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”Die Rettung eines Königreichs” 16
 

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Als sie nach innen gingen, schmunzelte Sascha leise, da die Faszination Garths wunderschön anzusehen war. Er schien förmlich von innen heraus zu leuchten und der junge Naga lächelte, da sie alle dessen Freude spüren konnten. In der Wohnhöhle ringelten sie sich alle sofort in der großen Gemeinschaftskuhle ein und Sascha schmiegte sich gleich an Vethir heran, als dieser zu ihm kam. "Du kannst dich hinsetzen, wo du möchtest, Garth ..."

Garth bemerkte gleich, wie nahe sich alle waren und daß er sich aussuchen konnte, wo er wollte, verwirrte ihn etwas. Es waren so viele Nagas und er wußte, daß er sich bei jedem wohlfühlen würde ... aber er setzte sich dann doch dicht zu Sascha und Vethir, weil er beide inzwischen am Besten kannte.

Und Sascha schloß ihn gleich in seine Arme, um ihm ein wenig Sicherheit zu geben. Babu nickte kurz und grinste dann wieder, küßte sein Federchen und wandte sich dann an Vethir. "Noch einmal danke, daß du mein Küken heil wiedergebracht hast, Vethir ... und daß du mit ihm gekommen bist. Wirst du denn bleiben ? Und bitte verzeih, Garth ... ich muß das erst klären, dann reden wir über dich, ja ?"

„Natürlich, ich höre nur zu.“ Garth verstand und Vethir lächelte ihm zu, ehe er auf die Frage von Babu antwortete. „Ja, ich werde bleiben ... ich liebe Sascha und jetzt, wo meine Aufgabe erfüllt ist, bin ich ganz für ihn da.“

"Gut. Hast du dir schon Gedanken darüber gemacht, wann du dich wandeln lassen willst ? Schließlich besiegelt es deinen Bund mit meinem Küken, und so könnt ihr auch für immer zusammensein und eure Gefühle verstärken sich." Es war Babu wichtig, daß Vethir das verstand ... denn die Nagas hatten eine wesentlich höhere Lebenserwartung und alterten sehr, sehr langsam.

Daß die Frage noch kam, hatte Vethir erwartet, und sich auch schon Gedanken gemacht. „In den nächsten Tagen auf jeden Fall. Ich möchte es auch so bald wie möglich tun, aber nicht überstürzt.“ Sie waren gerade nach einer langen Reise angekommen, einige wenige Tage würde er schon noch warten wollen.

Sie alle verstanden, daß Vethir noch ein wenig warten wollte ... denn für einen Menschen war es eine tiefgreifende Entscheidung, sich wandeln zu lassen. Auch Sascha verstand es und grollte weich, ehe er leise zu seinem Liebsten wisperte. "Du mußt auch nichts überstürzen ... ich dränge dich nicht, und du kannst dich erst einmal erholen." Worte, die Babu kurz nicken und wieder lächeln ließen, da er sah, wie verliebt sein Küken war und daß Vethir bereit war, einer der ihren zu werden. "Und du solltest dir viellelicht erst einmal alles ansehen, Garth ... am Besten mit Athemu, er ist ebenfalls Magier und kann dir vieles erklären. Wir haben auch die Wandmalereien, die unsere Geschichte erzählen und viele Schriftrollen und Bücher, die deinem Vater gehörten ... ich denke, sie werden dir helfen, alles zu verstehen."

„Sascha hat mir schon ein wenig von Schriften erzählt ... ich freue mich darauf, sie lesen zu dürfen und ich hoffe, ich kann Athemu unterstützen.“ Garth war sichtlich froh, daß er akzeptiert wurde, und daß Athemu ihm alles zeigte. Der lächelte breit und kraulte seinem Liebsten durch die Haare. „Ich würde mich wirklich freuen. Vielleicht kannst du die Schriften auch besser lesen als ich, und wir können die Zauber etwas schneller ordnen und sehen, welche gefährlich werden könnten und welche helfen.“ Der Schwarzmagier war jetzt schon ganz aufgeregt, und daß noch ein Magier hier war, freute ihn sehr. Gerade, weil Garth der Sohn des Magiers war, der all dies hier ermöglicht hatte.

Eine Tatsache, die alle hier freute und glücklich machte. Also nickte Babu nur und widmete sich nun ebenfalls seinem Gefährten, ehe er den anderen Nagas Bescheid gab. Denn diese Nachricht war etwas, das sie alle freuen würde: Nicht nur, daß Sascha mit seinem Liebsten wieder hier war, sondern daß sie in dieser Welt den Sohn des Schwarzmagiers gefunden hatten, der die Nagas und diesen Tempel schuf.

