Balken01a


Uraredil und Anthar 02
 

backset3line

}|{

 

Einige Stunden später grollte Anthar weich, als er langsam aufwachte und den goldhäutigen Obergott in seinen Armen betrachtete. Sie hatten noch ausgiebig Sex gehabt und immer wieder einmal gewechselt ... und waren schließlich satt und erschöpft eingeschlafen. Es war ungewohnt für den Blitzdrachen, neben einem ebenso großen und kräftigen Mann aufzuwachen ... denn eigentlich schlief er immer alleine, da er keinen Gefährten hatte und die Männer, mit denen er sich einen Fellkampf lieferte, nach dem Sex gingen. Aber das hier fühlte sich sehr gut an und er lächelte unwillkürlich, da ihm das bisher immer nur bei Uraredil oder seinen anderen engsten Freunden passiert war.

Er war aber auch bei Uraredil zu Hause, und der hatte ihn auch nicht weggelassen. Aber Ura erwachte nun auch und lächelte einen Moment. ##Hmm ... die beste Nacht seit Ewigkeiten.## sendete er, und so konnte Anthar natürlich wissen wie ernst es war, denn in Gedanken war kein Lügen möglich.

##Dem kann ich nur zustimmen, Ura - so gut wie schon lange nicht mehr, vom Baden bis jetzt.## Dann schmunzelte der Schwarzhäutige und küßte Ura, ehe er leise weitersendete. ##So wie eigentlich immer, wenn wir einen Fellkampf haben, alter Freund - und ich mag es auch, wenn wir hinterher noch ein wenig schlafen und zusammenliegen. Das passiert mir eigentlich immer nur mit meinen engsten Freunden ... aber du bist mittlerweile der Einzige, der noch keinen Gefährten hat, zu dem er dann zurückkehrt.##

##Ich hatte nie den Drang, mich zu binden. Ich habe auch ein großes Universum, aber meine Kinder sind eher daran gebunden als ich. Obwohl ich es schon hin und wieder mal kontrolliere ... es ist seltsam bei mir, denke ich.## Davon war der Obergott überzeugt und er liebte die Freiheit, die er hatte. ##Freiheit ist das, was ich wohl am Meisten liebe.##

##Ich weiß - aber du liebst dein Universum, und auch deine Kinder. Du kümmerst dich immer darum, auch wenn du deine Freiheit liebst und oft in die Schlachten ziehst. Und es ist gar nicht seltsam, wenn du nicht so extrem eingebunden sein willst, wie Sarius oder Therion ... ich bin es auch nicht, obwohl ich mich um meine Welt und meine Kinder kümmere.## Als er daran dachete, schmunzelte Anthar kurz, ehe er weitersendete und dabei auch sein Verständnis mitklingen ließ. ##Und anders als wir Drachen hattest du niemals das Bedürfnis, dir einen Gefährten zu suchen ... auch wenn du immer wieder kurze Bekanntschaften hattest, aus denen deine Kinder herauskamen.##

Wie sehr Anthar sich einen Gefährten wünschte, war deutlich in den Gedanken zu fühlen und Uraredil lächelte, ehe er den schwarzhäutigen Drachen küßte. ##Weil ich nie daran dachte ... aber du bindest mich nicht und ich denke, ich würde dich als Gefährten wählen. Und du bist der Erste, der es wohl weiß, daß ich meine Söhne selber austrage. Genau wie jetzt ... daß ich deinen und meinen austragen werde.## Uraredil konnte sich sehr verändern und hatte es innerlich auch schon getan, aber eigentlich nie verraten, daß er auf die Art seine Söhne bekam. Daß Anthar es wußte, bestätigte, daß sie Gefährten werden konnten.

