß der junge, geborene Vampir seine Augen und fühlte, wie zwei heiße Tränen über seine Wangen perlten ... dann ließ er die Rose fallen, deren Blütenblätter sich während dem Fall von dem Dachfirst lösten und sanft in der Gosse landeten, alsbald bedeckt von dem fallenden Regen, der sich wie eine kalte, doch ruhige Decke über die Nacht und das Leben in dieser Stadt legte, es einschläferte.

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Hundertfünfzig Jahre ist es her, daß Luel zu einem Vampir wurde, auf seine Bitte hin erschaffen von Cina, in dieser Stadt, in Paris. Luel zieht sich sein Cape und die Kapuze etwas tiefer, als er im Regen durch die ihm so bekannten Gassen läuft. Noch immer hat Paris einige Züge von früher, doch zum Teil ist es verändert durch die große Revolution und durch den technischen Fortschritt. Luel erinnert sich, als wäre es Gestern gewesen, als Cina ihn auf seinen Wunsch hin zu einem Vampir machte. Anfangs war Luel glücklich, doch je länger er bei Cina blieb, um so mehr fühlte er sich eingeengt, er ertrug es einfach nicht mehr, bei ihm zu bleiben. Daß er Tags nicht raus konnte, war nicht der einzige Grund, er fühlte sich einfach nur erdrückt und dann kam der Streit und er verließ Cina, wohlwissend, daß der ihn nicht halten würde, da Cina ihn zu sehr liebte. Danach schlug er sich allein durch, bei der Revolution arbeitete er als Killer, verdiente gut und bekam auch so leicht an seine Beute heran, um sich zu ernähren. Er nutzte jede Möglichkeit, um stärker zu werden und trank sogar von anderen, geschaffenen Vampiren und er wurde auch stärker, doch nicht so, wie er es wollte. Unbewusst hatten ihn seine Füße in die Gasse getragen und er merkte auf, als er vor sich in einer Pfütze ein Rosenblatt fand und dann spürte er etwas. Sein Blick richtete sich gen Himmel und er sieht nun gerade noch Cina davonfliegen. "Cina....." wispernd, beschließt er, ihm zu folgen, er würde sich nicht zeigen, er will ihn nur sehen jetzt.

Der Goldäugige indes genießt den leichten Sturm, der durch die Federn seiner pechschwarzen Schwingen streicht und ihn mit Leichtigkeit voranträgt ... er ist zum Einen schon zu weit entfernt, zum Anderen zu sehr in Gedanken, um sein Geschöpf zu bemerken und fliegt weiter, bis er schließlich an seiner alten Villa verhält und auf dem Balkon landet. Nur langsam löst sich seine Schwermut, als er einen anderen Vampir erblickt, der nun aus dem Schlafzimmer auf den Balkon tritt - ein Geborener wie er selbst, nur ein wenig älter und größer. "Denk nicht mehr an ihn, mein Edelstein ... er wird nicht wiederkommen und du fügst dir nur selbst Schmerzen zu. Laß ihn los und sein eigenes Leben leben, so wie du es bei mir tust." Leise, zärtliche Worte, die von einem sanften Kuß und starken Armen gefolgt werden, als der blonde Vampir seine Arme um Cina schließt und ihn an sich hält, ihn tröstet. Diesen Trost und die Liebe des Anderen schier trinkend, schluchzt Cina leise auf ... läßt seine Trauer schließlich gehen und weint leise an der Brust des Anderen, ehe er nach langer Zeit den Kopf wieder hebt und wehmütig zu ihm lächelt. "Ich danke dir, daß du bei mir bist, Richard ... es ist deine Liebe, die mich tröstet und mir den Halt gibt, den ich so sehr suche." Mit einem zärtlichen Lächeln nickt der Blonde und führt Cina zurück in ihr Schlafzimmer, in dem er ihn wieder sanft küßt ... ein kurzer Wink genügt und die gläsernen Türen des Zimmers schließen sich wieder, den Regen und den Sturm dabei ausschließend.

