Balken01a


”Ruby Eyes” 01
 

backset3line

Sonne ... schon wieder diese heiße Sonne. Auron versuchte, sich mit seinen Armen davor zu schützen, zumindest seine Augen. Er war vom dunklen Volk und ein Wesen der Nacht, gejagt und verabscheut, obwohl er selbst nichts mehr mit dem Schwarzen König zu tun hatte. Er war nur von dem Volk, das ihm einst diente und jetzt mussten alle nachfolgenden Generationen dafür büßen. Auron saß verletzt in einem Käfig, er war aus Zufall gefangen, schlimmer geprügelt worden als ein Hund und dann nackt in diesen Käfig gesperrt worden. Seit Tagen steckte er schon in seinem eisernen Gefängnis, hungerte und hatte Durst. Gestern hatte er eine der Krähen gefangen, die in der Hoffnung auf einen fleischigen Happen in den Käfig gekommen waren. Die offenen und verschorften Wunden lockten die Biester an, Unglück und auch Glück für den Dunkelelfen. Er hatte nach Tagen wieder etwas zu Essen im Bauch gehabt und das wenige Blut des Vogels trinken können. Trotzdem waren seine Lippen spröde, sein Körper vom Hunger, dem Durst und der Sommerhitze gezeichnet, ebenso von den Schlägen, die er hatte einstecken müssen. Es grenzte schon an Glück, daß hier nur wenige Menschen auf ihren Reisen vorbeikamen, ansonsten wäre er wohl schon tot. Doch der Tod schlich sich auch so in seinen Körper, sehr lange ertrug er diese Qual nicht mehr, sein Körper war schwächer als sein kämpfender Geist. Als Auron Pferde hörte, bewegte er sich nicht mehr, er blieb liegen wie er war, vielleicht dachten die Menschen oder Elfen ja, daß er schon tot war, dann blieben ihm vielleicht weitere Demütigungen und Qualen erspart.

An der Spitze der Gruppe ritt Tark und ärgerte sich noch immer, daß er in der Stadt, die sie vor einer Woche aufgesucht hatten, nicht die Kräuter bekommen hatte, die er wollte. Die ganze Reise war völlig umsonst – und das war etwas, das ihn wirklich ärgerte. Doch dann merkte er auf, als er das Krächzen der Krähen hörte und runzelte die Stirn, zog seinen Säbel und warnte mit einem kurzen Wink seiner Hand seine Krieger, ehe er langsam näher an den Käfig ritt. Einer der jüngeren Männer fluchte, als er sah, was in dem Käfig war und schlug ein Zeichen gegen das Böse, ehe er unter dem eisigen Blick Tarks erstarrte. Ein kurzer Hieb genügte, und der Mann rutschte tot aus dem Sattel – dann wandte sich der Folterer mit eisigem Blick zu den anderen Männern um, die ruhig geblieben waren und nickte, da sie ihm schon länger dienten als dieser abergläubische Jüngling. "Wie auch ich wißt ihr, daß in diesem Käfig ein schwarzer Elf liegt – ich will, daß ihr das Schloß des Käfigs knackt, ihn herausholt und fesselt. Die Gelegenheit ist zu gut, um sie nicht zu nutzen."

Nur von den Geräuschen her nahm Auron wahr, was passierte, das Licht war viel zu hell, als daß er etwas sehen konnte. Er konnte fast nicht glauben, was passierte, blieb aber still liegen. Zwei der Männer nickten auf den Befehl und stiegen von den Pferden ab. Das Schloss war schnell geknackt und einer von ihnen packte den Dunkelelfen am Bein. Noch immer rührte er sich nicht, er wirkte ohnmächtig und schlaff, doch als sie ihn aus dem Käfig gezogen und auf dem Boden abgelegt hatten, um ihn zu fesseln, kam Leben in den Körper zurück. Blind trat er zu und versuchte, sich aufzurappeln. Weg ! Das war der einzige Gedanke, den er hatte. Aber seine Beine waren so schwach, daß sie ihn nicht trugen, ihn straucheln ließen und bevor er fiel, wurde er schon von den kräftigen Händen gepackt. "Nichts da, Kleiner."