Natürlich hatte der Blitzdrache es gespürt, als Uraredil von ihm empfing ... denn er war ein sehr starker Selbstformer und Heiler, so daß er so etwas merkte. Doch er hatte nichts gesagt und als der Goldhäutige ihm das nun gestand und ihm sagte, daß er sich auch vorstellen konnte, sein Gefährte zu werden, war Anthar erst einmal sprachlos. Erst nach einigen Herzschlägen fing er sich wieder und schluckte schwer, sah in die Augen des Obergottes und fragte ihn zögerlich, auch wenn seine Sehnsucht in den Gedanken nur zu gut hörbar war. ##Du würdest mein Gefährte werden wollen ? Es ... das wäre sehr schön, Ura, denn wir vertragen uns mehr als nur gut. Und ja, ich würde dir niemals die Freiheiten nehmen, die du hast und brauchst - sie machen dich und dein Wesen aus. Es wäre nur schön, wenn du zwischen deinen Pflichten und den Schlachten ein wenig Zeit für mich hättest ? Es ist einsam in den Fellen, wenn ich nicht in den Schlachten kämpfe.##

##Ich denke, das läßt sich machen - denn dich genieße ich viel mehr, als irgendjemand Anderes. Und ich finde sicher genug Zeit für gemeinsame Zeit nach den Schlachten.## Es war wirklich der erste Bund, den er wollte, und er vertraute Anthar auch voll und ganz.

Der große Blitzdrache seufzte wohlig, als er die ehrlichen Gedanken hörte und küßte Uraredil sanft, ehe er ebenso sanft grollte und ihn anlächelte. ##Dann ist es besiegelt, mein Goldener. Wir müssen es nur bei der nächsten Versammlung des Pantheons bekanntgeben, damit sie es alle wissen und Sohat es in das Buch eintragen kann. Ich weiß, du bist ebenso wenig wie ich der Typ, der Schmuck trägt ... aber ich würde dir trotzdem gerne etwas geben, das von mir stammt. Es sind meine Instinkte - gerade, weil du zugestimmt hast mein Gefährte zu werden, und auch unseren Sohn trägst.## Vor allem bei den Drachen war der Instinkt, den Gefährten zu schmücken und zu verwöhnen, mehr als nur ausgeprägt - doch Anthar wußte, daß Uraredil ebenfalls ein Krieger war ... und so gut wie niemals Schmuck trug, deshalb fragte er ihn nun.

Das wußte Uraredil, und holte sich einen leidenschaftlichen Kuß. ##Du darfst, und ich werde dir auch etwas von mir geben.## Er hatte schon eine Idee, aber er wartete erst auf das, was Anthar ihn schenkte. ##Wir sagen es aber nur Sohat - die Anderen können es so nach und nach selber herausfinden, daß wir zusammengehören.##

##Okay. Zum Glück ist Sarius ein wenig lockerer geworden, seit er Sohats Gefährte wurde und nicht mehr der Oberengel seines Universums ist ... früher hätte er ja immer darauf bestanden, daß die Gesetze eingehalten werden und du weißt so gut wie ich, daß sie gerade für die Fürsten und Obergötter besonders bindend sind.## Es war schön, daß Anthar den Kuß nicht unterbrechen mußte, um mit Ura zu reden ... gerade in dieser Hinsicht war das Senden, das alle besonderen Rassen beherrschten, mehr als nur praktisch. Und auch deshalb, weil man darin die Gefühle spüren konnte - denn gerade das Angebot Urars, daß er nicht nur seinen Schmuck tragen, sondern auch ihm etwas geben wollte, erfüllte Anthar mit unbändiger Freude. ##Und ich müßte einen Riß in meine Schatzkammer öffnen, mein Goldener ... erlaubst du es mir ?##

##Natürlich - und ich erlaube es dir, jetzt immer hierher zu kommen und zu gehen.## Uraredil antwortete gleich und prägte diesen Mond auf Anthar. ##Jetzt ist er auch nur für dich zugänglich.##