Unweit auf einem Dach gegenüber landet Luel, durch seine guten Sinne kann er durch den Regen sehen und faucht leise auf, als er sieht, daß Cina einen neuen Liebhaber hat, einen Geborenen, wie es aussieht. Jemand, mit dem er auch Tags herumlaufen kann, Jemanden, mit dem er von einem Sonnenaufgang geweckt werden kann, so wie Cina es liebte und wie er mit Luel nicht mehr erwachen konnte. Wie ein Gargoyle bleibt Luel auf dem Dachsims sitzen, seine ledernen Schwingen schützend über sich haltend, damit er nicht noch nasser wird und sein Blick ist starr auf das Geschehen in dem Zimmer gerichtet und wird es auch erst einmal bleiben, bis sich die Vorhänge schliessen oder der Tag anbricht. Sein Blick ist eiskalt und seine Augen glimmen leicht im Dunkel, der Hass auf den Blonden ist geweckt und wird nur auf eine Art gestillt werden und dafür muss er Geduld haben.

Von all dem ahnen die Geborenen nichts, abgelenkt durch die Zärtlichkeiten, die sie Einander geben ... langsam ziehen sie sich aus und legen sich in das große Bett, um sich die Liebe und Zärtlichkeit zu geben, nach denen es sie gerade verlangte. Erst nach einer Weile denkt Cina daran, mit einem kurzen Wink die Vorhänge zu schließen - ein leises "Ich liebe dich, Richard." wispernd, vestummen sie Beide und nurmehr die Laute ihres Liebesspiels dringen leise nach Draußen, ungeachtet des prasselnden Regens.

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Ein paar Nächte hat Luel die beiden scheinbar Verliebten beobachtet, es hat ihn tief geschmerzt, die Worte zu hören, die Cina zu Richard gesagt hat. Er hat es genau gehört, daß er Richard liebt. Luel hatte einen Moment noch gewartet, nachdem sich die Vorhänge geschlossen haben. Jetzt wartet er wieder und sieht, wie Cina die Villa verläßt. Wohl gekleidet, demnach wird er geschäftlich weggehen und dieser Richard ist allein. Noch am Überlegen, was er tun wird, merkt Luel auf, als der Blonde die Villa verlässt und ein unheimliches Grinsen zieht sich nun auf die hellen Lippen des Schwarzhaarigen und er folgt dem Blonden auf den Dächern. In der Innenseite seines Mantels hat Luel ein Messer stecken, das er immer bei sich trägt und noch während er Richard folgt, hat er einen Plan erfasst und den wird er durchziehen. ‚Cina ist mein....mein allein.'. Kurzerhand eilt er voraus und springt herab auf die Straße, wartet in einer dunklen Seitengasse, so daß Richard ihn sehen wird. Erkennen dürfte der ihn wohl auch, Cina hat ihm sicher gezeigt und erzählt, wie er aussieht. Für einen anderen Vampir ist er nicht zu übersehen, für Menschen hat er sich verschleiert.

Langsam, seiner Gewohnheit nach, geht Richard durch die Straßen und freut sich schon auf einen schönen Abend mit seinen Freunden, da sein Gefährte bis Morgen geschäftlich weg ist - allein schon der Gedanke an Cina zaubert ein Lächeln auf die maskulinen Züge des Blonden und läßt sie weicher werden, während er weiterhin seinem Weg folgt. Erst nach einer Weile merkt er auf, als er ein seltsames Gefühl verspürt .... dann dämmert es ihm und seine gesamte Art ändert sich, als er seine Krallen und Fänge wachsen läßt und das Dunkel der Gasse mustert. Doch dann erschrickt er bis ins Mark, als er sehen kann, wer ihn dort erwartet - ein leises "DU ???!" wispernd, verflucht sich Richard, daß er seinen eigenen Dolch vergessen hat und weicht einen Schritt zurück, wohlwissend, daß sein Leben verwirkt sein wird.

