Balken01a


”Wait for me” 01
 

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Seattle, diese Stadt war auch nicht viel besser als Boston oder New York. Sie war genauso dreckig und ebenso verregnet im Herbst. Aber etwas war anders. In Seattle gab es noch keinen ‚Golden Lotus' und genau das wollte Kira ändern. Der Gelbhäutige fuhr langsam in eine der verruchteren Gegenden. Hier war ein perfektes Viertel hatte er gehört. Viele Huren, weiblich und männlich, viele verkommene Clubs, die sich gerade so über Wasser hielten und viele Clubs, die bereits untergegangen waren und nur auf einen Rettungsring warteten. Und dieser Rettungsring fuhr in Form von Kira durch die Straßen. Klar fiel sein Mercedes auf, aber das wollte er ja auch. Wer auffiel, wurde beachtet und wer beachtet wurde, machte Kohle. Das hatte Kira gelernt, als er seinen ersten Club aufgemacht hatte. Die ersten fünf Wochen lief er gar nicht, bis er anfing, aufzufallen. Life-Sex war schon eine feine Sache. Der wurde zwar nicht öffentlich auf der Clubbühne betrieben, sondern nur hin und wieder bei bestimmten Veranstaltungen, zu denen er Huren von der Straße geholt hatte, die es für ein wenig mehr Geld gern auf der Bühne trieben. Jetzt liefen die Clubs auch so, daß er den bestimmten Abend nur einmal im Monat für ein bestimmtes Publikum abzog. Stammgäste eben. Kira schmunzelte kühl, wenn er dran dachte, was aus ihm geworden war. Ein knallharter Geschäftsmann. Früher war er Schwimmer gewesen, er hatte eine sehr gute Schule besucht und ohne das Schwimmen hätte er wohl nie die gute Ausbildung erhalten. Daß er nie wirklich gut sein würde im Sportlichen hatte er früh erkannt, aber es reichte, um ein Stipendium zu bekommen. Er hatte sich nie auf dem Sport ausgeruht, er hatte gelernt wie verrückt, um gut abzuschneiden. Wie erwartet, war er nach der Schule nicht mehr gut genug im Schwimmen. Ein halbes Jahr hatte er noch mitgespielt, dann ließ er das Schwimmen sein. Daß er aufhörte, hatte noch einen weiteren Grund gehabt. Er war Schwul und fing an, es auszuleben. Als er an das Gesicht des Trainers zurückerinnerte, als er ihm sagte, was Sache war, grinste er kalt. "Das werd ich nie vergessen." murmelnd, angelte er nach einer Zigarette und zündete sie sich an, als er an einer Ampel halten musste. "Beschissen." grummelnd, fuhr er los, als es grün wurde. "Is mitten in der Nacht, kein Arsch unterwegs und die Ampeln sind noch an." Er lenkte sich mit einem Blick zu den Huren ab, die am Straßenrand standen. Die Frauen geizten wirklich nicht mit ihren Reizen. Bei Kira stießen sie allerdings auf Granit, er stand nur auf Kerle und suchte genau die Ecke des Viertels, wo man Kerle finden konnte. Dort suchte er nach einem alten Club, der nach Rettung schrie und den er gekauft hatte.

Und an genau so einer Ecke fluchte ein junger Blauer leise vor sich hin, als ein junger Roter ihm einen vielversprechenden Kunden wegschnappte. Doch Kael fing sich rasch wieder, da er wußte, daß in einer der dunklen Ecken sein Zuhälter stand und ihn beobachtete. Ohne einen Blick in dessen Richtung zu werfen, stellte er sich wieder neben die Laterne, die sein Stammplatz war, strich durch seine kurzen, leicht blaugefärbten Haare und richtete die langen Strähnen, die seinen Rücken herabwallten. Wie auch die anderen Callboys trug er Kleidung, die seine Reize betonte und defintiv nicht für das kalte Wetter hier, nahe der Grenze zu Kanada, geeignet war. Heute hatte er sich - auf Anraten seines Zuhälters - für eine hautenge, schwarze Lederhose mit einem weißen Gürtel entschieden und darüber ein bauchfreies Top aus weißem Netzstoff. Lediglich über die Schultern durfte er eine schwarze Jacke tragen, so daß er sich zwar nicht erkältete, aber seinen Körper auch nicht verbarg. Leise schnaubend, steckte Kael die Daumen in den Hosensaum, als er sich lässig an die Laterne lehnte - er wußte, daß er schön genug war, um aufzufallen ... doch scheinbar waren die Freier Heute nur an den schlanken Roten und Gelben interessiert, den ganzen Abend war nur einmal einer seiner blauen Kollegen angesprochen worden, der sich immer als Mädchen verkleidete. Doch dann wurde er aus seinen düsteren Gedanken gerissen, als das Geräusch eines Wagens näherkam - und nicht nur ein gewöhnlicher Wagen, Kael würde das Motorengeräusch eines Mercedes überall erkennen, schließlich war er selbst früher in einem gefahren ... vor einer schon viel zu lange zurückliegenden Zeit.