 

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Seit der Ankunft war einige Zeit vergangen, und Vethir hatte sich schon wandeln lassen. Er war noch immer erstaunt, wie sich seine Gefühle zu Sascha veränderten - denn sein Bedürfnis, ihn zu beschützen war noch viel, viel stärker geworden, und er kam im Moment eigentlich kaum aus den Fellen heraus, während Garth sich mit den Schriften beschäftigte und im Moment in dem lichtdurchfluteten Hof saß, um zu lesen. Wirklich konzentrieren konnte er sich im Moment nicht, denn seine Gedanken schweiften um die Möglichkeit, ein Naga zu werden, und er wirkte ein wenig abwesend.

Dabei entdeckte ihn Scott und lächelte, schlängelte zu ihm und ringelte sich neben ihm ein, ehe er ihn sanft an sich zog und einfach nur hielt. Sie alle bemerkten schon früh, wie sehr Garth solche Zuwendung brauchte und gaben sie ihm ungefragt ... denn sie alle mochten ihn und genossen es auch, ihn zu spüren. "Was geht dir denn durch den Kopf, Garth ? Ich sehe dir doch an der Nasenspitze an, daß du die gleiche Zeile mindestens schon zehn Mal gelesen hast, weil du an etwas völlig anderes denkst." Der große Stammesführer wußte, daß manche Leute sehr viel nachdachten, so wie sein eigener Gefährte Theo ... und auch wenn er selbst eher aus dem Bauch heraus handelte, respektierte und achtete er es, wenn Jemand eher ein nachdenklicher Typ war.

Garth entspannte sich sofort in der Nähe von Scott und genoß dessen Nähe. „Ich bin durch meine Magie mit euch schon so verbunden ... aber ich überlege, ob ich nicht auch den Zauber auf mich wirken lasse, um ein Naga zu werden. So wäre ich noch viel mehr mit euch verbunden.“ Er blickte zu Scott hoch und sah an dessem Lächeln, daß er sicher nichts dagegen hatte. „Soweit ich lesen konnte, erschuf Vater die Nagas nicht als Sklaven. Es scheint, als hätte er sich eine Familie geschaffen, die ihn beschützen kann. Und ich möchte ein Teil dieser großen Familie sein.“

"Ja, das denken wir auch - er mochte Menschen nicht sehr, doch Schlangen ... und vor allem Nagas. Aber dann verschwand er spurlos und die Nagas wanderten ab ... vielleicht haben sie ihn gesucht, wir wissen es nicht. Nur bei den Eisnagas haben wir die Erinnerungen in dem Basiliskenauge, das Babu herbrachte - sie besaßen noch Erinnerungen an den Tempel und kannten auch den Spruch, der dafür sorgt, daß ein Ei entsteht. Der Saphir wird dich sicherlich wandeln - das Problem ist nur, ob du danach wie wir normalen Menschen in der Nagagestalt gefangen bist, bis du dein Gegenstück findest, oder dich sofort zurückwandeln kannst. Ich hoffe, daß es gleich geht, dann ist es leichter für dich, deinen Gefährten zu finden ... aber der Einzige, der das genau sagen könnte, ist Athemu. Oder du spürst mal nach, hm ? Wie auch immer du dich entscheidest, wir akzeptieren und respektieren es ... wobei ich ehrlich bin und jetzt einfach mal behaupte, daß wir alle dich als Naga noch lieber haben werden." Bei dem Letzeren grinste Scott wieder, denn er scherzte nur und zeigte es auch gleich.

„Ich denke ich spüre nach, ich habe jetzt schon ein gutes Gefühl.“ Garth lächelte sacht und küßte Scott auf die Wange. „Ihr seid so verschmust, ihr freut euch doch, wenn an mir noch mehr dran ist, hm ?“ So konnte er sich das denken und das Lächeln blieb auf dessen Lippen hängen.

Und der große Naga lachte laut auf, ehe er Garth eng an sich knuddelte und ihn durchkitzelte. Es stimmte - er mochte es, ihn zu berühren, so wie es auch den anderen Nagas ging. "Jep, ganz genau - überleg mal, wenn du dann im Nagaknäuel bist und dich jeder berühren kann. Du bist viel zu knuddelig, um erlaubt zu sein, weißt du das überhaupt ?"