Das Lächeln Luels wird noch kälter, ja schon fast grausam und er macht einen Schritt auf den Größeren zu. "Na, na...so ängstlich ? ...Ich dachte, ihr Geborenen seit stärker als wir Gebissenen ?...Aber scheint wohl doch nicht so." Blitzartig schnellt Luel nun nach vorn, zieht seinen Dolch und zieht ihn quer durch die Kehle des Blonden. Noch bevor der sich weiter bewegen kann, schafft Luel es, ihn in die Seitengasse zu ziehen. Dort hält er ihn im erfahrenen Griff, selbst Stärkere mussten da kapitulieren und konnten sich nicht mehr bewegen. Ohne weiter nachzudenken, schlägt der Schwarzhaarige noch seine Fänge in die blutige Kehle des Anderen, stöhnt leise auf bei dem Geschmack des Blutes und trinkt von ihm so viel er noch bekommen kann. ##Adieu Blondi...## Wispert er in die Gedanken von Richard, kurz bevor der zusammensackt und Luel seine Fänge löst, um ihn fallen zu lassen. Stärker denn je fühlt sich Luel, sein ganzer Körper prickelt schon fast erfrischend von dem Blut des Geborenen und rasch macht er sich daran, den Kopf von den Schultern zu trennen und ihm einen Holzpflock ins Herz zu rammen. Den Kopf lässt er neben dem Torso liegen und betrachtet sich nun sein Werk, während ihm bewusst wird, was er getan hat. Er hatte Cina seinen Liebsten genommen und ihm somit erneut wehgetan. Je mehr sein Blutrausch schwindet um so klarer wird es Luel und er fängt an, es zu bereuen. "Vergib mir." wispert, sich mit Tränen in den Augen abwendet und schnell wie ein Windhauch verschwindet.

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Erst am nächsten Abend kommt Cina von seiner Geschäftsreise nach Hause und wundert sich ein wenig, daß sein Liebster nicht hier ist, um ihn zu begrüßen, so wie es seine Art ist ... rasch sieht er sich um, doch er findet keine Nachricht und als er seinen Diener fragt, wird der Goldäugige unruhig, da Richard seit Gestern Nachmittag nicht mehr zurückgekehrt ist. Cina weiß, daß der Blonde den Donnerstag Abend immer mit seinen Bekannten verbringt, doch bisher hatte Richard nie Verspätung. Unruhig zieht er sein Cape wieder über und läuft die abendlichen Straßen entlang - einer inneren Eingebung folgend, geht er den Weg, den auch sein Gefährte nahm und folgt dessem Geruch, bis er schließlich an der Seitengasse stehenbleibt und erstarrt. Die Augen der Nacht angepaßt, kann er sehen, was noch von Richard über ist, nachdem die Gossenhunde an ihm ihren Hunger gestillt hatten - langsam und am ganzen Körper bebend, geht der Goldäugige zu ihm und schluchzt leise, als er den Pflock und den abgetrennten Kopf sieht. "Vampirjäger ...." Leise wispernd, berührt Cina voller Trauer den Kopf seines Liebsten ... dann steht er schluchzend auf und läßt die Leiche mit seiner Macht verbrennen, geht - taub und blind seiner Umgebung gegenüber - wieder zu sich nach Hause, um sich in seinem Zimmer einzuschließen und leise weinend um ihn zu trauern.

Luel hat alles gesehen und es zerfrisst ihn innerlich, daß er Cina das angetan hatte. Rückgängig machen kann er es nicht und er weiß, daß Cina es nie erfahren darf, daß er den Blonden getötet hat. Jetzt, wo er wieder gegenüber auf dem Dachfirst sitzt, kann Luel nicht anders, als zu Cina herüberzugleiten und lautlos auf dessen Balkon zu landen. Nach kurzem Zögern kratzt er leicht mit den Krallen an der Scheibe, wartet, daß Cina ihm aufmacht.