Von Weitem sah Kira die Hure unter der Laterne stehen. Der Blaue stand somit da, als würde er mit einem Scheinwerfer beleuchtet. Zuvor war er schon an Roten und Gelben vorbeigekommen, er war also in der richtigen Gegend. Später würde er sich einen von den Hübschen mitnehmen. Beim langsamen Vorbeifahren fiel sein Blick auf den Blauen. Er musterte ihn eingehend. Schlank, wunderhübsches Gesicht, nicht zu groß, ein guter Fick. Er rechnete es so zusammen, der Blaue hatte die perfekte Größe. Erst, als er vorbei war, zogen sich seine Brauen zusammen. "Ja spinn ich denn ?" Er hatte das Gefühl, den Blauen zu kennen.... Er kannte ihn und stieg in die Eisen. Der Wagen quietschte trotz des langsamen Tempos, dann setzte Kira zügig zurück und stoppte vor dem Blauen. Ein kaltes Lächeln zog sich auf seine Lippen. Oh ja, er kannte den Blauen und wartete jetzt nur, daß Kael einstieg.

Auch wenn der Blaue ein wenig verblüfft war, so zeigte er es nicht - er öffnete nur die Türe der Beifahrerseite, stieg ein und sah kalt nach vorne. "Ein normaler Fick zwanzig Dollar - willst du was Besonderes, kostet es Aufschlag." Kael war erleichtert, daß der Kunde bei ihm gehalten hatte, denn so konnte er seinen Zuhälter wenigstens ein wenig zufriedenstellen - doch man sah ihm das nicht an, sein Gesicht war kalt wie immer, ebenso seine Augen, die er nun langsam auf den Mann neben ihm richtete, der im Dunkel des Autos nicht recht erkennbar war.

In dem Moment schnappte die Verriegelung des Wagens zu und Kira hob seine Hand, um das Licht anzumachen. Innerlich freute er sich teuflisch und fast so teuflisch war sein Lächeln. "Lange nicht gesehen, Kael.... Ich hab schon immer gewusst, du bist nicht mehr wert als 20 Dollar." Kira kannte Kael mehr als gut. Sie waren an der selben Schule gewesen und in der selben Klassenstufe. Kael war ein reiches, eingebildetes Arschloch gewesen und hatte auf Jeden gespuckt, der nur ein wenig ärmer war als er... obwohl, wenn er es recht bedachte. Es war doch wirklich Jeder gewesen. Selbst seine angeblichen Freunde hatte er verachtet. Das jetzt war einfach zu schön, um es wahrzuhaben.

Einen Moment lang sah man den Schock in das Gesicht des Blauen geschrieben - doch dann erwachte wieder seine stolze Maske und er nickte, als er ihm leise antwortete. "Kira, nicht wahr ? Der erfolglose Schwimmer. Hätte nicht gedacht, dich einmal wiederzusehen - aber der Preis bleibt gleich, ich mache keine Freundschaftsangebote. Also, Lust auf einen Fick ? Oder hast dus dir überlegt ? Ich kann hier nicht die ganze Nacht sitzen." Man hörte, daß er nicht gerade erfreut war, Jemanden zu treffen, der ihn noch von früher her kannte, aus der Zeit .... Kael verwarf den Gedanken so schnell wieder, daß er keinen Fuß fassen konnte und sah kalt zu dem Gelben.

Kira lachte nur leise und schüttelte amüsiert den Kopf. "Daß du in deiner Situation noch immer so stolz sein kannst.... unglaublich, aber das bist eben du." Er musterte ihn weiterhin, ließ seinen Blick über den Körper des Blauen wandern und sah nach der kleinen Tour wieder in dessen hübsches Gesicht. "Ich bin zwar kein erfolgreicher Schwimmer, aber ich war klug genug, zu lernen um mir eine Existenz aufzubauen... Wie man sieht, ist dir die Armut nicht so gut bekommen, Hm ? ...Hast abgenommen." Er zeigte daß auch er arrogant sein konnte. Früher war er das nie gewesen, erst ein Zwischenfall hatte ihn dazu getrieben und seither hatte er es auch nicht wieder abgelegt.