"Sieh da – der Kleine hat noch genug Leben in sich, um sich zu wehren. Fesselt ihn, ich kümmere mich dann um den Rest." Tark wartete, bis seine Leute dem Befehl nachgekommen waren und kniete sich dann zu dem ebenfalls Knienden auf den Boden, nahm ein breites Lederband aus der Tasche, die er umgehängt hatte und band es dem sich noch immer ein wenig wehrenden Elfen um die Augen. "Halt still, Kleiner – dann sorge ich dafür, daß das Licht dich nicht mehr blendet ! Ich bin Folterer, ich kann dich auch dazu zwingen, mir bedingungslos zu gehorchen – doch mir ist es lieber, wenn du mir gehorchst, ohne daß ich meine Kunst einsetzen muß."

Wie so viele, hatte auch Auron von den Folterern gehört und wehrte sich auch nicht mehr. Er konnte eh nicht weg, aber er bekam noch seine Chance. Sprechen tat er nicht und er wirkte doch ein wenig erleichtert, als Tark das Leder über seine Augen legte. Seine Kraft schwand weiterhin, sein Aufbegehren hatte ihn die letzten Reserven gekostet.

"So ist es gut, Kleiner. Schlaf – du bist erschöpft und ich will nicht, daß du mir stirbst, bevor wir in der Burg sind. Kyle, bring mir einen Wasserschlauch, er ist knapp vorm Verdursten." In Tark erwachte langsam ein Gedanke – er konnte diesen halbtoten Elfen gut für sich nutzen, doch nur, wenn dieser auch überlebte.

Der Angesprochene kam sogleich und gab dem Elfen vorsichtig etwas von dem Wasser in den Mund. Auron trank hastig, ohne sich zu verschlucken, das kühle Nass tat so gut, aber dann verschluckte er sich doch und hustete das Wasser aus seiner Lunge. Das ließ noch die letzte Kraft in ihm versiegen und er fiel ihn einen Ohnmacht gleichenden Schlaf.

Dies ließ Tark nur kurz nicken und er stand wieder auf, befahl seinen Männern, daß sie ihn in eine Decke wickeln und vor seinen Sattel auf den Pferderücken legen sollten. Auf diese Weise konnte er nicht nur ein Auge auf ihn haben, sondern wußte auch, wann und ob er erwachte. Dann stiegen sie alle wieder auf und schlugen den Weg zur Burg Onderons ein, während Tark schon überlegte, wofür er diesen seltenen Fang nutzen konnte.

}}|{{

Als Auron seine Augen aufschlug, war er von angenehmer Schwärze umgeben. Ebenso war es angenehm kühl, trotz allem schreckte er auf und kroch rücklings weg. Weit kam er nicht, weil er gegen die Wand der Zelle stieß und so kauerte er sich für einige Momente in die Ecke und atmete tief durch, als er die Zelle erkundete. Seine Augen waren für die Dunkelheit bestimmt und so konnte er jede Einzelheit erkennen. Sie war einigermaßen groß, in einer Ecke stand ein Eimer, wo er sich erleichtern konnte und auf einem kleinen Tisch stand etwas zu essen und zu trinken. Das Bett, auf dem er saß, war auch breiter als er gedacht hatte und mit frischen Laken und Fellen bedeckt. Er selber war scheinbar gewaschen worden, denn er stank nicht mehr so widerlich, eine Erholung für seine empfindliche Nase. Nach kurzem Überlegen schlich er sich eher an das Essen heran, schnupperte und nickte innerlich, weil er kein Gift riechen konnte. Und so fing er hastig zu essen an und schlang es hungrig herunter.