Fast sofort schreckt dieser auf und keucht erschrocken ... dann weiten sich seine Augen, als er sehen und auch fühlen kann, wer dort an seinem Balkon ist. Fast im selben Moment ist er auf und öffnet die Glastüren, zieht Luel herein und sieht schon fast entsetzt auf ihn, während ein kurzer Wink genügt, die Türen und auch die Vorhänge wieder zu schließen. "Luel ....? Wie ... verdammt, du darfst nicht so leichtsinnig sein, es .... es sind Vampirjäger unterwegs, sie haben ... sie ...." Leise bricht die Stimme des Goldäugigen und heiße Tränen finden ihren Weg über die langen Wimpern zu den Wangen herab .... langsam bricht Cina zusammen und kniet schluchzend auf dem weichen Teppich, das Gesicht in den Händen vergraben und zu erschöpft, um noch von seinen Beinen getragen zu werden.

Luel ist wie starr einen Moment, hockt sich dann aber nieder und hebt Cina auf seine Arme, um ihn das kurze Stück zu Bett zu tragen, dort angekommen, legt er ihn auf das Bett, streift sich seine Schuhe von den Füßen und setzt sich zu ihm. "Ich weiß....Ich weiß, daß sich hier welche herumtreiben... Deswegen bin ich zu dir gekommen....Aber ich bleib nicht lange." Log er jetzt, seine Gedanken nutzt er nicht, er weiß, daß er so nicht lügen kann. Seine Finger streichen sanft durch das Haar und langsam streichelt er Cina über den Kopf, um ihn zu trösten. Wie Hohn ist es für ihn und er schämt sich, fühlt sich wie der letzte Dreck. Er sitzt hier und tröstet Cina über den Mord des Liebsten hinweg, den er begangen hat.

Der Goldäugige jedoch ahnt davon nichts und schluchzt leise .... dann schlingt er seine Arme um Luel und klammert sich förmlich an ihn heran, vergräbt sein Gesicht in dessen Halsbeuge und versucht vergeblich, sich zu beruhigen. ##Bitte ... Bitte bleib, mein Schöner, Bitte .... verlaß mich nicht, ich ... du bist das Letzte, das ich habe, ich brauche dich, Luel. Bitte ....## Nur zu deutlich klingt der Schmerz und die Trauer um Richard in den Gedanken Cinas mit ... doch auch die Zuneigung, die er für den ehemaligen Gigolo empfindet, die Sehnsucht nach ihm, die all die Jahre nicht geschwunden ist, trotz der Liebe zu dem anderen Geborenen. Gerade jetzt ist der Goldäugige verletzlich und offen, zerrissen von seinen Gefühlen - klammert sich an das Einzige, das wie ein vertrauter Anker zu ihm ist, vertraut und noch immer geliebt.

In Luel stirbt gerade etwas, er ist eine Bestie geworden, eine Bestie, die es nicht verdient, so geliebt zu werden. Daß ihm das bewusst wird, zerbricht ihn fast, doch davon lässt er sich nichts anmerken. ‚Ich bin ein elender Heuchler....' Dieser Gedanke geht ihm durch den Kopf, als er seine Arme um Cina schlingt. "Eine Weile werde ich bleiben." Sagt er jetzt nur leise und streichelt weiter mit einer Hand durch das Haar des Geborenen, versucht, ihn so zu beruhigen.

Und dies geschieht auch ... langsam verebbt das Schluchzen und Cina beruhigt sich, genießt die Berührung und kuschelt sich noch enger an den Schwarzhaarigen, dessen Nähe dabei suchend. ##Danke .... es tut gut, dich wieder zu fühlen, mein Schöner ... ich habe dich vermißt, selbst mit ihm ... habe ich dich nicht vergessen können. Es ist so schön, daß du hier bist ....##

Es zulassend, seufzt Luel innerlich und kuschelt sich mit seinem Gesicht in das weiche Haar Cinas. Dessen Worte sorgen dafür, daß er sich ein wenig besser fühlt, trotz allem fühlt er sich wie ein Heuchler und Feigling, er würde sich jetzt nie trauen zu sagen, daß er Richard umgebracht hat, Cina würde ihm das nie vergeben und ihn hassen. "Es ist schön, bei dir zu sein....Ich hab dich auch vermisst, aber ich weiß, daß ich wieder gehen muss... Nicht gleich, aber ich werde nicht ewig bleiben, ich bin noch nicht so weit."