Nun doch ein klein wenig überrascht, hob Kael eine seiner Brauen - dann lachte er hart und sah wieder nach vorne, als er ihm leise antwortete. "Es ist nicht gut in meinem Beruf, wenn man zuviel wiegt - darauf wird geachtet. Und jetzt antworte auf meine Frage oder laß mich gehen, wenn du kein Interesse hast. Für Small-Talk werde ich nicht bezahlt und wenn du keinen Ärger mit meinem Zuhälter haben willst, solltest du dich schnell entscheiden."

"Hmmmm." überlegte Kira bewusst etwas lauter. Er spielte nur und musterte Kael erneut. In seinem Kopf brütete er etwas aus und als das Küken schlüpfte, grinste er kalt. "Ich will mit deinem Zuhälter reden.... Ich vermute, das da ist er, oder ?" Er nickte zu der Seitengasse. Dort kam ein Kerl herausgeschlichen und kam auf den Wagen zu. Kira öffnete die Verriegelung wieder und wartete, daß Kael ausstieg. "Los, sag ihm Bescheid, es ist was Geschäftliches."

Einen Moment lang war es fast so, als ob die rubinroten Augen Kaels Feuer sprühten, doch dann verging es wieder, als in ihnen nur die übliche Kälte zu sehen war. "Wenn du etwas zu sagen hast, sag es mir - und ich entscheide, ob ich das Angebot an Karl weitergebe. So läuft das - und nicht anders. Verstanden ?!" Nachdem er geendet hatte, öffnete der schlanke Blaue die Wagentür und warf einen Blick zu seinem Zuhälter - der nickte, verschränkte die Arme über der breiten Brust und wartete an der Seite, während Kael die Mercedestüre wieder schloß. "Also ?"

"Okay, ist ja gut." Kira gab sich geschlagen für den Moment. "Ich will dich für einen Monat haben und gebe Zwölftausend. Dafür kann ich mit dir machen, was ich will." Er zeigte kaum Regung bei seinem Angebot, das zeigte aber auch, wie ernst es ihm war.

Das Angebot überraschte Kael - auf so etwas war er definitiv nicht gefaßt gewesen. Doch er fing sich erstaunlich schnell und nickte kurz, ehe er kalt zu dem Gelbhäutigen sprach. "Du willst mich für Sex ? Einen Monat lang ? Okay. Und was noch ? Ich bin kein Leibsklave, also wenn du so etwas suchst, dann verzisch dich wieder." Es war ihm sehr ernst - mehr als Sex würde Kira von ihm nicht bekommen.

Kira schnaubte leicht. "Als Leibsklave taugst du eh nicht, ich will dich nur zum Ficken. Also beweg deinen Arsch und sag's deinem Boss....Kannst ihm auch gleich sagen, daß hier bald ein ‚Golden Lotus' aufmacht, ich denk, er weiß, was das heißt." Es bedeutete ein gutes Geschäft. Der Club bedeutete Geld für die Huren, denn die Freier würden mit den Huren in den Club gehen und das brachte dem Club wiederum Geld ein.

Nun doch ein wenig überrascht, hob Kael wieder eine Braue - doch dann nickte er, als er Zwei und Zwei zusammenzählte, leise schnaubte und kalt zu lächeln begann. "So ist das also ... ich werde es ausrichten, ich denke, daß du dann hier noch öfters zu sehen sein wirst, Hm ? Bin gleich wieder da." Noch ehe Kira antworten konnte, war der schlanke Blaue schon ausgestiegen und ging zu dem bulligen Roten, der an der Wand lehnte - es dauerte nur ein paar Minuten, dann kam Kael wieder zurück und stieg in den Merces ein, um sich dort anzuschnallen und die langen Beine übereinanderzuschlagen. "Der Deal steht, Kira. Und ich warne dich, wenn du auch nur versuchst, Karl um sein Geld zu betrügen, kannst du deinen Club hier vergessen." Dann verschränkte der schlanke Blaue auch die Arme und wartete darauf, daß der Gelbe endlich losfuhr.