Garth lachte laut auf wegen der Kitzelei und schnaufte leise, als Scott aufhörte. „Knuddelig ? Was bedeutet das Wort.“ Er kannte es nicht, aber er hatte eine Vermutung. „Daß man gern meine Nähe sucht ? Ich hätte das vor ein paar Wochen nie zu glauben gewagt.“

"Jep, knuddeln ist das, was ich gerade mache ... etwas oder Jemanden in die Arme nehmen, drücken und es genießen. Und ja, wir genießen deine Nähe - es ist denke ich der Zauber in uns, wir mögen dich alle." Sie konnten es sich nur so erklären, doch es war eine nicht von der Hand zu weisende Tatsache: Sie alle berührten Garth gerne, und ein jeder von ihnen hatte ihn schon in den Fellen gekostet.

Hier hatte er sich auch gern kosten lassen, und er war gern mit den Nagas in den Fellen. „Dann möchte ich noch knuddeliger werden ... gleich Heute noch. Ich bin denke, ich dafür bereit und ich fühle, daß ich mich auch wieder in einen Menschen wandeln kann. Ich glaube, Vater konnte das auch.“ Es war so ein Gefühl, das Garth nicht losließ.

"Na, dann los, hm ? Ich komme mit dir mit und nehme die Kamera mit ... dann kannst du es dir ansehen, wann immer du willst. Die Anderen schlafen noch, jetzt ist ein guter Zeitpunkt." Scott war klar, daß Garth nicht unbedingt den ganzen Stamm dabeihaben wollte, wenn er sich wandelte ... denn im Augenblick war wegen Garth wirklich jeder Naga hier im Tempel und es konnte ein wenig viel für Jemanden sein, der es nicht gewohnt war.

Das war es auch fast und es war gut gewesen, daß alle nach und nach eintrudelten. Selbst für Vethir war es überraschend gewesen, aber er kam rasch damit klar. „Gern - ich freue mich, daß du dabei bist ... und Theo.“ Garth lächelte, denn Theo hatte wohl nach ihnen gesucht und die letzten Worte von Scott gehört. „Wenn ich auch darf, ich wäre sehr froh.“

"Und ich freue mich, daß du bei mir sein willst, mein Herz ... du weißt doch, daß ich dich immer bei mir haben möchte und du bist auch besser mit dem Fotoapparat. Dann kann ich die Videokamera bedienen, ja ?" Natürlich hätte Scott seinen Gefährten gefragt, ob dieser dabei sein wollte ... denn er liebte ihn über alle Maßen und gerade, da sie die ersten Nagas seit sehr langer Zeit gewesen waren, paßte es.

Theo ließ sich natürlich gleich ziehen und grollte weich, als er in den Armen von Scott lag. Aber er zog auch Garth an sich, und knabberte kurz an dessem Hals. „Wenn du gewandelt bist, dann zeigen wir dir, wie schön es als Naga sein kann.“ Jetzt wurde Garth doch etwas rot auf den Wangen, und nickte sacht. „Ich bin gespannt ... dann laßt es mich gleich tun, ich will das wirklich.“

"Gut, dann gehen wir." Noch während er antwortete, löste sich Scott und stand auf, rief noch ein "Ich hole die Kameras ! Geht doch schon vor." und schlängelte schnell durch die Gänge nach innen in die große Wohnhöhle, in der die Anderen noch schliefen. Dort war er besonders leise und lächelte, als er all die glücklichen Paare sah, holte leise die Kameras und schlängelte dann in die Höhle mit dem Saphir, in der schon Garth und Theo warteten. "Hier, Schatz ... du machst einfach die besten Fotos. Ich halte wie immer mit der Videokamera drauf, das kann ich besser."

„Ja, gern ... und Garth, hab keine Angst. Es kann sehr wehtun, aber es ist der Schritt in ein neues Leben als Naga.“ So sah Theo es inzwischen und Garth schluckte trocken, ehe er nickte und sich auszog. Theo hatte schon ein paar Felle hingelegt, falls er stürzte ... und nach einem kurzen Durchatmen trat Garth an den Stein heran. Selbst ohne ihn zu berühren fühlte er schon jetzt, wie die Magie, ihn durchströmte ... und er berührte ihn nach einigen Momenten mit den Händen. Die Magie floß sofort durch ihn hindurch und er versuchte, sie nicht zu bändigen, damit nichts schiefging. Als sein Körper anfing sich zu verändern, ließ er ungewollt los und schrie leise auf, ehe er zusammensackte, da sich sein Körper komplett veränderte und zu einem wundervollen Nagakörper streckte.

Als er das sah, grinste Scott und filmte weiter ... doch er betrachtete den hübschen Körper Garths und lächelte. Der schlankere Magier hatte ebenso wie Scott eine schwarze Färbung, doch dazu nicht nur das saphirblau der Augen, sondern auch einige mehr ins indigo gehende Schuppen, die ein wunderschönes Muster formten. Und dazu wunderschöne, feine Federn in schwarz und blau, und schöne, an Junghirsche erinnernde Hörnchen. "Wow ... ganz ehrlich, du siehst fantastisch aus, Garth. Jeder Kerl, der dich abbekommt, hat einen Gewinn gezogen. Kannst du dich zurückverwandeln ?"