Nur ein leises "Ich weiß ...." wispernd, nickt der Goldäugige unmerklich .... erst nach einer Weile sieht er wieder zu ihm auf und lächelt sanft, ehe er ihm eine Haarsträhne nach hinten streicht, bei dieser so vertrauten Bewegung unwillkürlich auflächelnd. "Ich weiß, daß du nicht bei mir bleibst ... aber wenigstens eine kleine Weile kann ich dich fühlen, mein Schöner. Bitte, laß uns von hier wegfahren, ja ? Ich ... ich möchte das Alte vergessen, noch einmal Neu beginnen. Laß uns irgendwo hinfahren, wenigstens eine Weile .... dann bist du auch vor den Jägern sicher, sie werden hierbleiben und suchen."

Luel zwingt sich zu einem Lächeln und nickt sacht, streicht nun auch sanft über die Wange des Kleineren. "Von mir aus gern. ...Ich muss dann nur meine Sachen holen, ich hab nicht viel, ich bin oft unterwegs....Du weißt ja, mein Geist ist ruhelos." Langsam wird er wieder sicherer, das Lächeln kommt nun auch schon leichter über seine Lippen.

Ein leises Strahlen ist die Belohnung für das Lächeln Luels und auch Cina beginnt zu lächeln ... dann haucht er ihm einen Kuß auf die Lippen und schmiegt sich wieder an ihn, ehe er ihm sanft in die Gedanken wispert. ##Ich weiß, mein Schöner. Ich weiß, daß du gehen wirst, sobald die Unruhe dich wieder packt. Ich fühle, daß dich etwas belastet, mein Schöner ... fühle, daß du es mir nicht sagst, um mich nicht zu verletzen. Es ist nicht nötig, mein Schöner, es gibt Nichts, das ich dir nicht vergeben würde. Du weißt, wie ich für dich fühle .... schon immer gefühlt habe. Nichts kann das ändern, also laß es gehen, vergib dir selbst.## Während er sendet, klingen auch die Gefühle Cinas durch die leisen Worte ... trotz der noch frischen Trauer, dem noch immer fühlbaren Schmerz, ist doch ebenso fühlbar, daß sich die Liebe, die Cina für sein Geschöpf empfindet, wie ein schützender Hauch darüberlegt ... dem Schmerz die Spitzen nimmt und ihn langsam verblassen läßt, so daß Cina langsam heilen kann.

"Ich kann dir nicht sagen, was es ist... Bitte frag nicht mehr und mach dir keine Sorgen." ##Versprich es mir.## Bei dem Wenigen, was er in Gedanken spricht, blockt er all seine Gedanken und Empfindungen ab, so daß Cina nicht den Hauch davon erfährt. "Ich geh schnell meine Sachen holen.... Ich komme schnell wieder, ist versprochen." Nach seinen Worten küsst Luel seinen Schöpfer liebevoll und steht geschmeidig auf.

Sacht zu den Worten nickend, zögert der Schlankere einen Moment, ehe er wieder aufsteht ... langsam zu Luel kommt und ihm zärtlich über die Wange streicht, ehe er leise zu ihm wispert. ##Ich werde nicht fragen - ich vertraue dir, mein Schöner. Ich verspreche es dir ... ich vertraue dir.## Dann löst er sich langsam wieder und mit einem kurzen Wink öffnen sich die gläsernen Balkontüren - dann nickt Cina in die Nacht und lächelt wieder, als er noch ein leises "Du solltest dich eilen, solange die Nacht noch weilt ...." nachsetzt.