"So blöde sehe ich aus, ja ?" Kira drehte den Schlüssel in der Zündung und fuhr los. Er war kein Dummkopf, er konnte es sich gar nicht leisten, den Zorn eines Zuhälters auf sich zu ziehen und wollte es auch gar nicht. Gut, er hatte genug Beziehungen, um Karl kaltmachen zu lassen, aber dazu hatte er keine Lust. Aber genug davon, er gönnte sich erst einmal Kael und er würde es genießen. Kael würde es sicher nicht lammfromm mit sich machen lassen, aber wo würde denn sonst der Reiz dabei sein, wenn er artig wie ein Lamm war und seinen Arsch zum Vögeln hinhielt. Weit fuhren sie erstmal nicht. Kira hielt vor dem Club, den er wieder aufbauen würde. Der Club war geschlossen, von außen sah er ziemlich verrottet aus. Aber laut der Baupläne war jede Menge Platz und er lag in genau der richtigen Gegend. Ohne auf Kael zu achten, stieg er aus und besah sich die Front aus der Nähe. Vom Besitzer hatte er einen Schlüssel bekommen, der Typ war froh, daß er die Räume losbekam, so würde er ein wenig weiter aus dem Pleiteloch kommen, das er sich gegraben hatte.

Der schlanke Blaue blieb jedoch noch sitzen - daß Kira vor dem Club gehalten hatte und ihn begutachtete, hieß noch lange nicht für ihn, daß er mit aussteigen mußte. Eigentlich hatte er erwartet, daß der Gelbe sofort zu einem Hotel oder seiner Wohnung fuhr, irgendetwas in der Art - jedoch nicht, daß er vor seinem nächsten Club parkte und eine Sightseeing-Tour darin machen wollte.

Kira juckte das reichlich wenig. Kael sollte sich doch freuen, daß er im warmen Auto saß. Er öffnete jetzt den Club und betrat ihn. Das Licht ging ja zum Glück noch. Mit einem Blick überflog er den großen Raum und sah dann kurz in die anderen Räumlichkeiten. "Perfekt." Dieser Club war sehr gut geeignet und ein richtiges Schnäppchen. Zwar musste alles, was drin war, raus, aber egal. Hier würde es Einiges zu holen geben. Zufrieden kam Kira wieder raus und schloss die Tür ab. "Du warst nicht ganz geplant." murmelte er, als er wieder in den Wagen stieg. Es dauerte nur einen Moment, bis er sich zu etwas entschied und er öffnete seine Hose. "Los, tu deinen Job, mir ist gerade danach." Es war klar, was er wollte, und er holte mit gezieltem Griff seine Männlichkeit aus der Hose. "Wenn du beisst, reiß ich dir den Schwanz ab."

"Und mein Geld riskieren ? Vergiß es." Noch während er sprach, schnallte Kael sich ab und drehte seinen Oberkörper zu dem Gelben, um sich über dessen Schoß zu neigen. Gekonnt nahm er die doch beachtliche Männlichkeit in seine Hand und schloß die Augen, als er sie in seinen Mund nahm. Der junge Blaue hatte in den letzten zwei Jahren sehr viel gelernt und das zeigte sich jetzt auch, als er damit begann, Kira mit dem Mund und der rechten Hand zu befriedigen. Er merkte schnell, daß der Gelbe darauf stand, ein wenig mehr Reiz zu fühlen und diesem Wunsch kam der Schlankere bemerkenswert schnell nach. Auch die Lusttropfen, die Kira absonderte, schienen ihm nichts zu machen - Kael verstrich sie mit seiner Zungenspitze und reizte noch ein wenig mehr, saugte sacht und wurde nur langsam stärker damit, um ihn noch mehr zu reizen und langsam zum Kommen zu bringen.

Kael war wirklich gut, das musste Kira zugeben. Sagen würde er das nicht, das verbot er sich. Jetzt genoss er es, er hatte sich früher mal vorgestellt, wie es sein würde, wenn Kael ihm einen blasen würde. Daß diese Fantasie einmal wahr werden würde, hatte er sich aber nicht träumen lassen. Er grollte leise bei dem Saugen, sein Blick lag auf Kael und er genoss, was Jener tat. Das hier war auch erst der Anfang, er würde sich den Monat lang gut mit Kael beschäftigen, allein der Gedanke war unheimlich befriedigend. Nach einigen Momenten packte er dessen Haar fest und knurrte ein "Saug fester."

Kael folgte wortlos und tat, was der Gelbe von ihm wollte - auch wenn er es mittlerweile nur seiner Erfahrung zu verdanken hatte, daß er ihn noch aufnehmen konnte. Hier merkte man sehr genau, daß in Kira Blut von Roten floß, denn mittlerweile war dessen Männlichkeit zu einer beachtlichen Größe angewachsen. Doch der schlanke Blaue konnte inzwischen einige Tricks, die er gerade bei Roten anwandte - um ihn weiterhin gut zu erregen, fing er an, ihn ein jedes Mal behutsam zu schlucken, denn auf diese Weise verstärkte sich auch der Reiz um ein Vielfaches.