Gath atmete noch schwer von der Wandlung, aber er erholte sich rasch und stützte sich vorerst auf die Unterarme, um sich aufzurichten. Theo legte nun den Fotoapparat beiseite und kam zu Garth, damit er ihn ein wenig stützen konnte. „Ich versuche es gleich, einen Moment.“ Zuerst besah er seine Arme und befühlte die kleinen Hörnchen auf seiner Stirn, ebenso seinen Schlangenleib, von dessen Schuppen er selbst sehr fasziniert war. Erst nach einigen Momenten konzentrierte er sich auf seinen Körper und die Magie, die ihn verändert hatte, und wandelte sich zurück in seine menschliche Gestalt.

"Fantastisch - jetzt hast du alle Möglichkeiten, die du willst. Komm, du hast sicher Hunger - gerade die Wandlung zehrt sehr und man verbraucht wirklich alle Kraft. Bei dir schien es leichter zu gehen, die Magie nutzte scheinbar deine eigene Magie ... normale Menschen werden meist ohnmächtig." Auch Scott hatte die Kamera weggelegt und kam nun zu den beiden, nahm sie in die Arme und ringelte sich ein wenig um sie ein.

„Ich konnte die Magie fühlen - sie hat sich mit meiner verbunden, und ich habe sie einfach fließen lassen. Sie hat sich auch vertraut angefühlt, so wie alles hier.“ Garth fühlte es noch immer und er wandelte sich nun wieder zu einem Naga, damit er lernte, sein Gleichgewicht zu finden. „Essen klingt gerade sehr verlockend, ich habe wirklich großen Hunger.“ Theo grinste sacht  und nickte leicht. „Ja, es fordert dem Körper viel ab und es ist gut, daß du wieder Naga bist. Ich weiß noch, wie lange ich gebraucht habe, um mit diesen Körper umzugehen.“ Es war, als wäre es gestern gewesen, und die Erinnerung an damals würde er niemals vergessen.

So wie auch Scott, der nun leise schmunzelte und Theo einfach kurz küßte. "Ja, ich weiß - du hast viel zu viel nachgedacht, deshalb ging es bei dir schwerer als bei mir, ich bin ein einfacher Instinktmensch. Aber dafür hast du dann die Lösung dafür gefunden, wie wir uns wieder in Menschen wandeln konnten ... als wir unser Küken zeugten, war es für mich der bis dahin schönste aller Momente. Ich liebe dich, Theo - und ich möchte all die Jahre, die wir nun zusammen sind, niemals missen." Der große Stammesführer war noch immer so verliebt in seinen hellen Gefährten wie zu dem Zeitpunkt, als sie sich wandelten, und noch mehr ... auch wenn er sich nur zu gut daran erinnern konnte, wie schwer es dem blonden Engländer gefallen war, sich anfangs in seinem Körper zurechtzufinden. Deshalb erhob sich Scott nun auch als Erstes und beobachtete Garth, nickte dann und wann und stützte ihn mit seinem größeren Schlangenkörper, wenn es nötig war.

Es war anfangs auch nötig, aber dann wurde Garth sicherer und dachte auch schon nicht mehr darüber nach, was er tat. „Sehr gut, du denkst nicht darüber nach.“ Theo lächelte breit, denn er konnte sich denken, daß Garth sich die Worte von Scott zu Herzen genommen hatte.

"Jep, so ist es besser ... wie gesagt, einfach tun. Wenn du deine Beine benutzt, denkst du ja auch nicht daran, jeden Schritt einzeln zu fummeln, sondern du gehst ... und mit dem Schlangenkörper ist es genauso, einfach tun." Der große Stachelnaga grinste breit und blieb weiterhin neben Garth, ehe er vor der großen Wohnhöhle auf eine ganz bestimmte Kuhle mit einem großen, silbergrau/weißen Stachelnaga und einem blau/gelben Federchen nickte. "Leg dich doch zu den beiden, hm ? Ich bin sicher, es wird euch allen gefallen."

Garth lächelte sacht und nickte leicht, ehe er Scott und Theo sanft küßte und danach zu Sascha und Vethir schlängelte, um sich zu ihnen zu legen und etwas zu essen. Zu den beiden hatte er eine besondere Verbindung - sie waren seine Retter, und hatten an das Gute in ihm geglaubt. Sie hatten nicht nur das Königreich, sondern auch ihn befreit.

 

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