##Danke.## antwortend, lächelt Luel, neigt sich vor und haucht Cina einen Kuss auf die Stirn, bevor er sich abwendet und sogleich aus der Balkontür entschwindet. Seine Schwingen nutzt er nicht, er kommt unten auf den Füßen auf und rennt gleich weiter, verschleiert sich vollkommen und eilt zu seiner schlichten Unterkunft. Vampirjäger fürchtet er nicht, er war es ja nun, der Richard getötet hatte, und wenn, dann würde er mit ein oder zwei Jägern auch noch klarkommen. Innerlich geht es ihm kaum besser, aber er verbannt alles, was ihn bedrückt, weit nach hinten, in das tiefste Unterbewusstein, damit er sich bei Cina nicht doch irgendwie verraten könnte. Nach einer Stunde ist er dann wieder bei Cina, pünktlich, als die Schwärze der Nacht sich erhellt, die Sonne bleibt aber noch fern, da es zu früh dafür ist. Bepackt ist er mit einer Tasche, die er neben die Tür des Balkons stellt. "Geschafft."

Mit einem zärtlichen Lächeln kommt Cina zu ihm und küßt ihn sanft auf die Lippen, so, wie er es auch früher schon gemacht hat ... schon als Luel hereinkam, mußte der Goldäugige an die vergangenen Jahre denken, die sie gemeinsam verbracht hatten und ein warmes, wundervolles Gefühl erwacht wiedeer in ihm, etwas, das ihm Richard bei all der Liebe, die sie für Einander empfunden hatten, nie hatte geben können. "Es tut so gut, dich wieder hier zu haben, mein Schöner ... ich wußte gar nicht, wie sehr ich das vermißt habe."

"Ich hab dich auch irgendwie vermisst.... manchmal." Gibt Luel zu und lächelt fast scheu. Daß er Cina nach einer Weile schrecklich vermisst hatte, gab er nicht zu, nicht mal selber gesteht er es sich wirklich ein. Mit einem Wink schließt er die Vorhänge, seine Kräfte haben sich durch das Blut von Richard in den letzten Tagen schon deutlich verstärkt, auch wenn er zuvor schon stärker war als zu der Zeit, in der er mit Cina zusammen war. "Wohin möchtest du denn gehen, ich bin neugierig ?" Bei seinen Worten streift er sich die Schuhe wieder von den Füßen und drängt den Kleineren langsam zum Bett hin.

Bei dem Drängen löst sich ein leises Lachen von den Lippen des Schlankeren und er schüttelt amüsiert den Kopf ... doch dann ergreift er die Initiative und öffnet dessen Hosenbund, läßt die Hemdknöpfe folgen und beginnt damit, ihn langsam auszuziehen. "Amerika ... New York. Und dann langsam die großen Städte entlang ... immer dann, wenn es gefährlich wegen der Beute wird, weiterwandern."

Das Ausziehen genießt Luel, aber bei den Worten kuckt er ja doch ein wenig perplex. "In die Neue Welt ? ..Amerika ?...Is das dein Ernst ?" Unbewusst schon steigt er aus der herabgerutschten Hose und lässt das Hemd auf den Boden fallen. "Ich hätte was Anderes gedacht, ein Haus auf dem Land oder so."

Für einen kurzen Moment zeigt sich leise Trauer in den Augen Cinas, ehe es wieder dem weichen Gold weicht, in dem sie normalerweise leuchten ... dann läßt der Schlankere seine Schwingen wachsen und legt sie um seinen Körper, ehe er sich in das Bett legt und die Schwingen einladend wieder öffnet. "Ein Haus auf dem Lande würde dir zu schnell langweilig werden, mein Schöner ... ich weiß doch, wie ruhelos du bist. Ich dachte ... vielleicht möchtest du die Neue Welt sehen und Neues erleben ? Ich dachte, vielleicht wird es dir so ... nicht so schnell langweilig."