‚Verdammt, ist der gut.' Kira biss sich auf die Unterlippe, um ein Stöhnen zu unterdrücken. Er war gleich soweit, denn Kael leistete ganze Arbeit. So einfach würde er es ihm aber nicht machen, der Griff im Haar wurde fester und so drückte er das Gesicht Kaels in seinen Schoß. Kira hob und senkte seine Hüfte einige Male, bevor er mit einem leisen Laut kam und sich in dessen Rachen verströmte. Natürlich dachte er dran, rechtzeitig wieder loszulassen, nicht, daß der Blauhäutige noch erstickte. Dabei lachte er leise und grinste zufrieden. "Du weißt gar nicht, wie lange ich mir das schon vorgestellt habe."

Es hatte den Blauen einige Mühe gekostet, den Samen in seinem Mund aufzufangen und zu schlucken, danach leckte er noch die Reste von der Eichel Kiras und erhob sich langsam, um einen letzten Rest mit dem Finger von seinen Lippen zu holen. "Bestimmt schon seit dem College - du hast es gehaßt, daß ich immer reicher und besser war als du. In allem, außer im Sport. Nun, jetzt hast du deine Fantasie ja erfüllen können." Die Worte Kaels waren so kalt und schneidend wie ein wohlgeschärftes Messer und auch in seinem Gesicht zeigte sich nichts anderes als Kälte, als er sich nun wieder anlehnte und anschnallte. Dies war sein Job - und er erfüllte ihn, doch es bedeutete nicht, daß er nun freundlichsten Small-Talk mit dem Gelben halten mußte.

Kira verstaute seine Männlichkeit gleich wieder in der Hose und zog den Reißverschluss hoch. Ein leises, zynisches Lachen entkam ihm bei den Worten Kaels, Wut stieg in dem Gelben auf. "Du warst schon immer so ein Stück Dreck, deswegen hat dich jeder gehasst. Denkst du, mir war Geld so wichtig ?" Seine Stimme wurde lauter, dann packte Kira den Kleineren am Kragen und zog ihn zu sich. "Du hast Jeden verachtet und verhöhnt... Jeder hat dich gehasst... JEDER ! Daß du jetzt Stricher bist, geschieht dir nur recht. Und ich werde dich noch tiefer in den Dreck treten in diesem Monat... Deine Art kotzt mich nämlich noch immer sowas von an. Aber ich hab jetzt keine Skrupel, es rauszulassen, ich bin nicht mehr wie früher."

"Das habe ich schon gemerkt, schließlich bin ich nicht blind. Du bekommst, was du bezahlt hast: Sex. Was du von mir hältst, ist mir sowas von egal - nach diesem Monat seh ich dich so oder so nicht wieder, also fahr endlich zu deiner Wohnung, damit wir zum Wesentlichen kommen !" Kael versuchte, die Hand, die sein Top gepackt hielt, von sich wegzudrücken - doch er merkte schnell, daß es keinen Sinn hatte, denn der Gelbe war um Einiges stärker als er selbst und das Top würde reißen, wenn Kira noch stärker daran zog. Wie sehr ihn dessen Worte verletzten, wollte der Blaue nicht zeigen - lediglich seine Augen verrieten ihn, denn sie zeigten seine innere Wut, während in seinem Gesicht nichts weiter als herablassende Kühle zu sehen war.

Mit einem Rucken ließ Kira los und drückte Kael zurück in den Sitz. "Zu gern." Mehr sagte er nicht. Das Lodern in den Augen des Blauen hatte er sehen können. Es brannte etwas Heißes in ihm, völlig widersprüchlich zu der kalten Fassade. Mit einer fließenden Bewegung schnallte er sich an und griff nach seinen Zigaretten. Erst, als er sich eine angesteckt und einen tiefen Zug genommen hatte, fühlte er sich besser und fuhr dann los. Diesmal nicht langsam, er fuhr zügig durch die Stadt zu der Wohnung, die er für die Zeit, die er hier verbringen würde, gemietet hatte. Innerlich tobte es auch bei ihm. Worauf hatte er sich da eingelassen. Er hatte seine Pläne wohl selber ein wenig über den Haufen geworfen, aber das war es ihm dann schon wert. Ebenso war es ihm das Geld wert, das er für den Blauhäutigen bezahlen würde.