"Endlich ist er aufgewacht – ich habe mir schon ein wenig Gedanken gemacht, es war wirklich knapp. Noch ein Tag länger und er wäre gestorben ... was für eine Verschwendung." Tark stand zwei Kellergewölbe weiter oben in dem Hauptwachzimmer und beobachtete ihren Gefangenen durch eine Observationskugel ... nicht jede Zelle besaß solch einen Zauber, da er sehr kostspielig war, doch gerade jetzt lohnte sich diese Ausgabe sehr und der Folterer blickte mit einem kurzen, harten Lächeln zu seinem Gefährten auf, als dieser ebenfalls in die Kugel sah.

"Ja, aber er ist ein Kämpfer, zu stur, als daß er sich dem Tod ergibt. Und eine Schönheit noch dazu." Onderon musterte den Elfen mit der dunkelgrauen Haut und lächelte. "Geschmeidig wie eine Katze." Er sah gerade zu, wie Auron sich nach dem Erleichtern wieder ins Bett begab, wo er sich eines der Felle umlegte und versuchte, nicht einzuschlafen, bis der Körper sich doch nahm was er verlangte.

Tark nickte nur auf die Worte Onderons, da er ihm in allen Punkten zustimmte. "Ja, das ist er – geschmeidig, hart und schön - und ich will, daß er für uns arbeitet. Sie sind unübertroffene Killer in der Nacht ... außerordentlich begabt und deshalb auch gefürchtet. Doch ihre Empfindlichkeit gegenüber dem Sonnenlicht macht sie anfällig und deshalb sind sie eigentlich unter Tags nutzlos. Aber ich habe eine Idee, wie ich das ändern kann ... und die Zeit, die ich dafür brauche, kann er nutzen, um sich zu erholen. Erik !" Noch im gleichen Moment kam der junge Mann zu ihm und neigte kurz und respektvoll den Kopf vor Tark und Onderon, ehe er ein ebenso kurzes "Ihr wünscht, Herr ?" antwortete. Der Folterer nickte nur stolz und lächelte einen Moment hart, zog den jungen Mann zu sich und küßte ihn hart, ehe er ihn wieder losließ und ihm in die ebenso harten, doch smaragdgrünen Augen sah. "Ich will, daß du ab jetzt für den Elfen sorgst – bring ihm genug zu essen, zu trinken, wasche ihn und kümmere dich um seine Bedürfnisse. Er wird ebenso wie du unser Diener werden, entweder freiwillig oder ich zwinge ihn dazu. Nimm dir anfangs einen Beutel Schlafpulver mit – du weißt, was du zu tun hast. Aber ich will, daß ihr kooperiert – keine Streitereien unter unseren Dienern und keinerlei Eifersucht, verstanden ?" Der Jüngere biß einen Moment die Zähne zusammen, doch dann nickte er, wisperte ein kurzes "Es wird nicht wieder vorkommen, Herr – ihr könnt euch auf mich verlassen." und löste sich, damit er seiner Aufgabe nachkommen konnte.

Als Erik draußen war schüttelte Onderon den Kopf und lehnte sich an den Tisch, auf dem die Kugel lag. "Ich weiß nicht, ob Erik seine Eifersucht in Zaum halten wird. Der Dunkelelf wird, denke ich, noch nicht wirklich sehr umgänglich sein. Aber es ist ein guter Test für den Jungen, so eine Aufgabe hatte er noch nicht." Tarks und Onderons Gunst zu teilen, war etwas, das Erik noch lernen musste.

"Ich weiß. Die Loyalität des Jungen ist absolut, er würde uns niemals hintergehen – doch er muß noch lernen, daß es wichtig ist, daß wir auch einen anderen Mann haben, der so eng mit uns zusammenarbeitet. Der Elf wird noch ein ziemliches Stück Arbeit, doch ich denke, es wird sich lohnen." Währenddessen lief Erik in die Küche und holte ein Tablett mit Essen und Wasser, nahm auch einen frischen Eimer und kehrte in die Kerker zurück, um nun mit einer Fackel in der Hand, die den Eimer hielt, hinabzusteigen. Er brauchte auch nicht lange, bis er an der Zelle des Elfen war und steckte die Fackel an einen Halter neben dem Gitter. Noch schlief der Elf und so stellte Erik das Tablett auf die Ablage des Gitters, sperrte die Zelle auf und ging hinein, um zuerst den Eimer auszuwechseln. Dann nahm er das alte Tablett und legte es vor die Zelle, nahm das Andere und richtete es auf den Tisch, ehe er die Zelle wieder zusperrte und den Schlüssel in seinen Armschoner steckte. Erst dann rüttelte er kurz an der Schulter des Elfen, trat einen Schritt zurück und wartete ab.