Sich den Anderen betrachtend, der so einladend daliegt, die schönen weichen Schwingen geöffnet, um sie Beide dann zu umschließen, wie früher oft. Er kann es noch Heute fühlen, wie es ist und will es jetzt auch wieder fühlen und so kommt Luel zu Cina auf das Bett und legt sich auf den warmen Körper des Kleineren, belasten tut er ihn jedoch nicht. Ja, er hatte es vermisst, Cina so nahe zu sein, so geborgen bei ihm zu liegen. ##Du hast Recht, es würde mich langweilen...Ich habe nur nicht gerechnet, daß wir dann nach Amerika reisen...Ich freue mich sehr.## Seine Freude klingt mit und Cina kann sanfte Küsse fühlen, die Luel auf seinen Hals haucht.

##Luel ....## Nicht mehr als der Name antwortet dem Größeren ... das und ein Spiegel, ein Echo der Freude, die er fühlt. Doch noch mehr ... Liebe und Zuneigung, die tiefe Sehnsucht, die jede der vertrauten Berührungen in dem Goldäugigen auslöst, ehe er seine Schwingen über Luel schließt und ihn so tief an sich schmiegt. Willig dreht er seinen Kopf ein wenig zur Seite ... bietet ihm so den Hals und stöhnt leise dabei auf, als er die sanften Küsse des Anderen an seiner empfindsamen Haut fühlen kann. Ebenso reagiert der Körper des Goldäugigen ... einerseits scheint er unter dem Kosen dahinzuschmelzen, andererseits regt sich nun ein anderer Teil von ihm, drängt sich scheu an den Bauch des Größeren, so daß Cina leise unter dem Gefühl aufwimmert.

Luel spürt das, was sich an ihn drängt, er beachtet es aber bewusst nicht, um Cina noch weiterzureizen und lässt sacht seine Fänge über die weiche Haut streifen, um gleich darauf die winzigen Blutstropfen davon herabzulecken. Er bewegt sich leicht auf dem Kleineren und reibt sich so ein wenig an dessen Erregung, als er ihn ansieht, ist ein Lächeln auf seinen Lippen und diese Lippen legen sich fest auf Cinas, küssen ihn flammend und voller Leidenschaft. ##Noch immer so wie früher...Mein kleiner, dunkler Engel.##

Keine Worte, nur reinste Hingabe und Zuneigung antworten dem Größeren auf dessen Gedanken ... fühlbar bei den sanften Bissen bebend, versinkt Cina in dem Kuß und erwidert ihn, während seine Fingerspitzen zärtlich durch das Haar Luels streichen und fast nicht fühlbare Pfade auf den Rückenmuskeln des Größeren zeichnen. Langsam, doch in seiner Sehnsucht und seinem Verlangen nicht verhinderbar, kommt ihm der Goldäugige entgegen - bewegt sich leicht gegen ihn und schauert sacht, da diese Bewegung nicht nur alte Erinnerungen und Gefühle, sondern auch puren Genuß für ihn bedeuten.

Die Hand Luels wandert zwischen sie Beide und schiebt sich zwischen die Schenkel des Kleineren. Vorsichtig dringt er mit einem Finger in ihn ein und stimuliert ihn weiter, massiert gekonnt die Prostata, um Cinas Lust weiter zu steigern. Luels Lippen hängen anfangs noch an denen des Kleineren, wandern dann aber wieder zu dessen Hals, damit er sich erneut daran vergehen kann. Mit der Zunge streicht er rauh über die Schlagader, dann kratzt er die Haut erneut mit seinen Fängen an, um das Blut wieder von der sich schließenden, kleinen Wunde zu lecken. Daß ihn sein Spiel erregt, ist unverkennbar zu fühlen und an seinem leisen Stöhnen auch zu hören.

Fast vor Lust vergehend, wimmert der Goldäugige leise auf und hebt ein wenig die Hüften an, um dem ihn erregenden Finger noch entgegenzukommen ... im gleichen Moment jedoch legt er auch seinen Kopf auf die Seite und bietet dem Anderen seinen Hals dar, jedes sanfte Lecken an seiner Ader genießend. ##Bitte ... hör nicht auf, mein Schöner ... Bitte, gib dich mir ....## Nichts als Sehnsucht und Liebe färben die leisen Gedanken und lassen sie rein wie das Schwarz der schimmernden Federn im Geist Luels erklingen ... doch letztlich verstummen auch die Worte und nurmehr die Gefühle bleiben, wehen sanft und doch so tief, wie Cina sie fühlt, zu ihm.