Während der Fahrt verhielt sich Kael ruhig und behielt nur die Arme vor sich verschränkt, während er durch das Fenster des Autos blickte. Er bemerkte schnell, daß sie in die feinere Gegend fuhren, in der nur die Reichen wohnten und es wunderte ihn nicht, daß der Gelbe in die Garage eines der wirklich noblen Wohnhäuser fuhr. Allein schon der Mercedes zeigte ihm, daß Kira wirklich zu Geld gekommen war - und wenn ihm wirklich die 'Golden Lotus'-Kette gehörte, dann war er nicht zu unterschätzen. Die Clubs waren inzwischen wohlberühmt - die Zuhälter sprachen oft davon und auch, daß der Inhaber sich in Seattle niederlassen wolle, es wurde nur spekuliert, wo und in welches Haus. An den bevorstehenen Monat dachte Kael jedoch nicht ... er vermied jeden Gedanken daran und auch jeden anderen Gedanken, um die Leere beizubehalten, die ihm half, diesen Job überhaupt zu tun.

Kael war nicht der Einzige, der geschwiegen hatte. Kira hatte schweigend über die Clubräume nachgedacht. An Kael konnte er, wenn sie in der Wohnung waren, noch immer seine Gedanken verschwenden. Er fuhr in die Tiefgarage des Wohntowers, in dem er seine Wohnung hatte, stopfte die Kippe dann in den Ascher und parkte zügig in die Parknische, die für seinen Mercedes reserviert worden war. "Sowie wir oben sind, badest du, ich will dich sauber haben." grollte er fast nur und stieg dann aus. Vom Rücksitz holte er noch seinen Mantel und eine Aktentasche. In ihm stieg langsam die Vorfreude über das auf, was in der Wohnung abgehen würde, wenn Kael gebadet hatte, würde er ihn sich vorknöpfen.

Der Blaue nickte nur und schnallte sich ab, stieg aus und schloß - für einen Moment lang den satten Klang genießend - die Türe des Wagens. Wie lange war es nun her, daß er so etwas gehört hatte ... doch dann verbannte er den Gedanken wieder, als sein Blick auf Kira fiel. Ohne ein weiteres Wort folgte er ihm, schlüpfte lediglich in seine Jacke, da die Garage kalt war, und schwieg auch während der Fahrt im Aufzug. Erst, als sie die noble Wohnung betraten, zeigte sich eine Regung in seinem Gesicht, als er eine Braue hob - dann nickte er nur und hängte seine Jacke im Gang auf, zog die kniehohen Lederstiefel aus und machte sich wortlos auf die Suche nach dem Bad, das er auch nach wenigen Augenblicken fand. 'Ein Bad .... oh Gott, endlich wieder baden ...' Die Gedanken Kaels waren mehr als nur erleichtert und für einen winzigen Moment entspannten sich seine Züge und er lächelte. In dem Hurenhaus, in dem er wohnte, gab es keine Bäder, sondern nur kleine Duschen, so daß Kael es kaum erwarten konnte, in das heiße Wasser zu kommen. Seine Kleidung war schnell ausgezogen, denn außer der Lederhose und dem Top trug er nichts, da es so für die Kunden einfacher war. Als das Wasser hoch genug war, stellte er es aus und glitt in die angenehme Hitze ... was Kira inzwischen tat, war ihm egal, solange er nur ein wenig Zeit hatte, dies hier zu genießen und sich richtig zu säubern.

Kira ließ ihn vorerst auch, er schlug nach dem Betreten der Wohnung den Weg zu der kleinen Bar ein und kramte eine Flasche mit Whiskey hervor. ‚Ein Monat.... ein Monat mit ihm... Kira, lass dir was einfallen.' So langsam kam es ihm wie eine blöde Idee vor. Aber er hatte es angefangen, jetzt musste er es auch zu Ende bringen. Seit Martin ihn verlassen und einen Grossteil seines Geldes mitgenommen hatte, vertraute er Keinem mehr. Er hatte seither keinen Mann länger als eine Nacht in seiner Wohnung gehabt. Sein Vertrauen war nicht mehr das Alte. Zu sehr schmerzte es ihn, wie schamlos Martin ihn ausgenutzt hatte. Liebe hatte er ihm vorgegaukelt und das nur wegen dem Geld... dabei lief der Club noch gar nicht richtig. Martin hatte Kira mit dem Diebstahl einen tiefen Stich versetzt, wäre da nicht die Idee mit dem Livesex gewesen, wäre Kira Heute nicht da, wo er inzwischen war. Aber jetzt würde er Kael einen Monat um sich haben. ‚Das schaffe ich.' spornte er sich an und goss sich ein weiteres Glas Whiskey ein, um es in einem Zug herunterzustürzen. ‚Jetzt trink ich mir Mut an oder was ?' Als es ihm bewusst wurde, stellte Kira die Flasche zurück in die Bar und ging langsam Richtung Bad.