Auf eine Reaktion musste er nicht lange warten. Auron fuhr erschrocken zusammen, weil er zu tief geschlafen hatte, als daß er Erik bemerken konnte, und rückte in die Ecke. Er fühlte sich nicht stark genug und an das schwache Licht der Fackel musste er sich gewöhnen. Er registrierte das frische Essen, sein Körper hungerte danach, aber er rührte sich keinen Millimeter von der Stelle. "Wo bin ich ?" fragte er leise und mit rauer Stimme.

"Im Kerker meiner Herren, Elf. Wie heißt du ? Ich bin Erik und ab jetzt für dich zuständig – ich diene den Herren, so wie du ihnen ab jetzt dienen wirst. Ich mag dich nicht ... du machst mir meine Positon streitig. Doch der Herr Tark hat mir befohlen, mich um dich zu kümmern und dafür zu sorgen, daß du wieder kräftig wirst und ich gehorche, auch wenn es mir nicht paßt. Also iß – es ist nicht vergiftet und ich werde dich nicht angreifen, solange du es nicht tust." Während er sprach, war Erik an die Seite getreten, so daß der Elf einen ungehinderten Weg zum Tisch hatte, verschränkte die Arme und verengte mißmutig die Augen, als er noch einmal zum Tisch und dem Essen nickte.

Das Nicken ignorierte Auron aber, er hatte die Worte erstmal sortiert und knurrte leise. "Ich werde Keinem dienen, also mache ich dir deine Position auch nicht streitig. Und es gibt viele, die mich nicht mögen, also bilde dir nichts darauf ein." Normal war er nicht so gehässig, aber der Kerl forderte er es regelrecht heraus.

Das ließ Erik leise aufknurren – doch dann schüttelte er nur den Kopf und hob seine Hand. "Du denkst, du bist was Besonderes, nur weil du ein dunkler Elf bist – das ist mir sowas von schnurz, das glaubst du nicht. Aber mein Herr hat mir einen Befehl gegeben und ich werde ihn auch erfüllen. Entweder du ißt freiwillig – oder ich betäube dich und stopfe es dir in den Rachen, auch wenn das mühseliger ist. Sei nicht dumm ... der Herr kann dich auch dazu zwingen, er ist ein Folterer der Zucht und es gibt wenig, das schlimmer ist, als gegen seinen Willen handeln zu müssen. Für mich wäre es dann zwar leichter, aber das steht nicht zur Debatte. Ich habe einen Befehl."

"Ich werde schon noch essen, Mensch ! Du musst ja nicht dabei zusehen, das Essen vorhin habe ich auch ohne deine Hilfe essen können !" schnappte Auron zurück und seine roten Augen glommen aufgeregt. Er atmete etwas schwerer, sein Körper hatte sich noch immer nicht erholt und allein der Streit raubte ihm Kraft. Er rührte sich aber noch immer nicht von der Stelle, er wusste, daß er im Moment keine Chance gegen den Menschen hatte und nur unnötig Kraft, verschwendete, die er nicht hatte.

Das ließ Erik kurz aufschnauben und er schüttelte den Kopf – doch dann knurrte er leise, ließ den Staub wieder in den Beutel gleiten und nahm den Schlüssel aus dem Schoner, schloß die Zelle auf und ging hinaus, um die Türe hinter sich wieder zuzusperren. "Iß – ich bringe derweil das Zeug nach oben und komme dann wieder, um das Geschirr zu holen und bringe Wasser, damit du dich waschen kannst und neue Kleidung. Ich will nicht, daß du den Herren so schmutzig entgegentrittst, wenn sie nach dir sehen." Allein schon der Gedanke daran ließ den Zorn in seinen Augen erwachen, aber dann drehte er sich um und nahm die Sachen auf, um sie wieder nach oben zu bringen.