Und das wiederum ließ den großen Blitzdrachen sanft grollen, ehe er Ura erneut leidenschaftlich küßte und dann einen Riß in seine Welt öffnete. Der Riß führte direkt in seine Schatzkammer und Anthar nahm eine kleine Truhe von der Seite, ehe er sich konzentrierte und nickte, als seine persönliche Wohnhöhle sich auch auf den Goldhäutigen prägte. ##Meine Welt kann ich leider nicht verschließen - doch ich habe meine Wohnhöhle auf dich geprägt und du bist neben meinen Söhnen der Einzige, der meine Wohnhöhle, die Schatz- und die Trophäenkammer betreten kann. Und das hier ist für dich, mein Goldener.## Bei den letzten Worten schloß Anthar den Riß wieder und öffnete die kleine Truhe, nahm einen einfachen, metallenen Halsreif heraus und nickte, als er mit seinen Gedanken die Prägung aktivierte. Das fast orangefarbene Metall streckte sich, so daß es um den starken Hals Uraredils paßte, während die großen, blauen Krallen Anthars, die daran als Zierde hingen, auf der goldenen Haut zu liegen kamen. ##Ich hoffe, es ist dir nicht zu kitschig ... es ist aus einem Metall, das man gedanklich anpassen kann und ich dachte, die herbe, maskuline Form des Halsreifs paßt.##

Uraredil ließ das Anlegen natürlich zu und er lächelte, als er den Reif mit den Krallen berührte. ##Wunderschön und passend. Ich werde ihn sehr, sehr gerne tragen.## Es war der einzige Schmuck, den er nun trug - und das zeigte im Grunde auch, daß er und Anthar verbunden waren. Er selbst küßte ihn nun erneut und kostete ihn noch aus, bis er sich löste und ein ##Keine Sorge jetzt.## sendete und nun seine Kräfte nutzte, um etwas zu formen. Er formte aber etwas Besonderes - es war aus seiner goldenen Haut, die auch sofort heilte, als er daraus einen Halsreif mit einem leichten Blitztribal formte, und dazu einen, einem goldenen Fangzahn ähnelnden Ohrring.

Im ersten Moment erschrak Anthar, als Uraredil seine eigene Haut ablöste, und das ebenfalls goldene Fleisch darunter zu sehen war und blutete. Doch er beruhigte sich langsam wieder, als alles sofort heilte und blickte nun mit großen Augen auf den Halsreif, den der Obergott ihm reichte. Zuerst zögerte der schwarzhäutige Blitzdrache, als er den Halsreif nahm - doch der Reif war trotz seiner geringen Dicke so stabil, daß seine Krallen die Oberfläche nicht kratzten und als er ihn anlegte, fühlte sich das Metall fast so angenehm an wie die Haut des Obergottes. Es war ein mehr als nur persönliches Geschenk - und Anthar legte auch den Ohrring an, ehe er Ura einfach nur lustvoll küßte. ##Also stimmt es doch - deine Haut und dein Fleisch sind aus Gold - einem reineren und besseren Gold, als alles andere. Es ist mir eine Ehre, deinen Reif und deinen Fang zu tragen ... und ich danke dir, daß du meinen Reif trägst.##

Ein lustvoller Kuß, der gleich erwidert wurde, und Uraredil antwortete in Anthars Gedanken. ##Daher bin ich immer so begehrt gewesen, obwohl es nur die Farbe ist ... und ich trage den Reif nun auch mit Stolz.## Sein Körper war auch völlig verheilt und das so, daß keine Narbe blieb. Denn er ließ nur seine Kampfwunden mit Narben abheilen, denn es war ein Zeichen seiner Kraft auf seiner Haut. ##Aber jetzt denke ich, haben wir noch Energie für weiteres Fellkämpfen.##

##Da denkst du völlig richtig, mein Goldener - gerade jetzt bin ich so scharf auf dich, wie noch nie.## Und das war noch untertrieben, da gerade für Drachen das erste Schmücken ihres Gefährten so erregend war, wie nichts sonst. Etwas, das der Blitzdrache so lange wie möglich auskosten wollte, da er wußte, daß sie sich bald wieder ihren Pflichten widmen mußten.

 

}}|{{

 

Website Design Software NetObjects Fusion
Biene01a
Biene01b