Just in diesem Moment tauchte Kael unter und wusch den Schaum aus seinen Haaren ... die Augen noch immer geschlossen, tauchte er langsam wieder auf und genoß einfach nur das heiße Wasser, das über seinen Körper herabrann und ein Gefühl herrlicher Sauberkeit hinterließ. Auch er hatte ein wenig darüber nachgedacht, daß er jetzt einen Monat lang hier festsaß - den Gelüsten und Wünschen eines jungen Mannes ausgesetzt, den er sich schon vor langer Zeit zum Feind gemacht hatte, damals, als er noch ein Vermögen und eine Zukunft besessen hatte. Daß Kira inzwischen ins Bad gekommen war, bemerkte er jedoch nicht, sondern fuhr nur damit fort, über seinen Körper zu waschen und das heiße Wasser mit geschlossenen Augen zu genießen.

Kira hätte zu keinem besseren Zeitpunkt ins Bad kommen können. Der Anblick, der sich ihm bot, war herrlich. Kaels Gesicht war entspannt und nicht so kalt. Irgendwie war es das erste Mal, daß er ihn so sah. Einen Moment machte sich ein Kribbeln in seinem Magen bereit, er vertrieb es aber wieder, weil er keine Schwäche zeigen wollte. "Wie lange hast du nicht mehr gebadet ?" fragte er kühl nach. Die Worte klangen nicht wirklich, als würde es ihn interessieren. "Du bist echt tief gefallen... wie hat's dein Alter geschafft, euch zu ruinieren ?" Oh ja, das fühlte sich besser an. Er trat in die Wunde und bohrte darin herum. Das mit der Pleite hatte sich rumgesprochen, aber wie es passiert war, darüber hörte man nichts.

Schon als er die ersten Worte hörte, verhärtete sich das Gesicht des Blauen und als er seine Augen öffnete, waren sie so kalt wie Eis, auch wenn unter dem Eis heißer Zorn brodelte. Doch die Stimme Kaels war so kalt wie seine Züge, als er ihm antwortete und sich dabei rasch fertigwusch. "Es ist schon eine Zeit her, daß ich baden konnte, in dem Haus, in dem ich wohne, gibt es nur Duschen. Und was mein Vater getan hat, geht dich einen feuchten Dreck an, Kira - du hast mich für Sex bezahlt und sonst für nichts ! Merk dir das endlich, oder ist dein Hirn inzwischen so löchrig geworden, daß du dir das nicht merken kannst ?!" Noch ehe er geendet hatte, stieg der schlanke Callboy aus dem Wasser und griff nach einem der Handtücher, um sich abzutrocknen, ohne daß er groß darauf achtete, daß Kira noch immer angezogen in der Badtüre stand.

In Kira machte sich Wut breit, er konnte nichts dagegen tun, es überrollte ihn einfach. Mit einem Knurren trat er auf Kael zu und riss ihm das Handtuch aus den Händen. Einen Moment später packte er ihn wieder an den Haaren und zerrte ihn mit sich. "Nur für Sex ?! Gut, das kannst du haben." Seine Stimme klang kalt, er zog Kael ins Gästezimmer und schleuderte ihn, kaum daß sie darin waren, auf das Bett. Es war so heftig, daß Kael fast wieder auf der anderen Seite herunterfiel, aber das war Kira egal. Hinter sich schloss er die Tür und zog sich leise knurrend aus. ‚Nur zum Ficken ? Kannst du haben, du kleines Aas !' Die Wut stieg immer weiter in ihm auf und er konnte sie einfach nicht zügeln.

Der schlanke Blaue war nicht überrascht ... auch wenn sein Gesicht noch immer kalt war, seine Augen brannten einen Moment lang in diesem seltsam eisigen Feuer und dann nickte er und legte sich in die Mitte des Bettes, um die langen, schlanken Beine zu spreizen. "Dann tus endlich, Großer - oder bist du dafür nicht Manns genug ?!" Kael empfand nichts als Verachtung für den Mann, der hier vor ihm stand und vor Wut fast barst - daß er diese Wut nun noch mehr schürte, war ihm egal, er wollte nur, daß Kira endlich fertig wurde und ihn in Ruhe ließ.