Daß der Schlüssel im Armschoner gesteckt hatte, war etwas, das Auron sich unbedingt merkte. Kaum war Erik weg, stand er lautlos auf und aß das frische Essen, und er trank natürlich auch. Sein Magen war mehr als voll und er war gerade fertig, als er die leisen Schritte von Erik hörte. Er bemerkte ihn noch, bevor das Licht da war und es langsam heller wurde. So war er wieder an seinem Platz, als der Mensch vor der Zelle ankam.

An der Zelle angelangt, steckte Erik die Fackel wieder in die Halterung und verengte kurz die Augen, als er die Zelle überprüfte. Das Essen war weg und augenscheinlich gegessen, und der Elf saß wieder auf dem Bett, beobachtete ihn mißtrauisch und wartete ab. "Ich komme jetzt rein und hole das Tablett – Kleidung bekommst du, sobald du dich gewaschen hast, also mach das auch." Noch während er sprach, nahm Erik den Schlüssel und sperrte die Zelle auf, hinter sich wieder zu und steckte den Schlüssel wieder in den Armschoner zurück.

Daß der Mensch den Schlüssel wieder in den Armschoner steckte, merkte sich der Dunkelelf. Allein, daß er alleine in seine Zelle kam, war leichtsinnig. Hätte Auron mehr Kraft, dann wäre es ihm jetzt schon möglich, einen Fluchtversuch zu wagen, aber er hatte sie noch nicht. "Essen, Kleidung ... und waschen darf ich mich auch ? Ihr treibt ein böses Spiel mit mir." Er dachte an ein Spiel und später würde man ihm wohl die Hoffnung zerschlagen und ihn wieder anders behandeln. Sein Misstrauen war aus langer Erfahrung auch sehr berechtigt.

Das ließ Erik ein weiteres Mal schnauben und er nahm das Tablett, sperrte die Türe auf und stellte es auf den Gang, ehe er die Türe hinter sich wieder zusperrte und auf den Elfen blickte. "Die Herren spielen niemals. Wasch dich – ich hole Kleidung, aber du kriegst sie erst, wenn du sauber bist." Dann drehte er sich um und brachte das Tablett weg, dachte auch daran, die Fackel mitzunehmen und grummelte ein wenig, denn für seinen Geschmack waren seine Herren zu nachgiebig mit dem Gefangenen. Doch dann dachte er ein wenig mehr nach und nickte innerlich – es war eine gute Taktik um das Vertrauen des Dunklen zu erlangen, denn bei Gewalt hätte der Elf völlig auf stur geschalten.

Damit hatte er Recht, doch jetzt tat Auron, was gewünscht wurde und stand wieder auf, um sich gründlich zu waschen. Mindestens einmal war er schon gewaschen worden, aber das tat jetzt nichts zur Sache. Das Waschen erledigte er schnell und sehr gründlich, er mochte es nicht, wenn er stank, dafür war seine Nase zu empfindsam. Onderon schmunzelte sacht. "Er ist so stur, wie er hübsch ist. Ich glaube nicht, daß er so einfach akzeptiert, was wir ihm anbieten. Aber erstmal füttern wir ihn ein wenig an." Er lächelte, als der dunkle Elf sich abtrocknete und dann wieder in die Bettecke huschte, weil er Erik kommen hörte.