Unter den Gefühlen leise aufkeuchend, beisst Luel zu und stöhnt leise auf, als das Blut seinen Mund füllt und er nun ein paar Schlucke nimmt, während er noch seinen Finger reizend in Cina bewegt. Mit dem Lösen des Bisses zieht Luel den Finger zurück, reißt sich mit einer Kralle die Hand ein und befeuchtet sich, bevor er erneut zubeißt und im selben Moment völlig in den Kleineren gleitet. Wieder trinkt er einige Schlucke, keucht dabei heiß auf und fängt an, sich in dem Geborenen zu bewegen. Intensiv und kraftvoll sind seine Stöße und bei jedem könnte man fast meinen, daß er sich gänzlich aus Cina zurückzieht, doch kurz bevor es geschehen könnte, dringt er wieder tiefer.

Überwältigt von den Reizen, schluchzt der Schlankere leise auf und wird noch weicher dabei ... ein jedes Mal, wenn sich Luel tief in ihn bettet, folgt ein weiteres Schluchzen, das zeigt, wie sehr Cina dies ersehnt und sein Körper erzittert. Behutsam lösen sich auch die nachtschwarzen Schwingen des Schlankern und er breitet sie auf dem Bett aus - langsam, seiner steigenden Lust und auch der Hitze seines Körpers folgend, perlen heiße, im Mondlicht glitzernde Tränen von den langen Wimpern Cinas und er schluchzt wieder auf, ehe er schließlich aufgibt. Mit einem leisen Schrei kommt er Luel ein letztes Mal entgegen und sinkt wieder zurück auf das Bett - klammert sich haltsuchend an ihn heran und wimmert leise, jeden der noch verbleibenden Stöße des Größeren in sich genießend.

Nicht einmal bei dem Kommen und dadurch hervorgerufenem Verspannen Cinas, hält Luel ein mit seiner Bewegung. Er keucht nur dunkler auf, weil es enger wird einen Moment und stößt nun noch einige weitere Mal in den Kleineren, jeden Einzelnen davon mehr als nur auskostet. Auch er hatte es vermisst und seine Stöße werden etwas schneller, bevor er verhält, seine Fänge aus dem schlanken Hals löst und leise aufschreit, als er sich in Cina verströmt und gleich darauf auf ihm zusammensackt. Seine Arme hat er fest um den schlanken Körper des Anderen geschlungen und sein Gesicht in dessen Halsbeuge vergraben. Sagen tut er nichts, nur sein heißer Atem ist zu hören und fühlen, da er diesen schönen Moment nicht durch irgendein Wort zerstören möchte.

Ebenso schweigend genießt der Goldäugige diese Ruhe und Zweisamkeit und legt seine Schwingen erneut um sie Beide, bedeckt sie mit der weichen Wärme ... ebenso langsam schlingen sich die schlanken Arme und Beine Cinas um ihn und halten ihn behutsam, doch voller Liebe und Sehnsucht an ihn, während noch immer sanfte Tränen von den langen Wimpern perlen und zeigen, wie sehr er dies vermißt hat, es genießt, daß Luel noch immer in ihm ist und bei ihm. Langsam, ohne daß der Geborene es merkt, entspannt er sich ... driftet in einen tiefen Schlaf, voller Vertrauen, geborgen in dem Gefühl, daß sein Geliebter wieder bei ihm ist.

Ein wenig bleibt Luel noch wach, küsst sanft die Tränen von den Wangen des Kleineren. So, wie sie sind, bleibt er allerdings liegen und er löst sich auch nicht aus Cina. Er muss zugeben, daß er seinen Schöpfer wirklich vermisst hatte und lächelt leicht, als er sich dessen Gesicht betrachtet, bevor er sein Gesicht wieder an dessen Halsbeuge bettet und sich selber in den Schlaf driften lässt.

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