So ging's auch Kira, er empfand Verachtung für Kael, der sich jetzt auf aufreizend und lockend positioniert hatte. Schnell hatte sich der Gelbhäutige aus seiner Kleidung geschält. Er war wirklich stinkwütend und in die Augen Kaels wollte er nicht sehen, wenn er Sex hatte. Wenn der ihn angrinsen würde, das ertrug er nicht und schon gar nicht diesen Blick. Auf dem Weg zum Bett griff er eine Tube mit Gleitgel. Er hatte immer eine im Gästezimmer, denn Huren, die er mit zu sich holte, nahm er nie in seinem eigenen Bett. Daß er in seiner Wut erregt war, glich schon fast einem Wunder, aber er war es und somit fast bereit, um in Kael zu dringen. Zuvor musste aber noch etwas erledigt werden. Knurrend packte er eines der schlanken Beine. Er zog Kael etwas zu sich, dann drehte er ihn grob auf den Bauch. ‚Schon besser.' lobte er sein tun. Nur noch etwas Gel, dann konnte es losgehen.

Ohne einen fühlbaren Widerstand ließ sich der schlanke Blaue auf den Bauch drehen und schloß dabei die Augen ... er wußte, was nun kam, denn er kannte die harte Realität seines Berufes gut. Und so entspannte Kael sich und war auch nicht überrascht, als einen kurzen Moment später die inzwischen voll erwachte Männlichkeit in ihn drang, hart und ohne daß Kira dabei auch nur einen Moment lang einen Gedanken an etwas Anderes verschwendete. Dies hier war das, wofür Kael bezahlt wurde - und der Gelbe war auch nicht schlechter oder besser als die groben Arbeiter, die sich jede Nacht an ihm vergnügten. Lediglich daß der Gelbe Gleitcreme benutzte, verwunderte den Callboy, denn das taten die Wenigsten - aber das lag höchstwahrscheinlich nur daran, daß Kira es so besser gefiel.

So war es auch, es war einfach angenehmer, wenn man nicht trocken in einen Anderen kam. Es war einfach bequemer. Kira nahm keine Rücksicht auf den Kleineren, er fasste ihn noch fest an der Hüfte an und zog ihn immer wieder zu sich, um in ihn zu stoßen. Es war nichts als einfaches Abreagieren seiner Wut, es war nicht mal viel Lust dabei. Bei anderen Huren ließ er sich noch Zeit, kostete es aus, aber nicht hier. Er war im Moment viel zu wütend. Hart trieb er seine Härte in den schlanken Körper, er hatte recht behalten. ‚Genau die richtige Größe.' Dann kam er auch schon leise grollend und zog sich so schnell aus Kael zurück, wie er eingedrungen war. Sein Orgasmus tobte noch in ihm, aber er verließ das Zimmer so rasch wie möglich und knallte die Tür hinter sich zu.

Das Einzige, das der Stille antwortete, war ein leises Schnauben - dann verstummte der Blaue und richtete sich langsam auf. Sex ... bedeutungsloser, harter Sex, das war es und nicht mehr. Er hatte dem zugestimmt und es sollte ihm nichts mehr ausmachen - doch langsam stieg Galle in seiner Kehle auf, so bitter wie die Verachtung, die er für sich selbst empfand. Ohne einen weiteren Gedanken daran zu verschwenden, stand Kael auf, ging in das kleine Gästebad, das an das Gästezimmer angeschlossen war und wischte dort seine Kehrseite ab - warf das Papier ins Klo und spülte es runter, ehe er sich über das Klo neigte und das Wenige, das in seinem Magen war, erbrach. Es dauerte nicht lange ... erst jetzt fühlte sich der Blaue ein wenig besser und ging zu dem Waschbecken, wusch noch einmal mit dem Gästewaschlappen über seinen Körper und putzte seine Zähne, ehe er das Licht ausmachte und sich in das Bett legte, um noch ein wenig zu schlafen.

Kira war in sein Bad verschwunden, hatte die Wanne rausgelassen und war nur unter die Dusche gestiegen. Er fühlte sich beschissen. Nur langsam zügelte er seine Wut. Warum verdammt nochmal, war er nur so wütend geworden ? Er verstand sich selbst kaum. Er war kühl, ließ Keinen an sich heran, aber er war selten wütend... eher beherrscht. Nach der kurzen Dusche schlüpfte er in seinen Bademantel und ging ins Wohnzimmer. Wieder steuerte er die Bar an. Dort war noch die angebrochene Whiskyflasche, ihm war danach und so nahm er sie mit in sein Schlafzimmer. Mit Kael hatte er sich auf ein Spiel eingelassen. ‚Ein absolut Dämliches und das nur wegen deinen Launen, Kira... Du Idiot.' Noch während er sich innerlich ausschimpfte, setzte er die Flasche an die Lippen und kippte sich den Alkohol hinein. Mit einem Zug war die Flasche leer, er ließ sie dann auf den Boden fallen und sich auf das Bett, um zu schlafen. Es war mitten in der Nacht und er war schon seit dem frühsten Morgen auf den Beinen.

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