"Ich weiß. Doch er wird sehen, daß es besser ist, wenn er gehorcht – ich denke, nach einer Woche ist er erholt genug, um ihm den Befehl einzupflanzen, daß er nicht fliehen und uns nicht töten kann. Es reizt mich ungemein, ihn in unseren Diensten zu haben – doch er ist effektiver, wenn er es freiwillig tut. Und er ähnelt Erik, der Junge war auch so stur, als wir ihn bekamen, weißt du noch ? Auch er hat es begriffen und er ist uns ein guter Diener geworden." Man hörte den Stolz aus der Stimme Tarks, als er Onderon antwortete ... und der Folterer nickte auch kurz, als er sah, wie Erik den Elfen musterte, ehe er wieder reinkam, ihm die Kleidung auf das Bett warf und darauf nickte. "Ich bin gespannt, ob er schüchtern ist – oder ob er sich in der Gegenwart unseres Jungen umzieht. Wenn er Schamgefühle hat, ist es sehr schlecht, sie behindern und schwächen einen."

Daß Auron keine Probleme damit hatte, zeigte er gleich, er zog die Kleidung zu sich und stand vom Bett auf. Er behielt Erik dabei immer im Auge, selbst, als er sich anzog. Die Hose und das weite Hemd passten ihm gut und er war doch ein wenig dankbar für den Stoff, der nun seinen Körper bedeckte. Trotzdem blieb er so misstrauisch wie zuvor.

Währenddessen hatte Erik den Eimer mit dem schmutzigen Wasser und das Handtuch aus der Zelle geschafft und stellte einen neuen Eimer hinein, warf dem Elfen ein neues Tuch zu und nickte nur, als er ihn kurz musterte. "Gut. Ich komme in einigen Stunden wieder, ich denke, du kannst dich in der Zwischenzeit allein unterhalten. Es ist in deinem Interesse, keinen Ärger zu machen – ich mag zwar nur ein dummer Mensch in deinen Augen sein, aber ich kann mehr, als du mir zutraust." Noch während er sprach, sperrte der junge Krieger die Zelle wieder zu und nahm die Fackel auf – man sah nicht die geringste Änderung in seinen kalten Augen oder Zügen, auch wenn er den Elfen erkennbar gemustert hatte, als dieser sich anzog.

Eine Tatsache, die Auron bemerkt hatte und er schnaubte leise, als der Mensch ging. Wie er sich beschäftigte war einfach, er würde schlafen und sich erholen, einfach Kraft tanken. So legte er sich wieder in die Felle und schloss seine Augen, um zu schlafen. "Erik hat ihn ganz schön gemustert." grinste Onderon und trat von der Überwachungskugel zurück.

"Ja – und ich werde das nutzen. Der Junge wird den Elfen nicht anfassen, ehe ich es ihm nicht erlaube ... und ich denke, ich werde ihm befehlen, sich dem Elfen hinzugeben, wenn er die Befehle implantiert bekommt. Es wird dem Elfen zeigen, daß wir es ernst meinen und auch, wie tief die Loyalität sein muß, die wir von ihm erwarten." Auch Tark trat von der Überwachungskugel zurück und nickte kurz zu sich selbst – dies war eine gute Taktik und sollte ihnen die gewünschten Ergebnisse bringen. Denn dieser Elf war für seine Rasse sehr groß und kräftig, auch wenn er im Moment durch die Folter viel Gewicht verloren hatte. Dieser Elf war es sicherlich gewohnt, bei den Frauen und Männern seines Volkes dominant zu sein, da gerade dort Kraft und Geschick viel bedeuteten – und Tark hatte nur zu gut gesehen, daß dieser Elf nicht nur hart geprügelt, sondern auch vergewaltigt worden war.

Eine Demütigung für Auron, die er nicht so schnell vergessen wollte. Er kämpfte schon seit langem um die hohen Ränge, damit auch er eines Tages eine der wenigen Frauen schwängern durfte. Aber die Aussicht, daß er dazu kam, war jetzt nicht mehr sehr hoch. Onderon nickte auf Tarks Worte, er vertraute auf dessen Gefühl ... nur war er nicht sicher, wie Erik auf den Befehl reagierte, aber auch das sollte sich noch zeigen.

}}|{{

 

Website Design Software NetObjects Fusion
Bar08
Bar08b